Fellpopo
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Das Problem ist, dass mein man ziemlich stur ist und nur schwer mit sich reden lässt. Es stimmt schon, dass ich mich eher unterordne um Stress zu vermeiden. Er ist so wieso so wenig daheim, daher war es besonders schön für die Kinder und mich, als wir die Katzen bekommen haben. Ich versuche grade mal einen Brief zu schreiben, um auszudrücken, wie wichtig mir die zwei sind usw. Da das reden mit ihm nicht viel bringt, weil ich so traurig bin und schnell wieder anfangen würde zu weinen... Vielleicht könnt ihr mir helfen, wie ich das am besten formulieren kann. Ich wuerde die zwei notfalls ja auch abends für zwei Stunden in den Wintergarten bringen etc damit Ruhe ist. Ich putze und bürste sie auch, damit sie nicht so haaren.
Jayda, versuch mal runterzufahren und das selbst in einer ruhigen Minute zu lesen, was Du schreibst.
Du kannst Dich nicht zu einem untergeordneten Weibchen machen und noch dazu ihm alles recht machen.
Ich spreche aus Erfahrung, so war ich früher mal, bis ich meinen jetzigen Mann kennengelernt habe, der mich selbst lehrte, KEIN unterwürfiges Mäuschen zu sein nur um es IHM recht zu machen.
Auch wenn es ihm heute sogar manchmal schwerfällt, wenn ich nicht seiner Meinung bin, wenn ich meinen Standpunkt beharrlich vertrete, oder bei meiner Meinung bleibe.
Aber genau das macht es aus.
Wenn Du es weiter so handhabst, wird Eure Ehe früher oder später sowieso in die Brüche gehen, auch wenn Du es jetzt nicht hören oder wahrhaben willst.
KEIN Mann (sofern er ein Mann ist) möchte ein Mäuschen haben, das ewig kuscht oder duckt. Das wird langweilig und ist keine Heruasforderung, die ein Mann aber braucht.
Mein Mann hatte Anfangs auch Schwierigkeiten als ich mit meinen (damals noch 5) Katzen mit ihm zusammenzog.
Und ich habe noch 2 Pinkelkater dabei, die auf alles pieselten was man sich vorstellen kann. Handgemalte Bilder seines Sohne (unbezahlbar!), sein PC, sein Laptop, Teppiche, Couch, Tisch, Stühle, auf dei Wii, die Playstation, Schränke, Klamotten, Schuhe, einfach alles...
Was glaubst Du was dies vorher für Streitereien vom Zaun gebrochen hat?
Mein Mann sagte damals auch, so geht es nicht weiter und ich merkte seine Ablehnung und ich merkte meine Ablehnung ihm gegenüber durch seine Intoleranz, wie ich es damals verstand.
Aber der Punkt lag ganz woanders.
Der Punkt war, ich wollte Verständnis, ich wollte Akzeptanz, ich wollte das er die Katzen genauso liebt wie ich, ich wollte, ich wollte, ich wollte....hat er gemeckert, habe ich mich umso meh rum die Tiere gekümmert, ihm gezeigt, sie sind wichtig. Hat er wieder was vollgepinkeltes gefunden und war sauer, habe ich es abgetan, mit : So ist es halt....
Irgendwann sagte eine Freundin zu mir, Corina versteh mich nicht falsch, ich kann es voll und ganz verstehen wie es Dir geht (ich heulte auch und wußte nicht wie ich die Situation änder sollte) aber, versuch mal seine Lage zu erkennen.
Er ist nie mit Tieren aufgewachsen, hat es nie kennengelernt, weiß nicht wie es mit Tieren ist, wie soll er Verständnis aufbringen, wenn Du ihm nicht zeigst, wie es geht...
Ich habe viel nachgedacht und erstmal wollte ich es nicht hören, den es war ja klar, ich war im Recht....
Aber. So ist es nicht.Denn, ja einerseits ist es so, dass er Verständnis aufbringen muss, hatte er auch. Bis zu nem gewissen Punkt.
Nur andererseits, glaube ich, dass es auch verständlich ist, dass jemand der nie Tiere hatte erstmal Zeit braucht sich einzustellen, oder verstehen zu lernen, damit umzugehen.
Ich glaube, das Dein Mann aus einer eigenen Hilflosigkeit so reagiert. Wir wissen das Männer manchmal reagieren wie es keine Frau verstehen kann. Aber oftmal meinen sie was anderes als sie es ausdrücken.
Ich glaube nicht das es will, das du unglücklich bist, oder desinteressiert. Ich glaube, dass er schlichtweg mit der Situation nicht klarkommt, weil er es einfach nicht kennt.
Was keine Entschuldigung für sein gesagtes ist.
Ein solltest Du vorweg mal auf keinen Fall machen:
Dich selbst aufgeben und verzichten, oder alles tun um ihm es recht zu machen.
Aber was du tun solltest ist, einen anderen Weg wählen, den Du bisher eingeschlagen hast, denn wie Du erkennst, ist dieser Weg nicht der Richtige.
Heulen werten viele Männer auch als "naja, Frau weint um "zu bekommen was sie will" und manche Männer beeindruckt das nicht, im Gegenteil...
Und warum sollte er von sich aus etwas ändern? Was denn? DU machst die Situationen doch schon so, dass sie für ihn am bequemsten sind und was erwartest Du dann, dass sich ändert?
DU verleihst mit Deiner Beugehaltung ihm die Macht seinen Willen durchzusetzen.
Und das wird so bleiben, wenn DU DICH nicht veränderst....
Es gibt den Satz: Es folgt IMMER eine Reaktion, auf eine Aktion!
Niemals umgekehrt. Rein vom Ablauf gar nicht möglich.
Also: GO FIRST!
Ich weiß, leicht gesagt. Aber versuch mal einfach Deinen Standpunkt zu vertreten und das mit Nachdruck und stell Dich vor ihn hin und sag z.B.:
Bisher lief immer alles nach Deinen Wünschen und Regeln, weil ICH es zuliess. Damit ist Schluß.
Wir haben uns beide für die Tiere entschieden und haben die Verantwortung zu tragen. Ob es grad passend ist oder nicht.
Deshalb schlage ich vor, folgenden Kompromiss einzugehen, der von uns beiden aufgestellt und eingehalten wird...
Dann würde ich ihm den Kompromiss vorschlagen z.B. das Ihr Euch 1 Stunde am Tag ganz alleine für Euch Zeit nehmt (z.B. wenn die Kinder im Bett sind) das du aber auch einhalten muss. Geht spaizeren, tauscht Euch dabei aus. Koche ihm was leckeres, massier ihn mal ausgiebig, gib ihm das Gefühl das ER in Deinem Leben Wert hat. Nicht nur die Kinder und die Katzen. Das ist es was viele Männer auch vermissen.
Ich weiß, da musst du auch mal Deine Befindlichkeit hinten anstellen, aber veränderte Handlungen bewirken veränderte Reaktionen.
Schaff Euch Situationen, in denen Ihr Gelegenheit habt, Euch mitzuteilen. Sag ihm das Du vermisst, dass er sich Dir mitteilt, was er fühlt, sich wünscht, möchte.
Das Du seine starke Schulter vermisst, da er Dein Feld in der Brandung ist, bzw. sein sollte.
Somit weckst Du auch ein wenig, den MANN in ihm. Schaffe Situationen die er nicht kennt, bleib aber immer Du selbst. Bleib dir selbst treu und Deinen Wünschen und Werten und setz sie durch.
Du musst ja nicht mit der Tür ins Haus fallen, denn ein "Wir müssen reden, oder solche Sätze" würden meinem Mann die Haare zu berge stehen lassen, weil es immer irgendwi ewas bedrohliches hat.
Du bist Frau. Setz es doch ein.
Glaub mir, ich weiß wie schwer es ist. Ich habe es auch erlebt. Aber ich habe erkannt das einzig und allein ICH es bin, die sich verändern muss. Du wirst niemals einen Menschen verändern. Du kannst nur Dich selbst verändern und entsprechende Reaktionen darauf bekommen.
Und weißt Du wie es heute bei uns ist?
Er liebt die Katzen. Danny bevorzugt ihn sehr (zu meinem Leidwesen) und jede Abend krabbelt Danny auf die Couch auf ihn (Anfangs undenkbar, sie sollten nicht auf die Couch wegen den Haaren) und die beiden kuscheln um die Wette. Er hat die Kratzbäume neu bezogen, hat von der Baustelle Material mitgenommen um den Katzen einen Catwalk zu bauen (ohne das ich was sagte). Das letzte Stück Wurst vom Frühstücksbrötchen wird auf die Katzen aufgeteilt.
Er freut sich, weil Rusty so viel mit ihm quatscht, wenn Hemdchen ihn kratzt sagt er: Du alte Zicke, raffst nicht das ich Dir gutes tun möchte, wenn Pummelfee sich an ihm reibt und ihre Haare am Anzug hinterläßt gehen die Augen auch rundum in der Augenhöhle, aber ich sag dann z.B. : Och wie schön, schau mal, sie mag Dich nicht weg gehen lassen, so lieb hat sie dich.
Und irgendwie merk ich immer wieder, das es ihn berührt. Auch wenn ers erstmal nicht zugibt.
Und es dauerte bei uns auch einige Monate, und die Kater pinkeln heute noch rein, manchmal. Wo er früher dann getobt hätte, sagt er heute nur noch: Du Süße, irgendwer hat da hin gerappelt....
Weg macht ers nicht. Aber muss er auch nicht. Das ist unsere Art von Kompromiss, der mittlerweile sehr gut klappt....