Missverständnis erklären bzw. Erinnerung löschen

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Antonius

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26. November 2011
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Königswinter
Hallo Ihr Katzenspezialisten!

Vielleicht könnt Ihr mir einen Rat geben: Mir ist ein alter, verletzter, abgemagerter Kater zugelaufen. Er sass immer nachts laut klagend auf einem Vordach vor meinem Fenster in der ersten Etage. Mit abgebissenem Schwanz und mit einer tiefen Fleischwunde im Bereich der Schulterpartie. Anfassen ließ er sich nicht, obwohl ich ihn am liebsten sofort zum Tierarzt gefahren hätte. Ich habe ihn gefüttert und ihm auf dem Vordach eine Art Hütte gebaut, damit er vor Regen und Kälte geschützt war.

Sein Vertrauen wuchs von Tag zu Tag. Er begann zu schnurren und ließ sich am Kopf streicheln. Seine Wunden leckte er unentwegt und die sahen von Tag zu Tag besser aus. Kurz: Wir wurden die allerdicksten Kumpel. Er bekam eine Klappe ins Fenster, könnte rein und raus wie er wollte und entpuppte sich allmählich als eine richtige Katzen-Persönlichkeit.

Wenn es sowas bei Katzen geben kann, dann würde ich sagen: er hatte Humor und war ein richtiger Spitzbube. z.b. konnte er sich so herrlich in die Ecke schmeißen, wenn er beim Schlafen seine Position veränderte, dann schielte er mich mit einem Auge an, ob ich auch lache...... oder er legte sich auf den Rücken und streckte sich vor mir auf dem Teppich lang aus, dann wieder dieses eine verschmitze Auge...... Der alte Herr spielte, schoss unter dem Teppich durch, hangelte ich am Rand herum, dass man Tränen lachen konnte..... Ich hatte keinen Kater, ich hatte einen Mitbewohner! Den Tierarzt aus der Nachbarschaft habe ich gebeten bei uns vorbei zu kommen, damit der Transport ihn nicht ängstigt. Das hat sehr gut geklappt, er schätzt ihn auf ca. 12 Jahre und bestätigte eine gute Kondition.

Alles war perfekt und dann passierte es: In der Nacht stießen wir zusammen. Ich wollte aus dem Bett aussteigen und hatte nicht gesehen, dass er genau in dem Moment zum Sprung ansetzte. Meine Füße knallten in der Luft gegen seine Nase. Er machte kehrt, rannte zu seiner Klappe und war draußen. Zwei Wochen bekam ich ihn nicht mehr zu Gesicht. Ich stellte die Hütte wieder auf, aber auch die nahm er nicht an. Dann war er aufeinmal wieder da, fraß und kroch unter die Couch in die hinterste Ecke. So geht es jetzt seit Wochen. Sein Vertrauen ist vollkommen weg, er glaubt, ich sei sein Feind und wenn ich nur huste, schießt er nach draußen.

Wenn Ihr einen Rat für mich hättet, wäre ich echt dankbar.

Herzliche Grüße
Antonius
 
A

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Vielen Dank

Hallo Tina,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Ich habe mir Deine interessanten Links angesehen und mir das Muttermilch-Medikament sofort bestellt. Je nach Wirkung versuche ich es danach oder parallel auch noch mit Bachblüten und nehme dazu den genannten Kontakt auf.
Vielen Dank und noch einen schönen Sonntag!
Herlichen Gruß
Antonius
 
Hallo,

Ich kann Dir Zylkene nur wärmstens empfehlen! Nimm es sofort und ruhig länger, alternativ gibt es als TroFu noch Calm von RC, wenn Du das Pulver nicht in den Herrn bekommst.
 
Vielen Dank

Liebe Kerstin,
Calm habe ich soeben dazu bestellt. Es kann ziemlich gut sein, dass ich den Kapselinhalt nicht an den Mann bringen kann. Da wäre etwas Trockenfutter vielleicht hilfreich. Weißt Du, ob das Zylkene Pulver geschmacksneutral ist, bzw. 'nur' nach Milch schmeckt??
Vielen dank und
liebe Grüße
an die Fellnasen
Antonius
 
Ich würde da nicht auf irgendwelche Mittelchen zurück greifen, sondern aktiv das Vertrauensverhältnis wieder verbessern.

Wäre für mich das Naheliegendste. Viel naheliegender als irgendwelche mysteriösen Mittelchen.
 
Vertrauensverhältnis

Hallo Balli,
leichter gesagt, als getan! das geht jetzt seit sechs Wochen so. Augenblicklich ist er völlig von der Bildfläche verschwunden, weil ich erkältet bin. Nießen und Husten hirritieren bereits.
Wenn er die letzten Wochen mal rauskam, weil es ihm unter der Couch zu warm war, brauchte ich ihn nur vorsichtig anzusehen, und schon war er wieder verschwunden. Ich denke schon, dass ein paar Hilfsmittel nicht schaden können. Möchte ihn nicht vollkommen verlieren, dafür war das letzte Jahr mit all dem Aufpäppeln zu intensiv.
Viele Grüße
Antonius
 
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Zylkene wäre ein Versuch wert.
Halt so für nebenher, kann ja nix schaden. Hilft oder hilft nicht.

Ansonsten darf man sich bei sowas aber nicht auf Hokuspokus verlassen.
Mit der Katze musst du dich intensivst beschäftigen. DAS hilft.

Es kann nicht sein, dass man inzwischen für absolut jedes Problem zu irgendwelchem Hokuspokus greift, Haaranalyse, telepathische Tierkommunikation, Bachblüten und so weiter, aber das absolut Naheliegendste, nämlich die Beziehung Mensch-Tier oder die ganz profane, praktische Problemlösung aus den Augen verliert.

Beschäftige dich viel mit dem Tier, spiel leise und langsame Spiele mit ihm, füttere es aus der Hand, nimm körperlichen Kontakt wieder mit ihm auf, wie man es mit sehr ängstlichen Tieren macht: beim Kopf anfangen, seitwärts, dann über den Nacken nach hinten vorarbeiten. Schritt für Schritt.
Rede mit ihm, locke es von einem Zimmer ins andere (= komm mit, es passiert dir nichts) und belohne es jedesmal mit Leckerli und viel Zuwendung.

Und so weiter, und so weiter. Zuwendung, Zuwendung, Zuwendung.
 
wie lange ist der "zusammenstoß" jetzt genau her?
 
Hallo Antonius,

hab so einen ganz ähnlichen älteren Herrn bei mir. War auch bis vor kurzem Streunerkater und kriecht mittlerweile jeden Abend unter meine Decke :verschmitzt:

Vielleicht hilft es ihm, wenn du einen Feliway-Stecker besorgst.
Von Bachblüten verstehe ich nicht allzuviel, aber Notfalltropfen kannst du in so einem Fall sicher probieren, das ist eine Mischung aus verschiedenen Blüten, die alle helfen sollen ein Trauma zu verarbeiten.

Ich vermute mal, dein Kater hat Erinnerung an ein schlimmes Erlebnis durch den Unfall, man kann ja nie wissen, was die Herrschaften auf der Straße und sonst wo alles schon erlebt haben. Aber allein die Tatsache, dass er doch wieder zu dir zurückgekehrt ist, bedeutet doch, dass er sein Vertrauen nicht ganz verloren hat. Er braucht nur offensichtlich viel Zeit um es wieder aufzubauen.

Ich wünsche euch alles Gute
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann auch nur sagen, wende Dich unbedingt an Ina1964! Sie hat mir und meinen Katzen hervorragend geholfen!
Meine Lisa bekommt auch Zylkene (ich werde es jetzt aber langsam wieder absetzen) und ich hab beste Erfahrungen damit gemacht.
Lisa mag kein Nassfutter und auch keine Leberwurst, dafür aber Kaffeesahne! Ich hab 2 Kapseln Zylkene in etwas Sahne aufgelöst und sie hat es immer problemlos aufgeschleckt.
Mit Zylkene, Bachblüten und viel Geduld bekommst Du das wieder in den Griff!
Bei uns hat es knapp 3 Wochen gedauert.
 
Er braucht nur offensichtlich viel Zeit um es wieder aufzubauen.


Das reicht nicht aus. Er braucht vermehrt vertrauensbildende Maßnahmen von Seiten des Menschen.
Und das kann KEIN Mittelchen der Welt ersetzen.
 
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Hallo Antonius,

sicher hast Du ihm mit dem unbeabsichtigten Tritt weh getan und vielleicht kommen dadurch wirklich Erinnerungen an den "Unfall" hoch.

Ich würde auch eine Kombination vorschlagen.

Bachblüten und Zylkene sind ja kein Hokuspokus, damit kannst Du viel erreichen und gepaart mit viel Geduld, Liebe und Bemühen sollte er wieder Vertrauen fassen.

Du musst Dich natürlich jetzt intensiv um ihn bemühen und ihm zeigen das er keine Angst haben muß.

Rede auch viel mit ihm, ganz ruhig und dann hoffe ich mal dass das Vertrauen zurückkommt.

LG
Marga
 
Hallo Antonius - hast ja schon viele Tipps bekommen, ich würde auch eine Kombination empfehlen - hier haben Bachblüten und in einem anderen Fall auch Zylkene schonmal toll geholfen, eben in Kombination mit vertrauensbildenden Maßnahmen.

Weiß nicht, ob du bereits vorher Katzen hattest, deswegen schreibe ich noch - bei all den Tipps ist es wichtig, dass du auf deine Körpersprache achtest.

Achte immer darauf (zB beim Spielen), dass du den Kater nicht direkt ansiehst. Direkte Blicke können als bedrohlich empfunden werden. Wenn du ihn ansiehst, dann unterbrich den Blick immer wieder durch Blinzeln, das ist für Katzen ein Signal, dass alles in Ordnung ist (ähnlich wie beschwichtigendes Lächeln). Vielleicht blinzelt er zurück 🙂 Aber nicht herbeiführen wollen, lass ihm Zeit, das ist das wichtigste - nicht drängeln...

Wenn du auf ihn zugehst, dann nicht direkt und nicht mit ausgestrecktem Arm (zB mit Leckerli), sondern dass du dich ihm seitlich näherst und dann erst an deiner Hand schnuppern lässt.

Wenn du so nah an ihn herankommst, ist Schnuppern sowieso das beste - lass ihn ganz ausgiebigst schnuppern, zieh die Hand nicht als erstes zurück.

Wenn ihr bestimmte Rituale hattet, dann behalte sie bei. Zu bestimmten Uhrzeiten füttern oder spielen, auch wenn er erstmal nicht mitmacht, halte die Zeiten ein und animiere ihn (ein wenig, nicht drängeln) mitzumachen. Wenn alles weiter läuft wie bisher, das gibt ihm auch Sicherheit.

Achte auf deinen Tonfall, dass der nicht beschwichtigend, beruhigend ist. Das könnte ungewollt die Unsicherheit verstärken ("...und Dosi redet auch noch so anders mit mir, da ist ganz bestimmt Gefahr im Verzug"), sondern verbreite ganz einfach gute gelaunte, ruhige Stimmung und vehalte dich im Ganzen unauffällig ihm gegenüber, so als wäre eigentlich gar nichts passiert...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Leute

Sorry, dass ich gestern überhaupt nicht mehr reagiert habe. Es klappte nicht mehr mit der Anmeldung, habe es immer wieder versucht. Mit dem Link aus dem Postfach ging es dann, aber dann flog ich beim Button Antworten wieder raus, usw.

Jetzt weiß ich gar nicht, mit welchen Antworten auf welche Fragen ich anfangen soll. Ich finde es sehr lieb, dass Ihr mit Euren Erfahrungen und Tipps so großzügig seid. Das hilft.

Der 'Unfall' ist ungefähr sechs Wochen her. Vorher hat er sich wie ein junger Kater verhalten, hat gespielt, schmuste und schnurrte den ganzen Tag. Ich will ihm gerne die Illusion lassen, dass er in seinem Versteck unerkannt ist und ich nicht weiß, dass er da ist, deswegen habe ich noch nicht versucht ihn zu locken.

Beim Füttern habe ich mir ein bestimmtes Geräusch angewöhnt. Dann kommt er immer und wenn ich sein Rohfleisch seniorgerecht (ihm fehlen einige Zähne) in hauchdünne Streife schneide, steht er aufrecht und selbstbewußt am Küchenschrank und drückt sich dabei schnurrend und schmusend an mein Bein - immer noch, glücklicherweise!!

Wenn er satt ist, macht er aber sofort kehrt und geht raus, schleicht sich dann regelrecht trickreich wieder herein, wenn er glaubt, dass ich ihn nicht sehe. Im Laufschritt geht es dann in sein Versteck. Wenn ich am Schreibtisch sitzend etwas im Augenwinkel bemerke gucke ich auch meistens weg, weil er sich offensichtlich damit wohler fühlt.

Seit Samstag Abend ist er jetzt jedoch weg geblieben. Was mir ziemliche Sorgen bereitet, denn heute nacht gab es Frost. Ich werde Euch auf dem laufenden halten, wie alles weiter geht.

Viele Grüße
Antonius
 
Zylkene nicht.
Aber "ins Wasser gekochte Schwingungen", also Bachblüten?
Öhm. 😀
Das kann man sehr wohl als Hokuspokus bezeichnen.

pauschal als hokuspukus würde ich das NICHT bezeichnen. hier waren bachblüten mit absoluter sicherheit ein sehr sehr effektives und gutes mittel

@antonius: hoffentlich taucht der kater bald wieder auf. daumen sind gedrückt.

und wenn du aufgrund deiner beobachtungen zu dem schluss kommst, der kater fühlt sich wohler, wenn er "nicht ertappt" ist, dann "überseh" ihn vielleicht eine weile.

damit er wieder lernt, dass alles in ordnung ist.

ich glaube nämlich, alle versuche einer annäherung wären jetzt nicht das mittel erster wahl.

so gesehen befindest du dich auf dem richtigen weg.

melde dich, vor allem wenn der kater wieder da ist 🙂
 
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und wenn du aufgrund deiner beobachtungen zu dem schluss kommst, der kater fühlt sich wohler, wenn er "nicht ertappt" ist, dann "überseh" ihn vielleicht eine weile.

Das wäre völlig falsch.

Aber gut, das übliche Spiel. Ich sag so, dann sagst du mit 100%er Sicherheit genau das Gegenteil davon. Das hat echt System.
 
😕 ehrlich, hier gibt es einige, die von zylkene und bachblüten sprechen und nur ein teil ist der ansicht, dass man da jetzt ordentlich baggern soll.

aber du zitierst nur mich und reagierst darauf. da frag ich mich, was da system hat.

aber egal.

ich meine: ich unterstelle hier dem te, dass er offensichtlich eine gute antenne zu dem kater hat. und das sollte man immer mal berücksichtigen und vor allem respektieren.
 
Das war nicht auf den Hokuspokus, sondern auf deine Empfehlung bezogen, die Katze zu ignorieren, zu "übersehen".


ich meine: ich unterstelle hier dem te, dass er offensichtlich eine gute antenne zu dem kater hat. und das sollte man immer mal berücksichtigen und vor allem respektieren.

Wer hat das nicht getan? Und wo? 🙄
 
Steht dir ja frei, die einen glauben dran, die anderen nicht.
Mir steht es frei, nicht daran zu glauben.
 

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