Plädoyer für den Freigang

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    bengal bengalen bengalkatze
Ach so, das Forum dient also nicht dazu, sich schlau zu machen wenn es bei der Katzenhaltung Probleme gibt? O.K.
Meines Wissens ging es in diesem Faden um die Thematik pro und contra Freigang und weniger
um Probleme bei der Katzenhaltung.
Es freut mich immens dass du zwei Katzen aus dem Tierschutz adoptiert hast.

Vielleicht könntest du ohne jetzt voreingenommen zu sein, einen eigenen Faden eröffnen?
Erfahrungsgemäß wirst du viele Tipps und Ratschläge bekommen.
Diejenigen die dir nicht gefallen, kannst du ja ignorieren.:smile:
 
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Ach so, das Forum dient also nicht dazu, sich schlau zu machen wenn es bei der Katzenhaltung Probleme gibt? O.K.

Du meinst zu wissen warum ich mich angemeldet habe. Ich habe gezielt nach einer Lösung gesucht und bin dann Anruf diese Forum/ diese Fragestellung gestoßen. Dabei ist mir aufgefallen wie hier teils polarisiert wird oder andere wegen einer „dummen“ Frage kritisiert werden. Hätte ich auch für mich behalten können, stimmt. Aber manche/r hier behält ja einiges wohl nicht für sich.
Aber das ist wohl im Netz so üblich.

Schönen Abend noch.

Welche Fragestellung? 😂
Bist du überhaupt im richtigen Faden?
Hier wurde keine Frage gestellt. Deswegen fand ich deinen Post auch so unfassbar merkwürdig, denn hier kommen regelmäßig Trolle rein nur um Stunk zu machen.

Natürlich ist das Forum für Fragen da.
In diesem Forum wird einem unfassbar gut geholfen und die Menschen hier nehmen sich viel Zeit. Wenn man also Hilfe sucht und Ratschläge auch annehmen will, dann ist man hier gut beraten. Ein paar Ausnahmen die trotzdem etwas unfreundlich rüberkommen, hat man immer überall. Das hat im meisten Fall aber was mir negativen Erfahrungen oder Uneinsichtigkeit seitens des Erstellers zu tun oder ist auch einfach der schriftlichen Kommunikation geschuldet.
 
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Ich zähle mich zu den absoluten Freigängerbefürwortern, was anderes würden meine 3 nicht akzeptieren.
Für mich ist die Diskussion "artgerecht" in dem Fall nicht so wichtig wie die Frage, was will die Katze, um maximal glücklich zu leben?

Ich unterscheide 4 Szenarien, weswegen ich Wohnungshaltung nicht generell verurteile:

- Katze will offensichtlich raus, macht Terror wenn sie nicht raus kann, sucht auch im gesicherten Garten jedes Loch um zu entwischen - hier ist klar, ich würde das Tier quälen, würde ich den Freigang verwehren. Ist dieser aufgrund der Lage nicht möglich, würde ich mich für ein Tier entscheiden, dass nicht in den Freigang will oder darf (blind, taub....).

- Katze will nicht raus, ist mit Wohnung oder Garten zufrieden und sogar ängstlich, wenn sie weiter gehen könnte - OK!

- Katze war Freigänger, hatte Erfahrungen gemacht und geht aus eigenem Willen nur noch vor die Balkontür - OK!

- Katze war über Jahre Wohnungskatze und wurde durch Umzug begeisteter Freigänger - auch hier, ich würde das Tier quälen, würde ich den Freigang verwehren (wie oben).

Respektiert der Halter in allen 4 Fällen klar den Willen des Tieres und lässt sich nicht durch seine Ängste leiten, ist das für mich OK.
Kranke oder behinderte Tiere müssen natürlich anders betrachtet werden.

Das Argument, die Katze könnte überfahren werden oder auf andere Art umkommen macht mich wütend. Diese Gefahr rechtfertigt keine lebenslange Gefangenschaft gegen den Willen eines Lebewesen!

Beispiel: Ich musste über Jahre zusehen, wie die Einzelkatze meiner Nachbarin in Wohnungshaltung fast wahnsinnig wurde. Ich hatte vergeblich versucht, das Leben dieses bedauernswerten Wesens zu ändern.
Sie kratzte stundenlang an Fenster und Türen und urinierte aus Protest überall. Die Nachbarin argumentierte mit der Angst des Verkehrs. Völliger Irrsinn.

Andererseits finde ich auch, dass ich als Freigängerhalter dafür zu sorgen habe, dass der Schaden so gering wie möglich ausfällt (meine dürfen beispielsweise nachts und in den frühen Morgenstunden zum Schutz der Vögel nicht raus) - so gesehen bin ich auch ein halber Wohnungshalter. Ich gebe dem Wunsch der Katzen nachts draußen zu sein nicht nach.
Zur Brutzeit gelten nochmals verschärfte Maßnahmen.

Der vielzitierte Artenschutz ist eine reine Schutzbehauptung. Hier würde ich ernsthafte Studien lesen, wie hoch der Schaden durch Katzen tatsächlich ist (wobei dieser nicht wegzuleugnen ist) und auch andere Beutegreifer nicht außen vor lassen.
Ganz abgesehen vom Menschen, der am Artensterben den absoluten Löwenanteil trägt und jährlich millionenfach Singvögel vom Himmel holt.
 
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Für mich ist die Diskussion "artgerecht" in dem Fall nicht so wichtig wie die Frage, was will die Katze, um maximal glücklich zu leben?
Das ist auch ungefähr so mein Gedankengang. Es kommt am Ende des Tages, egal wie faktisch man eine Diskussion halten möchte, auf die individuellen Bedürfnisse der Katze an.
Und ich bin da auch sehr prakmatisch: Kann ich der Katze keinen Freigang (oder Drinnenhaltung) anbieten, obwohl sie diese Haltung bevorzugt, hole ich mir die Katze auch nicht. Da kann sie noch so süß sein und noch so viel Chemie mit mir haben... braucht Katz Freigang, ist das leider ein Ausschlusskriterium - aber besser für die Katze.

Wir haben hier drei Wohnungskatzen, von denen Einer zu krank ist rauszugehen (ehemaliger Katzenschnupfler mit kaputter Lunge & Herz), einen Faulpelz der partout nicht rauswill (bereits angeboten- nö! 😅😬) und eine ehemalige Streunerin, die lieber an der Leine rausgeht oder eben auch nicht.
Drei individuelle Fälle, die Lösung für alle Drei? Drinnen bleiben! Gut gelöst.
Wir haben von Anfang an gesagt, dass unsere Wohnsituation keinen Freigang ermöglicht (zuviele Hauptstraßen, freilaufende & unkastrierte Kater von den Nachbarn, riesige Seemöwen & Bodenbrüter: Zu riskant) und somit explizit nach Wohnungskatzen gesucht beim TH & TS.

Da wären wir auch wieder beim Punkt, dass natürlicher Lebensraum bei Kulturfolgern wie Katzen sehr, sehr vielfältig und individuell ist. Wo eine Bauernhofskatze z.B lieber 90% der Zeit draußen ist und nur selten reinkommt gibt es auch Wohnungskatzen, die lieber gar nichts mit dem Draußen zu tun haben. Und eben die Katzen dazwischen, die ihre Balance selbst finden.
Das sind Alles vollkommen natürliche & akzeptable Lebensräume für Katzen, die wie wir Menschen auch sehr individuell sind was ihre Lebensweisen angeht. 😊
 
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Das stimmt, der Mensch ist die Nr. 1 beim Artensterben, ganz klar.
Und entscheidet auch, welche Tiere sich überhaupt irgendwo ansiedeln dürfen, schleppt fremde Arten ein wie den Waschbären…
Hier in Deutschland wären z.B. große Raubtiere wie Bären undenkbar, man sieht schon am Wolf, nach welchen Gesichtspunkten entschieden wird.

Und einen großen Anteil haben auch streunende Katzen, von denen es überall eine Menge gibt, die aber oft nicht sichtbar sind.

Würde dieses Problem endlich mal politisch angegangen werden mit einer Kastrationspflicht, wäre die einheimische Tierwelt deutlich entlastet.
 
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Der vielzitierte Artenschutz ist eine reine Schutzbehauptung.
..ist es das?
Fakt ist einfach in Gegenden, wo eine Population eh schon massiv unter Druck steht (durch welche Faktoren auch immer) erzeugen jagende Tiere einen zusätzlichen Druck, allen voran wenn die Beutegreifer Population aussergewöhnlich hoch ist.
Eine große Freigängerpopulation erhöht den Druck eben massiv. Ebenso so natürlich wie eine große Dichte an anderen Beutegreifern.
Es ist nicht so, dass hier nur die Katze in den Fokus gerät. In Brutgebieten in denen die Beutegreifer massiv erhöht sind und den Wildvogelbestand gefährdet, werden auch z.B Marder, Waschbären u.ä dezimiert und eingegrenzt.
Man kann aber nicht sagen, dass Freigängerkatzen und ihr Einfluss auf gefährdete Wildtierbestände eine reine Schutzbehauptung ist.
Wenn man Lösungen und Wege für alle Seiten erdenken möchte, sollte eine ehrliche Debatte, welche auch das Thema Freigängerkatzen mit einschliesst geführt werden.
Alles andere halte ich für Augenwischerei und sich in die Tasche flunkern.
Ich hätte das auch gerne anders und würde so gerne keine Debatten führen, welche Freigängerhaltung eingrenzen o.ä. Kann aber leider wenn ich mich dem Problem ehrlich annähern will, den Faktor Katze nicht ausser acht lassen.
Hier würde ich ernsthafte Studien lesen, wie hoch der Schaden durch Katzen tatsächlich ist (wobei dieser nicht wegzuleugnen ist) und auch andere Beutegreifer nicht außen vor lassen.
Du schreibst es ja selber, dass ein Einfluss nicht wegzuleugnen ist, also muss leider bei einer ehrlichen Betrachtung des Problems/Aufgabe eben auch dieser Faktor mit berücksichtig werden.
Es geht nicht um Freigängerbashing oder Verbote dabei, aber eben um eine Seite die mit bedacht gehört um auf Ideen und Lösungsansätze zu kommen die alle Seiten berücksichtig, wie eben das Thema, wie kann man Freigängern ihren Freigang lassen und dennoch den Druck von gefähdeten Populationen nehmen, kann man hier Kompromisse finden? Kann man Freigängerhaltung anders gestalten, muss man ggf. für einzelen Gebiete weitere Neuanschffungen von Katzen untersagen usw...
 
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In Hinblick auf den Artenschutz gibt es sicher auch Unterschiede, je nachdem wo der Freigang stattfindet. Wir haben auf der wild wachsenden Wiese im Anschluss an den Garten eine riesige Wühlmauspopulation. Diese befriedigt seit Jahren das Jagdbedürfnis und den Mäuseappetit unserer Kater. Unser Sternekater Rowi war Zeit seines Lebens willkommener Gast und Mäusevertilger im Hühnerstall unseres Nachbarn.
Die Erbeutung eines Vogels findet dagegen glücklicherweise sehr selten statt, vermutlich auch deshalb, weil die Mäuse einfach leicht verfügbar sind. Vermutlich werden in Vororten und in den durchgepflegten Gärten von Einfamilienhäusern Vögel die einzig jagdbaren Tiere darstellen.
Ungewöhnliche Beute hatten wir in 22 Jahren ganz wenig. Es waren eine Zauneidechse, eine kleine Ringelnatter - beide konnten unverletzt wieder freigelassen werden (der jeweilige Kater wusste selbst nicht so recht, was er damit anfangen sollte) und ein totes Mauswiesel, das möglicherweise aber tot gefunden wurde.
Spitzmäuse versuche ich den Katern möglichst abzujagen und wieder in den Garten zu setzen. Da sie ohnehin nicht gefressen werden, habe ich damit meist Glück und kann sie unversehrt laufen lassen.
 
Das Argument, die Katze könnte überfahren werden oder auf andere Art umkommen macht mich wütend. Diese Gefahr rechtfertigt keine lebenslange Gefangenschaft gegen den Willen eines Lebewesen!

Beispiel: Ich musste über Jahre zusehen, wie die Einzelkatze meiner Nachbarin in Wohnungshaltung fast wahnsinnig wurde. Ich hatte vergeblich versucht, das Leben dieses bedauernswerten Wesens zu ändern.
Sie kratzte stundenlang an Fenster und Türen und urinierte aus Protest überall. Die Nachbarin argumentierte mit der Angst des Verkehrs. Völliger Irrsinn.
In der von dir genannten Situation verstehe ich deine Wut. Schlimm das anzusehen und nichts tun zu können.
Mit dem ersten Absatz tu ich mich trotzdem schwer. Unsere dürfen auch aus diesem Grund nicht raus. Ich habe erlebt was es heißt,wenn eine Katze nicht mehr nach Hause kommt. Du nicht weißt,was passiert ist,ob sie noch lebt,ob sie leidet...
Hier leben 4 Tiere, die sich miteinander beschäftigen,mit denen wir uns beschäftigen. Die Beute erjagen, klettern und sowohl Schnee unter den Pfötchen kennen als auch auch das liegen auf sonnenwarmen Steinen.
Sie sind begrenzt,keine Frage. Aber "lebenslange Gefangenschaft gegen ihren Willen" finde ich ne schwierige umschreiben für umsorgte und augenscheinlich recht glückliche Katzen.

Bei deiner Erfahrung wäre Freigang sicher eine Lösung gewesen. Ob aber wirklich Ursache für das Leid,lässt sich schwer sagen.
Selbe Katze,selbe Haltungsform,aber mit passendem Partnertier,mit Menschen die sich gerne und viel mit den Tieren beschäftigen und Anreize schaffen....und es hätte vielleicht trotz "nur Wohnung" ein glückliches Katzeneben sein können.
Diese Beispiele - und sie sind alle eines zuviel- funktionieren in beiden Richtungen. Der Freigänger der sich ständig die Nase am Fenster plattdrückt und bei Winter und Wetter seinen " Freigang genießen muss",gibt es auch. Auch da ist nicht die Form das Problem,sondern der Halter. Und wie Freigang wirklich zu einer Bereicherung wird,lässt sich hier ja bei diversen Freigängerdosis nachlesen.
In der absoluten Mehrheit der Fälle ist das "Glück" der Tiere ,meiner Meinung nach, weniger von der Haltungsform,als vom Besitzer abhängig.
 
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Ich zähle mich zu den absoluten Freigängerbefürwortern, was anderes würden meine 3 nicht akzeptieren.
Für mich ist die Diskussion "artgerecht" in dem Fall nicht so wichtig wie die Frage, was will die Katze, um maximal glücklich zu leben?

Ich unterscheide 4 Szenarien, weswegen ich Wohnungshaltung nicht generell verurteile:

- Katze will offensichtlich raus, macht Terror wenn sie nicht raus kann, sucht auch im gesicherten Garten jedes Loch um zu entwischen - hier ist klar, ich würde das Tier quälen, würde ich den Freigang verwehren. Ist dieser aufgrund der Lage nicht möglich, würde ich mich für ein Tier entscheiden, dass nicht in den Freigang will oder darf (blind, taub....).

- Katze will nicht raus, ist mit Wohnung oder Garten zufrieden und sogar ängstlich, wenn sie weiter gehen könnte - OK!

- Katze war Freigänger, hatte Erfahrungen gemacht und geht aus eigenem Willen nur noch vor die Balkontür - OK!

- Katze war über Jahre Wohnungskatze und wurde durch Umzug begeisteter Freigänger - auch hier, ich würde das Tier quälen, würde ich den Freigang verwehren (wie oben).

Respektiert der Halter in allen 4 Fällen klar den Willen des Tieres und lässt sich nicht durch seine Ängste leiten, ist das für mich OK.
Kranke oder behinderte Tiere müssen natürlich anders betrachtet werden.

Wie siehst du diese Fälle:

1) Kitten kennen nur Wohnung, drängen nicht mehr nach draußen als "oh interessant, was ist hinter der Tür?". Also Neugierde wie in anderen Zimmern, normales und zufriedenes Verhalten, keine Fensterfixiertheit oä? Die haben ja noch keine Erfahrungen gemacht und die Entscheidung nicht selbst getroffen. Und will vielleicht nur nicht raus, weil sies nicht kennt? Fällt das trotzdem in die gleiche Kategorie für dich?

2) zB Wohnungskatze - auf Straße gesetzt - kommt auf PS mit Wohnungshaltung gut zurecht und wird auch in Wohnung mit Balkon vermittelt? Okay, weil aus dem TS und sie auch in der PS nicht die Wände hochgeht, also keinen krassen Freigangsdrang hat? Ob sie gar nicht will, kann man ja nie 100% sagen, wenn's in der PS nicht angeboten wird bzw werden kann
Oder übertrifft hier grundsätzlich die Chance auf ein neues Zuhause so wie so die Chance auf Freigang?

Viele Ex Streuner werden ja in Wohnungshaltung vermittelt..viele von ihnen kommen damit gut zurecht, viele wollen vielleicht auch wirklich nicht mehr raus, weil sie sich in ihrem warmen Plätzchen so sicher fühlen.

In den meisten Fällen haben sie die Entscheidung aber nicht selbst getroffen, sondern die PS wiegt nach bestem Gewissen ab, wie sie die Katze einschätzen und sie sich bei ihnen verhält. Fragen können wir sie ja nicht und, wie gesagt, oft fehlt ja auch wie Möglichkeit das auszutesten.

Da würde mich die Einschätzung aus Gründen in dem Kontext interessieren 😁

Ich hatte bisher einmal meinen alten Freigänger in Wohnungshaltung, seine letzten 3 Jahre. Zum einen wegen seiner Gesundheit zum anderen aber auch wegen Scheidung meiner Eltern, schnellem Umzug und mangelnder Optionen damals. Er war da aber schon sehr eingeschränkt also war es vertretbar. Für ihn wars auch fine, gesonnt wurde auf dem Balkon. Und als Flaschenkind war er eh sehr fixiert auf uns.

Und eben Katzen die es gar nicht anders kennen..

Aber noch nie Tiere aus dem TS die das Draußen kennen, wenn auch nicht im positiven Freigangskontext sondern im Überlebenskampf.
 
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Eine große Freigängerpopulation erhöht den Druck eben massiv. Ebenso so natürlich wie eine große Dichte an anderen Beutegreifern.
Es ist nicht so, dass hier nur die Katze in den Fokus gerät. In Brutgebieten in denen die Beutegreifer massiv erhöht sind und den Wildvogelbestand gefährdet, werden auch z.B Marder, Waschbären u.ä dezimiert und eingegrenzt.

Bei uns auf der Wiese hinterm Haus wird’s jetzt z.B. auch ungemütlich für Vögel und Mäuse.

Nachdem uns radikal sämtlicher Salat und alle Erdbeeren im Garten abgefressen wurden (🥲) haben wir eine Kamera platziert.

Letzte Nacht sind 3(!) Waschbären im Gänsemarsch durchs Bild marschiert.
IMG_0480.jpeg
IMG_0481.jpeg


Dazu kommen noch mindestens 2 Marder, die hier schon seit mehreren Jahren hausen. Ich habe sie schon mehrfach ab und an nachts über die Straße huschen sehen.

Und dann noch 2 oder 3 Freigängerkatzen, die zwischendurch auch noch durchs Bild laufen 😂
Vor ein paar Jahren saß ein Uhu im Baum vor unserer Haustür und zwischendurch hört man den auch noch in der Umgebung, der frisst bekanntlich auch Mäuse.

Ach ja, ein Reh haben wir auch noch hier, wahrscheinlich der Übeltäter der unseren Salat + Erdbeeren geklaut hat, aber das ist für diese Diskussion irrelevant

Zusammengefasst: unsere Nachbarschaft ist der reinste Wildpark.
 
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@Laleyna: darf ich auf Deine Fragen am Abend antworten. Ich bin gerade unterwegs, zwar nicht selbst am Steuer aber gleich da.

Fakt ist einfach in Gegenden, wo eine Population eh schon massiv unter Druck steht (durch welche Faktoren auch immer) erzeugen jagende Tiere einen zusätzlichen Druck, allen voran wenn die Beutegreifer Population aussergewöhnlich hoch ist.
Da geb ich Dir Recht aber Untersuchungen haben gezeigt, dass der Vogelbestand im städtischen Bereich, wo Katzen sind eher zunimmt, im ländlichen Bereich durch Pestizide ab.
Wenn man Lösungen und Wege für alle Seiten erdenken möchte, sollte eine ehrliche Debatte, welche auch das Thema Freigängerkatzen mit einschliesst geführt werden.
Ich denke, dass ich die in meinem Post schon geführt habe. Ich wehre mich nur dagegen, die Katze als Hauptverantwortliche zu deklarieren.
wie kann man Freigängern ihren Freigang lassen und dennoch den Druck von gefähdeten Populationen nehmen
Das hab ich in meinem Fall durch Maßnahmen erklärt.
Ich habe erlebt was es heißt,wenn eine Katze nicht mehr nach Hause kommt. Du nicht weißt,was passiert ist,ob sie noch lebt,ob sie leidet...
Ich versteh Dich, erlebe/erlebte ich selbst.
 
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In unserer kleinen Gemeinde kam jemand auf die glorreiche Idee im Rathausturm Falken anzusiedeln.
Die Singvögel werden von ihnen erbeutet und vor allem im Frühjahr wenn die Falken ihre Brut aufziehen
erweitern sie ihren Jagdradius und fallen in die Gärten der Vorstadt ein.
 
Da geb ich Dir Recht aber Untersuchungen haben gezeigt, dass der Vogelbestand im städtischen Bereich, wo Katzen sind eher zunimmt, im ländlichen Bereich durch Pestizide ab.
..sorry, dass ist viel zu flach und viel zu verdreht einseitg..Pauschles mit nur einem minimilli winzigen Funken an etwas Wahrheitsgehalt.
Ich wehre mich nur dagegen, die Katze als Hauptverantwortliche zu deklarieren.
Das hat hier in dieser Debatte auch Niemand getan oder behautptet.
Und in der reelen Welt wenn es darum geht Bestände zu schützen, wird das pauschal auch nicht getan.
Es sind da ganz viele Bereiche je Betroffen, wenn es um das Thema Landschaftschutz, Artenschutz, Sicherung von Lebensräumen geht. Es geht bei der Debatte nicht mehr rein darum, wer wann wo den Schaden verusacht hat, sondern wie man nun hier und jetzt mit allen Beteiligten Schaden abwenden, Minimieren usw. kann.
Egal ob Landwirtschaft, Gewerbebetriebe, Tourismus, Wohnungs- und Strassenbau, Energiewirtschaft, Wasserwirtschaft, Müllentsorgungsbetriebe, Forstwirtschaft um nur einige Bereiche aufzuführen.
Die Debatten, gestzlichen Auflagen usw. um negative Auswirkungen zu minimieren betreffen ganz viele Bereiche. Tatsächlich ist das Thema "Katze" da so gut wie nicht vertreten. Wo es -mal wahllos aus dem Stapel herausgeriffen- z.B für Landwirte viele, viele Auflagen gibt, gibt es hingengen in Deutschland so gut wie keine Auflagen für Katzenhalter. Kastrationspflichten z.B kannst du in Deutschland mit der Lupe suchen.

Das hier die Katze als Hauptverantwortlicher betrachtet wird, sehe ich tatsächlich nicht. Ausser eben in der Klatschpresse, wenn man im Sommerloch mal wieder ein Aufregerthema braucht.
 
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Spannende Diskussion hier. Als Halterin von zwei Wohnungskatzen, melde ich mich auch mal Vorsichtig zu Wort.

Ich persönlich glaube das Freigang für die meisten Katzen eine tolle Sache ist, ich vermute auch, dass meine zwei Tiger Spaß daran hätten in der Natur oder Vorgärten herumzustreifen (auch wenn sie dass nie kannten). Nebst der bereits genannten Argumente ob das auch für alle anderen Lebewesen so toll ist, würde ich gerne mal meine Perspektive dazu schildern wie ich das Gewissenstechnisch mit mir selbst ausgehandelt habe Katzen "einzusperren" obwohl sie mit Freigang vielleicht mehr Freude/Spaß/Glückseligkeit haben.

Vor nicht ganz einem Jahr kam ich zu dem Punkt an dem mir klar wurde, ich brauche wieder ein Haustier (Mein Kindheitshund und bester Freund ist Anfang letzten Jahres gestorben) und diesmal sollten es Katzen sein. Dass ich Haustiere möchte stufe ich für mich per se als egoistische Entscheidung ein, Haustiere können genauso wie Nutztiere (in aller Regel) nicht wählen wo sie leben möchten und auch nicht wie sie leben möchten. Mir war klar, dass in meiner Umgebung (relativ Städtisch) kein Freigang möglich sein wird, also nochmal mehr "Egoismus" - die Katzen könnten ja nichtmal abwandern. Insofern war mir sehr schnell klar, dass es keine Zuchtkatze/Vermehrerkatze/Bauernhofkatze wird, sondern definitiv Katzen aus dem Tierschutz. Wenn ich schon ein Tier "einsperre" und unfreiwillig an mich Binde, dann wollte ich eines (zwei) dass nicht extra produziert wurde, sondern quasi übrig ist. Und zweitens wollte ich keinem Tier die Chance auf Freigang nehmen, habe mich also nicht auf Katzen Beworben die sowohl in Wohnungs- als auch in Freigangshaltung vermittelt worden wären. Die zwei Tiger die ich jetzt habe, wären ausschließlich in gesicherten Freigang vermittelt worden. Und ich versuche ihnen ein möglichst schönes und angenehmes Leben zu bieten.

Was ich damit eigentlich sagen möchte ist, dass es für mich nicht entweder oder gibt, sondern es immer ein Aushandlungsprozess ist. Ich kann egoistisch sein und Katzen ein schönes Leben bieten. Ich kann Katzen in der Wohnung halten und sie glücklich machen, Ich kann Katzen sogar weh tun und ihnen damit helfen (z.B. Medikamente). Ich habe immer ein bisschen das Gefühl mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich meine Katzen in der Wohnung halte (und muss es ggfls. auch), andersherum müssen sich Freigangshalter ggfls. auch rechtfertigen warum sie ihrer Katze diese Risiken zumuten oder eben die Katzen der unmittelbaren Umwelt schaden lassen. Ich finde es schön hier mal verschiedene Perspektiven hören zu können.
 
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Auch wenn es OT oder für einige Whataboutism sein mag...
In Ägypten werden im Jahr zwischen 40 und 50 Millionen Vögel gefangen oder geschossen. Jedes Jahr ein Zugvogelmord von dem man keine Vorstellung hat. So viele "unserer" Vögel finden dort ihr Ende, so grausam.

Ganz allgemein für Europa kann man sagen, dass die aktuelle Landwirtschaftspraxis eine Verbesserung der Bestandssituationen verhindert.
 
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Bedroht die Hauskatze die Artenvielfalt? - NABU

Und auch hier wird nochmal klargestellt, dass verwilderte Hauskatzen das größte Problem darstellen.
Und auch, dass der Vogelbestand gerade in den Siedlungen stabil bleibt, in denen Freigängerkatzen leben.

Anders sieht es vermutlich in Naturschutzgebieten und Küstennähe aus, wo Bodenbrüter leben.
 
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Fakt ist einfach in Gegenden, wo eine Population eh schon massiv unter Druck steht (durch welche Faktoren auch immer) erzeugen jagende Tiere einen zusätzlichen Druck, allen voran wenn die Beutegreifer Population aussergewöhnlich hoch ist.
Wildvogelexperten von NABU haben u.A das Thema auch schonmal angesprochen, u.A die Frage "Töten Katzen wirklich so viele Vögel im Freigang?" (die ungefähre Schätzungs lag bei ca. 200 Millionen tote Vögel pro Jahr durch Katzen).
Dabei kam auch das Thema der Siedlungen & das Vogelsterben in besiedelten Gebieten versus den Agrargebieten.
Aber man muss das Gesamtbild sehen: Nur im menschlichen Siedlungsbereich sind Katzen ein ernstzunehmender Faktor, der partiell zu einem Rückgang von Vogelpopulationen führen kann. Tatsächlich steigen die Vogelbestände dort aber eher an, während sie vor allem in der Agrarlandschaft, aber auch im Wald eher abnehmen. Diese Rückgänge den Katzen anlasten zu wollen, wäre daher viel zu einfach. Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist und bleibt die fortschreitende Verschlechterung von Lebensräumen durch den Menschen.[1]

Der geschätzte Großteil der Gefahr geht laut Experten mit hoher Wahrscheinlichkeit eher von Streunern und verwilderten Hauskatzen aus als von den "Stubentigern mit Freigang".
Das größte Problem für die Vögel stellen verwilderte Hauskatzen dar. Sie sind gezwungen, ihren Nahrungsbedarf außer über menschliche Abfälle praktisch komplett durch die Jagd auf Kleintiere zu decken. Wenn es gelänge, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren, hätte man das Problem sicherlich auf ein erträgliches Maß verringert.[1]

Man darf auch nicht vergessen: Wir sind in Europa recht gut dran damit, dass unsere Wildtierbestände noch naturelle Jäger kennen. Es gibt durchaus Orte auf der Erde, wo die Balance zwischen Beute und Jäger dermaßen unausgeglichen ist, dass freilaufende/verwilderte Katzen (oder generell freilaufende domestizierte Tiere mit Jagdveranlagung) dort die lokale Fauna doch sehr angegriffen haben.
In Deutschland gibt es durchaus vielerlei natürliche Jäger für Wildvögel und Kleintiere, sodass die Katze an sich nicht das größte Problem ist - es sind eher die unkontrollierten, ansteigenden Zahlen durch unkastrierte Freigänger, verwilderte (unkastrierte) Katzen und die Vermischung mit der Wildkatze, die auf lange Zeit da eine Kerbe schlagen könnten und vermutlich auch werden.

Deswegen ist es auch sinnvoller, flächendeckende Kastrationsaktionen durchzuführen und verwilderte Hauskatzen anderweitig unterzubringen, die ihre Lebensweise nicht allzu stark einschränken, aber eben auch nicht unkontrolliert verlaufen lassen sofern möglich (man kann leider nicht jeden Streuner "umkehren" um wieder domestizierter zu leben und das sollte man auch nicht tun).

Es ist durchaus simpel, den Freigang als einen Hauptfaktor für Wildvogelsterben anzusehen, aber realistisch betrachtet sind Freigänger nur ein kleiner Auslöser. Im Gesamtbild sind Streuner & hauptberufliche Freigänger das "Problem", das jedoch auch vom Menschen beeinflusst wurde.

Quelle:
[1] Bedroht die Hauskatze die Artenvielfalt? - NABU
 
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