Plädoyer für den Freigang

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Wieso sollte ich es auf Teufel komm Raus probieren, wenn es bereits probiert wurde und mir davon klar abgeraten wird?

Und das gilt natürlich nur für Zweitkatzen, aber nicht für Freigang.
Genau das meine ich mit zweierlei Maß.
 
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A

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@KatzeK
..aber woher nimmst du dann die Gewissheit, dass eine Katze, die mit andern Katzen schon schlechte Erfahrungen gesammelt hat, sich eigentständig im Freigang- ohne Hilfe, Anleitung und Unterstützung- sich andern Katzen anschliessen würde?

Wäre es im Sinne deines gefordenten Credos "maximales Glück" nicht dann an dir gewesen deine Katze zu unterstützen und ihr zu helfen über die schlechten Erfahungen hinweg zu kommen um wieder eine Chance zu erhalten gesunden und glücklichen Kontakt mit anderen Katzen pflegen zu können?
Ist eine Einzelkatze im Freigang wirklich glücklicher als ein gutes Paar in Wohungshaltung, welches gesunde Sozialkontakte pflegen kann?

Was macht dich im Thema "Glück" zum besseren Katzenhalter, als Halter mit anderen Haltungsformen? Hat deine Katze in deiner Haltung wirklich alles um "glücklich" zu sein oder ist der Umstand eines oder gar mehrere fehlenden Sozialpartner hier nicht eigentlich negativ auf "maximales Katzenglück" zu bewerten, trotz Freigang?

Wie kannst du hier andere Haltungsformen so anprangern und den Katzen der jeweiligen Halter ein "glückliches" Leben pauschal aberkennen, wenn deine Haltung hier durchaus auch Fragen aufwirft und du eigentlich auch keinen Plan hast, ob deine Katze, in deiner Haltungform, wirklich maximales Glück erfährt?
 
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Aber wenn Katzen als Wohnungskatzen vermittelt werden, gilt das wiederum nicht? Dann haben die Mitarbeiterinnen plötzlich keine Ahnung, weil sie die aus Deiner Sicht falsche Empfehlung geben, obwohl sie die Katzen kennen?

Das habe ich so nie gesagt.

Allerdings finde ich Vereine grenzwertig, die NUR in Wohnungshaltung vermitteln. Denn die meisten Wohnungskatzen sind durchaus auch Freigang"tauglich". Aber da sie keinen Freigang kennen, kann man sie auch ohne großes Risiko in der Wohnung halten. Also Risiko meint hier, das Risiko dass sie einem halt die Wände hochgehen, todunglücklich oder sonstwie verhaltensauffällig werden. Das ist dann die Abteilung: Was man nicht kennt, das vermisst man auch nicht.

Und es ist halt ein Fakt, dass es mehr Plätze für Wohnungskatzen gibt als für Freigänger bzw. mehr Leute die danach suchen. Also versuchen die Vermittler dann halt auch die Katzen, die es eh nicht kennen so unterzubekommen.

Die einzigen Vereine die ich kenne, die da anders agieren sind Auslandsvereine. Die neigen überproportional häufig dazu, Tiere nur in Wohnungshaltung zu vermitteln.

Woran das jetzt genau liegt, da kann ich nur spekulieren. Ein Argument, das ich mal gehört habe, war, dass man sich ja nicht die Mühe macht die Katze zu retten, um sie dann erneut Gefahren auszusetzen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass der Umstand, dass es mehr Leute gibt die Wohnungskatzen suchen und dass da halt händeringend Plätze gesucht werden mit rein spielt. Dass man also quasi "den vorhandenen Markt" bedient und dabei dann auch noch das Gefühl hat die Arbeit nicht umsonst gemacht zu haben, weil der Katze auf der Straße nix mehr passieren kann.

Das kann ich insofern nachvollziehen, als dass es ein folgerichtiger Gedanke ist. Aber für mich hat der Gedanke wenig mit dem Wohl der Tiere zu tun, wenn ich den Gedanken dann auf andere Umstände übertrage. Dann ist er weder folgerichtig noch im Sinne des Tiers.
 
Denn die meisten Wohnungskatzen sind durchaus auch Freigang"tauglich"
Und die meisten "Einzelkatzen" lassen sich vergesellschaften.
Du kannst dich ja mal in die langsame Zusammenführung einlesen, da gibt es wirklich gute Tipps. 👍🏻
 
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Allerdings finde ich Vereine grenzwertig, die NUR in Wohnungshaltung vermitteln. Denn die meisten Wohnungskatzen sind durchaus auch Freigang"tauglich".

Dies dürfte m.E. aber auch für die Vermittlung in Einzelhaltung gelten. Auch da sind wahrscheinlich die Chancen größer und als Argument wird eine fehlgeschlagene frühere ZusaFü angegeben. Dabei ist oft Mensch das Problem bei einer fehlgeschlagenen ZusaFü und nicht das Tier. Ich möchte meinen, dass nicht wenige Tiere, die in Einzelhaltung vermittelt werden, bei richtiger Unterstützung sozialisiert werden könnten.
 
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Meine Eltern haben Nachbarn mit einer Freigängereinzelkatze, weil diese angeblich nicht mit anderen zurecht kommt. Die kann draußen auch andere Katzen treffen, wenn sie will, trotzdem spielt sie Händen und wirkt manchmal allgemein unentspannt, obwohl sie im Grunde genommen ne ganz liebe Maus ist.
 
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lassen sich vergesellschaften

Und warum sollte ich sie über Wochen/Monate/auf Teufel komm raus mit einer Katze in der Wohnung vergesellschaften, wenn draußen genug Katzen durch die Gegend laufen, mit denen sie interagieren kann?

Weisst Du, das würde ich bei einer Wohnungskatze machen (deshalb hatte ich ja auch drüber nachgedacht, weil ich Angst hatte, dass sie sich in die Richtung entwickeln könnte auf Dauer), aber bei einer Freigängerin? NEIN. Ganz klares NEIN.
 
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Und warum sollte ich sie über Wochen/Monate/auf Teufel komm raus mit einer Katze in der Wohnung vergesellschaften, wenn draußen genug Katzen durch die Gegend laufen, mit denen sie interagieren kann?

Weisst Du, das würde ich bei einer Wohnungskatze machen (deshalb hatte ich ja auch drüber nachgedacht, weil ich Angst hatte, dass sie sich in die Richtung entwickeln könnte auf Dauer), aber bei einer Freigängerin? NEIN. Ganz klares NEIN.
Aber inzwischen hat sie doch an Selbstbewusstsein gewonnen.
Und wenn sie im Freigang mit anderen interagiert, zeigt sie doch deutlich, dass sie keine Einzelkatze ist.
 
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wenn draußen genug Katzen durch die Gegend laufen, mit denen sie interagieren kann?
..kann sie das denn, oder hemmen sie ihre negativen Erlebnisse hieran und sie bleibt auch draussen aussen vor in einen gesunden Kontakt mit Artgenossen zu treten, weil sich nicht gelernt wie und ihr keiner geholfen hat, ihre schlechten Erfahrungen mit anderen Katzen zu verarbeiten?
 
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Wenn Du mal gesehen hast (oder geholfen hast), mit wieviel Herzblut, finanziellem Engagement und oft bis zur Erschöpfung im Auslandstierschutz gearbeitet wird, würdest Du vielleicht Deine Einstellung überdenken. Anders als hier sind dort im Grunde alle Katzen von der Straße, entweder krank oder Flaschenaufzucht, oft gequält, halb verhungert, ausgemergelt. Die Katzen, die fit sind, stark und gesund, werden üblicherweise nach der Kastra wieder zurück gesetzt an die Futterstellen, dort dann regelmäßig versorgt, entwurmt und beobachtet. Die Katzen, die nicht zurück zur Futterstelle können, werden vermittelt, und zu 99 % sind sie nicht freigangtauglich.

Und ja, ich verstehe auch den Satz, dass man nicht 1000e von € ausgeben und 1000e von Stunden hoffen und bangen möchte, um ein paar Monate nach der Adoption zu erfahren, dass die Katze überfahren wurde.

PS: Damit meine ich nicht, dass deutsche Tierschützerinnen weniger Herzblut oder Engagement zeigen, nur, dass die Katzen, die hier in den Tierheimen landen, aus verschiedensten Wohnsituationen stammen, die dann auch entsprechend differenzierter betrachtet werden.
 
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Weisst Du, das würde ich bei einer Wohnungskatze machen (deshalb hatte ich ja auch drüber nachgedacht, weil ich Angst hatte, dass sie sich in die Richtung entwickeln könnte auf Dauer), aber bei einer Freigängerin? NEIN. Ganz klares NEIN.
Nunja, hier schränkst du sie ja wohl ganz offensichtlich auf Grundlage deiner „Befindlichkeiten“ ein… Du kannst nämlich aufgrund fehlender Erfahrung schlichtweg nicht wissen, ob sie bei geeigneter Unterstützung auf Dauer mit einem Artgenossen nicht doch „glücklicher“ wäre. Von dem her hinkt für mich deine ganze Argumentation.
 
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Ich glaube, wenn ich im Tierschutz / Katzenschutz arbeiten würde, wo ich sicher viel öfter mit Katzenleid konfrontiert werde als so als ‚Privatperson‘, würde ich meine Einstellung zum ungesicherten Freigang auch ändern. Da sieht man sicher so viel schlimmes, das man das einfach nicht mehr will und das kann ich absolut nachvollziehen.

Hätte ich als ‚Privatperson‘ sehr oft hintereinander schlechte Erfahrungen mit einer bestimmten Haltungsform und dessen Konsequenzen, würde ich bestimmt auch was ändern. Ich glaub, da muss man sich ein bisschen in andere Menschen reinversetzen können. Ich glaube auch, dass diese schlechten Erfahrungen und der Wunsch, diese sich nicht wiederholen zu lassen durchaus berechtigt ist zu existieren und es gleichzeitig trotzdem möglich ist, passenden Katzen ein schönes Zuhause zu bieten..
 
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Aber inzwischen hat sie doch an Selbstbewusstsein gewonnen.
Und wenn sie im Freigang mit anderen interagiert, zeigt sie doch deutlich, dass sie keine Einzelkatze ist.

Richtig, sie IST keine "Einzel"katze (reden wir hier eigentlich von sowas wie Einzelkindern?), sie hat Kontakt mit anderen Katzen.

Ich für meinen Teil brauche halt auch nicht dauernd wen um mich rum, deshalb bin ich da vielleicht auch entspannter als jemand, der es sich nicht vorstellen kann, auch mal länger allein zu sein. Mein Eindruck ist immer, dass vor allem Menschen, die selbst nicht gut allein sein können, das auf ihre Katzen projizieren. Weshalb die Katze es dann auch nicht zeitweise und freiwillig im Haus sein darf, da sie ja das gleiche Bedürfnis haben muss, wie man selbst. Erinnert mich an meine Mutter, die dachte auch immer, dass ich Puppen super finden muss, weil sie Puppen als Kind super fand. Und ich bin ja schließlich ihr Kind. 😅
 
Deine Einstellung

Ich habe den Eindruck, dass Du meine Einstellung gar nicht verstehst.

Es geht mir nicht darum diese Folgerichtigkeit zu verurteilen, wenn die Umstände sind, wie sie sind.

Ich finde es nur falsch, so zu tun, als wäre das deshalb "von Natur aus" gut oder gar besser. Es ist den Umständen geschuldet, nicht den Bedürfnissen der Katzen.
 
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Und warum sollte ich sie über Wochen/Monate/auf Teufel komm raus mit einer Katze in der Wohnung vergesellschaften, wenn draußen genug Katzen durch die Gegend laufen, mit denen sie interagieren kann?
Da gebe ich dir recht: Ist tatsächlich wohl nicht jedermanns Sache darüber zu reflektieren, dass die aufgrund fehlender eigener Erfahrungen aufgestellten Mutmaßungen, Annahmen und Spekulationen irrig sein könnten. Somit gibt es dann auch keinen Grund was zu versuchen.

Nur… erstaunlich, dass diese Einstellung Usern ggf. in Bezug auf Wohnungshaltung vorgehalten wird („warum soll ich die Katze in den m.E. gefährlichen Freigang lassen, wenn sie drinnen zufrieden scheint?“).
 
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Ich für meinen Teil brauche halt auch nicht dauernd wen um mich rum, deshalb bin ich da vielleicht auch entspannter als jemand, der es sich nicht vorstellen kann, auch mal länger allein zu sein.
Aber du projizierst jetzt nicht deine persönliche Vorliebe auf deine Katze?

Ich bin übrigens auch gerne allein.
Meine Katzen brauchen aber die Gesellschaft ihrer Artgenossen.
Du weißt schon, Ohren schlecken und so…😌
 
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Wenn es legitim ist zu sagen, dass man nach einer fehlgeschlagenen Vergesellschaftung keine Partnerkatze mehr holen wird, dann ist es auch legitim zu sagen, dass man keine Freigangshaltung mehr anbietet, weil der Versuch davon fehlschlug.

Beide Fälle haben mit der Haltungsform zu tun und beschäftigen sich mit den Bedürfnissen der Katze.
 
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