Plädoyer für den Freigang

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Weiß ja nicht.. im Endeffekt kritisierst du mit dem letzten Teil doch grundsätzlich Menschen, die Freigang für sich nicht vertreten können, nicht nur die, die so komische wilde Aussagen treffen wie "Freigang ist unnatürlich, Wohnungshaltung natürlich"...?

Bei den Menschen, die Freigang nicht vertreten können, liegt wohl kaum der Gedanke zugrunde, dass ihre Tiere Gegenstände wären, die man sich in die Wohnung stellt.

Ja, ich könnte es nicht verkraften, wenn meinem Tier draußen etwas zustoßen würde. Auf einem Level, auf dem ich mich wahrscheinlich selbst one-way ins Gefängnis befördern würde, wenn ich wüsste, dass Person X meinem Tier ein Haar gekrümmt hat.

Weil ich sie über alles liebe und da nicht rational bin. Ich wäre wahrscheinlich auch keine entspannte Mutter, da ich aber gar keine sein möchte, stehe ich vor diesem Problem nicht. Nun muss ich natürlich mit diversen Risiken, Krankheiten usw trotzdem psychisch umgehen können, weils dazu gehört. Meinem Tier diese Welt vor MEINER Haustür auszusetzen gehört nicht dazu, denn hier finde ich das unverantwortlich. ICH sehe aber nichts Schlimmes an Wohnungshaltung, deswegen hab ich trotzdem welche.

NICHTS davon hat irgendwas damit zu tun, meine Tiere als Dinge zu sehen. Mensch, dann wär ja alles ganz einfach.

Und bezüglich "nichts beschädigen sollen" gehts um Rücksichtnahme gegenüber der Natur (Wildtiere) und seinen Mitmenschen. Auch darüber kann man diskutieren, hat aber sicher auch wenig damit zu tun, sein Tier als "Ding" zu sehen.

Dir sind aber DEINE Bedürfnisse in dem Moment wichtiger als die des Tiers. Das Tier soll DEINE Bedürfnisse (zB. nach Angstfreiheit, nach Gewaltfreiheit etc. befriedigen). Und damit wird es "benutzt" von Dir. Und das Tier kann sich dagegen nur sehr bedingt wehren, auch wenn es an sich ganz andere, natürliche Bedürfnisse hat als Du.

Und wenn es mir WIRKLICH um das Tier geht, dann lebe ich halt damit, dass es ist was es ist, dass es tut, was es tut. Dass es mich damit "konfrontiert". Auch dann, wenn mir das schwer fällt.
 
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Dir sind aber DEINE Bedürfnisse in dem Moment wichtiger als die des Tiers. Das Tier soll DEINE Bedürfnisse (zB. nach Angstfreiheit, nach Gewaltfreiheit etc. befriedigen). Und damit wird es "benutzt" von Dir. Und das Tier kann sich dagegen nur sehr bedingt wehren, auch wenn es an sich ganz andere, natürliche Bedürfnisse hat als Du.

Und wenn es mir WIRKLICH um das Tier geht, dann lebe ich halt damit, dass es ist was es ist, dass es tut, was es tut. Dass es mich damit "konfrontiert". Auch dann, wenn mir das schwer fällt.

Und schon diskutieren wir auf dieser vollkommen schwachsinnigen Basis, obwohl dazu schon alles gesagt wurde, was dem widerspricht und es ist mir wirklich zu doof, dazu noch mehr zu sagen. Dass es bei dem Post grade um die dämliche Behauptung ging, man würde das tun weil man seine Tiere als "Dinge" sieht und nicht um Gründe für oder gegen Freigang im Allgemeinen.. naja, was solls, kann man verdrehen.

Passt schon, alle die ihre Katzen egal unter welchen Bedingungen in den Freigang lassen, sind selbstlose Heilige und alle Menschen, die ihre Tiere in der Wohnung halten, sind eben egoistische Menschen. Ist okay für mich, damit geht's uns super und wir schlafen friedlich und glücklich.

Einer schaffts halt dann doch noch hier. 😂
 
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Danke für die sachliche Diskussion. 😉

Damit bestätigst Du gerade meine Ausgangsthese.

Um eine sachliche Diskussion mit jemandem zu führen, sollte man selbst sachlich bleiben. 😉 Ich find deine Aussagen unfassbar daneben und bevormundend - allein welche Worte und Einstellungen du einem in den Mund legst, obwohl hier über mehrere Seiten ganz andre Dinge stehen. Tut mir leid, aber das ist keine Basis und damit bestätige ich überhaupt nichts. Mit meinen sämtlichen anderen Posts hier widerlege ich diese viel eher. Es ist mir außerdem auch vollkommen egal, wie du deine Tiere hältst und ich habe pauschal nichts gegen Freigang, auch finde ich ihn nicht unnatürlich oder sonstigen Mist. Welche These ich hier also auch immer bestätigen soll.

Das Einzige was hier bestätigt wird ist, dass diese Aussage von dir:

Dann lies einfach nochmal aufmerksam. Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn sich jemand anders verhält, als ich es für richtig halte und ich würde auch nicht fordern, dass meine Sichtweise die einzige ist, die existieren darf. Mir liegt es komplett fern irgendwen zu "missionieren". Auch dann nicht, wenn ich der Meinung bin, dass die Haltung oder Entscheidung des Anderen falsch ist.

Nicht dazu passt, wie du hier schreibst.

Einfach unnötig, da weiter zu diskutieren. Und damit eine gute Nacht.
 
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Es geht doch darum nicht jede Katze/Kater Braucht Freigang oder ist auch dafür geeignet. Sei es wegen Krankheit, zu jung oder einfach weil der Charakter nicht passt z.b. zu änglichst, null Angst vor allem, Nachbarn wo man weiß die sind komisch gab erst einen Post mit 3 ertrunken Katzen usw.
Das hat nichts mit ich hab was gegen Freigang zu tun sondern will ich das meiner Katze/Kater antun. Bzw. Will ich das anderen Katzen/Kater riskieren sich anstecken oder ich meine Katze/Kater nie wieder sehen usw.

Und alle hier in Forum versuchen es ihren Katzen so schön wie möglich zu machen. Lassen Katzen doch Katzen sein, klar geht mal was kaputt oder wird ein Möbel zerkratzt usw. Das hat aber nichts mit Freigang oder Wohnungshaltung zu tun, genauso wenig wenn Katzen mal wieder mäkeln sondern das es Katzen sind. Deswegen sind wir doch alle hier weil wir das beste und angenehmste Leben für unsere Katzen/Kater möchten.

Dann kotzt man sich aus in den Thread könnte meine Katze gerade Aussetzen. Und dann lacht man darüber nicht das es je einer jemals vorhatte. 😁

Naja und ob man die Nerven hat wenn die Katze/Kater evtl. mal für mehrere Tage weg ist muss jeder für sich selber entscheiden.
 
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Dir sind aber DEINE Bedürfnisse in dem Moment wichtiger als die des Tiers. Das Tier soll DEINE Bedürfnisse (zB. nach Angstfreiheit, nach Gewaltfreiheit etc. befriedigen). Und damit wird es "benutzt" von Dir. Und das Tier kann sich dagegen nur sehr bedingt wehren, auch wenn es an sich ganz andere, natürliche Bedürfnisse hat als Du.

Und wenn es mir WIRKLICH um das Tier geht, dann lebe ich halt damit, dass es ist was es ist, dass es tut, was es tut. Dass es mich damit "konfrontiert". Auch dann, wenn mir das schwer fällt.
Du scheinst in einer Heile-Welt-Bubble zu leben, in der die Natür noch völlig unbeeinträchtigt war und draußen alles unbelastet und im Gleichgewicht gewesen ist.
Das ist aber nicht mehr so.

Die Natur ist (durch den Eingriff des Menschen) völlig aus dem Gleichgewicht. Wir nehmen den draußen lebenden Tieren den Lebensraum weg und vernichten ihre Ressourcen. Die vollkommen ausufernde Menge der draußen herumwildernen Katzen kommt dann noch als I-Tüpfelchen obendrauf.
Es gibt inzwischen irrational viele verwilderte Katzen, deren Leben davon abhängt dass sie als Jäger einigermaßen erfolgreich sind - mit welchem Recht kann man es sich unter dieser Prämisse noch schön reden, dass die eigene gut gefütterte und rundum versorgte Katze da obendrein auch noch mitmischt und mitwildert?

Mit dem normalen Gang der Natur zu argumentieren kann man doch nur dann, wenn die normale Natur auch gegeben ist. Wo ist sie das dennn heute bitte noch?
Das Verhältnis zwischen Jägern und Beutetieren (und die obendrauf kommende Verkleinerung des Lebensraumes aller wildlebenden Tiere) ist Welten entfernt von dem, was die Natur ursprünglich einmal vorgesehen hat.
Und Jeder, der seine Katze draußen herumwildern lässt, obwohl sie das gar nicht nötig hatte, trägt dazu bei.
Draußen gibt es eben nicht mehr die ursprüngliche Natur, sondern nur noch das, was der Mensch davon übrig gelassen hat. Daher ist dieses Pseudo-Natur-Argument vollkommen absurd.

Eine Katze, die niemals draußen war, kann das auch nicht vermissen.
Und um noch einmal auf dein (von mir fett hinterlegtes Zitat zurückzukommen):
Das Tier sollte nicht nur die Katze, sondern alle Tiere mit einbeziehen, die ggf. darunter leiden müssen, wenn Du Dein Tier draußen herumwildern lässt. Und draußen herrschen, wie schon beschrieben, eben leider keine natürlichen Zustände mehr, sondern ein totales Ungleichgewicht. Zu dem Jede einzelne Katze beiträgt, die draußen jagen geht ohne dass sie es aus lebenswichtigen Gründen müsste.
Wie egoistisch ist es denn bitte, diese Tatsache so vollkommen auszublenden? Wie kann man so vollkommen blind für alles außerhalb der eigenen Bubble uneingeschränkt pro Freigang argumentieren und sich als ach so tierfreundlich hinstellen - und gleichzeitig alles ausblenden, was die eigene Katze draußen anrichten kann?

Wer seine Katze draußen jagen lässt, trägt ganz direkt zur Dezimierung der ohnehin schon am unteren Limit angelangten Population vieler wildlebender Tiere bei.
So ein Verhalten kann niemals uneingeschränkt pro Tier sein.
 
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An alle anderen Freigängerhalter hier: Da habt ihr es. Wir sind komplett verantwortungslos.

Kurze Frage: von dem Post von @Hiyanha mit ihrer Hardcore-Anti-Freigang-Haltung darf ich mich jetzt aber als Freigängerhalterin nicht angegriffen fühlen, so wie manche Wohnungskatzenhalter, wenn sie sich mit unangenehmen Wahrheiten konfrontiert sehen?

Oder sind das doch die "besseren" Katzenhalter. 🤔
 
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@Hiyanha mit ihrer Hardcore-Anti-Freigang-Haltung
Das würde ich gerne ein bisschen konkretisieren:

Mir leuchtet vollkommen ein, dass man die allermeisten Katzen, die bereits an Freigang gewohnt sind, nicht einfach so einsperren kann.
Daher bin ich nicht per se gegen den Freigang dieser Katzen, denn das wird man in den meisten Fällen nicht wieder rückgängig machen können.

Ich bin aber strikt dagegen dass Katzen, die bisher noch keinen Freigang kennen und ihn daher auch nicht vermissen können, neu zu Freigängern gemacht werden und damit zu der ohnehin schon bestehenden Belastung der Wildtiere neu hinzukommen.
 
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Jetzt wird's langsam schon irgendwie etwas.. naja..... 😅

Unabhängig von moralischen Idealen, richtig und falsch, worüber wir Tage diskutieren und die meisten ne ziemlich differenzierte Meinung haben, ein paar in Extreme, auf beiden Seiten ..

Nehmen wir Freigang als non plus ultra für die Katzen. Wir können trotzdem froh sein, dass man die Katzen so halten darf. Das ist nicht (mehr) selbstverständlich. Dass es so bleibt wie es jetzt ist, ist auch nicht garantiert. Denn sie nehmen nunmal Einfluss auf Wildtiere usw und es ist nicht unüblich dass es mancherorts zu gewissen Zeiten Verbote gibt. Dabei interessiert die entsprechenden Instanzen das Wohlergehen der Katzen nicht bzw verlieren sie in der Priorität.

Dabei treffen Ideale auf die Realität.

Wenn nun jeder Katzenbesitzer sämtliche Katzen in den Freigang lassen würden, wäre es eine Frage der Zeit, bis es ganz andere Verbote, Auflagen und vermutlich auch Steuern hageln würde. Das ist keine OB Frage sondern wie extrem das letztendliche ausfallen würde. Viele Stimmen fordern das bereits. Und dann müssen gewohnte Freigänger im worst Case weggesperrt werden. Supergau.


Sind wir doch einfach froh, dass wir selbst darüber entscheiden dürfen und hören auf, uns aus irgendwelchen Standpunkten so moralisch erhaben zu fühlen.

Es gibt KEINE selbstlose, artgerechte/natürliche Haltung für Katzen in unserer Welt. Wir tun alle unser Bestes nach dem was wir vertreten können und machen es unseren Tieren schön. Fertig. Auf einen anderen Nenner kommen wir nicht, auch wenn manche nicht mal den akzeptieren wollen
 
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An alle anderen Freigängerhalter hier: Da habt ihr es. Wir sind komplett verantwortungslos.
Wenn man die Gesamtheit dieser Problematik betrachtet eigentlich schon.

Es gibt schon viel zu viele Katzenbesitzer, jedes einzelne Tier hat Bedürfnisse und hinterläßt
einen ökologischen Fußabdruck, auch in der Wohnungshaltung.

Daher bin ich strikt gegen Vermehrung um die Katzenschwemme eindämmen zu können.

Ich habe meine Katzen im Freigang, sie waren für die Wohnungshaltung untauglich.
Sie kannten den Freigang und hätten mir die Bude auf den Kopf gestellt.

Ich habe einen verwilderten Garten, da war die Ausbeute groß.
In den ersten paar Tagen im Freigang brachten sie mir einige Smaragdeidechsen, etliche Blindschleichen,
Amseln sowie einen Kuckuck und Spitzmäuse.
Das ist aber nur die Beute die ich gesehen habe.

Da gebe ich @Hiyanha schon recht.
Kommt darauf an aus welchem Blickwinkel man diese Angelegenheit betrachtet.
Mir leuchtet vollkommen ein, dass man Katzen, die bereits an Freigang gewohnt sind, nicht einfach so einsperren kann. Daher bin ich nicht per se gegen den Freigang dieser Katzen.
Ja, so sehe ich das auch.
Edit: Ich habe seit neuestem einen Zaunkönig im Garten.
Ich bin gespannt wie lange er leben darf.
 
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Falls die Intention des Fadens war, hier Unruhe zu stiften, hat das auf jeden Fall nicht funktioniert. Ist doch eine nette Diskussion hier 😊

Hättest Du mal nichts gesagt.
😳

Das einzige, worüber sich Halter von Freigänger- und Wohnungskatzen wohl hoffentlich einig sind, ist die Tatsache, dass wir alle unsere Katzen lieben und das Beste für sie wollen.

Was mich tatsächlich bei den Aussagen von @KatzeK stört, ist die Pauschalität, dass der ungesicherte Freigang die einzig wirklich artgerechte Haltungsform ist. Und ich glaube, nur deshalb wurde es von anderer Seite dann auch etwas härter, weil diese Aussage wie so oft zwar neutral verpackt wird, aber trotzdem voller Vorwürfe und Spitzen steckt und sie vor allem NUR die Katze sieht und jegliche andere Lebewesen ignoriert oder hintenan stellt. Die Gefahren für die Katzen werden ignoriert (nach dem Motto, man sei überängstlich, wenn man die Katzen nicht rauslassen würde), noch mehr aber die Gefahren für Wildtiere und natürlich, das ist ja bekannt, den Ärger von Anwohnern über die immer mehr steigende Zahl der Freigängerkatzen in der Nachbarschaft. Aber klar, alle müssen sich dem angeblichen Wohl der Katze anpassen, nur sie zählt.
Immer noch fehlt mir die Begründung, warum in der Welt der Haustiere einzig und allein die Katze dieses "Privileg" genießen darf / soll. Als hätten andere Tiere keinen Freiheitsdrang...

Abgesehen von dem vielfach angebrachten Kommentar, dass es Katzen gibt, die mit Wohnungshaltung glücklich und zufrieden sind, und dass es ja zum Glück noch möglich ist, Katzen danach auszuwählen (gibt ja mehr als genug), so denke ich schon, dass auch jeder Halter von Wohnungskatzen schon auch weiß, dass es für viele Katzen toll wäre, draußen rumstromern zu dürfen, wenn es denn die Gegebenheiten zulassen würden. Nur tun sie das inzwischen halt kaum, und dazu gibt es schon jetzt zu viele Katzen, um jeder einen Freigängerplatz in geeigneter Lage zu geben.

Die meisten Beiträge hier waren wirklich differenziert, aber sobald halt jemand sagt, dass es eine einzig wahre Non-Plus-Ultra-Haltung gibt, wird es schwierig.
 
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Wenn man wirklich JEDE Katze in Deutschland in den ungesicherten Freigang stecken würde … Ich stelle jetzt mal die These auf, dass das dann für keine Katze erfüllend wär. Und über das entstehende Verkehrschaos will ich auch erst gar nicht reden.
 
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Das würde ich gerne ein bisschen konkretisieren:

Mir leuchtet vollkommen ein, dass man die allermeisten Katzen, die bereits an Freigang gewohnt sind, nicht einfach so einsperren kann.
Daher bin ich nicht per se gegen den Freigang dieser Katzen.

Ich bin aber strikt dagegen dass Katzen, die bisher noch keinen Freigang kennen und ihn daher auch nicht vermissen können, neu zu Freigängern gemacht werden und damit zu der ohnehin schon bestehenden Belastung der Wiltiere neu hinzukommen.

Ok, dann spinne ich den Gedanken mal weiter. Wenn ich dich richtig verstehe, bist du dafür, dass man bei seiner Argumentation den Fokus nicht nur auf die Katze legt, sondern auch auf andere Tiere, in diesem Fall Wildtiere? Fair enough.

Nur streng genommen, tragen doch alle Katzen- (und Hunde-)halter zum Leid anderer Tiere bei? Allein dadurch, dass sie Carnivoren sind. Oder wer hier füttert konsequent Bio-Fleisch von glücklichen Tieren, die nicht aus der Massentierhaltung stammen? Was ist mit dem Leid dieser Tiere? Wo wir schon bei unbequemen Wahrheiten sind?

Ich gebe offen zu, dass ich den Umstand, dass eine unserer Katzen (hauptsächlich) Mäuse fängt und frisst (die beiden anderen haben keine oder so gut wie keine Zähne mehr und halten sich eh hauptsächlich im Haus auf - der Kater fängt alle 3 Jahre aus Versehen mal eine Libelle), ein Stück weit zugunsten ihrer Freiheit ausblende.

(Und wahrscheinlich wünschte ich mir, dass manch Wohnungskatzenhalter sich eingesteht, dass er ausblendet, einem Lebewesen nun mal ein Stück weit die Freiheit zu nehmen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das für viele auch ein Dilemma ist, man aber aufgrund der eigenen Haltung und Lebensumstände und sorgfältigem Abwägen aller Punkte diese Entscheidung getroffen hat. Was mich halt stört, ist, wenn sich die eine oder andere Fraktion grundsätzlich als die besseren Katzenhalter darstellt. Oder anders gesagt: Bevor ich mit dem Finger auf andere zeige, sollte ich mich fragen, ob ich selbst wirklich über jeden Zweifel erhaben bin).

Aber weitergedacht sollte man sich halt auch eingestehen, dass man das Leid von Enten, Kaninchen, Hühnern, Rindern usw. ausblendet, um seinen Katzen ihr ach so hochwertiges Futter zu geben.
Jetzt kommt wahrscheinlich das Argument, dass Katzen nunmal Fleischfresser sind und man sie mit irgendwas füttern muss, aber man sollte sich doch wenigstens klar machen, dass das ein großes Dilemma ist.

So wie es für mich ein Dilemma ist, wenn meine Katzen andere Tiere töten, weil mir diese Tiere mitnichten egal sind, ich aber gleichzeitig die Vorstellung schlimm finde, ein Lebewesen ohne Not sein Leben lang zu begrenzen. Und sei die Bleibe noch so schön eingerichtet. Weswegen ich mittlerweile auch ein immer stärkeres Problem mit der Haltung von Vögeln und kleinen Heimtieren habe (auch wenn ich meine Tiere als Kind und Jugendliche geliebt habe - aber wenn ich heute daran denke .... oh je). Da kämen für mich allerhöchstens Tiere aus dem Tierschutz in Frage, die nun schon mal da sind und denen man dann das bestmögliche Zuhause gibt.

Wir sehen auch zu, eben kein Fleisch aus Massentierhaltung zu holen (bei uns klappt das ganz gut - noch konsequenter wäre es natürlich, ganz auf Fleisch zu verzichten - bei den Katzen nicht so, auch wenn wir das Glück haben, eine Bezugsquelle für Fleisch in der Nähe zu haben, das nicht aus Massentierhaltung stammt. Aber hin und wieder gibt es eben doch Dosenfutter ....)

Wie nun schon mehrmals geschrieben (ich habe irgendwie das Gefühl, das wird gern überlesen ....): Ich verstehe, dass es trotzdem gute Gründe gibt, Katzen in der Wohnung zu halten, allein schon, weil sonst eben nicht alle unterkämen.

Und ja, auch ich würde nicht alle Katzen wahllos rauslassen, z. B. wenn sie chronisch krank sind. Käme da aber auch wieder auf die Katze an. (Mit unserem Fienchen habe ich ja das Glück, dass sie sehr häuslich ist und sich eh weigert, durch die Katzenklappe raus zu gehen und somit morgens zuverlässig für ihr Kortison-Pralinchen anwesend ist. Ich muss aber auch an Gesa von @Irmi_ denken, die einfach sehr unglücklich gewesn wäre, hätte sie nicht mehr rausgedurft).

Was für mich, aufgrund meiner Haltung, dann aber tatsächlich schwer nachzuvollziehen ist, ist, wenn man sich extra Katzen produzieren lässt (etwa beim Züchter), um diese dann lebenslang auf eine Wohnung zu begrenzen. Da muss man sich dann doch ernsthaft fragen, ob nicht doch die eigenen Bedürfnisse an allererster Stelle stehen. Bzw., ob man bei der Entscheidung nun wirklich an den Schutz der Wildtiere gedacht hat.

"Ich kaufe mir OHK/Ragdoll/Perserkatzen/...., weil mir die armen Wildvögel so leid tun". Ehrlich?


Kommt darauf an aus welchem Blickwinkel man diese Angelegenheit betrachtet.
Das ist zweifellos wahr.
 
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Wenn man wirklich JEDE Katze in Deutschland in den ungesicherten Freigang stecken würde …
Nur dass das wirklich niemand gefordert hat. Sondern immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass man versteht, dass Freigang halt nicht immer möglich ist und die Wahl für manche/ viele TS-Katzen "Wohnungshaltung oder gar kein Zuhause".

Warum wird das also immer wieder hervorgeholt?
 
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Ok, dann spinne ich den Gedanken mal weiter. Wenn ich dich richtig verstehe, bist du dafür, dass man bei seiner Argumentation den Fokus nicht nur auf die Katze legt, sondern auch auf andere Tiere, in diesem Fall Wildtiere? Fair enough.

Nur streng genommen, tragen doch alle Katzen- (und Hunde-)halter zum Leid anderer Tiere bei? Allein dadurch, dass sie Carnivoren sind. Oder wer hier füttert konsequent Bio-Fleisch von glücklichen Tieren, die nicht aus der Massentierhaltung stammen? Was ist mit dem Leid dieser Tiere? Wo wir schon bei unbequemen Wahrheiten sind?

Da habe ich tatsächlich, bevor ich meine Katzen adoptiert habe, auch drüber nachgedacht und es war ein Punkt, wieso ich mich gegen eine Katze von Züchter und für eine Katze vom Tierschutz entschieden habe. Meine Katzen waren sowieso schon da und müssen versorgt werden. Ob das jetzt das Tierheim macht oder ob ich das Futter kaufe macht für die verfütterten Tiere auch keinen Unterschied mehr.
 
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Hmhm, für mich ist halt kein Lebewesen grundsätzlich dafür gemacht, dass man seine Freiheit einschränktb (was mit allerdings auch meine eigene Inkonsequenz vor Augen führt, Stichpunkt Fleischkonsum).
Insofern ist, streng genommen, die Katzenhaltung die einzig mögliche für mich, weil es da eben die Möglichkeit zur Freigangshaltung gibt.

Trotzdem bin ich aus den schon mannigfaltig genannten Gründen nicht strikt gegen Wohnungshaltung, weil ich halt auch realistisch bin.
 
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@Vitellia - das ist tatsächlich ein Dilemma. Ich habe mal irgendwann unseren ökologischen Fußabdruck errechnen lassen, und wir sind wirklich vorbildlich und könnten einen recht niedrigen Fußabdruck haben, wenn wir nicht a) einmal im Jahr nach Griechenland fliegen würden und b) Katzen hätten. Ist so und kann man sich nicht schön reden. Wird aber durch Freigang nicht reduziert, sondern das ist ein Thema, das völlig unabhängig davon ist, solange die Katzen sich nicht ausschließlich von Beutetieren ernähren.

Edit: Und ja, ich bin auch Team Tierschutz, für uns kam nie was anderes in Frage.
 
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Hmhm, für mich ist halt kein Lebewesen grundsätzlich dafür gemacht, dass man seine Freiheit einschränktb (was mit allerdings auch meine eigene Inkonsequenz vor Augen führt, Stichpunkt Fleischkonsum).
Insofern ist, streng genommen, die Katzenhaltung die einzig mögliche für mich, weil es da eben die Möglichkeit zur Freigangshaltung gibt.

Trotzdem bin ich aus den schon mannigfaltig genannten Gründen nicht strikt gegen Wohnungshaltung, weil ich halt auch realistisch bin.
Sehe ich genauso.

Ich finde es ehrlich gesagt etwas schockierend sich selbst so krass zu verurteilen. Keine Lebensweise ist perfekt. Kein Leben ist 100% emissionsfrei, leidfrei. Man muss sich der Konsequenzen der eigenen Entscheidungen bewusst sein, ja, aber man darf sich auch noch erlauben ein Mensch zu sein, der selbst Bedürfnisse hat.

Ich glaube unsere Katzen würden das Thema kaum so zerdenken sofern sie, egal in welcher Haltungsform, ausgelastet und zufrieden sind - und das heißt für jedes Tier etwas anderes.
 
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An alle anderen Freigängerhalter hier: Da habt ihr es. Wir sind komplett verantwortungslos.

Kurze Frage: von dem Post von @Hiyanha mit ihrer Hardcore-Anti-Freigang-Haltung darf ich mich jetzt aber als Freigängerhalterin nicht angegriffen fühlen, so wie manche Wohnungskatzenhalter, wenn sie sich mit unangenehmen Wahrheiten konfrontiert sehen?

Oder sind das doch die "besseren" Katzenhalter. 🤔
Du darfst dich angegriffen fühlen. So wie die Wohnungshalter von einigen Beiträgen vorher. Ich und vermutlich auch @AllyHH dürfen sogar doppelt. Unsere sind eingesperrt UND können trotzdem Beute machen.
Ich fände es allerdings Schade.
Den ganz übermäßigen Teil der Diskussion fand ich sachlich und auch durchaus wertschätzend gegenüber der "anderen Seite".
Ein für mich interessanter Austausch,wo man beim ein oder anderen Punkt durchaus nochmal nachdenkt. Und ich finde sowas auch immer toll für Leute,die eine solche Entscheidung noch zu treffen haben. Oft liest man da sehr einseitige Berichte (auf beiden Seiten). Hier ist doch ein recht bunter Strauß an Meinungen und Erfahrungen beider Seiten.
Für mich ist und bleibt jedenfalls: meine Entscheidung finde ich für uns am besten. Aber ich verurteile niemanden,der es für sich und seine Tiere anders macht und sehe in jeder Form Vor- und Nachteile.
 
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@Vitellia - das ist tatsächlich ein Dilemma. Ich habe mal irgendwann unseren ökologischen Fußabdruck errechnen lassen, und wir sind wirklich vorbildlich und könnten einen recht niedrigen Fußabdruck haben, wenn wir nicht a) einmal im Jahr nach Griechenland fliegen würden und b) Katzen hätten. Ist so und kann man sich nicht schön reden. Wird aber durch Freigang nicht reduziert, sondern das ist ein Thema, das völlig unabhängig davon ist, solange die Katzen sich nicht ausschließlich von Beutetieren ernähren.

Edit: Und ja, ich bin auch Team Tierschutz, für uns kam nie was anderes in Frage.
Mir ging es vor allem auch darum, dass ich in beiden Fällen das Wohl meiner Katzen über das Wohl anderer Tiere stelle, und man sich mE die Frage stellen sollte, warum das bei Rindern, Geflügel, Kaninchen nicht so schlimm sein soll ...
 
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