Was für mich, aufgrund meiner Haltung, dann aber tatsächlich schwer nachzuvollziehen ist, ist, wenn man sich extra Katzen produzieren lässt (etwa beim Züchter), um diese dann lebenslang auf eine Wohnung zu begrenzen. Da muss man sich dann doch ernsthaft fragen, ob nicht doch die eigenen Bedürfnisse an allererster Stelle stehen. Bzw., ob man bei der Entscheidung nun wirklich an den Schutz der Wildtiere gedacht hat.
"Ich kaufe mir OHK/Ragdoll/Perserkatzen/...., weil mir die armen Wildvögel so leid tun". Ehrlich?
Dazu noch:
Nä, so eine Begründung hab ich aber auch noch nicht gelesen.
Ich fühl mich aber natürlich etwas angesprochen, weil ich die Wildtiere auch als einen der Gründe nenne und hier zwei Ragdolls sitzen habe, deswegen geh ich doch mal noch drauf ein.
Wildtiere sind für mich ein Grund, aber sicherlich nicht DER Grund. Und noch weniger hats was damit zu tun, dass ich mir eine Rassekatze geholt habe.
Was etwas damit zu tun hat war, dass ich Nero Gesellschaft holen wollte, nach dem Tod von Kiara. Und nach einem 3/4 Jahr Suche im umliegenden TS NICHTS(!) gefunden habe, was nicht mit aller Gewalt in den Freigang sollte. DAS hat mich zu Züchtern gebracht und die Frage, welche Rassekatzen sich tendenziell mehr oder weniger für die Wohnungshaltung eignen, also eher besser damit zurecht kommen, brachte mich zu den Ragdolls. Ist das verwerflich? Ja, lass ich mir gefallen. Ich kannte zu dem Zeitpunkt das Forum nicht und war zB Auslandstierschutz gegenüber auch eher skeptisch eingestellt. Vieles hatte ich nicht auf dem Schirm. Meine zukünftigen Katzen werden aus dem TS kommen, das steht für mich außer Frage, deswegen brauch man darüber auch gar nicht groß diskutieren. Einmal gemacht und jetzt eben nicht mehr. Mit Wildtieren hatte das recht wenig zu tun. Hätte mich aber auch blöder anstellen können und keinen Wert drauf legen können, wie die Chancen bzgl Zufriedenheit mit Wohnungshaltung stehen und mir zB Bengalen holen können. 🙃
Und das Wichtigste: ich habe nie abgestritten, dass meine Bedürfnisse da an erster Stelle stehen (wenn auch nicht alleine). Ich fühl mich moralisch auch gar nicht erhaben. Ja, in erster Linie habe ich Tiere, weil ICH Tiere möchte. Die Gründe dafür kann man ausführen, tun aber gar nichts zur Sache.
Natürlich ist das alles egoistisch. Und tut mir leid, ich kaufe (außer dem TS) niemandem ab, dass seine Tierhaltung nicht egoistisch motiviert sei. Dabei muss dieser Egoismus überhaupt nicht schlecht sein. Auch wenn das hier gerne so dargestellt wird, hat das doch nichts damit zu tun, dass man den Tieren kein schönes Leben ermöglichen möchte, mit höchster Priorität. Das kommt bei "euch" anscheinend nicht an, weil es das für "euch" nur in einer Haltungsform gibt, bei der man das behaupten kann. Okay, darüber brauch man dann aber nicht weiter diskutieren, denn da werden wir uns nie einig.