Das Verhalten von Katzen in Bezug auf ihre eigene, gesunde Regulierung der Futtermenge, hat nichts mit Meinugen und Vorstellungen zu tun, sondern ist im Normalfall immer wieder zu beobachten.
...und ja nicht nur im Normalfall.
Also selbst Katzen, die ein viel heftigeres gestörtes Fressverhalten haben, als jetzt nur stetig ein wenig zuzunehmen, können wieder umlernen.
Mein Orlando war, als er hier ankam, grenzwertig pummelig. Er hat das Futter maßlos in sich reingeschaufelt ohne Ende
🙁, gut, er hat danach nicht gekotzt, aber er konnte sich danach kaum bewegen, so vollgestopft hat er sich. Das muss ihm auch Magenschmerzen bereitet haben, also da müsste man dann ja auch denken, ihn fressen zu lassen, so viel er will, wäre unverantwortlich.
Habe ich aber gemacht.
Futter stand nicht den ganzen Tag herum, aber es gab zu festen Zeiten 6 x täglich Riesenportionen Futter, die er unmöglich hätte wuppen können. Natürlich hat er weitergeschaufelt und natürlich tat mir das im Herzen weh. Aber nur so konnte er
unmittelbar erfahren, dass es hier Futter im Übermaß gibt und es absolut keinem Grund mehr gibt, sich zu überfressen.
Nach wenigen Tagen fing er an, maßvoller zu futtern, so dass ich langsam auf 3 x täglich umstellen konnte und die Portionen seinem tatsächlichen Bedarf angepasst habe. Er ist recht schnell zum mäßigen Futterer geworden. Seitdem bleibt immer ein kleiner Rest im Napf übrig - und wenn nicht, weiß ich, es wird Winter, da braucht er eben etwas mehr. Mit mehr Bewegung sind die angefutterten Speckröllchen dann fast von selbst geschmolzen.
Es gibt hier im Forum so viele tolle Beispiele, in denen Katzen mit ganz argem Fressverhalten (schaufeln und wieder auskotzen) durch ein klein wenig Hilfe von Dosi (wieder) zu einem normalen Fressverhalten gefunden haben, finde das immer wieder toll zu lesen, weil ich bei Orlando auch dachte "das kann nicht funktionieren, er platzt mir noch"
Also zumindest versuchen sollte man es - denn was ist die Alternative?
Eine Katze, die ihr Leben lang bei jeder Mahlzeit das Gefühl hat, es ist nicht genug und mit der Zeit immer mehr futtern will und immer mehr zunimmt, entweder an Gewicht oder an Frust, wenn denn weiter rationiert wird.
Ein trauriges Katzenleben.
Ich weiß nicht, ob es Katzen gibt, die niemals ein gesundes Fressverhalten entwickeln können - denn bei denen, die es hier im Forum ernsthaft versucht haben, hat es immer geklappt (also die, von denen ich gelesen habe, evtl gibt es ja Ausnahmen, von denen ich nicht gelesen habe).
Von daher meine ich, versuchen sollte man es, es geht ja um die dauerhafte Gesundheit der Katze...
@ Mao1974 - falls du evtl Vorwürfe etc herausliest - bezieh meinen Post nicht auf dich, du willst es ja nicht versuchen, schon klar - und es ist ja auch nicht dein Thread, du musst nicht jeden Post auf dich beziehen - aber es lesen viele mit und ich finde schon, es gehört Mut dazu, das einfach zu versuchen.
Versucht es, es lohnt sich
🙂
Wichtig ist nur, dass vorher abgeklärt ist, dass die Katze nachweislich körperlich gesund ist, das Futter hochwertig ist und dass auf Dauer genug Bewegung geboten wird.