Ich kenne keine Nacktkatze persönlich, deshalb erlaub ich mir kein Urteil über die Lebensqualität einer Nacktkatze.
Dass ein Perser ohne Nase und eine Langhaarkatze, die ihr Fell nicht mehr selber pflegen kann, Einschränkungen bei der Lebensqualität haben, ist für mich eindeutig sicher.
Die Natur hat sich doch etwas dabei gedacht, als sie die Katzen mit Nasen, Fell und Tasthaaren ausgestattet hat. Dass sich orientalische Hauskatzen von europäischen Hauskatzen unterscheiden, dass Hauskatzen im kalten Norden mehr Unterwolle brauchen, als Katzen die am Rande der Wüste leben, darauf ist die
Natur ganz von selbst gekommen.
Jetzt mal rein theoretisch: Bauer A hat einen Wurf Kitten und Bauer B auch.
Vom Bauern A hol ich mir ein Katerkitten, welches besonders langes Fell hat. Die Kätzin, mit besonders aufregender Fellzeichnung, hol ich von Bauer B. Beide Kitten bekommen die beste gesundheitliche Fürsorge, werden geschallt, getestet, geimpft, volles Programm.
Nun bekomme ich einen Wurf von den beiden Katzen mit außergewöhnlichen Kitten.
Wenn es mir nun, über einen gewissen Zeitraum, gelingt, diese außergewöhnlichen Katzen mit ihren äußeren Merkmalen weiter zu vermehren? Zu züchten?
Ja was nun?
Eigentlich hab ich ja eine neue Katzenrasse geschaffen. Dass diese "Rasse" von den Verbänden nicht anerkannt wird, ist deren Problem, nicht meines.
Mein Zuchtziel wird, ganz theoretisch, sein, dass außergewöhnliche Muster mehr heraus zu heben. Warum? Weil ich das schön finde! Und weil es jeder, der meine Katzen sieht, auch schön findet.
Bin ich immer noch ein Vermehrer? Oder bin ich inzwischen Züchter?
Wer bestimmt, welche Rasse eine "Rasse" ist? Wer legt die Rassestandarts fest? Und warum werden die Rassestandarts so festgelegt?
Es gibt Verbände, die eine Katzenrasse anerkennen, andere Verbände erkennen diese Rasse nicht an. Wenn ich jetzt eine Rasse züchte, die von einem Verband nicht anerkannt ist, bin ich dann ein Vermehrer? Obwohl ich laut anderem Verband ein Züchter bin?