Jetzt muss ich aber auch mal was loswerden, weil es immer heißt: nehmt ein Tier vom Tierschutz.
Genau das wird einem aber auch oft nicht leicht gemacht.
Wir wollten vor einem Jahr zwei Katzen aus dem Tierschutz ein Zuhause geben. Im Internet haben wir bei unserem hiesigen Tierschutz auch ein passendes Pärchen gesehen und ich habe nett eine Mail geschrieben, dass wir uns nach einem Pärchen umsehen, hab ein wenig was zu uns geschrieben, u. a. auch, dass wir einen großen Garten haben und deshalb den Katzen Freigang ermöglichen wollen. Und wir uns in das xxx Pärchen verliebt haben.
Da kamen genau 2 Sätze zurück:
Grußformel
Danke für die Anfrage.
Bevor wir weitersprechen, wo wohnen Sie?
Grußformel.
Da war ich schon irritiert.
Ich also die Adresse genannt.
(30er Zone in einem Wohngebiet, nach hinten raus Schrebergärten und Park mit Sportanlage, danach Felder).
Da kam dann nur noch ein Satz zurück:
In diese Straße vermitteln wir keine Freigänger, von unserem Tierschutz bekommen sie kein Tier.
Rumms. Danke fürs Gespräch. Kein ansehen des Gartens oder eine Nachfrage.
Der Garten ist auf 2 Seiten Richtung Straße mit einem 2m hohen Bretterzaun zu. Auf der dritten Seite ist eine weit über 2m hohe Hecke in die seit 20 Jahren ein Maschendrahtzaun eingewachsen ist. Die Katzen kommen von unserem Garten also nur über Umwegen Richtung Straße raus - also zuerst nach hinten Richtung Schrebergärten und dann über das Nachbargrundstück wieder zurück nach vorne zur Straße. Außerdem hat uns unsere Nachbarin versichert, sie wohnt jetzt 10 Jahre hier, es gibt viele Katzen und sie hat noch nciht eine überfahrene gesehen. Wir wohnen also nicht irgendwo an einer Landstraße oder vielbefahrenen Durchgangsstraße mit direktem Zugang zur Straße.
Anderes Beispiel einer Bekannten.
Sehr rüstige Ende 70, Witwe geworden, ein wenig allein und einsam. Wollte gerne eine oder zwei Katzen. Tierschutz: Sie sind zu alt, was ist, wenn sie vor der Katze sterben.
Danke fürs Gespräch
Die Frau war totunglücklich - über eine andere Bekannte hat sie aber dann eine schon ältere leicht behinderte Katzendame, die sich nicht mehr mit andren Katzen anfreunden mag, bekommen. Die hatte eigentlich keine Vermittlungschancen mehr und hat jetzt noch ein paar schöne Jahre. Die Katze freut sich, dass sie ein schönes ruhiges Plätzchen hat, durch die Behinderung kann sie nicht mehr rumtoben und ist froh, wenn sie den ganzen Tag zu Hause rumliegen kann. Und meine Bekannte ist froh, dass sie die Katze betüddeln kann.
Mit so einer Engstirningkeit und ja Unfreundlichkeit wird man aber niemand überzeugen, ein Tier vom Tierschutz zu nehmen.
(Allerdings weiß ich nicht, ob Züchter anders sind - ok, die wollen Geld verdienen und man ist Kunde. Aber Züchter waren bei uns nie zur Debatte gestanden).
Man darf eins nicht vergessen, Tierschutztiere haben bereits einmal ihr zu Hause verloren, Tierschutz nimmt unseren Gesellschaftsmüll auf...
Und guter Tierschutz wird immer die gute Endstelle im Fokus haben und nicht :
" Hauptsache sie bekommt nochmal ein zu Hause, hauptsache jemand hat sie überhaupt lieb"..
Das dabei manche Vereine mMn auch über die Strenge schlagen, wie dein Freigängerbeispiel oder man ganz allgemein bei vereinzelten Tierheimen das Gefühl bekommt die wollen garnicht vermitteln steht ausser Frage.
Regt mich auch auf, ich unterstütze solche Vereine/Heime nicht und Punkt.
Daneben gibt es genug Vereine die tolle Arbeit machen im Sinne der Tiere, die realistische Vorstellungen haben und ihre Menschlichkeit auch nicht verloren haben.
Aber..
Mein Gedanke ist auch..wenn man einen schlechten Tierschutzverein unterstützt und ein Tier abnimmt hat man immerhin dem Tier geholfen, wem hilft man wenn man zum Züchter geht?
Das mit der Rentnerin finde ich gut, nicht weil ich alten Menschen nicht gönne noch ein Lebewesen zu haben was sie umsorgen können, ich werde auch mal alt sein..aber im Alter baut man nunmal schnell ab..
70 Jahre ist schon heftig selbst wenn sie ein 10jähriges Tier nimmt, wer weiss ob die nette Dame 80 wird und dann ist da ne Seniorkatze die jahrelang isoliert bei Rentnern gelebt hat, die vermittel mal..
Das ist ja auch bei Hunden ein Problem..
Züchter? Hier hat gerade irgendein Dackelzüchter einen Dackelwelpen an eine Geh und Sehbehinderte Seniorin gegeben die es gerade nochmal zum Aldi an der Ecke schafft und sich schon bei ihrem verstorbenen Hund nicht um die Haufen bücken konnte...
Dackelzüchter gibts nun nicht an jeder Ecke mehr, Dackel sind out..
Vermehrer im Sinne von Geldgeil werden das jedenfalls nicht gewesen sein, Gewissenlos bestimmt..der Tierschutz hätte ihre nie nen Hund gegeben..zurecht, bei der guten Frau steht nichtmal Familie im Hintergrund die im Zweifel unterstützen kann. Ich hoffe jetzt das sie bald den Löffel abgibt und der Hund da rauskommt bevor sein Leben entgültig vorbestimmt ist...
Tiere von alleinstehenden Senioren die nichts kennen weil sie als Gesellschafter herhalten mussten und nun plötzlich alleine stehen weil die Familie auch keinen Hund halten kann.
Oder würdest du gerne nen Hund haben der nichts kennt ausser den Block, der bald Übergewicht haben wird, nicht sozialisiert ist mit anderen Hunden und keine Kommandos kennt? Wenn doch dann kann ich dir in ein paar Jahren nen Dackel empfehlen
🙂
Ich wünschte aber das der Ts was das Alter angeht ein wenig differenziert schauen würde, denn manche Senioren haben ja Familie im Backround die im Zweifel unterstützen. Manche Senioren sind rüstiger als junge Menschen und sie haben einen Vorteil sie sind immer da.
@ Nando
besonderen Grund haben muss, solche Rassen zu lieben.
Und ich mach mir Gedanken darüber warum manche Menschen nur in der Lage sind Extreme zu lieben, warum Tiere dafür herhalten müssen und so eine liebe zum Extrem ist ja auch das was Designerrassen hervorgebracht hat.
Immer neu immer anders..für mich sind Tiere Lebewesen die man nicht nach Belieben verändern darf..
Züchter orientieren sich am Markt, gestern waren es Allergikertiere, Hybridrassen und morgen sind es Menschen mit Angst für Fell?
😛