Ich möchte noch ein Wort zum Thema Kinder einflechten.
Auch ich stamme aus einem klinisch sauberen elterlichen Haushalt (wobei mich das aber eher dazu verleitet hat, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen *hust*), und vor meiner Schwangerschaft hatte ich reichlich Nippes und Dippes einfach so im Regal oder auf dem Tisch stehen.
Als das Kind dann da war, war schon das Windelnwechseln eine etwas gewöhnungsbedürftige Sache. Beim eigenen Kind macht man das schon und natürlich auch zuverlässig, aber sobald das Baby Beikost isst, fängt es an, stinkig zu werden. Isso.
Und sobald das Baby mobil wird (krabbeln, später laufen), ist es eh vorbei mit Nippes und Dippes, an dem man hängt. Mit Ordnung ist es dann eh vorbei, und der Haushalt muss KINDgerecht eingerichtet bzw. umgebaut werden.
Bei uns hieß das damals, alle Schubladen und Schranktüren einbruchsicher zu machen und die offenen Regale in der gesamten Wohnung auszuräumen (und vorzugsweise mit dem Kinderspielzeug zu befüllen
😀), bis das Kind (hier im Forum als Dementia bekannt ^^) seine zerstörerischen Entdeckertriebe besser im Griff hat. Also letztlich bis in die Kitazeit.
Das Kind wurde nicht im Laufstall geparkt, sondern die elektronischen Geräte (TV, damals Videorecorder etc.) wurden zum Eigenschutz vor dem Kinde in den Laufstall gesperrt. Die natürliche Folge war, dass Dementia - wie sintemalen Gerhard Schröder am Bonner Kanzleramt - am Laufstallgitter hing und brüllte "ich will hier rein" (wenngleich nicht mit so vielen Worten
😀).
Nein, meine Wohnung sah damals nicht "schön" aus, das geht bei kleinen Kindern nicht. Jedenfalls nicht nach meiner Vorstellung von Erziehung, die durchaus Grenzen setzen und konsequentes "Nein" einschloss.
Und genauso muss man sich bei Katzen auf Kompromisse einlassen. Das dann aber permanent, denn Katzen sind zwar kompromiss- und lernfähig, aber sie testen viel konsequenter und permanenter als kleine Kinder immer wieder die Grenzen aus (und wenn man abwesend ist, gehört die Wohnung ohnehin der Katze
😀).
Mein Kind hat mir in der sehr zerstörerischen Entdeckerphase beispielsweise etliche Bücher zerrissen, bis ich schlauer war und die Bücher weggepackt habe (bzw. ihr Bücher zum Abschuss freigegeben habe). Und es ist auch einiges an Geschirr und Gläsern den Bach runtergegangen, beispielsweise auch beim Schulkind noch: Spülmaschine bestücken bzw. ausräumen, abwaschen, Tisch decken usw. Das ist einfach Schwund, den man einkalkulieren muss!
Die Eilige Zweifaltigkeit (zwei von meinen Orientalen) haben mir mindestens zwei Laptops geschreddert, also nicht nur runtergeworfen bei ihrer Toberei (das haben sie schon mit allen Schleppis geschafft *örks*), sondern richtig kaputt gekriegt. Mein Problem, nicht ihrs! Und das sind erwachsene Katzen, keine Kitten. Eigene Dummheit, wenn ich den Schleppi auf der Jagdstrecke (Esstisch) einfach so stehen lasse....
😳
Was mir wirklich wichtig ist, wohnt in der Vitrine bzw. im Schrank. Ich habe beispielsweise auch keine Ostersträuße oder Adventsdeko mehr rumstehen, weil Moody und Mercy gern mit den Eiern spielen (die Eier verhauen, bis sie zerbrechen
👽) und an Tannennadeln rumkauen.
🙄
Als sie mir einen ganzen Eierkarton, den ich im Regal oben stehen hatte, mit den schönen sorbischen Ostereiern geschreddert hatten, habe ich kurz an Mord gedacht und an Katergulasch. Nach etwas Abregen habe ich wohlwollend die Alternative Tierheim erwogen.
Inzwischen habe ich den Verlust der Eier verdaut und kann darüber lachen, denn es ist ja meine eigene Fahrlässigkeit gewesen, dass ich das, was mir wichtig ist, nicht besser gesichert hatte.
🙂
Und ich durfte mit einem begnadeten Innenarchitekten einen Teil meines Lebens verbringen!
Wie bei Quiky hatten wir einen sehr kreativen Kater, der etliche Möbel umgestaltet hatte und auch die Tapeten nach seinen eigenen Vorstellungen verzierte. Die Wandgestaltung im Flur habe ich inzwischen umdekoriert in weiß gestrichenen Feinputz (nachdem wir auch die nackten Sandsteine wieder neu hatten verputzen lassen *gg*), aber die beiden Weichholzvitrinen tragen immer noch die innovative Designerausstattung des Black Berliners Nero.....^^
Es ist eine Sache, seine Umgebung nach dem eigenen Geschmack zu gestalten und auch großen Wert darauf zu legen. Aber man sollte sich dann wirklich überlegen, was einem wichtiger ist (und möglichst auch schon im Vorfeld) und welche Kompromisse man einzugehen bereit ist, wenn Baby und/oder Tier einziehen.