Mercy (Mercedes vom Grafen von Hoya) ist im Forum ja sicherlich wohl bekannt. Auch wenn sie optisch wie eine Orientalisch Kurzhaar aussieht, ist sie lt. Stammbaum eine Peterbald. Ihre Mama ist eine Peterbald und eigene Nachzucht der Züchterin, ebenso sind Mercys Wurfbrüder alle vier nackt. Ihr Papa ist ein Orientalisch Kurzhaarkater, der für die Verbesserung der Rasse (Orientalenoptik) für die Verpaarung eingesetzt wurde.
Natürlich hat Mercy einen prächtigen Bart, klaro, sie hat ja auch ein voll ausgeprägtes Fell und trägt das Nacktgen nicht.
Aber sie hat den zuckersüßen und liebevollen Charakter, der die meisten Tiere der Nacktrassen so prägt. Ich kann das nicht oft genug betonen, und das wäre für mich auch ein Grund (die Nacktheit als solche spricht mich optisch nicht sehr an, Fell finde ich persönlich einfach schöner ^^), mich in eine Nacktkatze zu verlieben.
Insofern ist Mercy auch in meiner Oritruppe einzigartig - so sehr ich meine beiden Siamesen und Nine als OKH liebe!
Würde Mercy brush oder velour gewesen sein, also nackt, hätte sie mich optisch sicherlich nicht so angesprochen wie es bei den Bildern auf der Züchterhomepage der Fall gewesen war (optisches Beuteschema), aber spätestens beim Kennenlernen hätte ich mich auch in eine nackte Mercy total verliebt!
🙂
Beim Züchter habe ich auch andere Naggis aus der dortigen Truppe erlebt, und ich kenne ja auch Marlinskies Katerchen, der ein Sphynx ist..... sie sind einfach zauberhafte Katzen, egal was man über die Optik sagen will.
Genau das sehe ich mit meinem Blindfischchen ja auch, Rickie.
Ich bin auch sehr froh, dass Nine einen nicht minder prächtigen Bart als Mercy hat! Aber letztlich ist wohl kaum eine Katze vollständig dagegen gefeit, evtl. im Laufe ihres Lebens zu erblinden, sei es durch eine OP wie bei dir oder durch den vorher nicht erkannten Bluthochdruck wie bei Nine.
Das generelle Risiko der Nacktkatzen zu erblinden ist aber nicht höher als bei allen felligen Katzen auch. Und: das Fehlen von Tasthaaren bei den Naggis wird ja amtstierärztlich und auch gerichtlich bereits als Qualzucht eingestuft (und das völlig zu Recht!) und die Zucht mit diesen Tieren verboten!
Ich setze mich nicht aktiv für die Zucht von Nacktkatzen ein, aber durch den Kauf von Mercy habe ich sie auch unterstützt, und das kann und will ich auch nicht wegdiskutieren; dazu stehe ich, weil ich Mercy vor allem aufgrund ihres tollen Charakters für Pfötchen als passende Gesellschaft gekauft habe. Es hätte insofern auch eine nackte Mercy werden können!
Ich stehe auch allgemein zur Vereinszucht und zum Thema Stammbaumkatzenkauf, auch wenn mich nun iwie immer wieder die Lahmen, Blinden und sonstwie gehandicapten Tierchen erwischt haben
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Insofern finde ich es viel sinnvoller (mal abgesehen vom Thema Rassekatzen im TH), wenn ein Naggiinteressent seine Tierchen bei einem verantwortungsvollen Züchter kauft und sich auch kritisch mit dem Thema Tasthaare und den Umgang des Züchters damit auseinander setzt ---- genauso wie ich es beispielsweise bei einem Maine Coon Freund erwarten würde, also dass er sich mit dem Thema Erbkrankheitenn bei der Rasse auseinandergesetzt hat!
Absolut von Übel, gerade bei Rassen, die mit solchen Malessen und potentiellen Einschränkungen im Gepäck kommen, ist für mich die Vermehrerei; aber darüber sind wir uns sicherlich alle einig!
Das sind die internationalen Standards in Europa, Kerstin, beispielsweise bei der FiFé, aber bei den russischen Zuchtverbänden, aus denen nicht wenige Sphynx und PEB stammen, die auch in Deutschland zur Zucht eingesetzt werden, muss das nicht zwingend der Fall sein, da Russland wohl insgesamt nicht der FiFé angeschlossen ist.
Das gilt übrigens auch für die Haltung der Zuchtkatzen (jetzt mal losgelöst vom Thema Naggis).
Auch die CFA, ein US-amerikanischer Verband, sieht das, was wir als Qualzuchten bezeichnen, wohl deutlich lockerer (beispielsweise Manx- und anderen schwanzlose Katzen, die nach meinem Kenntnisstand dasselbe Gen für den Knochendefekt tragen wie die Folds).
Klar ist allerdings, dass in Deutschland Nacktkatzen ohne vorhandene Vibrissen (einschließlich der Ansätze) nicht zur Zucht zugelassen und eingesetzt werden dürfen. Das finde ich auch vollkommen richtig, denn es ist für mich ein großer Unterschied, ob ein Gen weitergegeben wird, das zwar diese Kräusellocken wie bei den Rexkatzen verursacht, aber - bei den Sphynx - auch das Abbrechen der Haare dicht an der Haut verursachen kann, oder ob Gene weitergegeben werden, bei denen bereits die Anlage für den Haarbalg gestört ist.
Für mich persönlich steht letztlich der einzigartig charmante Charakter der Sphynx und Peterbalds im Vordergrund meiner Attraktion zu den beiden Rassen, das Fellige liegt mir einfach mehr als das Nackte, aber bei intakten Vibrissen sehe ich keinen Grund, die Rassen nicht zu züchten ----- natürlich im Rahmen des TSchG und der in Deutschland geltenden Zuchtbeschränkungen!
LG