ShiroHiro
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2,20m Deckenhöhe sind auch im Neubau nur im Keller Standard. Im Neubau gängig (Neubau ist per definitionem alles, was nach ca. 1948 gebaut wurde; Altbau alles davor, einschließlich der Zwischenkriegszeit) sind Deckenhöhen zwischen 2,40 und um 2,80m. In aktuellen Neubauten sind die höheren Maße inzwischen wieder gängiger.
Im Altbau hast du auch nicht durchgehend Deckenhöhen von mehr als 3m; das hängt auch von der Etage und der Lage ab. Die sog. Beletage, also das 1. OG des Vorderhauses eines Altbaus vor 1918 in einer sehr guten Wohnlage einer mittleren oder Großstadt, hat gern Deckenhöhen um 3,50 oder sogar 3,80m. In den oberen Geschossen, aber auch in den Garten-/Hinterhäusern und Seitenflügeln kann es gut sein, dass die Deckenhöhe deutlich darunter liegt, um 2,80m. Und die klassische Souterrainwohnung in einer größeren Villa der Jahrhundertwende hat gern auch einmal die schon genannten 2,20m Deckenhöhe - Keller eben. 😉
Zudem sind die Wohngebäude der Zwischenkriegszeit, also 1919 bis 1939/Kriegszeit, meist deutlich kompakter und mit geringeren Geschosshöhen konzipiert; das gilt vor allem für die geschlossene Bauweise und Häuserblocks, aber auch für kleinere private Mehrfamilienhäuser. Deckenhöhen über 3m halte ich da für die absolute Ausnahme.
2,20-2,40 ist muss, wobei 2,20 fuer Dachgeschoss und Keller akzeptabel ist. Wusstest du sicherlich. 😉
Also bei uns im Viertel gibt es keine Deckenhoehe unter 2,50 eher 2,70. Wir wohnen im Dachgeschoss und haben eine Deckenhoehe von 2,70 (!). Alle anderen Wohnungen haben Schaetzungsweise 3m -3,30 bei uns im Gebaeude. Die Gebaeude alle drum herum und unsers sind um 1910/1920 gebaut worden, wie fast alle “klassischen Altbauten” also schon gut 100 Jahre alt.
Das du das fuer die Ausnahme haelst ist schoen, ist es aber nicht. Gruenderzeit-Wohnungen haben bis zu 4,50m. Altbaugebaeude in der Hansestadt die zwischen ~1860-1940 gebaut wurden gehen bis auf 3,30m. Moderne Wohnungen der 1960ger kommen auf gerade mal 2,60 — was im uebrigen viele Ikea Schraenke immer noch ueberragt.
Altbauten sind generell nicht Standard, aber eine hohe Deckenhoehe ist bei Altbauten Standard. Wie gesagt 3m (oder mehr) ist alles andere als selten.
Die Frage ist aber auch, welchen Mehrwert katz von Deckenhöhen von meinetwegen 3,80m haben soll (mal unabhängig von der Wohnungsgröße): Katzen sind keine Baumbewohner. Sie halten sich im Regelfall zum Lauern auf dem Erdboden auf, wo die Beute herkommt ("Mauseloch"), und chillen auch gern unterm Gebüsch. Natürlich klettern sie auch mal in die Bäume, aber sie schlafen dort nicht, chillen dort vielleicht und lauern auf Vögel.
Das siehst du spaetestens dann wenn du in deiner Wohnung Tragebalken hast und die Katze staendig in der Gabelung sitzt, weil sie einfach hochklettern moechte. Katzen sind neugierig, wenn da ein Weg ist wird Katz ihn frueher oder spaeter erkunden — wenn sie es koerperlich koennen. Wenn es nach Shiro ginge wuerde er auch gern ueber der Tuer lang spazieren. Es aergert ihn auch etwas das ueber dem sofa der catwalk (noch) nicht weiter geht.
Die kompletten 3,80 sollen die Katzen auch gar nicht nutzen, Altbau ist so hoch zur klimatisierung. Wenn du jetzt in einer Wohnung mit 2,40 Deckenhoehe Waende nutzt, ist das im Sommer genau der Bereich in dem es elendig heiss ist. Im Altbau kannst du Regale bis zu 2,50m anbringen, und hast trotzdem noch auf der Katzenebene kuehle Temperaturen, weil sich die Hitze unter der 3,50m hohen Decke sammeln kann. Auch Katzen suchen im Sommer kuehle Ecken.
Unsere lieben das oberste Kissen des Kratzbaumes und streiten sich auch mal drum. Gerade bei offenen Fenster mit kuehler Brise.
Sie nutzen die Schraenke auch wie verrueckt, dementsprechend kann ich dir nur sagen, dass es fuer die beiden voellig egal ist ob sie ueber den Boden flitzen oder in der dritten dimension. Es gibt natuerlich auch Katzen die nicht gerne Klettern, aber generell sind Altbauwohnungen durch die hohen Decken eine Bereicherung, weil sie der Katze mehr moeglichkeiten gibt und zwar das ganze jahr.
Wandbettchen als Teil eines Catwalks nehmen sie sicherlich gern an; bei uns nutzt das Volk auch alle Kratzbäume und Catwalks in allen Räumen, aber sie wechseln da auch gern und haben unterschiedliche Lieblingsplätze. Und die obersten Ebenen der Kratzbäume sowie die vorhandenen Wandbettchen werden vom Volk deutlich weniger frequentiert als die Liegeflächen in Taillen- und Brusthöhe des Menschen. Sie werden eher als Teil der vertikalen Rennstrecke gebraucht und dann auch begeistert erklommen und von dort wieder runtergesprungen. Dies aber dreidimensional; "immer an der Wand lang" ist zumindest beim Volk nicht so beliebt, sondern sie packen dann eher noch den Esstisch dazwischen oder rennen auch quer durch den Raum. Dass sie - sozusagen in Serpentinen - die Wand hoch klettern würden (so dass mehrere Ebenen von Catwalk in einer Strecke erklommen werden würden), kann ich mir bei ihnen kaum vorstellen, denn das ist dann kein Rennen mehr, sondern eben richtig klettern bzw. "wandern".
Einen Catwalk mit Serpentinen bis in 3m Höhe unter der Decke eines Altbauwohnzimmers würden Wohnungskatzen sicherlich auch erklettern, das kann ich mir schon vorstellen, aber nicht, dass der Catwalk die Rennstrecke zu ebener Erde tatsächlich ersetzen würde, die bei einer sehr kleinen Wohnfläche natürlich weitgehend wegfallen würde.
Und wenn man wieder auf das Thema der älteren ruhigen Katze/n mit geringeren Ansprüchen an die Fläche zurückkommt: dass ausgerechnet diese nun rüstig rüstig in die Höhe klettern und den Aufenthalt in luftigen drei Metern Höhe auf dem Serpentinencatwalk stärker lobpreisen als die serpentinenlose Variante, die sich allein in einer Höhe von ca. 2m bewegt (passend zu Kleiderschrank und Bücherregal ^^), möchte ich mir von den betreffenden Tierchen lieber selbst erzählen lassen. 😉
Ein älteres und gemütliches Katz würde vielleicht über passende Stufen auch in das Hochbett mit einziehen und dort nachts beim Dosi schlafen. Aber von dort aus dann noch Wandbettchen bzw. einen zusätzlichen Catwalk 1,50m über dem Bett erklimmen? 😕
Ich bin da eher skeptisch. 😉
Es gibt selbst Katzenhalter die solche Catwalks haben obwohl sie Ataxie Katzen haben, die Frage ist halt nur wie attraktiv man sie gestaltet und wie schwierig die bekletterung ist.
Ja das ist das Klische. Faktisch sieht das anders aus, klar kann man das machen, aber sinnvoll ist das in den seltensten Faellen.Eine sehr hohe Decke in ca. 3,80m Höhe halte ich bei sehr kleinen Altbauwohnungen eher für den Menschen für praktisch. So kann man an den Wänden mehr Stauraum unterbringen, oder man kann sogar eine stabile Zwischendecke im Flur einziehen und dort ebenfalls ungeliebte Dinge, die nicht sogleich sichtbar sein sollen, verstauen: Koffer mit der Sommerkleidung im Winter (im Sommer umgekehrt), Werkzeug und Dinge, die seltener verwendet werden, alles, was so anders auch im Keller stehen würde (Höchstgewicht und Traglast der Zwischendecke beachten). Ebenso kann man den kombinierten Wohn-/Schlafraum durch ein Hochbett gut strukturieren und unter dem Bett noch Platz für einen Schreibtisch oder auch ein gemütliches Zweisitzersofa schaffen.
Lediglich fuer kombi hochbett + sofa und schreibtisch finde ich aus meiner erfahrung ganz praktisch.