Tierhaltung ohne ausreichende finanzielle Mittel - ich verstehe es nicht

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salatblatt

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Hallo zusammen,

Ausgelöst durch einen anderen Thread hier im Forum möchte ich mich mal auskotzen über Tierhalter, die sich Tiere anschaffen, ohne ausreichende Mittel für die vernünftige Versorgung zu haben.

Oft reicht es dann nicht mal für die Kastration.
Bitte versteht mich nicht falsch. Ich meine damit nicht Menschen, die unbeabsichtigt in eine finanzielle Notlage geraten. Das kann jedem passieren.

Aber ich meine Menschen, die sich Tiere anschaffen und dann nachher auf die bösen Tierärzte schimpfen, die Geld für die Behandlung haben wollen.

Wir haben vor knapp einem Jahr einen Kater geschenkt bekommen. 3 Jahre alt, nicht kastriert, nie geimpft, Gesundheitszustand unbekannt.

Der Vorbesitzer ist ein Bekannter meines Mannes. Er hat den Kater aufgrund seiner persönlichen schwierigen Situation abgegeben.

Beim ersten Tierarztbesuch stellte sich dann HCM heraus. Mit Voruntersuchung, Inhalationsnarkose, Chippen, Entwurmen, Impfung und Kastration haben wir dann 2000€ bezahlt.
Kein Problem, aber wäre der Kater beim Vorbesitzer geblieben, dann wäre das nie drin gewesen.
Er war eben auch aus Kostengründen nie kastriert worden.

Und jetzt kommen manchmal Spendenanfragen von Menschen, die ihre Katzen medizinisch nicht versorgen können, weil nie darüber nachgedacht.

Ich hatte im Studium 2 Katzen und 600€ monatlich zum Leben.
Davon gingen 325€ für Miete drauf, 125€ für Studiengebühren, 50€ für Katzenfutter und 50€ für deren Krankenversicherung.

Ich weiß daher genau wie es ist von wenig Geld zu leben, aber meine Tiere waren immer ausreichend tierärztlich versorgt.

Vielleicht sehe ich das auch zu hart, aber warum schafft man sich Tiere an, wenn man diese nicht versorgen kann?

Es gibt ja auch immernoch die Möglichkeit als Pflegestelle zu arbeiten, wenn man sich selbst keine Tiere leisten kann.

Und mein Dank geht an alle Menschen, die sich ausreichend kümmern und alles für ihre Tiere tun.

Und ja: ich meine damit nicht von Schicksalschlägen gezeichnete Menschen, denen das Leben übel mitgespielt hat.

Entschuldigt die harten Worte, aber ich musste meiner Wut Luft machen.
 
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Ich habe mich ebenfalls auf die Finger setzen müssen, daher danke, dass du das beschrieben hast. Und das Anspruchsdenken des TE ist mir ebenfalls gewaltig gegen den Strich gegangen, daher….nein, mache ich nicht mit! Und kommentieren werde ich das auch immer, so wie ich denke
 
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Ich kann mir deiner Meinung nur anschließen.
Ich meine ja, man weiß nie was einem noch so bevorsteht und es gibt Schicksalsschläge, darauf kann man sich nicht vorbereiten.
Aber ich habe auch oft den Eindruck, es wird einfach NULL nachgedacht bevor man sich ein Lebewesen, welches voll und ganz vom Menschen abhängig ist, ins Haus holt.
Maximal scheint noch überlegt zu werden, ob man ein schwarzes oder weißes Tier will und wo man es am günstigsten kaufen kann.
Alles danach, finanzielle Mittel zur Versorgung, TA oder ob man überhaupt genug Zeit und Platz hat etc. scheint schon vollkommen egal zu sein.

Ich vermeide es nach Möglichkeit mich da zu sehr reinzudenken oder solche Fäden zu sehr zu verfolgen, das macht mich nur wütend und traurig..
 
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Ich finde das schwierig. Ich habe zb nicht damit gerechnet, gleich im ersten Jahr 5k für Locky auszugeben. Ich dachte, ich hole Kitten und habe dann ein paar Jahre Zeit zu sparen. Falsch gedacht. Und das trotz Versicherung.

Also welche Summen sollte man vorher zurück gelegt haben, bevor man sich die Katzen holt? 2k? 5k? 10k? Aus heutiger Sicht (meiner persönlichen für unsere Situation) würde ich sagen, dass man ab einer Rücklage von 10k relativ entspannt Katzen holen kann unter der Voraussetzung, dass man jeden Monat mindestens 250€ zurücklegen kann.

Auf Versicherungen ist auch nicht ewig Verlass. Die werden teurer oder kicken einen raus. Also wenn Versicherung in den ersten Jahren sollte man trotzdem zeitnah anfangen, Geld zurück zu legen.

Und ich muss gestehen auch wir kommen langsam an die Belastungsgrenze. Es ist einfach so viel in letzter Zeit hochgekommen, das bezahlt werden will. Trotz Versicherung.
Noch eine Rechnung mit 1000€ dann wird es echt haarig. Ich werde für die letzte - wenn die Versicherung das wirklich nicht übernimmt - Rechnung 1000€ vom Katzenkonto holen. Das dauert dann vier Monate bis das wieder aufgefüllt ist. Und die 10k Rücklage, die ich ansparen will, haben wir noch nicht erreicht.

Die heutigen Tierarztkosten bereiten mir Kopfschmerzen.

Was also sind "ausreichend finanzielle Mittel."🤔
 
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aber warum schafft man sich Tiere an, wenn man diese nicht versorgen kann?
Da wäre noch Anderes wie z.b. Gesellschaft gegen die Einsamkeit, wenn man mehr an die Luft sollte(Hund) . Aber auch mir fehlt da etwas das Verständnis was den Egoismus betrifft und das Tier dann womöglich darunter leiden muss..
Bestes Beispiel hab ich gerade in der Nachbarschaft. Ein Paar, beide richtig krank,er kann eigentlich nicht gut laufen,sie war die letzten Monate mit ihrer schweren rheumat. Erkrankung im KH und Reha und so wie sie das hält(Ernährung) wird das niemals besser.
Denen hat nun ein TH einen Schäferhund anvertraut, ein ehemaliger Diensthund der Polizei,5J. alt mit Hüfte und anderen gesundh. Problemen im Gepäck. Ich hab das die Tage mehr oder weniger mitbekommen,der Hund war auch heute nicht mal zum Gassi vernünftig draußen, von der Art überhaupt mit dem Hund zu laufen will ich schon gar nicht mehr reden,DAS geht überhaupt nicht. Die Tage beim Pippi im Vorgarten ist er ihm übern Zaun und weg war er erstmal. ER in Hausschuhen rufend hinterher.
Wie das ausgeht kann man sich denken denn auf Grund der Krankheit, nicht arbeiten können und kleine "Rente" wird für den Hund auch das Geld fehlen. Musste nicht sein sowas.
 
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Ich finde schon ein normales Einkommen gut, wenn das vorhanden ist, kann man für eine junge Katze eine Versicherung abschließen und hat dann nicht auf einen Schlag horrende TA-Kosten, wenn dann doch was sein sollte.

Aber ich lese gerade in so Plattformen wie KA immer wieder die gleichen Texte….Katze oder Kater, ca. 2-3Jahre alt, unkastriert, ungeimpft und nicht gechippt, müssen jetzt weg! Tja, wenn man zurückrechnet, wohl zu Corona unbedacht angeschafft, aber für die wesentlichen Vorsorgemaßnahmen eben kein Geld da und nun werden Kater eben markiert haben und Katzen durch ihre Dauerrolligkeit auch daueranstrengend. Wenn ich es halbwegs ertragen kann, antworte ich immer das gleiche auf diese Anzeigen: bitte im TH abgeben, die Gebühr bezahlen und das Tier bekommt die Chance, dass das alles nachgeholt wird und sie einen netten Katzenversorger bekommt. Kann ich aber nicht so oft, weil die Beschimpfungen dann echt wüst sind.

Ja, ich finde auch, dass die meisten Menschen sehr egoistisch sind, wenn es um Tiere geht. Ich habe ja auch zwei Pferde, die hier in Würde altern und auch irgendwann sterben dürfen, aber sehr viele Pferdebesitzer (!) geben ihre Tiere einfach so ab, wenn die Zipperlein nicht mehr weggehen und das Tier im Unterhalt etwas aufwendiger werden. Das ist im Kleinen bei Katzen genauso: Tier nützt mir nix mehr, Tier muss weg oder auch gern Tier wird anstrengend, Tier muss weg
 
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Gerade bei dem Wort "Tierklinik" hör ich es gleich in meinem Kopf die Kasse klingeln. Es rattert...
Das ist garnicht böse gemeint (und da sieht man mal was medizinische Versorgung kosten kann), die Klinik ist wirklich super aber ich mache mir eher Gedanken um die Leute denen es finanziell nicht so gut geht wie z.b. mir.
Aber die will ihr Geld meistens sofort haben.

Wie schnell solche Kosten in die Höhe gehen können hab ich das erste mal 2021 erlebt als mein damaliger Kater Nero spät abends mit einer gebrochenen Hüfte nach Hause kam und wir bis tief in die Nacht im Notdienst gewartet haben.
Hüfte gebrochen, nach Ostern operiert werden sollte.
Die Kosten für die OP und einige Tage stationär waren ca 2000€ wenn ich ihn mit nach Hause nehme, wenn ich ihn über Ostern dagelassen hätte wären es 5000€ gewesen.

Seitdem hab ich geschworen nie wieder über "zu" hohe Tierarztkosten zu schimpfen.

Jetzt, gerade im November hat mein anderer Kater in derselben Klinik die Zähne gemacht bekommen und hab daraus Konzequenzen gezogen. Über 1500€ für Zahnsanierung war sogar mir zuviel und hatte im November doch etwas daran zu knabbern aber gut.
Hinterher ist man immer schlauer und hab unsere beiden anderen Kater (die sind jetzt 3,5) versichert.
Für Lenny hab ich was auf die Seite gelegt.

Das war jetzt vielleicht 2 Extrembeispiele aber es kann jedem passieren dass die Katze einen Unfall hat, krank wird etc und bin der Meinung, wenn schon keine Versicherung in Frage kommt dass man zumindest monatlich etwas auf die Seite legt.
 
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Als Sozialarbeiterin vom Grundberuf musste ich feststellen: je ärmer die Leute, desto mehr Tiere. Häufig auf engem Raum, ohne entsprechende Kenntnisse zur Tierhaltung.
 
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Nebst der Kastration wird dann beim Chipen und registrieren gespart und bei der Sicherung des Balkons und der Fenster sowieso. Ich kriege immer alle möglichen Zustände, wenn zum x ten mal ungechippte katzen gesucht werden, weil sie über den Balkon entschwunden sind.
 
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Ich finde es ebenfalls unverantwortlich, sich ganz bewusst Haustiere zu holen, obwohl das Geld für einen selbst kaum reicht.
Das würde ich nicht unbedingt an den monatlichen Einnahmen festmachen, sondern vor allem am individuellen Lebensstil.
Es gibt nämlich auch viele Menschen, die mit sehr wenig Geld ganz passabel über die Runden kommen, weil sie genügsam sind, haushalten und so über die finanziellen Mittel verfügen, ihr Tier zu versorgen und eine Tierkrankenversicherung abzuschließen.
Weiß ich aber, dass das Geld schon für mich nicht reicht und einfach nichts übrig bleibt, dann kann ich mir auch kein Haustier leisten - und das ist auch bei denjenigen der Fall, die beispielsweise ausreichend verdienen, aber über ihre Verhältnisse leben.

Wenn sich jemand einsam fühlt und gerne tierische Gesellschaft haben möchte, dann bleiben immer noch Optionen wie Pflegestelle werden, ehrenamtlich im Tierheim helfen, sich als Tiersitter anbieten oder sich ein Sicherheitsnetz in der Familie aufzubauen, das einen notfalls bei den Kosten unterstützt, mit dem man größere Sammelbestellungen tätigen kann, um Kosten zu reduzieren usw.
 
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Ich hatte im Studium 2 Katzen und 600€ monatlich zum Leben.
Davon gingen 325€ für Miete drauf, 125€ für Studiengebühren, 50€ für Katzenfutter und 50€ für deren Krankenversicherung.

Ich weiß daher genau wie es ist von wenig Geld zu leben, aber meine Tiere waren immer ausreichend tierärztlich versorgt.
Aus eben diesem Grund hatte ich zu meinen Studienzeiten keine Haustiere. Ging halt nicht.

Und vor jeder neuen Tieranschaffung überleg ich mir ob das finanziell drin ist.

Den entsprechend ist mein Verständnis wenn jemand das nicht tut "etwas" reduziert.
 
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Ich habe leider schon oft erlebt, dass Menschen von Katzenhaltung die Vorstellung haben, man hätte ein immer zur Verfügung stehendes Kuschelkissen und in der übrigen Zeit einen dekorativen Couchschmuck.
Wenn man dann mal erzählt, was alleine an Gesundheitsvorsorge notwendig ist, mal locker über die letzten Tierarztbesuche mit drei Katzen und die Kosten dafür berichtet und erzählt, welche Kompromisse man im gesamten Alltag zugunsten der Katzen macht, dann wird man oft betrachtet, als ob man nicht ganz richtig im Kopf ist.
 
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Ich finde es auch ganz schwierig von außen zu beurteilen ob jemand sich ein Tier anschaffen sollte (finanziell gesehen) oder nicht.

Das Leben ist einfach insgesamt unfassbar teuer geworden.. Im Studium hatte ich noch mein Pony, mein WG-Zimmer, mein Auto und mich von einem 15h-Nebenjob bezahlt. Heute (ca 5-10 Jahre später) würde ich jedem abraten es so zu machen bzw. wäre es wohl überhaupt nicht mehr mit nur 15h-Job bezahlbar.

Über meine Katzen hab ich mir viele Gedanken gemacht und bei mir gibt es (leider) auch finanzielle Grenzen. Ich hab allerdings auch die Einstellung, dass man grundsätzlich mal die Kosten (inklusive Tierarzt in einem gewissen Rahmen) tragen können sollte. Und außerhalb davon..hilft es mental ein Umfeld zu haben welches Verständnis für die Tiere hat und niemals zögern würde eine Behandlung mitzubezahlen / mir auszuhelfen / Geld zu leihen.
Einen Notfall-Exit-Plan sollte man ohnehin bei Tieren immer haben. Niemand weiß was die Zukunft für einen selbst bereit hält - also ja, das gehört für mich auch schon bei der Anschaffung eines Tieres zumindest kurz überlegt. Hab ich ehrlicherweise selbst nicht, aber dafür binnen der ersten Wochen und Monate nachgeholt. Es schläft sich ruhiger, wenn man weiß , dass die Katzen abgesichert sind.
 
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Ich verstehe den Ärger, wenn Leute sich völlig unbedarft, ohne jedwede finanziellen Rücklagen ein Tier anschaffen und dann denken, mit 10 EUR Futter im Monat ist es getan.
Bei mir kommt dann immer der Gedanke/die Frage auf, warum informiert man sich über das nächste Handy oder den nächsten Streaming-Dienst so intensiv, aber bei der Anschaffung eines Lebewesens nicht. Da müsste man doch über diese Punkte stolpern. Auch machen z. B. Tierkrankenversicherungen so penetrant Werbung, auch das müsste man das doch mal wahrnehmen. Wobei Versicherungen inzwischen oft nur noch gut zu sein scheinen, so lange die Tiere nicht zu alt oder zu krank sind.
Anderseits wird die Antwort nie so einfach sein, es gibt sicher viele Gründe und Lebensumstände, die da mit reinspielen.

Es häufen sich aber auch die Fälle, in denen Menschen trotz vorheriger Überlegungen und Vorsorge an ihre finanzielle Belastungsgrenze kommen. Der berühmte Kleinwagen (= 5-stellige Summen) klingt erstmal viel, aber da ist man schneller als man gucken kann.
Ich persönlich finde inzwischen sind die Kosten aber auch wirklich am explodieren. Mal als Beispiele der letzten Monate: 65-100 EUR nur für die "eingehende klinische Untersuchung" (= Katze ausführlich anschauen), 300-400 EUR für ein geriatrisches Blutbild, 1500-2200 EUR für eine Zahnsanierung, 1000 EUR für einen Herzschall, als Notfall im Notdienst eingebucht und die "gängigen" Untersuchungen durchgeführt problemlos 3000-4000 EUR und mehr, Probenentnahme Lymphknoten 3000 EUR, Schall Abdomen 800 EUR, MRT 2500-3000 EUR. So könnte ich jetzt ewig weitermachen und das waren ja alles noch keine "riesigen Sachen", man denke nur an Bandscheiben-Ops, Tumor-Ops o. ä., da waren auch noch keine Komplikationen einberechnet, keine Medikamente, keine schwierige Diagnosefindung. Und auch sprechen wir da noch nicht von laufenden Kosten, ein bisschen Spezialernährung hier, ein bisschen Dauermedikation dort - da schafft man es auch problemlos auf 200 EUR laufende Kosten für ein Tier monatlich.
Und wenn man die gleiche Frage in 6-12 Monaten stellt werden die Kosten nochmal angestiegen sein.
Es sind ja btw nicht nur die TA-Kosten, sondern alle Lebenshaltungskosten. Die Tiertafeln explodieren, die (Menschen-)Tafeln aber auch.
Was soll man da noch jemandem raten, wie viel er/sie haben "muss", um sich ein Tier anzuschaffen.

(Kompetenter) Haustierarzt oder Klinik macht zumindest hier keinen finanziellen Unterschied mehr, nur, dass die Klinik mehr Möglichkeiten für Untersuchungen hat, d. h. in vielen Fällen verweist der HTA dann an die Klinik (was ja bei vielen Sachen auch richtig ist).
Vom Hörensagen gibt es hier zwar auch noch die "ich geb ein Spritzchen und dann gucken wir mal"-HTA, aber die sind für mich nicht seriös. In Summe zahlen die Menschen da sicher auch so einiges, adäquat behandelt wird das Tier dort aber nicht. Das Versterben wird dann durch vage Aussagen des TA gestützt ("hatte bestimmt einen Tumor" o. ä.).

Wenn mich heute jemand fragt, ob ich eine Tieranschaffung empfehlen kann oder was wichtig wäre, zu wissen, dann erzähle ich einfach einen Schwank von unseren letzten 2-3 Jahren. Neben den Kosten ist da auch eine zeitliche Komponente, die man erstmal leisten können muss. Auf einmal hast du ein Tier daheim, dass 3,4 oder 6 Mal am Tag Medikamente braucht bzw. medizinische Behandlung.

Alles in allem finde ich das eine traurige Entwicklung. Tierhaltung ist so eine schöne Sache. Und was passiert dann mit den ganzen Tieren im Tierheim, wenn eigentlich kaum noch jemand "geeignet" (bitte die Anführungszeichen beachten, bezieht sich auf meine Schilderungen oben) ist. Die Tierheime sind jetzt schon völlig überfüllt, die allermeisten absolut unterfinanziert. Nicht nur die Ehrenamtlichen werden weniger - klar, wenn vielen selbst ein "Hauptjob" zum Überleben nicht reicht, woher die Zeit und Kraft fürs Ehrenamt nehmen - sondern auch die, die spenden können. In mir wächst die Sorge, dass wir bald auch "no kill"-Tierheime als Sonderfall haben werden.
Auf der anderen Seite will doch auch niemand jemals in der Position sein, seinem Tier eine notwendige Behandlung verwehren zu müssen, weil es finanziell nicht möglich ist.
Und auch die Tierärzte trifft hier keine "Schuld" - nach über 20 Jahren fällt die GOT-Anpassung dann eben auch entsprechend aus mit Positionssteigerungen von teilweise 100 %, 150 % oder 200 %.

Das alles ist eine Situation, in der es nur Verlierer zu geben scheint.
 
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Eine feste Summe, die man vorab auf der hohen Kante haben sollte, kann man so nicht festlegen. Die einen haben Glück und die Katzen sind bis ins hohe Alter fit, die anderen zahlen schon für ihre Kitten mehrere Tausend für ärztliche Behandlungen.
Aber man sollte doch über so viel Geld verfügen, dass man die laufenden Kosten und je nach Bedarf eine Versicherung zahlen oder Rücklagen bilden kann.
Wenn das Geld für mich schon nicht reicht, dann kann ich auch kein Haustier versorgen. Und darüber sollte man im Vorfeld schon nachdenken.
 
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Ich verstehe den Ärger, wenn Leute sich völlig unbedarft, ohne jedwede finanziellen Rücklagen ein Tier anschaffen und dann denken, mit 10 EUR Futter im Monat ist es getan.
Bei mir kommt dann immer der Gedanke/die Frage auf, warum informiert man sich über das nächste Handy oder den nächsten Streaming-Dienst so intensiv, aber bei der Anschaffung eines Lebewesens nicht. Da müsste man doch über diese Punkte stolpern. Auch machen z. B. Tierkrankenversicherungen so penetrant Werbung, auch das müsste man das doch mal wahrnehmen. Wobei Versicherungen inzwischen oft nur noch gut zu sein scheinen, so lange die Tiere nicht zu alt oder zu krank sind.
Anderseits wird die Antwort nie so einfach sein, es gibt sicher viele Gründe und Lebensumstände, die da mit reinspielen.

Es häufen sich aber auch die Fälle, in denen Menschen trotz vorheriger Überlegungen und Vorsorge an ihre finanzielle Belastungsgrenze kommen. Der berühmte Kleinwagen (= 5-stellige Summen) klingt erstmal viel, aber da ist man schneller als man gucken kann.
Ich persönlich finde inzwischen sind die Kosten aber auch wirklich am explodieren. Mal als Beispiele der letzten Monate: 65-100 EUR nur für die "eingehende klinische Untersuchung" (= Katze ausführlich anschauen), 300-400 EUR für ein geriatrisches Blutbild, 1500-2200 EUR für eine Zahnsanierung, 1000 EUR für einen Herzschall, als Notfall im Notdienst eingebucht und die "gängigen" Untersuchungen durchgeführt problemlos 3000-4000 EUR und mehr, Probenentnahme Lymphknoten 3000 EUR, Schall Abdomen 800 EUR, MRT 2500-3000 EUR. So könnte ich jetzt ewig weitermachen und das waren ja alles noch keine "riesigen Sachen", man denke nur an Bandscheiben-Ops, Tumor-Ops o. ä., da waren auch noch keine Komplikationen einberechnet, keine Medikamente, keine schwierige Diagnosefindung. Und auch sprechen wir da noch nicht von laufenden Kosten, ein bisschen Spezialernährung hier, ein bisschen Dauermedikation dort - da schafft man es auch problemlos auf 200 EUR laufende Kosten für ein Tier monatlich.
Und wenn man die gleiche Frage in 6-12 Monaten stellt werden die Kosten nochmal angestiegen sein.
Es sind ja btw nicht nur die TA-Kosten, sondern alle Lebenshaltungskosten. Die Tiertafeln explodieren, die (Menschen-)Tafeln aber auch.
Was soll man da noch jemandem raten, wie viel er/sie haben "muss", um sich ein Tier anzuschaffen.

(Kompetenter) Haustierarzt oder Klinik macht zumindest hier keinen finanziellen Unterschied mehr, nur, dass die Klinik mehr Möglichkeiten für Untersuchungen hat, d. h. in vielen Fällen verweist der HTA dann an die Klinik (was ja bei vielen Sachen auch richtig ist).
Vom Hörensagen gibt es hier zwar auch noch die "ich geb ein Spritzchen und dann gucken wir mal"-HTA, aber die sind für mich nicht seriös. In Summe zahlen die Menschen da sicher auch so einiges, adäquat behandelt wird das Tier dort aber nicht. Das Versterben wird dann durch vage Aussagen des TA gestützt ("hatte bestimmt einen Tumor" o. ä.).

Wenn mich heute jemand fragt, ob ich eine Tieranschaffung empfehlen kann oder was wichtig wäre, zu wissen, dann erzähle ich einfach einen Schwank von unseren letzten 2-3 Jahren. Neben den Kosten ist da auch eine zeitliche Komponente, die man erstmal leisten können muss. Auf einmal hast du ein Tier daheim, dass 3,4 oder 6 Mal am Tag Medikamente braucht bzw. medizinische Behandlung.

Alles in allem finde ich das eine traurige Entwicklung. Tierhaltung ist so eine schöne Sache. Und was passiert dann mit den ganzen Tieren im Tierheim, wenn eigentlich kaum noch jemand "geeignet" (bitte die Anführungszeichen beachten, bezieht sich auf meine Schilderungen oben) ist. Die Tierheime sind jetzt schon völlig überfüllt, die allermeisten absolut unterfinanziert. Nicht nur die Ehrenamtlichen werden weniger - klar, wenn vielen selbst ein "Hauptjob" zum Überleben nicht reicht, woher die Zeit und Kraft fürs Ehrenamt nehmen - sondern auch die, die spenden können. In mir wächst die Sorge, dass wir bald auch "no kill"-Tierheime als Sonderfall haben werden.
Auf der anderen Seite will doch auch niemand jemals in der Position sein, seinem Tier eine notwendige Behandlung verwehren zu müssen, weil es finanziell nicht möglich ist.
Und auch die Tierärzte trifft hier keine "Schuld" - nach über 20 Jahren fällt die GOT-Anpassung dann eben auch entsprechend aus mit Positionssteigerungen von teilweise 100 %, 150 % oder 200 %.

Das alles ist eine Situation, in der es nur Verlierer zu geben scheint.

Die Tiermedizin steht der Humanmedizin auch nicht mehr (viel) nach. Früher wären all diese spezialuntersuchungen bei Tieren nicht möglich gewesen...Heute sind sie es...Sie kosten aber enorm viel und das können sich viele nicht leisten.
 
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Ganz so ist es nicht, @doppelpack,
angepasst wurde sie zwischendurch schon, nur eben nicht von Grund auf überarbeitet .


Auf der anderen Seite will doch auch niemand jemals in der Position sein, seinem Tier eine notwendige Behandlung verwehren zu müssen, weil es finanziell nicht möglich ist. Und auch die Tierärzte trifft hier keine "Schuld" - nach über 20 Jahren fällt die GOT-Anpassung dann eben auch entsprechend aus mit Positionssteigerungen von teilweise 100 %, 150 % oder 200 %.
 
Ich habe jetzt ehrlich gesagt nicht jeden Beitrag gelesen, möchte aber unbedingt noch ein anderes Thema als die Finanzen mit einwerfen anhand des Beispiels meiner Nachbarin unter mir.
1-Zimmer-Wohnung mit 45qm.
Dort leben 2 junge erwachsene Personen, Meerschweinchen, 1 kleiner Hund und 1 Katze.
Ich bekomme alles mögliche mit, da sehr hellhörig und der Kerl meint ein übertrieben lautes Auto fahren zu müssen (VW Golf getunt mit knallender Auspuffklappe oder so) und damit auch noch zu fahren als trete er immer das Gas voll durch, während er die Kupplung noch kaum bewegt hat, keine Ahnung wie man das beschreibt.
Heißt ich bekomme sehr gut mit, dass gegen späten Abend mal kurz vorm Haus gehalten wird und nicht mal 5 min mit dem Hund raus gegangen wird und dann auch schon wieder weg gefahren wird bis irgendwann mitten in der Nacht. Tagsüber sind beide Vollzeit arbeiten und morgens bevor es auf die Arbeit geht geht keiner mit dem Hund Gassi.
Dazu kommt, dass seit ihr jetziger Typ bei ihr ein und aus geht, spätestens Februar 2024, es regelmäßig massiv im kompletten Treppenhaus nach Tierfekalien stinkt, was noch schlimmer ist, wenn deren Wohnungstür einen Spalt geöffnet ist, oder eben kurz ganz offen war. Also das kommt klar von denen. Und es hört immer erst auf, wenn man es der Hausverwaltung meldet. Auf direktes persönliches drauf ansprechen wurde behauptet es käme nicht von denen.
Die Katze miaut auch regelmäßig jämmerlich, wenn sie hört das irgendwer im Treppenhaus unterwegs ist. Rolläden sind das gesamte Jahr über zu jeder Tages und Nachtzeit verschlossen.

Ich kann sowas, genauso wie die Thematik mit den Finanzen einfach null nachvollziehen.

Ich wünsche mir seit ich laufen kann einen Hund zu adoptieren. Doch es ist nicht machbar, da wir beide Vollzeit arbeitstätig sind. Somit wäre es dem Tier nicht fair gegenüber und wir bleiben Hundelos.

Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man ohne jegliche Vernunft aus purem Egoismus sich Tiere anschafft und diese nicht schafft ärztlich vorsorgen zu lassen, oder einem gewissen Maß an Hygiene nach zu kommen.
Das hat für mich rein mit Egoismus und Ignoranz zu tun und absolut nichts mit Tierliebe. So empfinde ich das zumindest.
 
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Das hat für mich rein mit Egoismus und Ignoranz zu tun und absolut nichts mit Tierliebe. So empfinde ich das zumindest.
Aber ich glaube genau das ist der Punkt. Es geht doch gar nicht um Tierliebe, es geht um mich selber: was möchte ICH? Ich möchte ein Tier oder zwei oder drei. Also schaffe ich mir eins an.

Vielleicht bin ich zu zynisch, aber diese Haltung des Egoismus nimmt aus meiner Sicht in der Gesellschaft mehr und mehr Raum ein. Und was das für Auswirkungen auf andere, besonders auf Tiere, die sich nicht wehren können, hat, wird immer seltener betrachtet. Traurig.
 
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Ich habe jetzt ehrlich gesagt nicht jeden Beitrag gelesen, möchte aber unbedingt noch ein anderes Thema als die Finanzen mit einwerfen anhand des Beispiels meiner Nachbarin unter mir.
1-Zimmer-Wohnung mit 45qm.
Dort leben 2 junge erwachsene Personen, Meerschweinchen, 1 kleiner Hund und 1 Katze.
Ich bekomme alles mögliche mit, da sehr hellhörig und der Kerl meint ein übertrieben lautes Auto fahren zu müssen (VW Golf getunt mit knallender Auspuffklappe oder so) und damit auch noch zu fahren als trete er immer das Gas voll durch, während er die Kupplung noch kaum bewegt hat, keine Ahnung wie man das beschreibt.
Heißt ich bekomme sehr gut mit, dass gegen späten Abend mal kurz vorm Haus gehalten wird und nicht mal 5 min mit dem Hund raus gegangen wird und dann auch schon wieder weg gefahren wird bis irgendwann mitten in der Nacht. Tagsüber sind beide Vollzeit arbeiten und morgens bevor es auf die Arbeit geht geht keiner mit dem Hund Gassi.
Dazu kommt, dass seit ihr jetziger Typ bei ihr ein und aus geht, spätestens Februar 2024, es regelmäßig massiv im kompletten Treppenhaus nach Tierfekalien stinkt, was noch schlimmer ist, wenn deren Wohnungstür einen Spalt geöffnet ist, oder eben kurz ganz offen war. Also das kommt klar von denen. Und es hört immer erst auf, wenn man es der Hausverwaltung meldet. Auf direktes persönliches drauf ansprechen wurde behauptet es käme nicht von denen.
Die Katze miaut auch regelmäßig jämmerlich, wenn sie hört das irgendwer im Treppenhaus unterwegs ist. Rolläden sind das gesamte Jahr über zu jeder Tages und Nachtzeit verschlossen.

Ich kann sowas, genauso wie die Thematik mit den Finanzen einfach null nachvollziehen.

Ich wünsche mir seit ich laufen kann einen Hund zu adoptieren. Doch es ist nicht machbar, da wir beide Vollzeit arbeitstätig sind. Somit wäre es dem Tier nicht fair gegenüber und wir bleiben Hundelos.

Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man ohne jegliche Vernunft aus purem Egoismus sich Tiere anschafft und diese nicht schafft ärztlich vorsorgen zu lassen, oder einem gewissen Maß an Hygiene nach zu kommen.
Das hat für mich rein mit Egoismus und Ignoranz zu tun und absolut nichts mit Tierliebe. So empfinde ich das zumindest.

Solche Wohnungen habe ich, als ich noch am Sozialamt arbeitete zu hunderten gesehen. Eine unglaubliche Tristesse für die Tiere.
 
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