Bevor wir aufs Dorf gezogen sind, haben wir uns viele Jahre lang in Berlin ein eigenes Pferd gegönnt, zwar im Selbstversorgerstall, aber trotzdem Kosten, die viele nicht nachvollziehen konnten. Regelmäßiges Essengehen und größere Urlaubsreisen waren da nicht mehr drin, uns hat es nie gestört, jede freie Minute gehörte dem jeweiligen Pferd. Unser Dunhill hat noch den Umzug aufs Land erleben dürfen und konnte als Rentner dann noch täglich Herde und Weidegang genießen. Er wurde bei uns 30, hat über 27 Jahre unser Leben geteilt, war 20 Jahre chronisch krank (gutartiger Tumor, der mehrmals operiert werden musste einschließlich längerer Klinikaufenthalte). Dazu kamen mit zunehmendem Alter die üblichen Beschwerden sowie immer höhere Beträge für Spezial- und Zusatzfutter, um einen riesigen Warmblüter in akzeptabler Form zu halten. Was für Kosten im Laufe seines Lebens aufgekommen sind, kann ich gar nicht abschätzen, aber wir hätten uns für ihn wohl sogar notfalls verschuldet. Dagegen sind jetzt die Kosten für die Katzen überschaubar. Wenn es sich wie bei uns im Vorjahr aber plötzlich bei drei Katzen häuft, schlucke ich auch schon manchmal und bin dankbar, dass die Kosten für ein Pferd nicht mehr dazu kommen.
Mal ganz krass gesagt: die Meisten von uns haben unsere Katzen doch nicht nur aus purer selbstloser Tierliebe, sondern auch aus dem ganz egoistischen Grund, dass sie uns einfach glücklich machen und uns ohne sie etwas ganz Wesentliches fehlen würde. Sie erfüllen unzählige emotionale Bedürfnisse und sind eben damit unser ganz persönlicher Luxus.
Ich verzichte zu ihren Gunsten notfalls gerne auf anderes, die finanzielle Grundlage sollte aber einfach da sein!