Einen schönen guten Morgen wünsche ich allerseits!
Ich denke, dass das mein letzter offener Beitrag wird.
Glücklicherweise habe ich hier Menschen getroffen, die mir gerade wirklich helfen.
Es ist mir aber trotzdem wichtig mich noch einmal zu äußern und mein Verhalten transparent zu machen.
Ich lebe seit vielen Jahren mit Katzen und habe diese eigentlich immer im höheren Alter gekauft, weil ich es sehr schade finde, dass sie kein zu Hause mehr bekommen, weil Kitten viel gefragter sind auf dem Markt. (Wobei ich das Wort 'Markt' im Zusammenhang mit Lebenwesen schon immer diskriminierend fand!)
So habe ich schon vor 4 Wochen mit einer Tierschutzorga Kontakt aufgenommen, weil wir einer Katze, die 14 Jahre alt ist ein Heim geben möchte. Sie heißt Hermine und ich finde sie hat nichts in einem Katzenhaus verloren und soll noch ein paar schöne Monate, oder auch Jahre haben.
Zeitgleich wollte ich eine Babykatze dazu haben, denn es ist gar nicht so einfach, wenn man sich durch natürlichen Alterstod immer nach ein paar Jahren trennen muss!!!
Es war mir bei dem preis auch klar, dass es sicher kein reinrassiger Exot ist.
Ich persönlich finde das auch gar nicht schlimm.
Persönlich denke ich nämlich, dass jedes leben einen undiskutierbaren Wert hat, der zumindest für mich wichtiger ist als Papiere und Stammbaum!!!
Und ich bin nicht unvorbereitet in die Suche gegangen. Wir haben schon vorher gutes Kittenfutter gekauft und uns aber vor allem mit der Ernährung beschäftigt, die bei Kitten einfach auch anders ist als bei großen Katzen.
Es war auch nicht so, dass ich diese Katze mitgenommen habe, weil ich dachte: 'Oh, wie geil eine Bengal. Das wertet mich jetzt auf und das Tier natürlich auch!'
Recht habt ihr, dass solche Systeme weder sozial noch human sind!!!
Allerdings fand und finde ich auch jetzt noch, dass die Kitten nichts dafür können!!!!
Da ich seit 1.5 Jahren wieder studiere und von Bafög lebe war es mir nicht möglich alle zu kaufen, sonst hätte ich das getan.
Aus diesem Grund haben wir das Vetamt verständigt.
Vor Ort habe ich nicht nach den Zähnen geschaut, denn mir war tatsächlich nicht klar, dass der Kleine, der eine DIE sein sollte so klein sein könnte. Das kam für mich in meiner Welt nicht vor! Heute bin ich da auch klüger und würde auch die Polizei einschalten. Denn mir war auch nicht klar, dass das möglich ist.
Aber ich hatte schon das Gefühl, dass sie einfach schwach sind, zumindest die/der kleine Oskar.
Und nein, ich bereue nicht, dass ich ihn gekauft und mitgenommen habe, denn mir war auch klar, dass ich tun werde was in meiner macht steht um auch den anderen zu helfen. Nur hatte ich keinen plan und zu wenige Informationen wie ich da was machen kann.
Vlt. bin ich da auch betriebsblind, weil ich aufgrund meines Studiums mich ausschließlich mit sozialen und individuellen Problemlagen von Menschen beschäftige.
Mafiastrukturen dieser Art waren mir bis vor zwei tagen fremd, auch wenn ich weiß das es sowas gibt hätte ich nicht mit diesem Ausmaß gerechnet.
Das Oskar mehr als mich braucht halte ich für absolut naturgegeben. So half mir das Gespräch mit dem Vetamt eben wirklich weiter. Oskar ist jetzt auf dem Weg zum Tierarzt. Dieser stellt ein Gutachten über seinen Zustand und sein alter aus. Im nächsten schritt fährt dann später eine Tierärztin zu der Stelle wo wir ihn geholt haben und kann dann die Kitten entziehen. Wenn es richtig gut läuft dann können sie sogar die Mutter entziehen. Diese Tiere werden dann zu uns gebracht und wir werden sie aufziehen und letztendlich auch behalten, denn nachdem was sie erlebt haben brauchen sie in ihrem Leben, meiner m.E. für ihr Leben Ruhe, Liebe und Beständigkeit!!!!!!
Zu meiner Kritikfähigkeit möchte ich hier einmal sagen, dass ich für sachliche Kritik offen bin. Aber sie sollte sachlich sein und kein an den Pranger stellen und ein niedermachen. das hat in der Historie noch nie zu etwas Gutem geführt.
Ich bin da aber auch eher ein Verfechter des Empowermentansatzes.
Ich gehe mit Menschen Ressourcenorientiert um und nicht Defizitorientiert.
der Mensch ist ein Mängel-wesen. Meinen Mangel habe ich nicht nur für mich erkannt, sondern ihn auch offen gemacht um aus dieser situation das Beste zu machen. Ich habe mir von allen seiten Hilfe gesucht und das nicht zu meinem Besten, sondern um Oskars Willen und wegen der anderen Kitten und auch der mutter wegen, den die Bindung ist das Elementare um Entwicklungsaufgaben
zu erfüllen und ab zu schließen.
Die Beiträge mit den mehr oder weniger geäußerten 'Kritiken' habe ich zur Kenntnis genommen und fühle mich dadurch nicht angegriffen. Es ist aber nun mal so, dass diese mir gerade nicht weiter helfen. Damit werde ich mich beschäftigen wenn Oskar und seine Familie außer Gefahr sind. jetzt ist da nicht der richtige Zeitpunkt. Jetzt ist es für mich und diese Katzenfamilie wichtiger Hilfe zu erfahren und dann, in einem weiteren Schritt werde ich mich da engagieren, denn ich finde SO geht man nicht mit Lebewesen um.
So und falls es euch WIRKLICH interessiert wie es ihm geht kann ich berichten, dass er ca.80g zugenommen hat, seit heute auch allen vier Beinen stehen kann und sogar schon ein Stückchen gelaufen ist. Er schläft gerade seelig und ich bete und hoffe, dass er heute seine Familie zu sich bekommt!!!!
Da ich mir in der Uni auch ruhig eins zwei Wochen frei nehmen kann habe ich die Geduld und Muße diese Familie zu versorgen, denn wenn ich mal eine Klausur weniger schreibe in diesem Semester ist es mir herzlich egal.
Ich vertraue da jetzt dem Vetamt, dem Tierarzt und den menschen, die Katzenerfahrung haben.
Und ich bereue es noch immer nicht das er hier ist und lebt. Ein einzelnes Wesen über Klinge springen zu lassen um ein System zu ändern ist für mich nicht diskutabel!
Daniela