Vorrangig geht es meines Erachtens vor allem um die Sicherheit der Katze.
Man könnte argumentieren, dass es der Katze egal ist wenn sie mit nur einem Jahr als glücklicher Freigänger überfahren wird, aber damit würde man der Katze gleichzeitig auch ihren Überlebenswillen absprechen. Und den besitzen Katzen meiner Erfahrung nach in jedem Fall wenn ich an die vielen kranken und schwer verletzten Katzen denke, die ich kennengelernt habe und die mit aller Kraft um ihr Leben gekämpft haben.
Genau wie kleine Kinder sind sie aber nicht in der Lage bestimmte Gefahren einzuschätzen und unterliegen damit einem höheren Risiko durch verschiedene Umstände umzukommen, weswegen wir Menschen als Katzenhalter verantwortlich dafür sind, die Sicherheitsrisiken in Bezug auf jeden einzelne Katze abzuwägen.
Nein, ich habe persönlich noch bei keinem Kitten einen wirklich starken Freiheitsdrang erlebt.
Die einzige Katze, die mir aktuell in Erinnerung ist, die auf unserer Pflegestelle wirklich unglücklich ohne Freigang war, ist der eingefleischte Ex-Streuner Opi Odin gewesen.
Tatsächlich habe ich in der Vergangenheit auch einige Jungkatzen in den Freigang vermittelt, aber das würde ich mittlerweile wahrscheinlich nicht mehr so handhaben. Allein auch deswegen weil es einfach viel zu wenig gute Freigängerplätze gibt und ich es aus diesem Grund nicht nachhaltig finde diese Plätze mit Kitten zu besetzen, die Freigang weder kennen noch einfordern.
Da unser regionales Tierheim die eigenen Katzen zu 90% ausschließlich in Freigang vermittelt, sind bei mir automatisch immer viele Anfragen für Wohnungshaltung gelandet. In diesem Sinne war die Zusammenarbeit mit dem Tierheim für mich recht praktisch, auch wenn unsere Vorstellungen in vielen Punkten auseinandergingen.