Ich finde , man muss bei Christinems Beitrag aber auch berücksichtigen, dass sie drei Katzen in Wohnungshaltung abgegeben hat und dann über eine andere Züchterin erfahren hat, dass zwei der drei Katzen beim Freigang verunfallt sind.
Die Käufer haben also nicht mal Kontakt gesucht und wie das Umfeld dort ist, wissen wir nicht.
Daß der Kontakt abgebrochen war, ist natürlich schlecht, und daß auch kein Kontakt nach den Unfällen aufgenommen wurde, noch schlechter, aber wenn ich bedenke, wie man im TS/TH angelogen wird, da biegen sich die Balken. Wenn man Katzen vermittelt, muß man also immer davon ausgehen, angelogen zu werden, besonders in Krisensituationen, also genau in den Situationen, wo es nicht der Fall sein sollte.
(Nehmen wir doch nur mal die feinen Ups-Würfe, da habe ich absolut kein Verständnis für, was die Züchter da verbocken und sich und anderen Züchtern bewußt das Wasser abgraben, aber das ist es eben, wie schon erwähnt, man kann den Leuten nur bis vor die Stirn sehen.)
Wenn jemand von einer Pflegestelle dies so geschrieben hätte, bin ich sicher, dass mitfühlende Beiträge gekommen wären . Das ist hier komplett ausgeblieben, das fand ich wirklich unschön.
Das sehe ich differenzierter. THs und PS vermitteln so viele Katzen, da bricht meistens der Kontakt mal irgend wann ab. Ich habe mit meiner TÄ, bei der Prissy lange Jahre lebte, noch bis heute Kontakt, und sie lebt in den USA.
😉 Meine ehemaligen Kollegen hier im TH erfahren auch immer mal anhand von Bildern, wie es Pia geht. Das ist aber nicht die Regel. Wenn ein TH/PS Freigänger vermittelt, muß man einfach damit rechnen, daß auch was passieren kann, aber wie sonst soll man entscheiden, wenn man merkt, das Tier drängt unbedingt nach draußen?
Mein Ton richtete sich eindeutig dagegen, daß ich den Eindruck bekam, finanziell billige, also TH/PS-Katzen, sind minderwertig und teure Rassekatzen haben eben einen höheren Wert, weil sie (und nur sie? wirklich?) liebevoll aufgezogen wurden.
Tut mir leid, daß ich versäumt habe, mein Mitgefühl für diese 3 Katzen auszusprechen, denn für sie fühle ich genauso mit wie für jede andere Katze. Hätte es sich um TS-Katzen gehandelt, hätte ich es heute morgen ganz sicher genauso versäumt, um sie ein Wort des Mitgefühls zu schreiben.
Es könnte sein, dass hinter diesem generellen Vermitteln nur in Wohnungshaltung (und hier nehme ich gesicherten Freigang dazu) einiger Tierschutzorganisationen auch etwas anderes steckt:
Ich habe bei einer meiner Vorkontrollen erfahren, dass bei ungesichertem Freigang immer eine Vorkontrolle vor Ort gemacht werden muss. Es muss also jemand hin geschickt werden, der sich die Umstände persönlich anschaut. Und daran hapert es bei manchen Organisationen. Oft aus personellen Engpass. Und weil freigängertaugliche Umgebungen meistens etwas abgelegen sind.
Genau da liegt ein Hase im Pfeffer. Wie soll man noch durch die halbe Botanik fahren, wenn man kaum genug Personal hat, die Bestandstiere zu versorgen?
Der andere Schwachpunkt ist, daß Benzin auch Geld kostet. VK sind oftmals einfach nicht durchführbar. Das kann man jetzt richtig schlecht finden, finde ich auch, aber es ist seit spätestens Corona und Energiekrise tägliche Realität.
🙁
Finde die Aussage mit den Kosten für ein Tier grenzwertig -
Züchten ist ein Hobby, da muß der Verkaufspreis nicht die Unkosten decken. Schließlich zwingt einen keiner, auch keine Umstände, zu züchten. Mit den THs ist es schon ein anderes Ding, die sind eine Pflichtleistung der Kommune. Unbezahlte Überstunden werden den Mitarbeitern ganz sicher nicht bezahlt.
Und genau, daran stieß ich mich, den Wert eines Tieres an den Kosten festzumachen.
Mann, da könnte ich meine Straßenkatzen ja jetzt vergolden lassen, deren Umzug war fast so teuer wie ein 18 feet Schiffscontainer mit vollem Serviceprogramm (Be- und Entladen, Zollabwicklung, Versicherung, Papierkram, Liegegebühren).
Eine Bekannte von mir hat ein 6000 qm großes Grundstück, außerhalb jeder Ortschaft, perfektes Freigängergebiet. Sie adoptierte dann extra einen Jungkater, der nach einem Autounfall schwer verletzt gefunden und mühsam wieder zusammengeflickt wurde, in der Hoffnung, er rennt kein 2. Mal in ein Auto. Inzwischen ist der Kater schon in die Jahre gekommen, es hat also geklappt. Ein Risiko war für die Orga dabei, aber wie sollten sie entscheiden? Der Kater hütet eine Hühnerschar nebst Hahn und hatte einen großen Jagdhund im Griff. Der begnügt sich nicht mit einem Balkonplatz. Wobei, in so eine Situation kommt man als Züchter wohl höchst selten.