L
laudanum
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- Mitglied seit
- 1. Juli 2013
- Beiträge
- 6
Hallo an alle Dosenöffner!
Ich poste meinen Beitrag mal an dieser Stelle, da ich ihn im Bereich Regenbogenbrücke doch etwas verfrüht finde (falls das hier unerwünscht ist, mögen mich die Moderatoren bitte verschieben).
Um meinen Beitrag etwas persönlicher zu gestalten, präsentiere ich euch erst mal ein Bild von meinen Rabauken:
Die weiße Knutschkugel heißt Lilly und ist fast sechzehn Jahre alt. Die Tigerin im Hintergrund ist Ciccy, neunzehn Jahre alt und derzeit mein Sorgenkind.
Das wird hier ein langer Beitrag, aber ich hoffe, irgendwer hat Zeit und Muße meine Gedanken zu lesen und vielleicht seine oder ihre Meinung dazu abzugeben.
Inzwischen muss ich mir Gedanken machen, wie es weitergeht, wenn das Unvermeidliche eintritt, womit ich derzeit leider ständig rechnen muss.
Und lieber nehme ich die Dinge vorab in die Hand, als im entscheidenden Moment durch Trauer nahezu handlungsunfähig zu sein.
Vorab sollte ich vielleicht mal kurz meine Einstellung zu Haustieren erklären: Tiere sind für mich keine Wesen, die man vermenschlichen sollte (dazu haben sie viel zu spezielle Ansprüche). Tiere sind auch kein Partner- oder Kinderersatz. Aber meine Tiere sind für mich vollwertige Familienmitglieder – die ich schrecklich lieb habe.
Was also tun, wenn Mieze sich für immer verabschiedet?
Beim Tierarzt belassen (im Falle einer Einschläferung) oder dorthin bringen?
Tierkörperverwertung. Das ruft bei mir keine guten Assoziationen hervor. Ein Familienmitglied wird zu einer Art Sondermüll? Keine Ahnung, wie es bei dieser Tierkörperverwertung zugeht, aber ich stelle mir das gruselige Bild vor, wie meine Katze mit anderen toten Tieren und Schlachtabfällen auf einen Haufen gekippt und verbrannt wird.
Andererseits muss ich auch keinen übertriebenen Totenkult betreiben.
Ein richtiges Grab, vielleicht mit Grabstein und Blümchen, das ich vermutlich ohnehin kaum aufsuchen würde, muss nicht sein.
Katze verbrennen lassen und die Urne mitnehmen?
Ich habe mir gestern die Webseite eines Tierkrematoriums angesehen. Schon bei den Bildern kamen mir die Tränen hoch. Aufgebahrter Hund mit Rose zwischen den Pfoten. Der Verbrennungsraum, wo der Tierbesitzer beiwohnen kann, wenn das Haustier in den Ofen geschoben wird; während des Verbrennungsvorgangs werden Bilder – vermutlich aus den glücklichen Zeiten mit dem verstorbenen Tier auf eine Leinwand produziert. Klingt ja nett und würdevoll, wäre bei mir aber wahrscheinlich ein Anlass, um völlig aus den Latschen zu kippen.
Und was dann mit der Urne anstellen?
Ich persönlich hätte nichts gegen eine große Sammelurne, in dem dann der gesamte Clan – Großeltern, Eltern, Haustiere, Partner, und eines Tages ich selbst – lande. Die Ewigkeit mit der Familie. Funktioniert aber nicht.
Soll ich die Urne irgendwo in der Wohnung aufstellen? Und wenn spätere Katzenrabauken sie vielleicht umwerfen?
Verstreuen? Aber wo? – Mieze ist Wohnungs- und Balkonkatze.
Ich habe kein eigenes Grundstück, wo ich einen schönen Platz für die ewige Ruhe schaffen könnte. An meinen Joggingstrecken gäbe es so einige Stellen. Aber Punkt 1: ist das alles andere als legal und würde wohl eine ziemlich unwürdige Nacht- und Nebelaktion werden. Punkt 2: wie tief müsste ich buddeln, um zu verhindern, dass Wildtiere nicht die Totenruhe stören und ich ggf. beim nächsten Joggen auf die Überreste meine Katze stoße?
Im Augenblick überwiegt die Vorstellung, die Katze auf einem Tierfriedhof in der Nähe in einem Sammelgrab beisetzen zu lassen. Ohne vorherige Aufbahrung oder Trauerfeier. Sachlich, angemessen, aber doch irgendwie würdevoll. Und der Katze könnte theoretisch der Gedanke zusagen mit anderen Hunden, Katzen und Kleintieren unter einer schönen Wiese zu liegen (Ciccy ist sehr sozial veranlagt). Und wenn ich dann wirklich das Bedürfnis habe, sie zu besuchen, weiß ich in etwa wo sie ist und kann mich dort dann vielleicht auf eine Bank setzen und mir einbilden ganz ihrer Nähe zu sein (obwohl das Unfug ist; solange ich atme, hat die Katze einen Ehrenplatz in meinem Herzen – ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu theatralisch).
Der nächste Punkt – und auch darüber muss ich mir Gedanken machen – ist: was mache ich mit Lilly, wenn Ciccy nicht mehr ist?
Ich bin voll berufstätig. Ich möchte die Katze nicht die ganze Zeit über alleine wissen.
Lilly hat allerdings deutliche Tendenzen zur Einzeldiva. Wenn es nach ihr ginge, wäre sie alleinige Prinzessin, ich müsste meinen Job kündigen und mein gesamtes Leben so ausrichten, dass ich permanent in ihrer Nähe bin.
Kann ich es verantworten, die Katze völlig alleine in der Wohnung zu belassen, während ich für unseren Unterhalt sorge?
Eine Jungkatze würde nicht ins Haus kommen, solange Lilly noch lebt.
Vielleicht im Tierheim nach einer Mieze in Lillys Alter suchen? Aber was ist, wenn das nicht gutgeht? Lilly ist nicht bösartig, sie würde sicher nicht die „Neue“ massakrieren, aber ganz sicher Zeter und Mordio schreien und über Wochen ihrem Frust freien Lauf lassen. Noch unverantwortlicher als Lilly alleine zu lassen, wäre die Vorstellung, eine gerade adoptierte Katzenoma, die nun wahrlich ein endgültiges Zuhause verdient hat, wieder zurückgeben zu müssen.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir mal eure Erfahrungen oder Ideen mitteilen würdet. Ich bin ja ganz sicher nicht der einzige Dosenöffner, der solche Gedanken hat.
Ich poste meinen Beitrag mal an dieser Stelle, da ich ihn im Bereich Regenbogenbrücke doch etwas verfrüht finde (falls das hier unerwünscht ist, mögen mich die Moderatoren bitte verschieben).
Um meinen Beitrag etwas persönlicher zu gestalten, präsentiere ich euch erst mal ein Bild von meinen Rabauken:
Das wird hier ein langer Beitrag, aber ich hoffe, irgendwer hat Zeit und Muße meine Gedanken zu lesen und vielleicht seine oder ihre Meinung dazu abzugeben.
Inzwischen muss ich mir Gedanken machen, wie es weitergeht, wenn das Unvermeidliche eintritt, womit ich derzeit leider ständig rechnen muss.
Und lieber nehme ich die Dinge vorab in die Hand, als im entscheidenden Moment durch Trauer nahezu handlungsunfähig zu sein.
Vorab sollte ich vielleicht mal kurz meine Einstellung zu Haustieren erklären: Tiere sind für mich keine Wesen, die man vermenschlichen sollte (dazu haben sie viel zu spezielle Ansprüche). Tiere sind auch kein Partner- oder Kinderersatz. Aber meine Tiere sind für mich vollwertige Familienmitglieder – die ich schrecklich lieb habe.
Was also tun, wenn Mieze sich für immer verabschiedet?
Beim Tierarzt belassen (im Falle einer Einschläferung) oder dorthin bringen?
Tierkörperverwertung. Das ruft bei mir keine guten Assoziationen hervor. Ein Familienmitglied wird zu einer Art Sondermüll? Keine Ahnung, wie es bei dieser Tierkörperverwertung zugeht, aber ich stelle mir das gruselige Bild vor, wie meine Katze mit anderen toten Tieren und Schlachtabfällen auf einen Haufen gekippt und verbrannt wird.
Andererseits muss ich auch keinen übertriebenen Totenkult betreiben.
Ein richtiges Grab, vielleicht mit Grabstein und Blümchen, das ich vermutlich ohnehin kaum aufsuchen würde, muss nicht sein.
Katze verbrennen lassen und die Urne mitnehmen?
Ich habe mir gestern die Webseite eines Tierkrematoriums angesehen. Schon bei den Bildern kamen mir die Tränen hoch. Aufgebahrter Hund mit Rose zwischen den Pfoten. Der Verbrennungsraum, wo der Tierbesitzer beiwohnen kann, wenn das Haustier in den Ofen geschoben wird; während des Verbrennungsvorgangs werden Bilder – vermutlich aus den glücklichen Zeiten mit dem verstorbenen Tier auf eine Leinwand produziert. Klingt ja nett und würdevoll, wäre bei mir aber wahrscheinlich ein Anlass, um völlig aus den Latschen zu kippen.
Und was dann mit der Urne anstellen?
Ich persönlich hätte nichts gegen eine große Sammelurne, in dem dann der gesamte Clan – Großeltern, Eltern, Haustiere, Partner, und eines Tages ich selbst – lande. Die Ewigkeit mit der Familie. Funktioniert aber nicht.
Soll ich die Urne irgendwo in der Wohnung aufstellen? Und wenn spätere Katzenrabauken sie vielleicht umwerfen?
Verstreuen? Aber wo? – Mieze ist Wohnungs- und Balkonkatze.
Ich habe kein eigenes Grundstück, wo ich einen schönen Platz für die ewige Ruhe schaffen könnte. An meinen Joggingstrecken gäbe es so einige Stellen. Aber Punkt 1: ist das alles andere als legal und würde wohl eine ziemlich unwürdige Nacht- und Nebelaktion werden. Punkt 2: wie tief müsste ich buddeln, um zu verhindern, dass Wildtiere nicht die Totenruhe stören und ich ggf. beim nächsten Joggen auf die Überreste meine Katze stoße?
Im Augenblick überwiegt die Vorstellung, die Katze auf einem Tierfriedhof in der Nähe in einem Sammelgrab beisetzen zu lassen. Ohne vorherige Aufbahrung oder Trauerfeier. Sachlich, angemessen, aber doch irgendwie würdevoll. Und der Katze könnte theoretisch der Gedanke zusagen mit anderen Hunden, Katzen und Kleintieren unter einer schönen Wiese zu liegen (Ciccy ist sehr sozial veranlagt). Und wenn ich dann wirklich das Bedürfnis habe, sie zu besuchen, weiß ich in etwa wo sie ist und kann mich dort dann vielleicht auf eine Bank setzen und mir einbilden ganz ihrer Nähe zu sein (obwohl das Unfug ist; solange ich atme, hat die Katze einen Ehrenplatz in meinem Herzen – ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu theatralisch).
Der nächste Punkt – und auch darüber muss ich mir Gedanken machen – ist: was mache ich mit Lilly, wenn Ciccy nicht mehr ist?
Ich bin voll berufstätig. Ich möchte die Katze nicht die ganze Zeit über alleine wissen.
Lilly hat allerdings deutliche Tendenzen zur Einzeldiva. Wenn es nach ihr ginge, wäre sie alleinige Prinzessin, ich müsste meinen Job kündigen und mein gesamtes Leben so ausrichten, dass ich permanent in ihrer Nähe bin.
Kann ich es verantworten, die Katze völlig alleine in der Wohnung zu belassen, während ich für unseren Unterhalt sorge?
Eine Jungkatze würde nicht ins Haus kommen, solange Lilly noch lebt.
Vielleicht im Tierheim nach einer Mieze in Lillys Alter suchen? Aber was ist, wenn das nicht gutgeht? Lilly ist nicht bösartig, sie würde sicher nicht die „Neue“ massakrieren, aber ganz sicher Zeter und Mordio schreien und über Wochen ihrem Frust freien Lauf lassen. Noch unverantwortlicher als Lilly alleine zu lassen, wäre die Vorstellung, eine gerade adoptierte Katzenoma, die nun wahrlich ein endgültiges Zuhause verdient hat, wieder zurückgeben zu müssen.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir mal eure Erfahrungen oder Ideen mitteilen würdet. Ich bin ja ganz sicher nicht der einzige Dosenöffner, der solche Gedanken hat.