Wenn der Abschied naht?

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laudanum

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1. Juli 2013
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Hallo an alle Dosenöffner!
Ich poste meinen Beitrag mal an dieser Stelle, da ich ihn im Bereich Regenbogenbrücke doch etwas verfrüht finde (falls das hier unerwünscht ist, mögen mich die Moderatoren bitte verschieben).

Um meinen Beitrag etwas persönlicher zu gestalten, präsentiere ich euch erst mal ein Bild von meinen Rabauken:
72817-laudanum-bilder-ciccy_lilly-bild34860-ciccy-und-lilly-auf-balkonien-12-06-13.jpg
Die weiße Knutschkugel heißt Lilly und ist fast sechzehn Jahre alt. Die Tigerin im Hintergrund ist Ciccy, neunzehn Jahre alt und derzeit mein Sorgenkind.
Das wird hier ein langer Beitrag, aber ich hoffe, irgendwer hat Zeit und Muße meine Gedanken zu lesen und vielleicht seine oder ihre Meinung dazu abzugeben.
Inzwischen muss ich mir Gedanken machen, wie es weitergeht, wenn das Unvermeidliche eintritt, womit ich derzeit leider ständig rechnen muss.
Und lieber nehme ich die Dinge vorab in die Hand, als im entscheidenden Moment durch Trauer nahezu handlungsunfähig zu sein.
Vorab sollte ich vielleicht mal kurz meine Einstellung zu Haustieren erklären: Tiere sind für mich keine Wesen, die man vermenschlichen sollte (dazu haben sie viel zu spezielle Ansprüche). Tiere sind auch kein Partner- oder Kinderersatz. Aber meine Tiere sind für mich vollwertige Familienmitglieder – die ich schrecklich lieb habe.
Was also tun, wenn Mieze sich für immer verabschiedet?
Beim Tierarzt belassen (im Falle einer Einschläferung) oder dorthin bringen?
Tierkörperverwertung. Das ruft bei mir keine guten Assoziationen hervor. Ein Familienmitglied wird zu einer Art Sondermüll? Keine Ahnung, wie es bei dieser Tierkörperverwertung zugeht, aber ich stelle mir das gruselige Bild vor, wie meine Katze mit anderen toten Tieren und Schlachtabfällen auf einen Haufen gekippt und verbrannt wird.
Andererseits muss ich auch keinen übertriebenen Totenkult betreiben.
Ein richtiges Grab, vielleicht mit Grabstein und Blümchen, das ich vermutlich ohnehin kaum aufsuchen würde, muss nicht sein.
Katze verbrennen lassen und die Urne mitnehmen?
Ich habe mir gestern die Webseite eines Tierkrematoriums angesehen. Schon bei den Bildern kamen mir die Tränen hoch. Aufgebahrter Hund mit Rose zwischen den Pfoten. Der Verbrennungsraum, wo der Tierbesitzer beiwohnen kann, wenn das Haustier in den Ofen geschoben wird; während des Verbrennungsvorgangs werden Bilder – vermutlich aus den glücklichen Zeiten mit dem verstorbenen Tier auf eine Leinwand produziert. Klingt ja nett und würdevoll, wäre bei mir aber wahrscheinlich ein Anlass, um völlig aus den Latschen zu kippen.
Und was dann mit der Urne anstellen?
Ich persönlich hätte nichts gegen eine große Sammelurne, in dem dann der gesamte Clan – Großeltern, Eltern, Haustiere, Partner, und eines Tages ich selbst – lande. Die Ewigkeit mit der Familie. Funktioniert aber nicht.
Soll ich die Urne irgendwo in der Wohnung aufstellen? Und wenn spätere Katzenrabauken sie vielleicht umwerfen?
Verstreuen? Aber wo? – Mieze ist Wohnungs- und Balkonkatze.
Ich habe kein eigenes Grundstück, wo ich einen schönen Platz für die ewige Ruhe schaffen könnte. An meinen Joggingstrecken gäbe es so einige Stellen. Aber Punkt 1: ist das alles andere als legal und würde wohl eine ziemlich unwürdige Nacht- und Nebelaktion werden. Punkt 2: wie tief müsste ich buddeln, um zu verhindern, dass Wildtiere nicht die Totenruhe stören und ich ggf. beim nächsten Joggen auf die Überreste meine Katze stoße?
Im Augenblick überwiegt die Vorstellung, die Katze auf einem Tierfriedhof in der Nähe in einem Sammelgrab beisetzen zu lassen. Ohne vorherige Aufbahrung oder Trauerfeier. Sachlich, angemessen, aber doch irgendwie würdevoll. Und der Katze könnte theoretisch der Gedanke zusagen mit anderen Hunden, Katzen und Kleintieren unter einer schönen Wiese zu liegen (Ciccy ist sehr sozial veranlagt). Und wenn ich dann wirklich das Bedürfnis habe, sie zu besuchen, weiß ich in etwa wo sie ist und kann mich dort dann vielleicht auf eine Bank setzen und mir einbilden ganz ihrer Nähe zu sein (obwohl das Unfug ist; solange ich atme, hat die Katze einen Ehrenplatz in meinem Herzen – ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu theatralisch).

Der nächste Punkt – und auch darüber muss ich mir Gedanken machen – ist: was mache ich mit Lilly, wenn Ciccy nicht mehr ist?
Ich bin voll berufstätig. Ich möchte die Katze nicht die ganze Zeit über alleine wissen.
Lilly hat allerdings deutliche Tendenzen zur Einzeldiva. Wenn es nach ihr ginge, wäre sie alleinige Prinzessin, ich müsste meinen Job kündigen und mein gesamtes Leben so ausrichten, dass ich permanent in ihrer Nähe bin.
Kann ich es verantworten, die Katze völlig alleine in der Wohnung zu belassen, während ich für unseren Unterhalt sorge?
Eine Jungkatze würde nicht ins Haus kommen, solange Lilly noch lebt.
Vielleicht im Tierheim nach einer Mieze in Lillys Alter suchen? Aber was ist, wenn das nicht gutgeht? Lilly ist nicht bösartig, sie würde sicher nicht die „Neue“ massakrieren, aber ganz sicher Zeter und Mordio schreien und über Wochen ihrem Frust freien Lauf lassen. Noch unverantwortlicher als Lilly alleine zu lassen, wäre die Vorstellung, eine gerade adoptierte Katzenoma, die nun wahrlich ein endgültiges Zuhause verdient hat, wieder zurückgeben zu müssen.

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir mal eure Erfahrungen oder Ideen mitteilen würdet. Ich bin ja ganz sicher nicht der einzige Dosenöffner, der solche Gedanken hat.
 
A

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Ich musste in den letzten sieben Jahren zwei Katzen verabschieden, und beide bekamen im Garten einen schönen Platz unter einem Busch und einen großen schweren Sandstein oben drauf.
 
Wenn das mal kein Zufall ist.
Ich hatte bis vor 3 Jahren auch eine weiße Lilly - was für eine DIVA :omg:
Wenn meine Eltern zu besuchen waren, meinte mein Vater immer, wenn sie um die Ecke kam: Hier kommt die Braut 😀
Bei uns ist es schnell gegangen, ich hatte keine Zeit mich lange darauf vorzubereiten. Sie war 2 Tage in der TK als sie starb. Es war am Valentinstag. Ich sass abends daheim auf der Couch und hatte urplötzlich ein ungutes Gefühl. Nachdem ich den ganzen Morgen, Vormittag und frühen Nachmittag bei ihr war - hab ich mich also abends noch mal ins Auto gesetzt und bin los. Was soll ich sagen - eine halbe Stunde später ist sie in meinen Armen verstorben - ich hab gesehen wie das Leben aus ihren Augen verschwindet. Diesen Anblick werde ich NIE mehr vergessen. Sie starb von alleine - ohne Einschläferung. Es war so, als ob sie mich gerufen hätte. Hätte sie alleine streben müssen - ich würde mir das bis heute nicht verzeihen 🙁
Zu sagen, dass ich geweint habe, wäre die Untertreibung des Jahres...ich hab sogar die TÄ zum Mitweinen gebracht :sad:
Ich hab meine Süsse einäschern lassen. Da das damals in Wien noch nicht möglich war, hat der Tierbestatter meine Süsse nach München gebracht. Man hat mich angerufen, als die Einäscherung begonnen hat und ich habe eine Kerze angezündet. 2 Tage später hatte ich sie dann zuhause. Ich habe eine weiße Urne ausgesucht auf der in Goldbuchstaben "LILLY" steht - einer Diva würdig 😀 Sie steht jetzt in einer Vitrine hinter Glas - daneben ein Foto von ihr. Ist mir egal, wenn das Besucher eigenartig finden - ab dem Zeitpunkt als sie wieder zuhause war, ging es mir auch besser.
Das Thema Zweitkatze habe ich anders gelöst. Meine Daisy hat sie nicht vermisst - sie hat sich immer unterbuttern lassen von ihr und da Lilly taub war und damit auch SEHR laut, hat sie oft auch einen angenervten Eindruck gemacht. Da sie auch noch chronisch krank ist, habe ich mich gegen eine aufreibende Zusammenführung entschieden. Ihr gehts prima - sie hat keine Verhaltensauffälligkeiten und ist nicht anhänglich. Für uns die beste Lösung. Ich hoffe meine Süsse lebt noch ewig - aber ich möchte nach ihre keine Katze mehr, solange ich keinen Freigang bieten kann.
 
Katze verbrennen lassen und die Urne mitnehmen?
wäre bei mir aber wahrscheinlich ein Anlass, um völlig aus den Latschen zu kippen.
Und was dann mit der Urne anstellen?
Das mußt du nicht.
Als meine Sternchen gingen, wurden sie kremiert - dabei mußt du nicht dabei sein.
Die Asche kannst du dann in einer Urne mitnehmen/holen, zuschicken lassen oder in einer Urne oder einem Massengrab bestatten lassen.

Soll ich die Urne irgendwo in der Wohnung aufstellen?
Das ist deine Entscheidung. Manche stellen sie sichtbar auf, manche stellen sie in einen Schrank.

Ich persönlich möchte keine Urne hier haben, das wäre mir zur Zeit der Trauer viel zu schmerzhaft und danach spielt es für mich keine Rolle mehr.
Die Erinnerungen sind, was zählt.

Im Augenblick überwiegt die Vorstellung, die Katze auf einem Tierfriedhof in der Nähe in einem Sammelgrab beisetzen zu lassen. Ohne vorherige Aufbahrung oder Trauerfeier. Sachlich, angemessen, aber doch irgendwie würdevoll. Und der Katze könnte theoretisch der Gedanke zusagen mit anderen Hunden, Katzen und Kleintieren unter einer schönen Wiese zu liegen (Ciccy ist sehr sozial veranlagt). Und wenn ich dann wirklich das Bedürfnis habe, sie zu besuchen, weiß ich in etwa wo sie ist und kann mich dort dann vielleicht auf eine Bank setzen und mir einbilden ganz ihrer Nähe zu sein (obwohl das Unfug ist; solange ich atme, hat die Katze einen Ehrenplatz in meinem Herzen – ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu theatralisch).
Wenn es das ist, wobei du dich gut fühlst, dann mach es so.

Die Kosten dafür sind höher als fürs Kremieren, aber das steht dann sicher auf der Seite der Bestattung.

Tierfriedhof gibt es auch nicht überall, also frag, wo das Grab dann wäre.

Kann ich es verantworten, die Katze völlig alleine in der Wohnung zu belassen, während ich für unseren Unterhalt sorge?
Ja, das ist schwierig, aber nichts, was du jetzt lösen kannst.
Gib dir und Lilly die Zeit, wenn es soweit ist. Schau, wie es sich entwickelt.
Dann kannst du immer noch überlegen - es kommt ja auch nur eine schon ältere Katze in Frage.

Letzte Bitte: ein bißchen mehr Absätze, dann ist das leichter zu lesen.
 
Richtigen Rat kann ich dir irgendwie keinen geben,aber vielleicht hilft es dir,wenn ich ein bisschen von mir erzähle.

Ich musste meinen Schatz vor fast genau zwei Wochen über die Regenbogenbrücke gehen lassen und für mich war klar,dass ich Lauser verbrennen lasse.
Allerdings ohne dort dann dabei zu sein,das wäre mir zu viel gewesen.
Ich habe eine schöne Urne ausgesucht,die zu ihm passt und werde ihn-zusammen mit einem schönen Foto-in eine Glasvitrine stellen.

Ich würde da nach deinem Gefühl gehen und es so machen,wie es dir am besten vorkommt.

Bezüglich Zweitkatze stecke ich selber in der Zwickmühle und kann jetzt hier gar nicht wirklich was beitragen.


Glg catwoman87 mit Coonie Cappuccino und Sternenkater Lauser
 
Hi Laudanum,

auch wenn es ein sehr trauriges Thema ist, ist es gut, sich vorher schon Gedanken dazu zu machen 🙂. Haben wir auch gemacht, weil wir vorher intensiv Abschied genommen haben, es war eine mehrmonatige Sterbebegleitung quasi, weil unsere Katze letztes Jahr an CNI gestorben ist.

Wir haben uns auch fürs Einäschern entschieden, u.a. auch, weil wir hier mitten in der Stadt keinen Garten oder so haben und daher keine Möglichkeit, die Katze irgendwo zu begraben. Zum Tierarzt bringen war keine Option. Spider wurde bei uns zuhause eingeschläfert und dort ist sie auch geblieben. Wir haben einen Tag gewartet zum Abschiednehmen und dann haben wir sie zu dem Unternehmen gebracht, das die Kremierung organisiert.

Mein Freund wollte dann dabei sein. Es war seine über alles geliebte Katze, seine beste Freundin, und er wollte wohl auch sichergehen, dass alles in einem würdevollen Rahmen abläuft und nichts passiert mit Spiders Körper, was er nicht will. Wir sind dann also dahin gefahren zu dem Termin und es war natürlich supertraurig und schlimm, aber ich bin so froh, dass wir das gemacht haben. Die Mitarbeiter waren so freundlich und verständnisvoll. Ich hatte Bedenken, dass es zu kitschig wird und so. Klar, ein bisschen kitschig war es wohl auch (Stichwort vermenschlichen), aber dennoch sehr würdevoll, die hatten alles sehr liebevoll arrangiert, haben einen nicht schief angeguckt und für meinen Freund war das sehr wichtig. Die Mitarbeiter erklären einem alles ganz genau und man kann selbst entscheiden, ob man den Moment der Kremierung (man sieht eh nix, nur einen hellen Lichtschein) mit ansehen will oder lieber nicht. Stichwort aus den Latschen kippen: Ich glaube nicht, dass das passiert. Der traurigste Moment war das Einschläfern, das war hart. Und danach ist die Trauer riesig, aber man hat sich ja i.d.R. schon etwas länger mit dem Gedanken befasst. Naja, und selbst wenn man da zusammenbricht, wird keiner doof gucken. Das war alles ziemlich ausgeklügelt organisiert mit eigenem Warteraum und so.

Wir haben die Urne danach mit nach Hause genommen. Ich verstehe, dass manche Leute das überzogen oder gruselig finden, aber es ist eine schöne Vorstellung für uns, dass unsere Spider noch bei uns ist, wenn auch in anderer Form. Bzw.: sie selbst ist natürlich lange weg, aber ihr Körper ist bei uns geblieben.

Oh Mann, das klingt doch ein bisschen strange 😉. Aber wie gesagt, ich bin sehr froh, dass wir es so gemacht haben 🙂.

(edit: sorry, ich sehe gerade, dass ich nur von uns schreibe, wo du ja Fragen stellst - ich hoffe, dass Erfahrungen von anderen dir da auch weiterhelfen. Man kann das wahrscheinlich eh nicht so durchplanen im voraus. Am Ende, wenn der Fall eintritt, wird man auf sein Bauchgefühl hören, denke ich. Hör einfach mal in dich rein, was du möchtest bzw. im weitesten Sinne, was deine Katze wollen würde).
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich habe das Glück, trotz Großstadt einen Garten mein eigen zu nennen und habe bzw. werde meine Katzen dort beerdigen. Ansonsten würde ich sicherlich entweder Bestattung auf einem Tierfriedhof oder Kremierung wählen.
Wegen einer neuen Kumpeline würde ich mir persönlich bei einer älteren Katze etwas Zeit lassen, um zu sehen, wie sie den Verlust verkraftet und sich im allgemeinen verhält. Und wenn ich einschätzen könnte, dass sie sich einsam fühlt, natürlich ein älteres Tier dazunehmen.
Aber natürlich wollen wir alle hoffen, dass der Tag noch lange auf sich warten lässt 🙂
 
Ganz herzlichen Dank für Eure Meinungen!

Ich finde es für mich sehr hilfreich zu lesen, wie es andere Katzenbesitzer gehalten haben – oder werden.
Natürlich kann mir letztlich keiner einen Rat geben. Ich muss ganz individuell entscheiden, wie es weitergeht. Und ich hoffe, dass ich diese Entscheidung noch lange vor mir hertragen kann.

Gestern habe ich mit der Eigentümerin des Tierfriedhofs in meiner Nähe telefoniert. Danach war ich noch mehr pro Tierfriedhof.
Vorhin habe ich mir den Tierfriedhof dann mal angesehen und mich mit einer Dame unterhalten, die ihre Katzen dort beerdigt hat.
Die Wiese ist nicht so ganz das, was ich mir vorgestellt habe. Es ist nur ein kleines Stück – ziemlich ungepflegter – Rasen. Und die Ruhezeit für das Tier beträgt nur zwei Jahre, ohne die Möglichkeit die Zeit zu verlängern.
Bei einem Einzelgrab könnte ich nach zwei Jahren die Grabnutzung verlängern. Aber dann habe ich auch die regelmäßige Grabpflege an der Backe. Diese Zeit würde ich doch lieber für eine lebende Katze investieren.

Im Augenblick favorisiere ich nun doch eine Kremierung.
Die Urne würde einen Platz in der Vitrine finden, mit einem Bild von Mieze davor. Und wer weiß, vielleicht habe ich irgendwann ja mal eigenen Grund und Boden, wo sich dann ein Platz für die Ewigkeit findet.

Vermutlich ist das alles auch nur ein kläglicher Versuch, um entscheidenden Moment nicht ganz kopflos zu sein.

Vor vier Jahren musste ich eine Katze einschläfern lassen. Ich hatte keine Zeit mich darauf vorzubereiten. Und obwohl die Katze nicht mein absoluter Liebling war (ich hatte sie als erwachsene Katze bekommen, zusammen mit vielen Neurosen, die das Zusammenleben teilweise sehr schwierig gemacht hatten), hatte es mir völlig den Boden unter den Füßen weggezogen. Drei Monate lang war tiefste Staatstrauer angesagt. Und damals war mir klar: wenn ich schon so unter dem Tod dieser Katze leide, was geht dann erst ab, wenn Ciccy oder Lilly mal sterben?

Aber vom Prinzip her wissen wir das ja schon, wenn wir uns eine Katze ins Haus holen. Irgendwann steht ein Abschied an.
Und ich habe wahrlich keinen Grund zu klagen, denn ich bin ja absolut privilegiert, weil meine Mädels überhaupt so ein schönes Alter erreicht haben. Wie viele von euch mussten sich von jungen Katzen verabschieden?

@Thorbjoern: mit dem eigenen Garten hast Du es da wesentlich leichter.

@DaisyPuppe: bei Lilly verhält es sich ähnlich. Sie lässt sich zwar nicht unterbuttern, aber sie wirkt zeitweise schon reichlich entnervt von Ciccy, die auch ertaubt ist und zuweilen SEHR laut.

@Gwion: nach allem was ich bisher recherchiert habe, ist das Sammelgrab tatsächlich günstiger, als eine Kremierung. Aber das spielt kaum eine Rolle.

@Catwoman87: Du hast mir sehr geholfen, mit Deinem kurzen Bericht, wie es bei Dir du Lauser abgelaufen ist.

@ChrissiCooper: Danke sehr für Deinen Bericht! Da sind sehr viele Schnittpunkte. Ciccy hat auch CNI (obwohl das nur unser geringstes Problem ist) und ist für mich ist sie die erste eigene Katze (also ähnlich wie bei Deinem Freund). Und strange klingt an Deinem Bericht rein gar nichts!

@JeLiGo: wenn es so weit ist, muss ich sehen wie es läuft. Und wenn es auf eine neue Zweitkatze hinausläuft, kann das auch keine Hauruck-Aktion werden. Da muss so viel geplant werden… Inklusive Urlaub für den Einzug und das Einleben.
 
In Deiner Entscheidung gegen die Tierkörperbeseitigung/-verwertung kann ich Dich bestärken. DAS ist etwas, das man als Tierbesitzer nicht sehen oder sich vorstellen möchte. Unabhängig von allen rationalen Erwägungen IST es definitiv genauso schrecklich, wie man sich das allgemein vorstellt. 🙁


Wir haben all unsere tierischen Familienmitglieder im Garten beerdigt. Ein recht tiefes Loch muss es schon sein. Alle kamen in einen Karton, die Kinder haben - als sie noch klein waren - eine Blume oder etwas Persönliches dazu gepackt, dann haben wir das Tierchen vergraben und waren traurig, haben geweint. Eben alles getan, was dazu gehört, wenn ein Familienmitglied gestorben ist.

Hätten wir keinen Garten würde ich die Idee mit dem Tierfriedhof bevorzugen. Allerdings ohne "Aufbahrung" oder ähnliches. Eher ganz schlicht. Die Asche mit nach Hause zu nehmen, finde ich persönlich völlig in Ordnung. Würde ich auch so machen. Das ist doch dem "im eigenen Garten begraben" sehr ähnlich.

Ein Bild zu Hause aufzuhängen oder aufzustellen, finde ich schön. Habe ich auch so gemacht und nach einer Weile, wenn man nicht mehr so sehr traurig ist, dann ist es einfach schön, das Bild anzusehen und sich zu erinnern.


Für Deine "Diva" würde ich an Deiner Stelle auf jeden Fall eine ältere Kollegin dazu holen. Prinzessin hin oder her - wenn Du arbeitest, ist es doch hart für sie, allein zu sein und eine neue Freundin lenkt Lilly sicher auch von ihrer Trauer/Verwirrung ab.
 
Ich habe meinen Kater im Krematorium im Rosengarten kremieren lassen (Sammeleinäscherung) und die Asche wurde dort ausgestreut. Ich möchte, dass meine Tiere "wieder zu Erde werden", brauche aber kein Grab. Ich würde es wieder so machen. Inzwischen gibt es auch ein Tierkrematorium hier in Berlin, wäre auch eine Möglichkeit.
 
Ich möchte auch kurz meinen Senf dazugeben. Wir haben unser Karlchen gerade mal 2 Monate erleben dürfen, mit 5 Monaten mussten wir ihn einschläfern lassen. Dennoch hat sich in der kurzen und sehr leidvollen Zeit ein sehr enges Band zwischen und und dem Katerchen gespannt.

Mir blieb gar keine andere Wahl als ihn kremieren zu lassen und wieder nach Hause zu holen. Die Urne ist eine in Herzform, sehr schön anzusehen und wenn man es nicht weiß, würde man es für einen Dekostein halten.

Natürlich wird auch die Urne auch fast jeden Tag kurz getätschelt und gestreichelt. Das bin ihm einfach schuldig, dem kleinen Mann. :sad::pink-heart:

Nachtrag: Das ist natürlich auch eine Kostenfrage. Eigentlich hatte ich das Geld gar nicht übrig, weiß gar nicht mehr wie ich es zusammengekratzt habe. Jedenfalls ist mein Karlchen dann mit mir Strassenbahn gefahren, kann auch nicht jeder Kater von sich behaupten. 😀
 
Zuletzt bearbeitet:
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Silvester 2009 musste ich meinen Kater einschläfern lassen. Er wurde 16 Jahre alt und seine Nieren spielten nicht mehr mit. Es war abzusehen, dass ich ihn verlieren würde und so hab ich mir auch Gedanken im Vorfeld gemacht, was mit ihm passiert, wenn er geht.

Einen Garten haben wir nicht, irgendwo im Wald vergraben wollte ich auch nicht, ich bin dann bei einem Tierkrematorium hängen geblieben. Nachdem er tot war, haben wir dort angerufen, er wurde trotz Silvester innerhalb weniger Stunden abgeholt. Wir haben uns für eine Einzeleinäscherung entschieden. Als Urne habe ich eine kleine Holzschatulle, die überhaupt nicht nach Urne aussieht. Wenn wir wirklich mal einen Garten haben sollten, wird er beerdigt. Wenn nicht, bleibt er auf dem Sideboard stehen 🙂.

Wenn mein jetziger Kater irgendwann mal nicht mehr sein sollte, werden wir genau so vorgehen. Diese Art mit Castros Tod umzugehen war für uns die Richtige.
 
Ich greif mal das etwas ältere Thema wieder auf. Da es in den nächsten Wochen wohl so weit sein wird habe ich mir auch schon überlegt was ich mache.

Molly ist eine reine Wohnungs- und Balkonkatze. Sie war in ihrem kompletten leben nur für ein paar minuten mal außen. Zudem sucht sie immer Wärme, egal ob an mir der heizung oder anderen Quellen.

Beim TA lassen kommt für mich überhaupst nicht in Frage!

Wir haben einen eigenen Garten, jedoch kann ich mir nicht vorstellen das ich so stark bin und sie einbuddeln kann. Zudem könnte ich es nicht ertragen wenn jemand mit dem Rasenmäher über die Stelle fahren würde. Auch das sich maden durch sie buddeln ist für mich graufenhaft und unvorstellbar.

Bleibt da noch die Urne. Für die bin ich schon seit längerer Zeit, seitdem ich mal über ihren Tod nachgedacht habe. Ich würde ihr einen kleinen "Schrein" machen, mit Bildern und vielleicht blumen (die sie immer zum ärger meiner mutter dem Katzengras vorgezogen hat 🙂 ) und sie wäre immer an einem warmen Plätzchen.

Allerdings bringt mich hier ein Satz völlig aus der Fassung, den meine mutter eben ohne nachzudenken mich rethorisch gefragt hat: "Möchtest du die Molly brennen sehen?! ich nicht!".

Seitdem geht mir das einfach nicht mehr aus den Kopf. :reallysad:

Nochmal editiert:

Zudem mache ich mir Gedanken ob ich sie auch wirklich immer gut behandelt habe. Ich habe als Kind doch öfters mal schabernack mit ihr getrieben, manchmal auch ein bisschen durch die Wohnung gejagd weil ich nicht verstanden habe das sie schlafen will anstatt mit mir zu spielen.

Dann weiß ich nicht ob ich auch genug fotos von ihr habe, als erinnerung. besonders schöne fotos weiß ich nicht ob ich da welche habe 🙁

Dann ob sie alles versteht was gerade um sie herum geschieht, ob sie weiß das ich sie liebe.

Und ich habe angst das ich den zeitpunkt zu früh oder zu spät wähle, wann sie von mir geht ....

nochmal geändert: außerdem erwische ich mich dabei wie ich zu einem späteren Zeitpunkt evtl. einem neuen Kätzchen die chance geben will bei mir zu leben und ich mir fotos anschau.. obwohl ich das extrem unfair gegenüber molly finde wo sie doch noch lebt 🙁🙁
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle Dosenöffner!
Ich poste meinen Beitrag mal an dieser Stelle, da ich ihn im Bereich Regenbogenbrücke doch etwas verfrüht finde (falls das hier unerwünscht ist, mögen mich die Moderatoren bitte verschieben).

Um meinen Beitrag etwas persönlicher zu gestalten, präsentiere ich euch erst mal ein Bild von meinen Rabauken:
72817-laudanum-bilder-ciccy_lilly-bild34860-ciccy-und-lilly-auf-balkonien-12-06-13.jpg
Die weiße Knutschkugel heißt Lilly und ist fast sechzehn Jahre alt. Die Tigerin im Hintergrund ist Ciccy, neunzehn Jahre alt und derzeit mein Sorgenkind.
Das wird hier ein langer Beitrag, aber ich hoffe, irgendwer hat Zeit und Muße meine Gedanken zu lesen und vielleicht seine oder ihre Meinung dazu abzugeben.
Inzwischen muss ich mir Gedanken machen, wie es weitergeht, wenn das Unvermeidliche eintritt, womit ich derzeit leider ständig rechnen muss.
Und lieber nehme ich die Dinge vorab in die Hand, als im entscheidenden Moment durch Trauer nahezu handlungsunfähig zu sein.
Vorab sollte ich vielleicht mal kurz meine Einstellung zu Haustieren erklären: Tiere sind für mich keine Wesen, die man vermenschlichen sollte (dazu haben sie viel zu spezielle Ansprüche). Tiere sind auch kein Partner- oder Kinderersatz. Aber meine Tiere sind für mich vollwertige Familienmitglieder – die ich schrecklich lieb habe.
Was also tun, wenn Mieze sich für immer verabschiedet?
Beim Tierarzt belassen (im Falle einer Einschläferung) oder dorthin bringen?
Tierkörperverwertung. Das ruft bei mir keine guten Assoziationen hervor. Ein Familienmitglied wird zu einer Art Sondermüll? Keine Ahnung, wie es bei dieser Tierkörperverwertung zugeht, aber ich stelle mir das gruselige Bild vor, wie meine Katze mit anderen toten Tieren und Schlachtabfällen auf einen Haufen gekippt und verbrannt wird.
Andererseits muss ich auch keinen übertriebenen Totenkult betreiben.
Ein richtiges Grab, vielleicht mit Grabstein und Blümchen, das ich vermutlich ohnehin kaum aufsuchen würde, muss nicht sein.
Katze verbrennen lassen und die Urne mitnehmen?
Ich habe mir gestern die Webseite eines Tierkrematoriums angesehen. Schon bei den Bildern kamen mir die Tränen hoch. Aufgebahrter Hund mit Rose zwischen den Pfoten. Der Verbrennungsraum, wo der Tierbesitzer beiwohnen kann, wenn das Haustier in den Ofen geschoben wird; während des Verbrennungsvorgangs werden Bilder – vermutlich aus den glücklichen Zeiten mit dem verstorbenen Tier auf eine Leinwand produziert. Klingt ja nett und würdevoll, wäre bei mir aber wahrscheinlich ein Anlass, um völlig aus den Latschen zu kippen.
Und was dann mit der Urne anstellen?
Ich persönlich hätte nichts gegen eine große Sammelurne, in dem dann der gesamte Clan – Großeltern, Eltern, Haustiere, Partner, und eines Tages ich selbst – lande. Die Ewigkeit mit der Familie. Funktioniert aber nicht.
Soll ich die Urne irgendwo in der Wohnung aufstellen? Und wenn spätere Katzenrabauken sie vielleicht umwerfen?
Verstreuen? Aber wo? – Mieze ist Wohnungs- und Balkonkatze.
Ich habe kein eigenes Grundstück, wo ich einen schönen Platz für die ewige Ruhe schaffen könnte. An meinen Joggingstrecken gäbe es so einige Stellen. Aber Punkt 1: ist das alles andere als legal und würde wohl eine ziemlich unwürdige Nacht- und Nebelaktion werden. Punkt 2: wie tief müsste ich buddeln, um zu verhindern, dass Wildtiere nicht die Totenruhe stören und ich ggf. beim nächsten Joggen auf die Überreste meine Katze stoße?
Im Augenblick überwiegt die Vorstellung, die Katze auf einem Tierfriedhof in der Nähe in einem Sammelgrab beisetzen zu lassen. Ohne vorherige Aufbahrung oder Trauerfeier. Sachlich, angemessen, aber doch irgendwie würdevoll. Und der Katze könnte theoretisch der Gedanke zusagen mit anderen Hunden, Katzen und Kleintieren unter einer schönen Wiese zu liegen (Ciccy ist sehr sozial veranlagt). Und wenn ich dann wirklich das Bedürfnis habe, sie zu besuchen, weiß ich in etwa wo sie ist und kann mich dort dann vielleicht auf eine Bank setzen und mir einbilden ganz ihrer Nähe zu sein (obwohl das Unfug ist; solange ich atme, hat die Katze einen Ehrenplatz in meinem Herzen – ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu theatralisch).

Der nächste Punkt – und auch darüber muss ich mir Gedanken machen – ist: was mache ich mit Lilly, wenn Ciccy nicht mehr ist?
Ich bin voll berufstätig. Ich möchte die Katze nicht die ganze Zeit über alleine wissen.
Lilly hat allerdings deutliche Tendenzen zur Einzeldiva. Wenn es nach ihr ginge, wäre sie alleinige Prinzessin, ich müsste meinen Job kündigen und mein gesamtes Leben so ausrichten, dass ich permanent in ihrer Nähe bin.
Kann ich es verantworten, die Katze völlig alleine in der Wohnung zu belassen, während ich für unseren Unterhalt sorge?
Eine Jungkatze würde nicht ins Haus kommen, solange Lilly noch lebt.
Vielleicht im Tierheim nach einer Mieze in Lillys Alter suchen? Aber was ist, wenn das nicht gutgeht? Lilly ist nicht bösartig, sie würde sicher nicht die „Neue“ massakrieren, aber ganz sicher Zeter und Mordio schreien und über Wochen ihrem Frust freien Lauf lassen. Noch unverantwortlicher als Lilly alleine zu lassen, wäre die Vorstellung, eine gerade adoptierte Katzenoma, die nun wahrlich ein endgültiges Zuhause verdient hat, wieder zurückgeben zu müssen.

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir mal eure Erfahrungen oder Ideen mitteilen würdet. Ich bin ja ganz sicher nicht der einzige Dosenöffner, der solche Gedanken hat.
 
Wir haben das Glück, unsere Katzen (inzwischen 3) auf unserem Grundstück, also in ihrem eigenen Revier, begraben zu können. Eine Sammelgrabstätte auf einem Tierfriedhof, wenn man ihn denn in der Nähe hat, wäre für mich auch eine Alternative.
Außerdem habe ich von jeder Katze ein Cewe-Fotobuch machen lassen, in dem ich ihr ganzes Leben bei uns nachvollziehen kann. Am Anfang war es sehr schwer, die Bilder anzusehen, aber inzwischen ist es wunderschön, zu sehen, wie zufrieden und glücklich die Katzen auf den Fotos aussehen.
Eine Vergesellschaftung stand uns im letzten Jahr notgedrungen ins Haus. Nach 20 Jahren wurde uns zum ersten Mal ein Kater überfahren und unser Lui, zu diesem Zeitpunkt 7 Jahre alt und herzkrank, war allein. Da er deutlich zeigte, dass etwas fehlte, sollte er unbedingt wieder Gesellschaft bekommen. Da durch die Erkrankung seine Lebenserwartung aber ungewiss ist, wollten wir ungern einen gleichaltrigen Kater dazusetzen, der dann vielleicht plötzlich auch wieder allein ist. Nach langem Überlegen und Beratung mit unserer Tierärztin haben wir dann 2 kleine Kater dazu geholt. Der Gedanke war, die beiden haben sich und wenn er sich mit ihnen befassen will, hat er die Möglichkeit.
Wir haben uns dann mit der Zusammenführung sehr viel Zeit gelassen und Lui jede Möglichkeit gegeben, den beiden jederzeit aus dem Weg zu gehen. Außerdem bekommt er auch jetzt nach wie vor von uns gezeigt, das er der Chef ist. Bei uns hat die Zusammenführung besser geklappt, als ich je zu hoffen gewagt hätte, alle 3 spielen miteinander, begrüßen sich, rangeln freundschaftlich. Es gab nicht ein einziges Mal eine Feindseligkeit.
Allerdings habe ich mir sagen lassen, dass die Damen da schwieriger sind und in einer Wohnung ist das separieren natürlich schwieriger.
Außerdem ist eure "Diva" auch noch ein bisschen älter. Ich glaube aber, sie wird erkennen lassen, ob sie wieder Gesellschaft möchte oder ob sie lieber alleine bleiben will.
 

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