Jetzt erkläre mir mal, was an einer geschlossenen Tür so schlimm ist.
Ich hatte deinen Tipp so verstanden, dass Krissi Chester immer wieder mal in einem Zimmer, in dem er sich gerade befindet, einsperren soll.
Mal ein paar Minuten, mal eine halbe Stunde, mal allein, mal mit Floyd/ und, oder Elli.
Das heißt, Chester läuft in ein Zimmer, dessen Tür normalerweise offen ist, und plötzlich, ohne einen für ihn ersichtlichen Grund, wird zugemacht.
Jetzt gibt es so manche Katze, meine Molly z.B., der wäre das piepegal, die wäre sogar froh, wenn sie ihre Ruhe hat.
Krissi hat aber ausdrücklich mehrfach geschrieben, dass Chester "durchdreht", wenn er eingesperrt wird. Klingt für mich nach einem Angstproblem.
Daher würde ich das im Falle einer Falschhandlung Chesters nicht tun, aber schon absolut überhaupt nicht, wenn er gerade "nichts" gemacht hat.
Es wäre vielleicht wichtig, an seiner Angst diesbezüglich zu arbeiten, aber, meiner Meinung nach, nicht jetzt, wo die andere Baustelle, die Zusammenführung, wesentlich dringlicher ist.
Und ja, ich halte es für einen großen Unterschied, ob man aus einem Zimmer
kurzfristig rausgesetzt wird, also ausgesperrt und weiter durch die restliche Wohnung tigern kann.
Oder ob man in ein Zimmer eingesperrt wird, in der Bewegungsfreiheit also sehr stark eingegrenzt wird.
Und dieses Aussperren sollte ja nur ein paar Minuten dauern und unmittelbar an eine Falschhandlung anschließen. So dass der Kater die Möglichkeit hat, einen Bezug herzustellen.
Unvermittelt irgendwo eingesperrt zu werden, ohne diesen "Bezug", das fände ich ja schon erschreckend, ohne dass ich ein Angstproblem habe.
Wie soll es dann Chester dabei gehen?
Ich denke, dass sich seine Angst dadurch verstärken würde und auch seine Angriffe auf Willi. An dem er sich dann abreagieren würde.
Das bedeutet also, daß der Besuch nicht die Badezimmertür schließt, weil die Katze "eingesperrt" wird, also im Flur eingesperrt wird?
Das bedeutet, daß die Wohnungstür immer offen ist, weil die Katze nicht im Flur eingesperrt wird?
Die Badezimmertür ist, zumindest bei mir, immer geschlossen.
Genauso verhält es sich mit der Haustür, die zur Straße führt.
Auch dort ist immer zu, also nichts Neues für die Katzen.
Ihr gesamter Lebensbereich, mit Klos, Futter, Schlafplätzen, Spielzeug etc. ist jederzeit zugänglich.
Badezimmer und Straße gehören jedoch nicht zu ihrem Lebensbereich, also kein Problem, wenn verschlossen.
Ein Problem entsteht doch für die Katze erst, wenn der vertraute Lebensbereich plötzlich eingeschränkt wird.
Und wenn das dann noch völlig unvorhersehbar geschieht, ohne irgendeinen Zusammenhang, dann halte ich das bei ängstlichen Katzen für bedenklich.
Und noch viel mehr bei Katzen wie Chester, die schon deutlich gezeigt haben, dass eine solche Beschränkung kaum auszuhalten ist.
Ich weiß nicht, warum das Wort "einsperren", so eine Ablehnung hervorruft. Es gehört zum ganz normalen Alltag, daß mal hier und dort eine Tür geschlossen wird und das hat nichts mit "Einsperren" zu tun, sondern nur, daß die Tür geschlossen ist.
Bei der geschlossenen Wohnungstür ist es kein Problem. Warum?
Weil
Einsperren verknüpft ist mit " starker Einschränkung des gewohnten Lebensbereiches", kein Zugang zu Klo, Futter, Schlafplatz.
Es sei denn, man räumt vorher alles in das betreffende Zimmer, wo gerade "trainiert" wird.
Spätestens beim zweiten Mal würde dann allerdings die Mehrheit meiner Katzen die Flucht ergreifen, sobald ich "räumen" würde.
Aussperren ist keine so starke Begrenzung, weil mehr vom Gewohnten übrig bleibt.
Vor der Wohnungstür ist (zumindest bei Wohnungskatzen) kein gewohnter Lebensbereich.
Bei Freigängern muss dafür die Klappe herhalten, oder das Personal.
Und bei meinen Freigängern gehört es zum normalen "Lebensbereich", dass sie vor der Haustür nichts verloren haben, raus geht es nur nach hinten.
Also keine Einschränkung, sondern normal.
Ich gebe dir insofern Recht, dass es sicher von Vorteil ist, wenn Katzen lernen, dass manche Türen mal auf sind und mal zu.
Allerdings, wenn sie selbst sich davor befinden, ihr Rest-Lebensraum groß genug ist und alle für sie wichtigen Orte trotzdem erreichbar sind.
Oder auch, wenn alle in einem Zimmer sind, z.B. Wohnzimmer, gemütlich miteinander fernsehen und kuscheln, dann ist bei uns auch die Tür zu.
Einige Katzen sind dann auch gerade im Haus unterwegs und nicht dabei.
Der Unterschied ist, dass ich dann aufstehe und die Katzen rein-/rauslasse, wenn sie das wollen.
Unter solchen Bedingungen sind geschlossene Türen natürlich normal.
Hat aber mit "Einsperren", nach meiner Ansicht, nichts zu tun, da die Katze ja wählen kann, was sie will.
"Einsperren" ist dagegen ein deutlicher Willensakt von mir, mit dem ich Macht ausübe, denn ich bestimme die Dauer, ich bin Herr der Lage, die Katze hat keine Möglichkeit der Einflußnahme.
Was für eine Katze wie Chester sicher eine gravierende Bedrohung darstellt.