Bei uns hat es sich zwar etwas weiter beruhigt aber von einem Zustand, was auf Dauer akzeptabel ist, sind wir noch weit entfernt.
Floyd geht es soweit ganz gut, er würde noch am meisten mit Willi auskommen, da ihm Willi ziemlich egal ist. Für Floyd sind sein Futter und sein Schlafplatz wichtig, wobei bei Schlafplätzen ist er auch nicht wählerisch, er nimmt den, der gerade frei ist, so dass sie eigentlich gar nicht in die Quere kommen. Er ist definitiv ruhiger geworden, schläft viel.
Elli ist sehr reserviert. Sie wirkt nicht unbedingt unglücklich aber ihre frühere unbeschwerte Ausgelassenheit hat sie nur mit ihren zwei Jungs und wenn Willi weit weg ist. Meist kommt sie mittlerweile auch nicht mehr zu uns ins Wohnzimmer, sie hockt/döst vor sich im Flur. Selten geht sie zu Willi und dann wird sie verscheucht, wonach sie sich wieder für Tage zurückzieht und beobachtet alles aus der Ferne oder ist gar komplett desinteressiert.
Willi kann ich noch immer nicht so richtig einschätzen. Er wirkt auf mich schon recht zufrieden aber auch verunsichert, vllt. wegen den Katzen oder ist es noch die Entwicklung bei ihm, weiß nicht so recht. Er liebt mich und möchte stets in meiner Nähe sein. Er sucht gar kein Kontakt zu den anderen Katzen. Wenn wir spielen, beobachtet er alles zurückhaltend. Willi spielt nur alleine. Ich kann wirklich nicht so richtig einschätzen, ob er andere Katzen mag/braucht.
Willi ist am Abend meist bei mir auf der Couch. Er wird gekämmt, gekuschelt, er ist dann seelig.
Letztens kam endlich auch Elli zu uns und legte sich ca. 20cm vor Willi, schloss halb die Augen und schnurrte vor sich hin. Das ging so 5 Minuten gut, dann wurde sie von Willi weggescheucht.
Einmal versuchte wieder auch Floyd zu ihm Kontakt aufzunehmen (beschnuppern). Er wurde auch verscheucht. Willi teilt leichte Tatzenhiebe aus, was wirklich nicht Hauen ist, sondern sieht nach wegscheuchen aus.
Und der Chester. Er will/kann den Willi einfach nicht akzeptieren. Ich denke auch nicht, dass es ein Machogehabe ist, denn es macht ihm keinen Spaß, er sieht sehr unglücklich aus. Mit Willi entstehen immer mehr Pattsituationen, die sie alleine nicht lösen können.
Wenn was Tolles gibt, kommen sie alle zu mir (zu Willi wird immer ein Sicherheitsabstand gewahrt). Wenn Willi dann doch zu nah an Chester ist, verfällt Chester in eine Starreposition und faucht fürchterlich, er fühlt sich bedrängt, obwohl Willi ihn gar nicht bedrängt. Die Situation können sie dann auch nicht alleine auflösen, denn Willi möchte dann zwar wieder weichen aber wenn er Chester den Rücken dreht, dann greift ihn Chester an und wenn er sich nicht bewegt, dann steigert sich Chester in Panik. Ein Teufelskreis.
Mir fällt es sehr schwer aber vllt. müssen wir doch einsehen, dass es nicht klappen wird und wir für Willi ein neues Zuhause suchen müssen.
Wenn sogar Chester den Willi ertragen könnte und Willi die Anderen in seiner Nähe dulden würde, halte ich es nicht für richtig, Wohnungskatzen dauerhaft zusammen zu halten, die in der freien Natur aus dem Weg gehen würden.
Klar es gibt Schlimmeres und die nächsten 10-15 Jahre würde ICH vllt. auch durchhalten können aber diese 10-15 Jahre sind für die Katzen ihr ganzes Leben.
Ich möchte langsam diese Situation Chester nicht mehr zumuten, will Ellis fröhliche Unbeschwertheit nicht nehmen und für Willi die Chance verbauen, in einem wirklich entspannten Zuhause zu leben.
Es sind jetzt nur unsere ersten Gedanken, Eile ist nicht geboten aber wenn kein Wunder geschieht, müssen wir die Möglichkeit leider in Erwägung ziehen.