Heute ist ein sehr sentimentaler Tag für mich, weil genau heute vor einem Jahr Lui in der Falle saß... Ich habe mir das zum Anlass gemacht, nochmal meine Posts, meine Ängste, meine Unsicherheiten und meine Freuden über jede noch so kleine Entwicklung im letzten halben Jahr durchzulesen und muss sagen, dass ich mich an wenige Zeiten in meinem Leben erinnere an denen ich so glücklich und ausgelastet war, wie im letzen halben Jahr.
Ich habe mich als Katzenanfängerin glaub ich gleich auf dünnes Eis begeben, indem ich 2 Katzen mit 16 Wochen aufgenommen habe, die weder Menschen noch Wohnungshaltung gewöhnt waren... Die ganzen Zweifel in der Anfangszeit habe ich versucht mir nicht anmerken zu lassen, ich habe mir im Kopf schon ausgemalt wie ich aufs Dorf, auf irgendeinen Bauernhof ziehen muss, weil die beiden mir die Bude zerpflücken und war doch so froh, als ich gemerkt habe, dass sie die perfekten Wohnungskatzen geworden sind.
Kekschen ist immer noch sehr zurückhaltend und schreckaft, ruckartige Bewegungen, Stress, oder ungewohnte Geräusche machen ihr Angst und sie verzieht sich, aber wenn ich abends auf dem Sofa liege, dann genießt sie es sich schnurrend neben mich zu legen und kraulen zu lassen, sie macht sich dann immer ganz lang und hätte es am liebsten, wenn ich ihr stundenlang den Bauch, oder das Kinn kraule. Man merkt, dass sie sehr auf mich fixiert ist, bei Fremden kommt sie nicht raus und wenn diese länger da sind, dann hat man das Gefühl sie duldet diese Personen nur... Basti zum Beispiel darf sie im Vorbeigehen streicheln, aber sie legt sich nicht zu ihm oder auf ihn...
Ich dagegen darf sie von einer Stelle zur anderen heben und auch wenn ich aufstehe und über sie drüber laufe, bleibt sie an Ort und Stelle liegen. Nachts muss ich sie in den Arm nehmen und dann schläft sie mit unter meiner Decke. Keks ist ne Putzerin, die putzt nicht nur, sich, die Kater und mich, gestern Abend hat sie auch noch angefangen meinen Läppi zu säubern 😀
Zu meinem Lui, er hat sich mittlerweile zu meinem absoluten Liebling entwickelt. Ich weiß man soll keine Lieblingskatzen haben, aber er ist einfach toll, ein Schmusekater wie er im Buch steht. Der Kleine ist richtig groß geworden und ein ganz stolzes Stelzenbeinchen. Er hat ein richtig, tiefes Schnurren bekommen und das fängt er schon an, wenn ich ihn nur ansehe...
Er ist sehr kommunikativ und wenn er gestreichelt werden will, dann will er das auch, dann schaut er mich an und beginnt zu maunzen (ja ich weiß er hat mich gut im Griff). Seine neuste Marotte ist, dass er, wenn ich Abends auf dem Sofa sitze, von seiner Liegemulde im Kratzbaum auf mich schaut und maunzt. Dann soll ICH gefälligst aufstehen und ihn streicheln... Das mache ich natürlich nicht, wäre ja noch schöner und kurz darauf kommt er schnurrend angewatschelt. Durch Milow hat er in Sachen Mut einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Er läuft zwar auch erstmal weg, wenn fremde kommen, aber seine Neugier siegt meist trotzdem und wenn er sieht, dass der kleinen Schnullerbacke nix passiert kommt er irgendwann auch raus und beschnuppert fremde. Wenn diese dann einige Stunden bleiben, legt er sich auch schnurrend in den Schoß und möchte gekrault werden. Sozial ist er auch. Zum Osterwichteln hab ich so ne Fummelkiste bekommen. Die macht ihm unheimlich Spaß. Jedes Mal wenn ich da Dreamies reinwerfe hat er sie nach wenigen Sekunden raugeholt. Ab und an gibt er sogar Keks und dem Kleinen nen Brocken ab. Nur bei Frischfleisch kennt er keine Gnade, ich bin jedes Mal erschrocken wie er dann losfaucht und garstig wird, sobald die anderen Beiden in die Nähe kommen. Basti wird auch ausführlich beschmust und sobald der ihn streichelt beginnt Lui sich zu putzen. Nachts schläft er auch immer in meiner Nähe, aber er findet oft keine ruhe, schnurrt vor meinem Ohr, oder beginnt meine Nase zu putzen, oder zu treteln, trotzdem fehlt mir das mittlerweile wenn ich sie manchmal verbanne, weil sie mich stressen.
Ich liebe meine Katzen, alle drei. Hier hab ich nur die beiden Großen beschrieben, weil sie diejenigen sind um die sich der Thread hier gedreht hat. Allgemein wollt ich vor der nächsten Kittenschwemme, allen hier Mut machen es mit "Wildlingen" zu probieren. Durch ihre Liebe und aufrichtige Zuneigung geben sie einem einfach so viel zurück, dass all der Stess, all die Zweifel und all die Geduldsproben ganz schnell wieder vergessen macht!