Kann ich unterschreiben. Es geht eben auch darum, Zuneigung vom ganz eigenen Dosi zu bekommen und sein eigenes Revier zu haben, auch wenn es kleiner ist. Im Tierheim ist das ja so trotz aller Bemühungen nicht möglich, auch riecht es dort nach vielen anderen Katzen, die einem vielleicht nicht alle lieb sind. 😀
Es muss aber passen, deshalb wären gerade Katzen mit geringen Vermittlungschancen eine gute Idee.
Definitiv: nein, nein und nochmals nein!!!
Mit Tierliebe allein ist man noch kein guter Katzenhalter (oder Halter eines anderen Tieres), und Tierliebe allein kompensiert nicht die potentiellen Mängel der Tierhaltung!
Sonst müsste es beispielsweise gerade in Messiehaushalten für die Tiere ideal zugehen, denn nicht wenige Tiermessies handeln doch aufgrund ihrer (in dem Fall falsch verstandenen) Tierliebe.
Und: warum sollten sich "Katzen mit geringen Vermittlungschancen" mit weniger guten Rahmenbedingungen für ihr potentiell lebenslängliches neues Zuhause zufrieden geben müssen als "Katzen mit guten Vermittlungschancen"?
Es geht ja nicht nur um die Lackfellchen oder die typischen "langweiligen"
Tiger, sondern besonders geringe Vermittlungschancen haben gerade die körperlich behinderten und auch die chronisch kranken Katzen, also die Handicats. Genauso die verhaltensauffälligen Tiere, die als "schwierig" gelten, die pinkeln, alles zerkratzen oder in anderer Weise missliebig
😉 handeln.
Mit geht immer wieder der Hut hoch, wenn ich lese, wie pauschal geurteilt wird, dass es für ein Handicat oder einen anderen Langzeitinsassen im TH doch "der Himmel auf Erden" sein müsse, von der beengten Situation im TH dann in eine Schuhschachtel mit 35 qm Wohnfläche ziehen zu dürfen. Nochmals: NEIN!
Sie haben genauso gute Rahmenbedingungen für ihr neues Zuhause verdient wie alle anderen Katzen auch - eher noch mehr, eben da sie verhaltensauffällig, behindert, chronisch krank oder einfach "nur" stockhässlich sind!
Und: woher kommt bloß die Mär, dass gehbehinderte Katzen mit wenig Platz zufrieden seien? *wunder*
Mein Dreirädchen hoppelt geschwinde, wenngleich wenig elegant, nicht minder begeistert durch die ganze Wohnung als ihre vierbeinigen Untertanen, und auch das Blindfischchen begeht regelmäßig das gesamte Revier, um zu kontrollieren, dass auch ja alles in Ordnung und an seinem Platz ist! Nicht nur die beiden Mitglieder der Eiligen Zweifaltigkeit toben wie die Bekloppten durch die gesamte Bude, sondern auch die beiden körperlich am meisten eingeschränkten Katzen, also Pfötchen und Nine, wollen buchstäblich "alles" bewohnen, besitzen, sich aneignen und beherrschen. Und trotz der relativ großen Wohnung (knapp 100 qm) ist da eigentlich noch viel Platz nach oben....
Meine Orientalen halten sich in allen Wohnräumen auf, bei weitem nicht nur dort, wo ich bin. Sie haben ihren eigenen Rhythmus und folgen auch der Sonne auf ihrer Reise rund um die Wohnung; auf jeden Fall im Sommer, weniger vielleicht im Winter, wenn die Heizung ebenfalls attraktive Aufwärmplätze bietet.
🙂
Und sie wollen sich auch dann und wann aus dem Weg gehen bzw. ihr eigenes Ding machen.
35 qm Wohnfläche hatte meine erste eigene Wohnung als Studentin, und auch wenn sie keinen Balkon hatte, war sie doch vergleichsweise gut geschnitten. Rechts vom Eingang eine große Wohnküche (ca. 15 qm) in der Mitte ein altbautypisches Schlauchbad und links der Wohn-Schlafraum mit ebenfalls um die 15 qm. Wir Menschen (= mein Ex und ich) konnten uns bei Bedarf ebenfalls aus dem Weg gehen, also einer in die Küche, der andere ins Zimmer (wir wohnten damals nicht zusammen, Ex war aber häufig bei mir). Wenn ich mir irgendeine Katze, gern auch den ruhigen Nero, mein gemütlicher schwarzer Sternchenkater, in der kleinen Wohnung vorstelle, packt mich das kalte Grausen! Auch Nero, bei aller Gemütlichkeit und fast perserartigen Ruhe, der selten seine fünf Minuten so richtig auslebte, beanspruchte die ganze Wohnung als sein Revier. Er liebte es, sowohl nach vorne in die Einfahrt als auch nach hinten in den Garten lauthals zu hassen und den unverschämten Eindringlingen in "seinen" Garten mit Mord und Totschlag zu drohen. Klar endeten seine Kontrollgänge immer auf der Fensterbank bzw. der Balkonbrüstung, aber Nero war ein außerordentlich pflichtbewusster und fleißiger Revierkontrolleur, der sich über fremde Katzen im Garten wunderbar aufregen konnte und lautstark knurrte und rumgiftete, wenn er seine bevorzugten Hassobjekte entdeckte!
😀
Nero war eine absolute Seele von Kater und die personifizierte Gemütlichkeit, aber die Gartenkatzen mussten regelmäßig aus der Ferne bedroht und angepöbelt werden....
😎
TE, bitte nimm Abstand von der Katzenhaltung, solange du in der von dir geschilderten Einzimmerwohnung lebst. Da du nach eigener Schilderung vorhast, noch länger in der Wohnung zu leben, kann man auch nicht von einem Ausnahmefall (beengte Wohnverhältnisse, aber auf der Suche nach einer größeren Wohnung) ausgehen, wo die Aussicht bestünde, dass zwei Katzen dann in absehbarer Zeit eine angemessen große Wohnung (ca. 50 qm aufwärts, sofern die Wohnung einen entsprechenden guten Grundriss hat, also bitte mind. zwei Wohnräume!) umziehen könnten.
LG