Anspruchshaltung oder was muss meine Katzen alles " bringen"?

  • Themenstarter Themenstarter Kalintje
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Ach so, Ergänzung: Meiner Meinung nach ist jede Haustierhaltung von irgendwelchen im Grundsatz eigentlich egoistischen Motiven geprägt. Und wenns nur "ich helfe gerne und werde gerne gebraucht" ist 😉 Und man erwartet dann natürlich auch, dass diese Motive befriedigt werden.
 
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Hast du bei deiner Mutter nur die Erwartung, dass sie dich erzieht und sich bis zu einem bestimmten Alter um die kümmert. Oder hast du Anspruch darauf?

Wir leben in einer menschlichen Gesellschaft mit Gesetzen. Ich hatte einen Anspruch darauf, dass mich sowohl mein Vater als auch meine Mutter umsorgt haben. Dafuer hatten sie ein Sorgerecht, das allen Eltern, die es mit dessen Nichtwahrnehmung uebertreiben, entzogen wird.
Dazu gehoert sicher nicht, dass die Kinder betuttelt werden von vorn bis hinten, sondern auch, dass man Aufgaben und Verantwortung uebertragen bekommt. Und ich finde, meinen Eltern stand auch ein Anspruch auf Achtung und Liebe meinerseits zu, auch wenn dieser nicht gesetzlich verankert ist.:verschmitzt:
 
Ach so, Ergänzung: Meiner Meinung nach ist jede Haustierhaltung von irgendwelchen im Grundsatz eigentlich egoistischen Motiven geprägt. Und wenns nur "ich helfe gerne und werde gerne gebraucht" ist 😉 Und man erwartet dann natürlich auch, dass diese Motive befriedigt werden.

Man erwartet es! Aber man hat keinen Anspruch darauf!🙂

Erwartungen hat jeder Mensch, das ist keine Frage.

Ich erwarte auch, dass mein Mann nicht fremdgeht.😉 Habe ich einen Anspruch darauf, nur weil ich mit ihm verheiratet bin?
Er geht nicht fremd! Aber nicht, weil ich einen Anspruch darauf habe, sondern weil er meine Erwartungen erfüllt hat.😀

Wie Rickie so treffend ausgeführt hat, gibt es in jeder Gemeinschaft von Lebewesen Gesetze, die das Zusammenleben erst möglich machen. Ich habe den Anspruch, dass die Gesetze befolgt werden.

Wenn ich ein Tier bei mir aufnehme, erwarte ich, dass es mir gelingen wird, das Tier in die Familie zu integrieren, ohne das Tier in seiner Eigen-Art einzuschränken.
Den Anspruch habe ich an mich!

Je sorgfälltiger man im auswählt, je mehr man sich im Vorfeld Gedanken macht, je genauer man überlegt, je konkreter man sich informiert, umso grösser ist die Chance, dass die Erwartungen erfüllt werden.

Das gilt für die Treue von Ehemännern genauso, wie für das Zusammenleben mit Tieren.😉
 
Beim Lesen hier aber auch in anderen Foren fällt mir verstärkt eine Anspruchshaltung gegenüber einem neuen Tier auf. Alles muss so effizient sein.

Selber habe ich keine spezifischen Anspruchshaltungen an mein Tier.

Lese dann von traumatisierten Katzen, die nach 2 Tagen immer noch unterm Sofa sitzen und nur nachts raus kommen und man sich fragt, ob man dieser Katze das Futter nachts wegnehmen soll, damit sie gezwungen ist sich tagsüber zu zeigen.
Eine andere ist nach einem Tag bereits überfordert, da sie sich einen Pattexkater aus dem TH geholt hat und der will ständig gestreichelt werden.

Der andere will ne Schmusekatze und wundert sich, dass die Katze nicht sofort auf dem Arm gehalten will, sondern dass sie so was einfach nicht mag.

Das sind doch spezifische Fälle und für mich definitiv nicht repräsentativ!

Wie würde man selber reagieren, wenn einem so was zustossen würde? Traumatisiert in einer fremden Umgebung mit artfremden Wesen, die meine Sprache nicht sprechen? Habe ich Lust mich antatschen zu lassen?

Damit setze ich mich nicht auseinander, da ich nicht an Alien glaube.

Sind wir so geworden, weil sich unsere Gesellschaft nach Werten wie Schnelligkeit, Effizienz, Performance, Funktionalität ausgerichtet hat? Weil wir im Job auch "hire and fire" erleben, der Wettbewerbsdruck aus Asien ständig präsent ist und einfach mal "Abwarten und Tee trinken" so gar nicht mehr en vogue sind?

Wo lebst du?

Ich stelle mir vor, wie man ein kleines und schwächeres Lebewesen zu sich nach Hause holt. Wenn es Glück hat, kommt es von einem seriösen Züchter mit einem Geschwisterchen und der Halter weiss bereits jede Menge über moderne Katzenhaltung. Wenn es Pech hat, kommt es vom Vermehrer, allein und viel zu jung oder eine Katze, die plötzlich abgeben wird, weil sie Probleme macht oder ein Tier aus dem TH, über dessen Vorleben man nur spekulieren kann.
Egal wie die Vorgeschichte ist, da kommt so jemand in eine neue Welt, Gerüche, Geräusche, visueller Eindruck, Revier, Menschen alles neu und der Mensch macht aus Katzensicht einen merkwürdigen Eindruck, was der für komische, dumme Dinge tut. Reden kann sie ja nicht mit ihm, wenn er die Zeichen nicht deuten kann.

Okay, stimmt


Und dann wird nach 24 h, 2 Tagen oder einer Woche bereits verlangt, dass das Tier sich wie selbstverständlich ins neue Heim einfügen soll und zutraulich sein soll. Dabei hat das Tier doch recht so vorsichtig wie möglich zu sein. Es geht um sein Leben.

Mir geht das zu schnell und mir fehlt die Empathie für das Tier. Eine Katze ist doch eine Persönlichkeit, ich kann versuchen ein Tier auszusuchen, dass zu mir passt aber auch das ist keine Garantie fürs "reibungslose Funktionieren" oder das sich das Tier so entwickelt wie gedacht. Und selbst auf diese sorgfältige Auswahl wird sehr oft einfach verzichtet.

Weiß man das denn nicht?

Bei meiner ersten Katze, die ein Fundtier war, hat es Monate,ja vermutlich 2 Jahre gedauert bis das Vertrauen wirklich da war. Aus einer verschreckten Katze, die sich am Anfang versteckt hat und gepinkelt hat, wurde ein selbstbewusster Kater, der Streicheleinheiten heute aktiv einfordert und der heute sogar den Pizzaboten neugierig in Anschein nimmt.

So soll es doch sein, wird wahrscheinlich auch meist so sein

Das war ein schleichender, sehrl langsamer Prozess, dessen Ende ergebnisoffen war. Ich hätte nicht erwartet oder sogar zu träumen gewagt, dass er sich so entwickeln könnte. Wir wollten ihn damals nicht ins Tierheim geben als der alte Besitzer ausfindig gemacht war und ihn nicht zurück wollte und wir haben ihn behalten auch wenn er schreckhaft und unschmusig war. Natürlich haben wir gehofft, dass er mit der Zeit zutraulicher wird, aber selbst wenn nicht, er sollte nicht ins Tierheim und dann im schlimmsten Fall wäre er halt sein Leben lang ein Hasenfuss geblieben. So what? Er ist wie Er ist.....

Wie lange seid Ihr bereit einem Tier eine Chance zu geben?

Die Antwort hab ich bereits geschrieben
 
Gerade deine Zeilen (nicht zitiert) zeigen doch deutlich, dass ständig Erwartungen da sind.
Alleine, dass du beschreibst, dass Merlin den Besuch nicht begrüsst (und das dann halt so ist) zeigt doch sehr deutlich, dass du zumindest die Erwartung hegst, dass Merlin Besuch begrüssen könnte.
Äh, nein. Der Besuch erwartet das vielleicht. Es war eine Option (er tut es oder tut es nicht), aber welche er wählt, war mir egal. Von daher, keine Erwartung.

Aber ich mag nicht "philosophische" Begriffsdefinitionen führen, das ist mir persönlich zu öd. Wem es Spaß macht, bitte sehr.

Mir reicht der Unterschied hier:
Erwartung: 1. Zustand des Wartens, Spannung
2. vorausschauende Vermutung, Annahme, Hoffnung

Anspruch: 1. Forderung,
2. Recht, Anrecht
Quelle: Duden

Und ob Anspruch oder Erwartung bis auf subatomare Ebene zerlegt, ich denke die meisten wissen auch so, was ursprünglich gemeint war. Es geht ja nicht mal darum, daß jemand gar keine Erwartungen/Ansprüche hat, sondern welche konkret.
Auch jemand, der schreibt "ich habe keine" weiß natürlich, daß ganz genau und unterm philosophischen Mikroskop betrachtet, es so nicht stimmt, aber viele können durchaus zurückstecken.

Das Problem sind die, die es nicht können bzw. das Problem gar nicht sehen.
 
Meine Anspruchshaltung an meine Katzen ist Folgende:

Seid ganz ihr selbst.
Tut wonach Euch ist.
Geniesst Euer Leben.

Meine Katzen müssen keine Leistungen bringen oder irgendwelche Verhaltensweisen zeigen, die erwartet werden. Und ich nehme sie so, wie sie sind. Eigenständige Persönlichkeiten mit individuellen Vorlieben und Abneigungen, mit unterschiedlichen Verhaltensweisen und Bedürfnissen. Fehlverhalten versuche ich liebevoll in andere Bahnen zu lenken bzw. so vorzubeugen, dass manches Fehlverhalten von vorne herein vermieden wird (z.B. eine Schranktürsicherung angebracht, nachdem Luna mir ständig die Schränke ausgeräumt hat).

Meine Luna war anfangs sehr scheu und ängstlich. Es zeigte sich, dass die Angst tief sitzt, da sie irgendwas Böses erlebt hat bevor sie zu uns kam. Sie lebt jetzt seit fast 5 Monaten bei uns und sie hat sich gut eingelebt. Trotzdem zeigt sie täglich, dass sie Angst hat. Sie flüchtet vor uns, verkrampft sich, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt. Stunden später streift sie um unsere Beine.

Wie schön wäre es, wenn sie offen auf uns zugehen würde und Vertrauen fassen würde.

Dies sehe ich jedoch nicht als Anspruch. Vielmehr wünsche ich es mir für sie, dass sie wieder Vertrauen zu Menschen haben kann und ihre Ängste verliert. Ich erwarte nichts, aber ich vertraue darauf, dass die Zeit für uns arbeitet und ich werde mein Bestes dazu beitragen, dass ihr Vertrauen wächst und sie ihre Ängste verliert.

Wer sein Leben mit anderen Lebewesen teilt braucht vor allen Dingen Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen.

So seh ich das.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Meine Luna war anfangs sehr scheu und ängstlich. Es zeigte sich, dass die Angst tief sitzt, da sie irgendwas Böses erlebt hat bevor sie zu uns kam. Sie lebt jetzt seit fast 5 Monaten bei uns und sie hat sich gut eingelebt. Trotzdem zeigt sie täglich, dass sie Angst hat. Sie flüchtet vor uns, verkrampft sich, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt. Stunden später streift sie um unsere Beine.

Wie schön wäre es, wenn sie offen auf uns zugehen würde und Vertrauen fassen würde.

Dies sehe ich jedoch nicht als Anspruch. Vielmehr wünsche ich es mir für sie, dass sie wieder Vertrauen zu Menschen haben kann und ihre Ängste verliert. Ich erwarte nichts, aber ich vertraue darauf, dass die Zeit für uns arbeitet und ich werde mein Bestes dazu beitragen, dass ihr Vertrauen wächst und sie ihre Ängste verliert.

Wer sein Leben mit anderen Lebewesen teilt braucht vor allen Dingen Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen.

So seh ich das.

Genauso verhält sich unsere Emmy (sie ist seit Anfang März bei uns), sie muss auch Schlimmes erlebt haben. Sie flüchtet oft vor uns. Im Bett liegt sie aber ganz dicht bei mir und stößt oft mit ihrem Köpfchen an meine Hand.

Ich denke irgendwann wird auch sie Vertrauen zu uns haben.

Jedenfalls darf sie so sein, wie sie ist.
 
Ach so, Ergänzung: Meiner Meinung nach ist jede Haustierhaltung von irgendwelchen im Grundsatz eigentlich egoistischen Motiven geprägt. Und wenns nur "ich helfe gerne und werde gerne gebraucht" ist 😉 Und man erwartet dann natürlich auch, dass diese Motive befriedigt werden.

Da gebe ich dir vollkommen recht. Mein Motiv (als Kind) war, dass ich einen Freund wollte, dem ich ohne Bedenken alles erzählen kann.
Ist genauso egoistisch wie alle anderen "Gründe" zur Katzenhaltung
 
Hallo,

Nachdem ich mich durch den Thread durchgelesen habe, habe ich über mein eigenes Verhalten nachgedacht.

Wie habe ich mich bzw. wie verhalte ich mich gegenüber unseren Katzen? Erwarte ich etwas von meinen Mäusen?

Es war klar wir wollten eine Katze, ich war unsicher wegen meiner Allergie (im Nachhinein GsD unbegründet), es sollte eine Katze aus dem TH werden.
Oh Mann, so viele, aber dann kam da wohl mein Mutterinstinkt durch und der kleinste von allen, leicht zerzaust und sehr scheu wurde dann unser!:pink-heart::pink-heart:

Ich denke wir alle haben automatisch das richtige getan, vor allem den Kleinen im neuen Zuhause erst einmal ankommen lassen. Alles andere hat sich dann ergeben. Besuchern wurde er auch nur kurz gezeigt und sonst in Ruhe gelassen, wenn er nicht freiwillig kommen wollte.🙂

Ich denke gerade, es ist wie bei einem Neugeborenen, wir kümmern uns doch auch um ein Baby, lassen es schlafen wenn es möchte und wickeln es oder wenn es hungrig ist wird es gefüttert.
Alle müssen sich erst daran gewöhnen, einen neuen Mitbewohner zu haben und lernen die Bedürfnisse zu erkennen.
Da ich zweimal Mutter geworden bin und mich jedes Mal neu auf die Bedürfnisse meiner Babys einstellen musste (Signale neu erkennen), habe ich wohl automatisch dieses Verhalten auch auf unsere kleinen Mäuse übertragen.

Im April kam unsere kleine Quitty dazu (7Monate damals) die so ganz anders war, scheu, schreckhaft und keinen Körperkontakt gewohnt (lange Geschichte).
Unsere Geduld hat sich ausgezahlt, nachdem wir sie ein paar Tage in „Einzelhaft“ hatten, wollte sie das Haus erkunden und Quito kennenlernen.🙂
Mittlerweile kommt sie zum kuscheln, wir dürfen sie auf den Arm nehmen:pink-heart:, wenn auch nur kurz. Aber gerade gestern, habe ich zu meinem Mann gesagt, schau mal in ihre Augen, ihr Blick hat sich verändert. Sie schaut ruhiger und sehr viel ausgeglichener😎, anders als auf den ersten Fotos von ihr, wo ihr Blick schon was Bösartiges hatte.:grummel:

So, jetzt habe ich schon mehr geschrieben als ich eigentlich wollte. Diese Worte sind meine Beobachtungen und Rückschlüsse und die wollte ich gerne mitteilen.

Liebe Grüße
Susanne
 
Erwartung: 1. Zustand des Wartens, Spannung
2. vorausschauende Vermutung, Annahme, Hoffnung

Anspruch: 1. Forderung,
2. Recht, Anrecht

Quelle: Duden

Ich habe die Begriffe nicht vorher definiert aber wir sind ja auch im Katzenforum und nicht in einem Kolloqium.

Ich finde die Definition von Nandoleo/Duden trifft gut was ich meine. Erwartung, sind meine Wünsche und Vorstellungen, aber wenn es nicht funktioniert, dann ist das mein Problem, dass die Erwartungen nicht erfüllt worden sind.

Bei Anspruch verlange ich vom anderen, dass der "liefert", denn das ist seine verdammte Pflicht und ich habe das Recht darauf.

Ich kann mir Katzen ins Haus holen und mir wünschen, dass das zwei Schmusetiger erster Güte werden. Dann kann ich versuchen mir Tiere zu suchen, die von Ihrer Rasse und oder Persönlichkeit mit grosser Wahrscheinlichkeit so schmusig sein werden. Aber ich habe keinen Anspruch darauf, dass die Katzen mit mir schmusen. Vielleicht sind es welche, die es nicht wollen oder vielleicht wollen sie es nicht mit MIR. Es gibt Katzen, die ganz unterschiedliche Verhaltensweisen bei unterschiedlichen Menschen zeigen. Gerade wenn man von einer Katze etwas unbedingt will, dann bekommt man es nicht.

Gwion hat es auch sehr gut auf den Punkt gebracht. Zuweilen wird auch von Katzen was verlangt, dass diese gar nicht "liefern" können. Wem Z.B. Gehorsam so wichtig ist, der wird mit einer Katze nie glücklich werden.
 
Sind wir so geworden, weil sich unsere Gesellschaft nach Werten wie Schnelligkeit, Effizienz, Performance, Funktionalität ausgerichtet hat? Weil wir im Job auch "hire and fire" erleben, der Wettbewerbsdruck aus Asien ständig präsent ist und einfach mal "Abwarten und Tee trinken" so gar nicht mehr en vogue sind?

Wo lebst du?


Die Antwort hab ich bereits geschrieben

Bofi, ich lebe in einer Grossstadt und arbeite in der freien Wirtschaft. Wo lebst Du, dass Du meine Worte zu gar nicht nachvollziehen kannst?

Und ich kenne mehr als einen Fall von Burn-out oder Firmen, die unter Wettbewerbsdruck den Druck an ihre Mitarbeiter weitergeben und sich die Unternehmenskultur verschlechtert. Ich will sicher nicht in alte Zeiten zurück aber ich stelle zumindest in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ein gesteigertes Bedürfnis fest das Leben und insbesondere das Berufsleben zu "entschleunigen". Da entsteht eine Gegenbewegung zum immer schneller, höher, weiter. Ich kenne viele, die sich beruflich anderes orientieren und bereit sind auf Geld zu verzichten zu Gunsten von mehr Lebensqualität. Ich bin fest davon überzeugt, dass jemand im Job ständig unter Strom steht, diesen Druck auch mit zum Partner, Familie, Haustier bringt. Mancher kann das katalysieren, vielleicht sogar durch sein Haustier, aber andere geben diesen Druck auch gnadenlos weiter.
 
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...hm...

als unser Kater bei uns einzog, hatten wir auch die Hoffnung (Erwartung?), dass aus dem Spielkind irgendwann ein Schmusekater würde. Fehlanzeige. Wir haben jetzt zwei Katzen und unsere Minki ist sehr verschmust, jedoch hauptsächlich mit dem Kater🙁 , welcher es eigentlich gar nicht immer so schätzt).
Fazit: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Trotzdem muss man eifach die Augen offen haben für die Schönheiten des Ganzen:
Unser Kater apportiert Alukügelchen und kann ganz wunderbar Pfotball damit spielen.
Und die Beiden zu beobachten, wie sie ihn ständig anschmust, bis er sie "abstellt" ist auch zum piepen.

Ich denke Erwartungen hat Jeder, es ist halt wichtig zu bedenken, was man denn macht, wenn diese nicht gleich erfüllt werden.
 
Man erwartet es! Aber man hat keinen Anspruch darauf!🙂
Naja, mal ganz fernab von philosophischen Grundsatzdiskussionen bedeutet Anspruchshaltung und Erwartungshaltung in dem Fall für das Tier doch das gleiche - Mensch ist enttäuscht, wenn sie nicht befriedigt werden.

Von daher ist die Definition da meiner Meinung nach ziemlich irrelevant.

Freilich habe ich keinen Anspruch darauf, dass meine Katzen aufs Katzenklo gehen. Würden sie aber stattdessen irgendwo anders hinpinkeln, wäre ich trotzdem reichlich angefressen.
 
Sind wir so geworden, weil sich unsere Gesellschaft nach Werten wie Schnelligkeit, Effizienz, Performance, Funktionalität ausgerichtet hat? Weil wir im Job auch "hire and fire" erleben, der Wettbewerbsdruck aus Asien ständig präsent ist und einfach mal "Abwarten und Tee trinken" so gar nicht mehr en vogue sind?

Wo lebst du?


Bofi, ich lebe in einer Grossstadt und arbeite in der freien Wirtschaft. Wo lebst Du, dass Du meine Worte zu gar nicht nachvollziehen kannst?

Meine Antwort:
Ich wohne in keiner Großstadt, wir haben ca. 12.000 Einwohner. Ich habe einen stressigen Job - definitiv.
Weiters einen 90-jährigen Vater dessen Versorgung ich mit meiner Schwester teile. Eine 4 köpfige Familie und 3 Katerleins ab 5. August sind es dann 4 Katerleins.
Ein Burn-out kann ich mir schlicht und einfach nicht leisten, schon meines armen Vaters wegen.
Übrigens, Burn-out gab es schon immer nicht nur seit kurzem, man nannte es eben nur anders.



Und ich kenne mehr als einen Fall von Burn-out oder Firmen, die unter Wettbewerbsdruck den Druck an ihre Mitarbeiter weitergeben und sich die Unternehmenskultur verschlechtert. Ich will sicher nicht in alte Zeiten zurück aber ich stelle zumindest in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ein gesteigertes Bedürfnis fest das Leben und insbesondere das Berufsleben zu "entschleunigen". Da entsteht eine Gegenbewegung zum immer schneller, höher, weiter. Ich kenne viele, die sich beruflich anderes orientieren und bereit sind auf Geld zu verzichten zu Gunsten von mehr Lebensqualität. Ich bin fest davon überzeugt, dass jemand im Job ständig unter Strom steht, diesen Druck auch mit zum Partner, Familie, Haustier bringt. Mancher kann das katalysieren, vielleicht sogar durch sein Haustier, aber andere geben diesen Druck auch gnadenlos weiter.



Ich kann von mir, seit dem Tod meiner Mutter, behaupten, "dass mich nix mehr so schnell umhaut". Vor allem nicht mein Job!

Du magst auf Grund deiner Umgebung eine andere Sichtweise haben, ich gestehe sie dir auch zu.
Meine Sichtweise ist es aber nicht, und ehrlich gesagt möchte ich mir darüber auch nicht weiter den Kopf zerbrechen. (nicht abwertend gemeint)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist ja super einfach!

Was ich von meinen Katzen erwarte? Nichts, einfach gar nichts.

Ich liebe sie einfach um ihrer selbst willen, einfach nur so.
 
Die Frage ist ja super einfach!

Was ich von meinen Katzen erwarte? Nichts, einfach gar nichts.

Ich liebe sie einfach um ihrer selbst willen, einfach nur so.


Du hast den Nagel auf dem Kopf getroffen! *klatsch*
 
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Jupp, es ist ganz simpel 😀

Und sie enttäuschen mich auch nie. Ich "erwarte" nur, daß sie Katzen sind.

Und bisher sehen sie so aus und benehmen sich auch so, also alles gut 😛:smile:
 
Naja, mal ganz fernab von philosophischen Grundsatzdiskussionen bedeutet Anspruchshaltung und Erwartungshaltung in dem Fall für das Tier doch das gleiche - Mensch ist enttäuscht, wenn sie nicht befriedigt werden.

Von daher ist die Definition da meiner Meinung nach ziemlich irrelevant.

Freilich habe ich keinen Anspruch darauf, dass meine Katzen aufs Katzenklo gehen. Würden sie aber stattdessen irgendwo anders hinpinkeln, wäre ich trotzdem reichlich angefressen.

Eine Erwartung kann man eigentlich nicht enttäuschen. Erwartung beinhaltet nicht per Definition die unbedingte Erfüllung.

Ansprüche kann man fordern.

Ich reite da nicht so darauf herum, weil ich Spass an solchen Diskussionen habe, sondern mir ist es einfach wichtig, klar zu machen, dass Lebewesen nicht berechenbar sind.

Ich erwarte, dass die Katzen aufs Klo gehen. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass diese Erwartung in der Regel erfüllt wird.
Pinkelt Katze neben das Klo, liegt es, in dem Fall, nicht an der unrealistischen Erwartung, sondern irgendetwas stimmt nicht. Entweder mit der Katze oder den Bedingungen.
Dehalb muss ich den Anspruch haben, sowohl Gesundheitsfürsorge, als auch möglichst optimales Klomanagement, walten zu lassen.

Das ich deshalb sauer bin ist menschlich. Allerdings kann ich nur auf mich sauer sein und nicht auf die Katze.😉


Die Frage ist ja super einfach!

Was ich von meinen Katzen erwarte? Nichts, einfach gar nichts.

Ich liebe sie einfach um ihrer selbst willen, einfach nur so.

Das ist die allerbeste Voraussetzung für ein glückliches, zufriedenes gemeinsames Leben.😀
 
Freilich habe ich keinen Anspruch darauf, dass meine Katzen aufs Katzenklo gehen. Würden sie aber stattdessen irgendwo anders hinpinkeln, wäre ich trotzdem reichlich angefressen.
Gut, so gesehen erwartet man tatsächlich, daß die Katze gewisse Verhaltensmerkmale zeigt.
Bei den Dingen des täglichen Zusammenlebens.
Es sei denn, man weiß von vornherein, daß sie das nicht bringen kann.

Wenn ich aber z.B. merke, daß meine Katze täglich kotzt, laße ich sie untersuchen oder - wenn ich die Ursache kenne - lebe ich damit.

Natürlich erwarte ich, daß eine Katze mich nicht täglich mehrmals tobend anfällt.
Würde es vorkommen, stelle ich aber nicht den Anspruch, daß sie das gefälligst unterläßt oder sonst!
Sondern ich suche nach der Ursache und einer Lösung.

Das sind aber dann Dinge, die wirklich an die Basis des Zusammenlebens gehen.

Wenn es darum geht, wie die Katze ist, was sie gern mag, stelle ich keine Ansprüche. 😉

Nochmal ein Beispiel:
Ich habe von Jonathan erwartet, daß er sein Katzenklo benutzt, ja.
Ich habe von ihm nicht erwartet, daß er kuschelt und schmust, wann ich es will.
 
Man könnte es aber auch Wortspielerei nennen.

Das Wort "erwarten" ersetze durch das Wort "hoffen" und schon wird aus der Sache ein gewisses Maß an Druck genommen.

Unterm Strich steht trotzdem das selbe Ergebnis!
 

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