Ich sehe das im Allgemeinen so wie JFA: natürlich hat jede Katze ihren eigenen Charakter und gattunsspezifische Eigenschaften, das hat aber auch ein Hund. Und natürlich gehe ich darauf ein, und versuche möglichst artgerechte Bedingungen zu schaffen.
Ich selbst habe aber auch bestimmte Bedürfnisse. Ich finde es total schön, wenn meine Katzen schmusen kommen und mir überall hin folgen. Nur geht es wirklich einfach nicht, dass mein Ares jede Nacht mich stündlich weckt, weil er gestreichelt werden will. Er tretelt ohne Rücksicht auf Verluste in mein Gesicht, legt sich mit seinen 4,5kg direkt auf meinen Hals usw.. Ich brauche meinen Schlaf, muss im Moment fürs Staatsexamen lernen und kann nicht jeden Tag nur rumhängen, weil ich müde bin und extreme Kopfschmerzen habe. Deshalb wird er jetzt seit einer Woche konsequent vom Bett runter gesetzt, wenn er nachts zum Kuscheln kommt, ohne ihm böse zu sein natürlich, aber es geht so einfach nicht für mich. Tagsüber schmusen ist kein Problem, da mach ich auch gerne mal eine Lernpause mehr nur für ihn😉
In manchen Threads, gerade zum aus dem Schlafzimmer aussperren, wird dann teilweise mMn übertrieben reagiert. Ich wecke meine Kater doch auch nicht alle paar Minuten auf, wenn sie schlafen wollen. Apollo würde Ares eine vor den Latz hauen, wenn er ihn so nerven würde. Deshalb verstehe ich nicht, wieso ich als Mitbewohner nicht die gleichen Rechte haben soll, wie meine Katzen? Doch, da muss ich zugeben, habe ich schon eine gewisse Anspruchshaltung, weil es etwas ist, was auch nicht über dem kätzischen Intelligenzhorizont liegt.
Wenn ich meine Kater mit den Beschreibungen bzw Schwarzmalungen aus dem Forum hier vergleiche, habe ich anscheinend auch sehr viel Glück gehabt. Ich kann ihnen auch mal im bösen Tonfall etwas verbieten ohne dass sie eingeschnappt sind.
Wenn man kleine Knötchen aus dem Fell schneiden und sie festhalten muss, sind sie nicht tagelang, ja nichtmal für eine Minute eingeschnappt, und kommen trotzdem jedesmal wieder freiwillig zum Kämmen.
Hier hat man manchmal das Gefühl, dass jeder falsche Blick gleich einen Knacks in der Katzenseele verursacht.
Natürlich gibt es traumatisierte, scheue Katzen, wenn bei uns so ein Geselle einziehen würde, würde ich glaube ich einfach den Tagesablauf normal weiterführen, ohne ihn zu irgendetwas zu drängen, aber auch ohne bei jedem Schritt Angst zu haben, die Katze für immer zu verschrecken, wir sind aber auch eher ruhige, nicht hektische Menschen. Ich habe mittlerweile einfach gute Erfahrungen damit gemacht, ganz natürlich und ungezwungen mit den Katzen umzugehen, anstatt hundert kleine Regeln zu beachten. Ich sage z.B. auch manchmal "Apollo, NEIN" und es hatte bis jetzt noch nie eine Auswirkung darauf, ob er trotzdem noch kommt, wenn man ihn bei seinem Namen ruft. Er achtet, wie Hunde auch, wohl eher auf den Tonfall.
Ich finde ein Leben mit Katzen beruht auf Gegenseitigkeit, wenn es um grundlegende Bedürfnisse wie füttern, Katzenklo, Beschäftigung geht, kommen sie immer zuerst, allerdings kommen meine grundlegenden Bedürfnisse vor den erweiterten der Katzen.