Ich schaue nur alle paar Tage mal übers Forum und immer wenn ich einen Thread mit einer Vorstellung sehe, der maximal 1-2 Tage alt ist und schon mehr als 3 Seiten hat, muss ich gar nicht weiterlesen
😀
Meine beiden Kater sind auch von jeweils einem Ups-Wurf und dafür habe ich hier auch vollkommen zu recht mein Fett wegbekommen, ich hatte vor Entdeckung dieses Forums keinerlei Ahnung, das hat sich glücklicherweise mittlerweile geändert. Im Bekanntenkreis bin ich nun derjenige, der bei einer neuen Katze nach der Herkunft und dem Kastratrionsstatus fragt und dafür auch manchmal komisch angeschaut wird.
Was ich aber eigentlich sagen will, und das ist mir zwischen den zu recht geäußerten Bedenken bzgl. Vermehrerei ein bisschen aufgestoßen:
Mir kam der Preis okay vor zu dem Zeitpunkt da es viel teurere und viel günstigere Tiere gab. Jetzt habe ich aber fleißig gespart auch wenn das Budget eigentlich geringer war ursprünglich.
Wenn man für 700 EUR für die Anschaffung einer Katze bzw. dann 1.400 EUR für zwei Kitten ersparen muss, sollte man sich genau überlegen, ob man sich ein Tier wirklich dauerhaft leisten kann. Das klingt jetzt härter, als es soll, aber mit 30 EUR Futter im Monat ist es nicht getan und sollte die Katze mal ernsthaft krank werden, sind die möglichen Kosten teilweise uferlos (wurde hier auch schon erwähnt).
Meine beiden Kater sind seit Ende August 2022 bei mir und haben, da wirkliche Ups-Würfe, 0 EUR Anschaffung gekostet. Trotz allem habe ich All-In seitdem insgesamt 2.200 EUR ausgegeben, davon jeweils (!) 200 EUR Kastration mit Chip und natürlich die ganzen Einmalkosten wie Kratzbäume, Toiletten etc.
Zu den 50 EUR Krankenversicherung im Monat für beide zusammen gesellen sich locker 120-150 EUR laufende Kosten durch Futter und Einstreu, das sollte man auch immer bedenken. Und da waren bei meinen keinerlei außerplanmäßige Behandlungen dabei, nur Kastration und Impfungen.
Im Nachhinein waren die zwei also im Vergleich zu einer gecheckten, geimpften, kastrierten Tierschutzkatze ein Minusgeschäft, obwohl ich sie geschenkt bekommen habe.
Als Vertriebler, der nicht an Privatkunden verkauft (Gott bewahre!), aber trotzdem Einblick in die entsprechende Szene hat, kann ich nur sagen, dass die Verkäufer (und nichts anderes sind diese Menschen) genau die richtigen Knöpfe gedrückt haben. Die machen das nicht aus Nettigkeit, sonst hätten sie die Kitten zum Selbstkostenpreis abgegeben, auch das wurde hier schon richtig erkannt. Bisschen emotionale Schiene hier ("die armen Kitten"), Beschwichtigung da ("jaja, die sind gesund") und schon ist man in der Falle. Bitte nicht falsch verstehen, die meisten Leute da draußen sind emotional mehr oder weniger anfällig für solche Taktiken und neigen dazu, sich so eine Entscheidung im Nachhinein zu rationalisieren. Faktisch bleibt es aber eine Verkäufermasche, die leider viel zu oft verfängt.
Um genau diese ganzen Themen zu vermeiden, gibt es die Züchterverbände mit Zertifikaten, Schulungen etc.
Wie sollen wir als Laien auch die Zuchtbedingungen, den Stammbaum und die Gesundheit einer Katze beurteilen? Ich fahre jedenfalls nicht mit dem Ultraschall- und Röntgengerät im Kofferraum draußen herum
😉
An die TE, ich hoffe jetzt, dass du die Einlassungen hier ein wenig verstehen kannst, wenn man sich einliest, merkt man erst einmal, was für ein Riesenbusiness hinter dieser Vermehrerei steckt, die Leidtragenden sind dann immer die Tiere. Ich habe mich auch schon bis aufs Blut mit guten Freunden über das Thema gestritten, mit dem Ergebnis, dass die Mutterkatze einer meiner Kater jetzt doch endlich kastriert wird. Und wenn nicht, werde ich sie irgendwann heimlich einsacken und eigenmächtig zum Tierarzt bringen - bis zu dieser Erkenntnis hast du allerdings noch ein paar Wochen Katzenforum vor dir, glaub mir
🙂