Auweia, das wird ein Riesengross-Projekt 😱
Also Schrottplatz, Nachbarfirma/Grünstreifen... na Prost Mahlzeit. Und das sind nur die gesichteten Katzen, wenn Menschen in der Nähe sind.
Mascha hat recht, da kannst du mindestens nochmal die doppelte Anzahl an Katzen dazurechnen. Und vermutlich werden es noch mehr sein, weil du ja noch nicht lange dort beobachtest.
So ich versuche mal halbwegs der Reihe nach zu schreiben, was ich denke:
Grossprojekt + Futterspenden: Da sich das Projekt auch räumlich stark ausweitet wäre es gut, wenn ihr einen 2. Verein mit ins Boot holt. Dann könntet ihr Futterspenden besser stemmen und vorallem an 2 oder gar 3 Plätzen koordiniert (!!) fangen.
Je schneller ihr die meisten Katzen bekommt, desto besser. Jetzt ist es noch traumhaftes Wetter zum Fangen... auch wenns Nachts schon kalt ist. Das wird nicht mehr lange sein und jeder von denen, die draussen warten sollte auch auf seine Gesundheit achten.
Ausserdem würde ich bei der Menge an Katzen garnicht mehr wirklich versuchen eine Reihenfolge aufzustellen, wen man wann fängt. Sonst dauert das ewig und drei Tage, die Katzen richten sich ja nicht nach der Planung (manchmal beim Fangen bekommt man eher das Gefühl, dass sie genau wissen, was geplant ist und sabotieren es Hartnäckig 🙄 )
Deswegen: Versuch maximal noch einen Abend/Nacht Pandas Bruder + Mutter zuerst zu bekommen. Wenn das nicht klappt: Die Katze die dir zuerst in die Falle läuft ist fällig.
Was die Mutterkatze samt älterer Kitten betrifft: Die Zwergen sind alt genug auch ohne Muttermilch zu überleben. Da ihr vorhabt die Katze zu kastrieren und dann wieder mit den Kitten zusammenzubringen, damit sie wieder saufen können würde ich nicht versuchen die zusammen zu fangen.
Fang, wen du zuerst einkassieren kannst. Wenns die Mutterkatze ist, dann sind die Minis zwar erst mal auf sich gestellt, aber sie wissen von ihrer Mutter, dass die Futterstelle da ist und sie sich dort versorgen können. Sie werden dort auch wieder hinkommen und zwar innerhalb kurzer Zeit. Der Hunger wird sie hintreiben + ihre noch nicht ausgereifte Katzenvorsicht wird da beim Fangen hoffentlich von Vorteil sein. Die Minis agieren auch ohne mütterliche Lockrufe, aus dem Alter sind sie raus, dass sie sich ganz an Mutti halten.
Für das Fangen:
Ja, nimm den Tarnsitz ab jetzt immer mit. Du hast ja gesehen wie unglaublich aufmerksam die Katzen selbst beim Fressen bleiben und sobald sie eine Bewegung eines Menschen wahrnehmen auch sofort über alle Berge sind. Das wird bei richtig scheuen Katzen, die nur Nachts rauskommen nochmal eine ganze Stufe extremer sein... es kann sein, dass du da die Falle👎 scharf machen und dann einige Zeit komplett aus dem Sichtfeld verschwinden musst, damit die sich ans Futter trauen. Du kannst Fallen normalerweise dann zuschnappen hören und darauf reagieren.
Auch hier: Versuch mehr Fallen zu organisieren. Am Besten wären auch einige passende (!) Umsetzkörbe. Die Umsetzkörbe brauchen nicht so viel Platz im Auto und ihr könnt eine gefangene Katze umsetzen, um die Falle nochmal scharf zu stellen und die nächste einzufangen.
Stell das Futter am Besten an den von der Öffnung weitesten Entfernten Punkt, damit die Katzen auch wirklich ganz reingehen. Eventuell hast du auch von Futterspenden noch so kleine Aluschälchen übrig? Die lassen sich gut mit Futter bestücken und hinten in eine Fall reinstellen.
So ist genug Futter drin, damit die Katzen reingehen. Aber nicht genug, dass sie sich komplett damit einsauen, wenn die Falle zugeht und sie noch versuchen irgendwie auszubrechen.
Und ja, die Katzen die sehr verwildert leben sind selten Tagsüber aktiv, die meisten trauen sich erst in der Dämmerung oder Nachts raus. Natürlicherweise sind Katzen ja Dämmerungsaktiv und das kommt da auch wieder raus bei den Streunern.
Erstens ist bei Tag deutlich weniger Lärm und auch weniger Menschen unterwegs. Viele von den Katzen werden Menschen eher in schlechter, als in guter Erinnerung haben und deswegen so gut es geht meiden. Und da in der Stadt auch Nachts gute Sichtverhältnisse für die Katzen herrschen haben sie ihr Leben komplett in die Nacht verlegt.
Fürs Fangen, wenns kälter war, habe ich mir zb meine Thermolaufhose unter der normalen Hose angezogen. Oberkörper auch in Zwiebeltechnik eingemummelt und eine Winddichte Jacke angezogen, die über den Hintern runter ging, damit man sich nicht verkühlt. Wenns noch kälter wird kannst du auch einen Snugglesafe mitnehmen und den unter die Kleidung stecken, damit der dich warm hält.
Versuch einfach Kleidung zu finden, mit der du klar kommst und nicht zu stark frierst. Und lieber mehr anziehen, weil ausziehen kannst du eine Schicht immer noch. Mit dem Tarnsitz hast du bestimmt auch die Möglichkeit einen Schlafsack oder Decke mit drunter zu nehmen, oder? Das wäre dann quasi die Luxusausstattung 😉
Schrottplatzmitarbeiter:
Bitte sprich mit ihnen, dass sie nicht zu dir kommen und garnicht erst anquatschen, wenn du dort am Fangen bist. Es ist verdammt ärgerlich, wenn grade eine scheue Katze fast erwischt ist und dann durch so eine Störung davon kommt. Ich denke das werden sie wohl verstehen. Wenn du grad erst aufbaust oder abbaust, dann kannst du mit ihnen ein Wort wechseln, bzw. sie mit dir.
Kastrationen:
Je nach Tag sprich mit deiner TÄ ab (oder vielleicht sogar noch andere TÄ mit ins Boot holen?), wenn du fangen willst, ob sie am Folgetag dann Zeit für Kastrationen einräumen kann und wenn ja für wieviele.
So kannst du je nach Möglichkeiten mal nur für eine Katze fangen gehen, oder gleich ein paar eintüten. Nicht dass die TÄ zusagt und glaubt du bringst nur eine Katze und hast aber 3 oder 4 dabei...
Ausserdem klär bitte ab, wie das aussieht mit dem sichtbar markieren, welche Katze kastriert ist. Grade da das nun ein Grossprojekt wird ist das unglaublich wichtig. Selbst wenn ihr da nicht richtig fertig werdet aber in ein oder zwei Jahren nochmal andere Leute rangehen sehen die auf den ersten Blick wieviele unkastriert und wieviele kastrierte Katzen da unterwegs sind.
Sichtbare Markierung wäre in dem Fall: Ohrspitze kappen
Es gibt einfach Fangstellen, da ist nichts anderes möglich, wenn man irgendwie den Überblick behalten will. Auch wenns Gedanklich schwer fällt, sowas zu tun, es ist einfach nötig. Es geht nicht ohne.
Pflegestellen/Unterbringung:
Alle Katzen werdet ihr wohl nicht auf PS unterbringen können. Bitte seid wählerisch, welche Katzen ihr auf lange Sicht zähmen und vermitteln wollt und welche ihr "nur" kastriert wieder zurücksetzen werdet.
Zu meiner Zeit als ich mit Kastraktionen angefangen habe, habe ich immer gehofft, alle Katzen die gefangen werden, bekommen eine PS, werden gezähmt und bekommen ein gutes zu Hause. Nach ein paar mal Fangen gehen war klar: es ist absolut utopisch. Es gibt weder so viele PS geschweigedenn Adoptanten.
Das einzige was man effektiv machen kann, ist die weitere Vermehrung der Streuner eingrenzen und vielleicht möglichst junge/kranke Katzen noch unterzubringen... für alles andere wird kein Spielraum bleiben. Dafür ist die Streunerpopulation und die Auslastung der Vereine/Tierheime schon viel zu hoch. Du siehst es ja selbst bei euch die Kittenschwemmen... jedes Jahr werden es mehr und mehr und mehr und mehr. 🙁
Ich wünsche dir viel Erfolg, wenn du wieder losgehst.
Lass dich nicht entmutigen, es wird wohl Monate dauern, bis ihr da halbwegs mit der Stelle "aufgeräumt" habt. Das ist aber normal, denn wenn die ersten noch nicht ganz so scheuen Katzen alle weggefangen und kastriert sind, dann bleiben die übrig, wo man Glück, Ausdauer, richtiges Wetter und noch viel mehr Wartezeit braucht, bis man wenigstens eine Katze in der Falle hat.