Ein Plädoyer für die wunderbaren Scheuchen

  • Themenstarter Themenstarter dagmar.b
  • Beginndatum Beginndatum
So, nach fast drei Jahren ist Elda so relaxt, dass ich mich aufs Bett fallen lassen kann und sie nichtmals ihre Augen öffnet. Wenn ich ihren Bauch streichel (dieses Priveleg hab ich nur, wenn sie müde ist), dann streckt sie genüßlich ihre Pfoten aus und läßt auch die Augen geschlossen. Halt Vertrauen.

Was gibt ein Scheuchen:

Sein ganzes Herz!!! Sein ganzes Vertrauen!!!

Aber:

Bevor ihr Euch für ein Scheuchen entscheidet, überlegt es gut, denn eine Katze, die so lange braucht, ihren Menschen zu vertrauen, kann man nicht einfach wieder abgeben.

Auch die Schwierigkeiten sollen nicht verschwiegen werden.
Seit ich Elda und Dori habe, war ich ein einziges Mal für eine Nacht weg.
Ich kann sie nicht einfach irgendwo abgeben.
 
A

Werbung

Ich mag auch mal meine Scheuchen vorstellen und die Geschichten dazu erzählen:

Das ist Hemdchen, meine "Zuggabubbe":

10571194co.jpg


10571196cm.jpg


Hemdchen ist nicht nur ein Scheuchen, Hemdchen ist auch eine Scheuche 🙂

Sie kommt aus Tunesien und ich fand sie mit aufgeschnittener Kehle, völlig abgemagert (ca. 2 KG, deshalb auch der Name:...sie war so dürr wie ein Hemd), zwar nach Essen suchend, jedoch stellte ich schnell fest, dass sie durch die Verletzung kaum mehr essen konnte. Man sah Speiseröhre, Luftröhre etc....

Die ganze Geschichte ist noch viiiel ausgiebiger, aber das würde den Rahmen sprengen. Ich sage hier nur: Sie hat mit gepackten Koffern auf mich gewartet und hat sich gezielt mich ausgesucht...da bin ich felsenfest davon überzeugt...

Hier angekommen sind wir vom Flughafen aus direkt in meine Tierklinik gefahren. Danach kam die Odysee, mit MRT in Mainz, Untersuchungen, Behandlungen, die sich insgesamt 9 Monate zogen.
Hemdchen war von Anfang an eine ganz "Wilde Hilde", die sich weder fangen, anfassen und schon gar nicht festhalten oder hochheben liess...
Man stellte beim MRT fest, dass die Verletzung durch ein Messer herbeigeführt wurde und die Entzündung sich auch in den Kopf zog und zentral verkapselt hat.Inoperabel. Resultat: Kaputtes Auge, Gleichgewichtsstörungen, Koordinationsprobleme, Abmessungsprobleme bei Sprüngen etc.

Aber. Heute, nach 7,5 Jahren wo sie bei mir ist, kann ich sagen, dass man heute noch nicht auf sie zugehen kann und sie hochnehmen, aaaaaber:

In langer Arbeit haben wir es geschafft, dass sie wenn sie auf mir dauf liegt (macht sie sooo gerne, aber man darf keine zu rasche Bewegungen machen) dann darf ich um sie greifen und sie von mir weg anheben. Sie hängt zwar dann da wie ein alter nasser Sack, aber immerhin 🙂

Andererseits, sie muss es ja auch nicht. Also lasse ich sie, sie selbst sein. Fertig.

Weiter hat sie Asthma und den Calici, aber wir haben das alles sehr gut im Griff...

Sie ist ein kleiner Wirbelwind, sehr frech, selbstbewußt, und sieht immer zerfleddert aus- aber ich liebe sie, genauso wie sie ist und sie zeigt mir Tag für Tag, das sie glücklich ist, so wie es ist. Sie scheint einfach nur zufrieden und glücklich und das ist ein sehr schönes Geschenk, Tag für Tag.




Das ist Pummelfee (meine Elfe), mit ihrem Sohn Danny (Baby Puk):

10571187os.jpg


10571188ta.jpg


10571193wv.jpg


10571197kn.jpg


Diese beiden fand ich ebenfalls in Tunesien. Ich ging einen Weg entlang und da kam mir aus einem höher gelegenen Gebüsch ein Baby (ca. 5-6 Wochen alt) direkt vor die Füße gerollt. Und nach ein paar Sekunden die Mama hinterhergesprungen.
Sie hatte mehrere angetrunkene Zitzen. Saisonende und somit Straßensäuberung stand an, bedeutet, keine Chance für die beiden....Also, alles abgesucht ob weitere Babys da sind, aber vergeblich. Danny war wohl der einzige, der ihr noch blieb.....

In Deutschland angekommen, ging es auch direkt in die Tierklinik. Dort schätzte man Pummelfee auf ca. max. 1 Jahr!!! Also selbst noch ein "Kind"... Danny wurde auf ca 5-6 Wochen geschätzt....
Untersuchung ergab, Pummelfee´s Wirbelsäule wies Verletzungen auf, und der Schädel von Danny ebenfalls. Also sind sie wohl der ersten Wellte der Straßenreinigung entkommen....

Heute wird Pummelfee bald 9 Jahre alt, Danny wird 8...und sie haben sich wundervoll entwickelt. Pummelfee ist eine ganz gelassene, souveräne Scheuche, die auch mal anders kann, wenn was nicht paßt...aber am liebsten streicht sie um die Beine rum, steht grundsätzlich immer im Weg, so das man beim füttern mindestens dreimal drüberfällt und wenn die Nase blutig ist, dann darf man die Teller hinstellen ....
Danny ist ein kleiner Wirbelwind, aber dennoch gleichzeitig so schutz-und hilfsbedürftig...

Keine Sekunde bereue ich, auch diese beiden Schätze hergeholt zu haben und auch sie sind dankbar und einfach nur lieb...

Pummelfee hat auch den Calici, wäre letztes Jahr fast dran gestorben, aber sie war stark. Eine Kämpferin eben...
Danny hat Struvit, Forl und auch Calici, aber auch das ist alles super im Griff...

Ich bin dankbar, so tolle Zwerge bei mir zu haben und bin so irre froh, sie hergeholt zu haben...
Wenn Danny im gesicherten Freigang draussen ist (ca. 50 - 60 qm) dann erzählt er jedesmal eeewige Romane, was er alle draussen gesehen hat und erlebt hat. Manchmal kommt er zwischendurch rein, erzählt und erzählt und läuft dann wieder ganz aufgeregt zur Tür, also muss ich ihn begleiten mir das ansehen. Dann ist er erst zufrieden....


Das hier ist Rusty (der Knotterbär):

10571189yf.jpg


10571191vz.jpg


Rusty stammt von einem Bauernhof hier aus Deutschland.
Er war mit seinen 2 Geschwistern und seiner Mama in einer Scheune, wo sie die Babys versteckt, als diese eingerissen wurde, und leider die Mama dabei erschlagen wurde.

Die Babys lagen unter ihr und lebten alle 3 noch....

Schnell sprach sich rum, dass 2 Babys in gute Hände kamen, aber einen wollte irgendwie niemand....
Zu diesem Zeitpunkt wurde der Kater meiner Freundin überfahren und sie war auf der Suche nach einem Katermann....also..ich dorthin gefahren, den kleinen Katermann abgeholt (geschätzt ca auch auf zw. 6-8 Wochen) und bei mir geparkt. Wie der Teufel es so will, rief nachmittags meine Freundin an, erzählte, dass sie nun überraschend zu einem kleinen Hund kam, der in einer Notlage war....Ja fein. Und nun?
Ein Freund suchte zu dem Zeitpunkt auch einen Kater, da er zwei hatte, einen aber verloren hatte, als Kumpel für seinen anderen Kater. Dieser flog aber an dem Tag erstmal in den Urlaub...Na gut, na klar kann Rusty (wie er ihn taufte) so lange bei mir bleiben.

Nach 14 Tagen, als der Bekannte aus dem Urlaub kam, heulte ich mir Tagelang vorher die Augen aus dem Kopf. Rusty soll ausziehen?? Der kleine Knotterbär der it einem quatscht? Dessen kleine Knubbelchen an den Füßen auf dem Laminat quietschen, wenn man mit ihm spielte?

Mein Bekannter stand mit Box vor meiner Tür und ich machte mit verquollenen Augen die Türe auf. Er sagte nur: Corina, ich verstehe. DEN süßen Katermann könnte ich auch nicht mehr hergeben....

Rusty blieb also 🙂

Rusty ist im April 9 Jahre alt geworden, er ist ein sensibler (geht es mir mental schlecht, bekommt Rusty zu 100% Durchfall! Kein Scherz), sehr zarter und toller Knotterbär, der unheimlich gerne mit meinem Lebensgefährten quasselt und erzählt.

Rusty hat zwar auch Forl, Struvit, den Herpes UND Calici...aber auch das haben wir Griff und er ist so ein toller Zwerg. Es hat auch den Spitznamen Zwegat, da ich ihn mal Zwergerl gerufen habe und mein Lebensgefährte verstand Zwegat. Seither ist er der Zwegat oder auch Kowallski 🙂

Zusammengefaßt kann ich sagen. Alle meine "Scheuchen" haben sich prächtig entwickelt. Natürlich war nicht immer alles einfach und Rusty und Danny sind nicht wirklich Freunde. Aber mit Geduld, das Herz am rechten Fleck, Zuneigung und Verständnis, bekommt man alles dreifach wieder zurück.

Und keine Sekunde möchte ich mit den Fellpopo´s mehr missen.....Jede Mühe, Arbeit, Aufwand, Geld, Nerven....war es Wert und ich würde es immer wieder so machen...


P.S. Sorry für den ewig langen Text und danke an die, die es gelesen haben 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Schilderungen, die mir es warm ums Herz gemacht haben. Deine Scheuchen hätten niemand Besserem über den Weg laufen können.🙂
 
So schön, bin heute sehr sentimental, daher ein paar Tränen. Aber Du hast es auf den Punkt gebracht.
 
Hallo Ihr beiden,

Danke für das liebe Feedback.

Ich dachte, ich stelle meine Schätze hier auch einmal vor und erzähle den Bruchteil ihrer Geschichte um vielleicht auch den Leuten Mut zu machen, die sich nicht rantrauen an solche Scheuchen und auch denen, die wahrscheinlich nicht wissen oder glauben können, das es so sein kann, oder besser gesagt, so ist.

Ich persönlich habe keine Tiere aus dem Ausland gehabt, die sich nicht sozial integriert hätten.
Ja natürlich bei dem ein oder anderen Hund musste natürlich Arbeit reingesteckt werden, der nie eine Grunderziehung genossen hat, oder Katzen, die eben (wie Hemdchen) sich einfach nicht hochheben lassen, oder Schmusewerkzeug sind.

Wobei ich von Hemdchen dazu noch mitteilen möchte:

ICH kann zwar nicht auf SIE zugehen und sie einfach nehmen oder festhalten (wen wunderts, wenn man ihr die Kehle aufschnitt??) aber sobald ich in der waagerechten bin, kommt sie angerannt und praktiziert ihr heiligstes Ritual:

Auf mich klettern und auf mir liegen. Egal wo. Auf dem Bauch am liebsten, oder wenn ich seitlich liege liegt sie oben drauf. Da darf man sie dann natürlich auch anfassen und streicheln und schmusen.
Köpfchen gibt sie (durch die Verkapselung im Kopf hat sie halt kein Gefühl wie fest oder sanft das ist und meistens fällt es sehr fest aus 🙂 ).
Wenn sie könnte würde sie sich an mir antackern, so das sie 24 Std. am Tag an mir kleben würde.

Was ich damit sagen will, Hemdchen ist die wildeste im Bunde und auch generell gesehen eine Wilde. Ein Scheuchen.

Was habe ich es genossen als sie kastriert wurde und noch leicht benebelt war. Da habe ich sie auf einem Kopfkissen geparkt und wie ein kleines Baby rumgetragen.....Da konnte ich es und war einfach nur toll...

Ja, es hat Arbeit gekostet. Ja es hat Geld gekostet. Ja es war teilweise sehr anstrengend, teilweise nicht.

Aber egal wie und was. Ich würde jederzeit wieder so handeln und genau das Gleiche tun. Welche Chance hatte sie denn?

Als ich sie gefunden habe, kann ich gar nicht beschreiben, was diese Augen mir alles sagten. Wie diese Augen ich angesehen haben und Bände gesprochen haben.

Was hätte ich tun sollen? Drübersteigen?

Nein. Das hätte ich nie fertig gebracht....

Sie zeigt mir Tag für Tag, das es richtig war und sie ist vollkommen zufrieden. Ja, sie hat ihre Allüren (aber welche Katze hat das nicht?) aber das wichtigste ist: Ich lasse sie ihr. Warum muss eine Katze zwingend ein Kampfschmuser sein? Warum muss ich das "perfekte" Kätzchen ohne Makel haben?
Hemdchen ist unförmig, zerzauselt, zerfleddert und hat ein kaputtes Auge. Aber, sie ist mit den anderen 3 die schönste Katze der Welt, gerade WEIL sie so ist, wie sie ist.
Für mich.

Mein Sternchen Susi-Maus (auf meinem Avatar) z.B. wurde fast 22. Aber ich durfte sie nur ca. 1 Jahr kennenlernen. Sie war aus einem TH von hier, wo sie mit 20 abgegeben wurde und kein Schwein diese alte Katze wollte.

Und Susi-Maus hat mir so viel beigebracht. So eine weise alte Grand-Madame.
Ich durfte so viel von ihr lernen.....

Auch viel gezeigt hat mir mein Hund Calu. Eine detusche Bracke aus Spanien. Auch ein "Scheuchen". Ein Hunde "Scheuchen"... Jagdhund, der schon 14 war, als er in die Tötung abgegeben wurde, weil er zu alt zum jagen war....

10582216ef.jpg


10582217ba.jpg


Hier mit seiner Freundin Frieda 🙂 auch aus dem Ausland und geschunden....

Ich hatte ihn 1,5 Jahre und dann gab ich ihn an eine ganz liebe Freundin, die viiiiel Platz hatte (einen großen eingezäunten Acker nur für die Hunde, sie baute ein "Schwimmbecken" für die Hunde, das Haus war offen und sie konnten rein und raus und tun was ihnen Spaß machte.
Ich musste ihn hergeben, da meine mentale Verfassung und die Situation damals in die ich geriet nichts anderes zugelassen haben. Aber das am Rande.

Calu durfte 19 Jahre!! alt werden und starb am gleichen Tag wie seine Freundin Frieda!!!!
Sie sind zusammen gegangen.....

Calu hatte als er aus Spanien kam, überall Narben am Körper und war abgemagert...
Er verstand kein Wort. Nur Pfiffe.....Er musste 14 Jahre draussen im Freien schlafen auf blankem Beton. Sommer wie Winter. Nur zur Jagd, sah er was anderes. ALs er ausgedient hatte, wurde er in die Tötung gebracht.

Man sollte meinen solch ein Hund wäre traumatisiert und unvermittelbar.

Aber wißt ihr was?

Er war der tollste Hund, den ich je hatte und gekannt habe und bis heute kenne. Die ersten drei Nächte schlief ich auf dem Fußboden bei ihm, weil er weinte, wenn ich weg ging....

Calu war ein derart sozialer Hund, brav, lieb, verschmust, lieb zu Katzen (Jadghund! Und sie zeigten ihm das sie Chef sind und er ließ es zu). Lieb zu Kindern, egal wie grob sie anfassten.

Und wißt ihr warum???

Calu war einfach dankbar. Dankbar, das er erleben durfte, was LEBEN heißt.....und kein Mensch der Welt ist so reich wie ich- denn das was ich mit den Schätzen allesamt erleben durfte, gibt es nur einmal und ist nur in meiner Erinnerung!

Ich schweife ab und erzähle vom Hund, aber eigentlich will ich vermitteln, dass Vorgeschichten zwar bedacht, aber so oft einfach irrelevant sind, weil Dankbarkeit und geniessen von Zuwendung und Liebe allem überwiegen....

Und das vertrete ich auch für fast alle Scheuchen....
 
Zuletzt bearbeitet:
Dagmars Text spricht aus mir aus der Seele :pink-heart:
Mit ihrem Einverständnis habe ich diesen mal stibitzt und auf unsere HP eingebaut.
http://www.katzenhilfe-uelzen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=118&Itemid=124

Gerne würde ich da viele Erfahrungsberichte noch reinsetzen. Wer möchte, kann mir seinen Text an meine Mailaddy schicken und dazu auch Fotos (Bitte etwas verkleinert😳) von seinem Scheuchen :verschmitzt:
kontakt@katzenhilfe-uelzen.de

Vielleicht bekommen so auch andere Scheuchen eine Chance auf ein neues Zuhause :pink-heart:

Was meint ihr, wo der Beitrag eher auffällt/hingehört? Unter Infos, Tierschutz oder Vermittlung?
 
Werbung:
Dagmar, ein schöner Text und auch von allen anderen hier wirklich tolle Beiträge! 🙂

Es ist so schön, dass es euch gibt und ihr all diesen Tieren ein schönes Zuhause gegeben habt. 🙂

Kann es auch nicht recht verstehen, wenn Leute unbedingt eine Schmusekatze möchten, die sich die Leute selbst "aussucht"...

Meine zwei Geschwister kommen aus einem Tierheim hier. Eigentlich wollte der Besitzer dort nur die Mutter abgeben. Gegen die Kitten sei sein Sohn nicht allergisch. Jaja. 🙄 Verkaufen wollte er die.
Da saßen sie dann mit der Mutter und noch einem Bruder. Kontakt zu Menschen hatten sie nie großartig. Die anderen Kitten in dem Tierheim hatten Giardien und um die kleine Familie nicht anzustecken, haben sie die Mitarbeiter nur für das Nötigste in die "Zelle" gelassen. Als ich sie zum ersten Mal sah, saß Ziva in der Ecke in einer Höhle. Gibbs saß neben seiner Mama, ist aber direkt abgezischt als ich einen Schritt näher kam. 😉 Irgendwie habe ich mir diese Kuschel- und Schmusefrage aber gar nicht gestellt. Für mich war klar, dass genau diese Beiden einziehen sollten.

Als sie dann hier ankamen, hat es eine Woche gedauert, bis sie die gesamte Wohnung in Beschlag genommen hatten (und die war wirklich sehr klein). Zwei Monate, bis mal einer aufs Bett gehüpft ist. Ein halbes Jahr, bis Ziva sich das erste Mal streicheln ließ. Bei Gibbs dauerte es noch ein bisschen länger.
Aber wir hatten ja keinen Zeitdruck. 🙂

Gibbs hat irgendwie größere Angst vor Männern, vor allem, wenn diese schwere Schuhe anhaben. Ich weiß ja gar nicht, was ihm bei seinem alten Besitzer passiert ist. Auch vor Plastiktüten hat er Angst. Sobald ich eine Mülltüte aus der Schublade hole, ist er über alle Berge.
Wenn Besuch kommt, versteckt Gibbs sich generell unter dem Bett und ist für den Besuch überhaupt nicht zu sehen. Nur wenn dieser Besuch dann in kürzeren Zeitabständen öfters kommt, wird er lockerer.

Anderthalb Jahre ist er jetzt bei mir. Außer mir und meinem Freund lässt er sich von niemandem anfassen (wie denn auch, wenn er nie zu sehen ist 😉) und richtig schmusen darf sogar nur ich. Er hat da auch nicht immer Lust zu. Aber manchmal nachts, wenn er ganz entspannt ist, kommt er zu mir ins Bett und rollt sich neben meinem Oberkörper ein. Dabei hab ich den Arm um ihn gelegt und er legt dann gern seinen Kopf und seine Füße in meine Hand. Ich freu mich immer riesig, wenn er das macht und bin wirklich glücklich, dass ich doch das Vertrauen dieses scheuen Katers immer mehr gewinne.
Und selbst wenn er schon so "lang" da ist, merke ich regelmäßig, wie er weitere kleine Schritte auf einen zu macht.

Ziva ist mittlerweile auch ein Kampfschmuser. Sie muss immer da sein wo ich und vergisst es nie, mich alle halbe Stunde entweder zum Schmusen oder lautstark zum Spielen aufzufordern.

Ihr seht aber, meine Fälle waren eher weniger hart. 😉 Da habt ihr ja ganz andere Geschichten erlebt.

Aber Dagmar, du hast Recht, das mit den Medikamenten ist wohl nicht so einfach... Gott sei Dank waren die zwei jetzt bis auf kleinere Sachen topfit, aber mir graut es echt davor, wenn sie wirklich mal regelmäßig Medikamente brauchen. Gibbs lässt sich noch nicht mal hochnehmen. Überhaupt gar nicht. Und beide geben es mir immer noch deutlich zu verstehen, wenn ihnen was nicht passt. 😛 Am Besten trainiere ich schonmal so Sachen wie hochheben und so, dann ist man vorbereitet. 😱

Ich würd mich freuen, wenn sich ein paar mehr Leute nun für ein Scheuchen entscheiden würden!

Ach ja: Muss sagen, dass ich den Thread angeklickt hatte, weil mir der Titel so seltsam vorkam und ich mich die ganze Zeit gefragt hatte, was Katzen denn nun mit Vogelscheuchen zu tun haben... hehe. 😀
 
das habe ich am Anfag auch so gelesen, das es "Vogel"-Scheuchen wären und da ich das sooo gut mit meinem Hemdchen identifizieren konnte, habe ich von meiner Scheuche erzählt 🙂

Dein Fall ist nicht weniger hart, finde ich. Für die Miez ist es schlimm genug wenn er Angst vor Männern hat, oder eben scheu ist. Das ist ja auch Streß für ihn und das ist auch hart fürs Tier. Und wer weiß, woher die Angst stammt....

Gern würde ich noch mehr Geschichten, oder Verlauf der bereits erzählten (also Neues, weiteres o.ä.) lesen 🙂
 
Na dann erzähle ich noch eine aus meinem Fundus :smile:

Jasmin

Als sie zu mir kam
PICT0003-6.jpg


Gezähmt:

Jasmin.jpg


Jasmin war meine erste richtige Pflegemietz. Sie lebte wild mitten in Berlin und hatte sich ein Cafe als ihren Platz auserkoren, bei dem sie im Müll nach fressbarem suchte. Die Angestellten in dem Cafe fütterten sie und später brachte sie dann auch ihre Kitten mit. Es wurde ein Berliner Verein verständigt, der sich auf das kastrieren von Wildchen spezialisiert hat und die fingen die kleine Familie ein. Die Kitten (2 Katerchen) waren noch jung genug für eine Zähmung und Vermittlung und gingen auf eine private PS, aber die Mama sollte wieder raus. Das gefiel den Angestellten nicht, denn die Süße hatte sich zwar von ihnen nicht anfassen lassen, war aber sonst sehr zutraulich gewesen, kam an, wenn man sie rief und fraß Futter aus der Hand...

Durch Zufall telefonierte ich grad mit der PS-Stelle wo die Katerchen hingingen und so kam die Idee auf, daß ich es ja probieren könnte, ob man die Mama auch zahm kriegt. Jasmin war geschätzte 2-3 Jahre alt - also an sich noch jung genug zum umlernen...
Und so zog sie als erstes Zähmprojekt bei mir ein. Es dauerte 6 Wochen intensivste Beschäftigung in der sie nur zaghafte Fortschritte machte, aber dann entstand das obige Foto - sie war geknackt! Sie entwickelte sich zur Kampfschmuserin und ich begann mich nach einem neuen zu Hause für sie umzuschauen.
Ein Bekannter von mir, der sich grad getrennt hatte und Hund und Kater im Haus bei seiner Frau zurückließ verliebte sich in die Süße.
Das Problem: Jasmin kannte bisher nur Frauen und er war ein eher poltriger lauter Typ mit dunkler Stimme... würde das gut gehen? Mangels anderer Alternativen beschloßen wir es zu versuchen und er sicherte mir zu: er hat Geduld! Massenhaft Geduld! Und die wurde auch gut auf die Probe gestellt... denn: Jasmin hatte mit dem Umzug arge Probleme - sie fiel wieder komplett in ihr altes Wildchenverhalten zurück, verkroch sich nur noch, fraß nicht, kam nicht vor. Zum Glück wohnte der Gute nicht weit von mir und so fuhr ich alle paar Tage hin und hielt mich ein paar Stunden dort auf. Sie erkannte mich jedesmal sofort, kam vor, ließ sich von mir streicheln und fraß...
Es dauert einige Wochen, aber dann zeigte das Hilfsprogramm wirkung und sie fing an auch raus zu kommen, wenn ich nicht da war - aber anfassen durfte er sie nicht! Jede Frau, die ihn besuchte durfte sie dann schließlich streicheln - aber er nicht... Doch er war stoisch geduldig und sagte: Laß sie mal - die kommt schon noch!
Und richtig: nach 4 Monaten kam der Umschwung: er durfte sie streicheln! Endlich! Und ab da drehte sie sich komplett um - heute darf nur ER sie streicheln, keine Frau mehr - sie wartet jeden Abend vor der Haustür auf ihn (sie ist Freigängerin) und schmust ihn nieder und jeden Abend liegt sie vor ihm im Bett und wartet, daß er ENDLICH kuschel-schlafen kommt.

2 einsame Seelen haben sich gefunden :pink-heart:
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, erkläre mir jemand, warum ich zurzeit so sentimental bin. Heul, flenn...aber so sind sie.

Und man kann es nicht oft genug sagen....Wie wertvoll und kostbar die Liebe dieser Tiere ist. So, Schmalz Ende. Hihi
 
dagmar, weil es manchmal einfach zuviel ist und es einen ständig begleitet...ght mir auch so...

taskali, deine "Scheuche" ist super niedlich und der Bericht nicht "weniger spektakulär", sondern für das Mäusel ist es ja genauso schlimm wie für andere...also in ihrer Welt schlimm genug...

Danke für den Bericht!!!
 
Werbung:
Dann will ich Euch mal von unser Believe berichten:

Sie wurde in Madrid auf der Strasse völlig verängstigt aufgefunden und wider erwarten, ließ sie sich von dem Mädchen, das sie fand, widerstandlos nehmen und ins Tierheim bringen. Sie schien gewußt zu haben, dass nun alles besser wird für sie.

Im Tierheim war sie extrem schüchtern und ängstlich, so dass sie auf einer Pflegestelle untergebracht wurde. Dort lebte sie 6 Monate, bis sie zu uns in Pflege kam.

Wir hatten mit allem gerechnet - sie wurde uns ja schon als sehr schüchtern beschrieben. Kein Problem, unsere Katzen würden ihr sicher helfen und Sicherheit geben.

Believe war aber nicht nur sehr, sehr ängstlich Menschen gegenüber, sondern auch anderen Katzen gegenüber. Alles machte ihr Angst. Unsere Katzen sind wirklich sehr, sehr sozial und keiner hat sie in irgendeiner Art und Weise bedrängt - sie akzeptieren andere Katzen so , wie sie sind.

Tja, als dann unser Jungspund an ihr vorbeirannte - er wollte nichts von ihr, hat nur mit seinem Freund gespielt - war Belli so verstört, dass sie zitternd in der Ecke saß und auch wir konnten sie nicht beruhigen, denn vor uns hatte sie ja auch Angst.

Es tat mir in der Seele weh, sie so zu sehen - was muß ihr nur passiert sein?

Ganz, ganz langsam konnten wir ihr Vertrauen gewinnen - wir alle Menschen und Katzen.

Sie begann, sich an meinen Herzenskater anzulehnen. Er ist schon älter und ein sehr sanfter, sensibler und ruhiger Kater - das tat ihr gut. Sie kuschelte sich immer öfter an ihn und er konnte ihr so Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Sie begann zu spüren, dass sie in Sicherheit war und niemand ihr jemals wieder etwas böses tun würde. Sie begann entspannter zu werden - das alles dauerte aber Monate, nicht Tage oder Wochen. Es war ein langer, langsamer Prozess, bei dem sie allein das Tempo bestimmte.

In all dieser Zeit, gab es keinerlei Anfragen für Believe - schwarz, schüchtern....

So lebte sie weiter bei uns und entwickelte sich stetig weiter. Sie lag mit auf der Couch, immer eng an meinen Herzenskater gekuschelt, aber auf der Couch, wo auch wir saßen.

Dann kuschelte sich abends an meinen Mann. Von da an lag sie immer öfter in seinem Arm, wenn wir es uns auf der Couch gemütlich machten. Erst nur kurz, dann immer länger, bis sie sich das Bäuchlein kraulen ließ und seelig schnurrte.

Zuerst spielte sie nur alleine mit einem Mäuschen oder Bällchen...

Heute ist Believe immer noch ein unsichere Katze , aber sie ist angekommen. Sie spielt mit den anderen Katzen, hat keine Angst mehr vor ihnen und lernt sogar, sich ein wenig zu behaupten. Ihre Unsicherheit überkommt sie aber nur noch in ungewohnten Situationen, z.B. bei lauten Geräuschen...
Auch uns Menschen vertraut sie, liebt es zu kuscheln und fordert ihre Kuschelzeit auch ein.

Nachdem Believe fast 2 Jahre bei uns war, haben wir uns entschlossen, sie zu adoptieren. Einen weiteren Umzug wollten wir ihr nicht mehr zumuten. Auch danach hat Belli sich noch weiterentwickelt und sie entwickelt sich noch immer.

Mittlerweile dürfen wir sie auf den Arm nehmen und liegt entspannt in unserem Arm. Sie kraxelt von alleine auf uns drauf, weil sie kuscheln möchte.
Sie liebt die anderen Katzen und kuschelt auch mit ihnen - nicht mehr nur mit meinem Herzenskater. Sie hat Katzenfreunde gefunden, die sie so nehmen, wie sie ist.

Obwohl sie eine noch recht junge Katze ist - sie ist jetzt 5,5 Jahre alt, okay für uns sehr jung - liebt sie die älteren Katzen.

Wenn wir Besuch bekommen, läuft sie nicht mehr weg, sondern bleibt im Raum - auch das ist noch nicht so lange so.

In der ganzen Zeit, die sie als Pflegeli bei uns war, gab es genau 2 Anfragen für sie. Aber erst nachdem ich von ihrer tollen Entwicklung berichten konnte und zerschlugen sich dann auch recht schnell wieder, als ich sagte, dass Belli sicher erstmal wieder sehr ängstlich und unsicher werden würde.

Unsere Belli ist zu einer Schmuse-Belli geworden. Aber nicht jedes Scheuchen wird eine Schmusekatze. Deswegen sind sie aber nicht weniger tolle Gefährten, aber man muß sich im Klaren darüber sein, dass nicht jede Entwicklung zum Schmuser geht - jede Katze ist ein kleines Individuum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unsere Belli ist zu einer Schmuse-Belli geworden. Aber nicht jedes Scheuchen wird eine Schmusekatze. Deswegen sind sie aber nicht weniger tolle Gefährten, aber man muß sich im Klaren darüber sein, dass nicht jede Entwicklung zum Schmuser geht - jede Katze ist ein kleines Individuum

Nic, da sagst du was sehr wichtiges! Das sieht man ja auch an meiner Tara (s. Bericht auf der 1. Seite). Sie wird nie wirklich schmusig werden - nicht, weil sie noch Angst hat - sie zeigt sich selbst bei Besuch offen, ist keine Geisterkatze, sondern läuft auch imTrubel hier offen durch die Gegend, sondern einfach, weil sie es nicht will... und sie dann immer wieder zu zwingen wäre falsch. Sie ist ein Freigeist und als solcher darf und soll sie auch Leben dürfen... und ich liebe sie wie sie ist und ich würde sie niemals zwingen, daß sie meine Nähe ertragen muß, wenn sie sie nicht will... sie ist glücklich - sie hat ihre Freiheit und ihren Katzen-Mann an ihrer Seite - was braucht sie mehr?? :pink-heart:

PICT0001-55.jpg



Ich hab aber mal noch zum besseren zeigen die Fotos in meinen Beiträgen verändert - jeweils vorher/nachher 😎
 
Zuletzt bearbeitet:
Und noch eine Geschichte (ich hab heut grad Zeit - merkt man das? 😀 ) - speziell für Melanie und die Katzenhilfe Uelzen, die sie gern zu Ende erzählen kann - und ich finde sie gehört auf jeden Fall auf eure Website... (ihr könnt den Text gern rausnehmen - auch die Fotos - auch voon den anderen meiner Geschichten) 😉 🙂

Aaron:
Aaron nach Ankunft bei mir:

PICT0005-9.jpg


Aaron war als Bauernhofkätzchen in einem kleinen Dorf im östlichen Brandenburg aufgewachsen. Die Besitzerin war bettlägrig geworden und niemand kümmerte sich mehr um die Katzen, die natürlich unkastriert waren und so sich explosionsartig vermehrten. In ihrer Not fraßen sie bei den Nachbarn die Kartoffelschalen usw aus dem Kompost. 1 zahme Mami und 6 kleine unterschiedlichen Alters kamen zu mir - sie waren teilweise sehr krank, aber größtenteils an sich zahm - bis auf 2: Caito und Aaron. Caito war schon Älter und bereits Menschenscheu und Aaron war in seiner Art einfach so schüchtern ängstlich und sensibel, daß er sich immer hinter seinen Hofgefährten versteckte und so keine Chance war an ihn groß ran zu kommen. Da Aaron aber körperlich eigentlich der gesündeste war und mein Focus erstmal auf der Pflege der kranken lag, fiel die Zähmung des kleinen Angsthasen erstmal hinten runter und ich ließ ihn in Ruhe und so gab es keine großen Fortschritte in seiner Entwicklung.
Es kamen dann Interessenten für die Kleinen - 1 Pärchen, welches einen Gefährten für ihr sehr lebhaftes kleines Weibchen suchte. Die Frau des Pärchen verliebte sich in Aaron, der Mann war recht unentschlossen - irgendwann klang dann durch, daß er an sich gar nicht so wirklich eine 2. Katze wollte, aber wußte, daß seine Kleine (es war SEINE, da er sie mit in die Beziehung gebracht hatte) dringend einen kätzischen Tobepartner brauchte. Die Frau setzte sie schließlich durch, da auch ich Aaron als am passendsten zu ihrer Kleinen fand und so zog Aaron dorthin. Die Katzen verstanden sich vom ersten Moment an super und wurden ein tolles Team und ich denke auch nicht, daß die Leute Probleme mit der Scheuheit des Kleinen an sich hatten... dennoch ging etwas mächtig schief: Aaron hatte in seiner Unsicherheit und Angst angefangen unsauber zu werden und ich denke, daß der Mann ihn innerlich von Anfang an abgelehnt hat, was er aber nicht zugab - aber so im nachhinein fielen mir veschiedene Äußerungen auf, denen ich vorher keine Bedeutung zumaß... Durch die Unsauberkeit wuchs die innere Ablehnung des Mannes Aaron gegenüber und das kleine Sensibelchen spürte das natürlich, was seine Angst noch mehr verstärkte und sich in weiterer Unsauberkeit ausdrückte... ein Teufelskreislauf war entstanden...
Doch statt das man sich bei mir meldete und um Rat fragte, wurde es todgeschwiegen, auch wurde kein TA aufgesucht um zu schaun, ob das Problem vielleicht körperliche Gründe hatte - nein - man wanderte immer tiefer in diesen Kreislauf bis schließlich das Faß überlief, das Pärchen sich wegen und über Aaron zerstritt und er mich anrief und um Abholung des Kleinen bat...
Ich fing ihn dort in einer Spektakulären Aktion ein (anfassen war nach wie vor nicht möglich) und setzte ihn zu seinem noch bei mir verbliebenen Hofkumpel zurück. Nach wenigen Tagen wurde die Unsauberkeit besser - ich ließ ihn trotzdem körperlich und auch Urin und Kot überprüfen und es war alles ok - die Unsauberkeit war also wirklich rein psychisch gewesen...Ein sensibler Angstkater halt, der auf die Ambivalente Stimmung ihm gegenüber reagiert hatte - nach wenigen Wochen war nichts mehr von der Unsauberkeit übrig...

In dieser Zeit konnte ich nun die versäumte Zähmung nachholen und innerhalb kürzester Zeit wurde aus dem ängstlichen Scheuchen ein verspielter glücklicher Kuschelkater.

PICT0059-4.jpg


Als dann sein Hofkumpel jedoch ein neues zu Hause fand, war er allein bei mir - das tat mir sehr Leid... neue Interessenten waren nicht in Sicht und aufgrund seiner Vorgeschichte war auch klar, daß das schwierig werden würde - da kam mir bei Gesprächen die ich mit Mel führte die Idee: Mel hatte eine ängstliche ältere Dame mit körpelichen Problemen bei sich (Queenie - ihren Bericht findet ihr auf der Seite der Katzenhilfe Uelzen), die sich wegen der anderen Katzen zurückzog und ich hatte einen Jungspund, dem anderen Katzen als Gesellschaft fehlten... warum also nicht die Pflegis "tauschen" ?
Und so kam es, das Aaron nach Uelzen zog und Queenie zu mir...

Und was aus Aaron geworden ist, darf Mel selbst erzählen...
Nur soviel: es gab ein absolutes Happy End... Aarons Umzug nach Uelzen war auch sein letzter 😉😀 😎

Mir hat die Geschichte um Aaron vor allem gezeigt, daß gerade die ängstlichen Katzen kleine Sensibelchen sind, die eben jede Stimmung spüren und denen man wirklich ehrlich gegenüber sein muß und sie eben einfach wirklich BEDINGUNGSLOS lieben muß, ohne jede Erwartungshaltung an sie und an ihr Verhalten - das ist die Grundvoraussetzung. Wer an ein Scheuchen herangeht mit bestimmten Vorstellungen, wie die Katze dann später zu sein hat wird eben genau das nicht bekommen... wie eben auch bei Moira (s. 1. Seite) , wo erst das innere loslassen von der Wunschvorstellung durch die Situation meines Fußbruchs zum Erfolg geführt hat - ohne dieses innere loslassen wäre es nicht zu der positiven Entwicklung gekommen...
Daran sollte alle denken, die überlegen ein Scheuchen auf zu nehmen - man muß sie nehmen wie sie sind - und nicht anderes sich erhoffen... erst dann wird der Zauber der Scheuchen anfangen wirken....
 
😳 Meine Güte sind das Geschichten ...... aber es wird einem warm ums Herz, wenn man die Happyends liest. 🙂
 
So, meine Scheuchen waren am 30. Mai drei Jahre bei mir, die Zeit vergeht. Gibt es hier im Forum nur so wenig Scheuchen, zu denen man etwas erzählen kann?
 
Werbung:
Das würde mich auch mal brennend interessieren...sonst liest man doch so viel, das viele so scheue Katzen haben oder aus schlimmen Verhältnissen...

---------------------------------------------------

hatte hier gar keine Benachrichtigung über die weitere Geschichten :-(

Nicole!!!! Schön, das Du von Believe erzählst!!!!!!:pink-heart: und so wahr was du schribst, nicht jede Katze wird eine Schmusekatze...aber müssen sie auch nicht sein, wir lieben sie ja so wie sie sind 🙂

Taskali, Aaron :pink-heart: ein Kuhkätzchen, ich liebe Kuhkatzen!!! 🙂 und so rührend die Geschichte! Das mit der Pieselei kenn ich auch...psychisch bedingt...
Umso mehr freut es ich, das Aaron einfach nur ankommen konnte!!! sooo schön!!
 
Das ist aber auch ein süßer Fratz. Ja, Believe ist auch Zuhause. Hoffentlich finden noch viele Scheuchen ihren Platz, Elda ist auch keine Schmuserin, aber eine WELTKLASSEKATZE!!!!

Ich finde, das sieht man auch. Jeder Züchter würde vor Neid erblassen, SMILE.

10702917lw.jpg
 
Die Geschichten der scheuen Katzen berühren mich sehr, wie Aaron sich entwickelt hat, einfach nur schön.

So eine herzergreifende Geschichte kann ich nicht erzählen, aber bei mir lebt auch seit zwei Jahren ein Scheu'chen, die Ulli.

Damals bin ich noch regelmäßig ins hiesige TH zum Katzenverwöhnen gegangen und da fiel mir Ulli auf, die sich immer zurückzog, wenn jemand ins Katzenhaus kam. So nach und nach konnte ich sie mit Leckerchen locken und erfuhr dass sie als junges Kätzchen auf der Strasse aufgegriffen wurde und seitdem im TH sass mit einer halbjährigen Unterbrechung auf einer Pflegestelle, damit sie überhaupt etwas zahm wurde. Leider hatte sie auch einen Schnupfen mitgebracht, der chronisch wurde. So sass sie vier Jahre dort und hatte sich immer mehr zurück gezogen.

Gleichzeitig gab es im TH auch eine schwarze OKH-Mix, an ihr war ich interessiert und wollte sie als Spielgefährtin für Perlita adoptieren. Aus irgendeinem Grund wurde das aber nichts und ich habe mich dann für Ulli entschieden. Sie wurde mit einem Kescher eingefangen und war die erste Zeit bei mir nur ängstlich und hat sich versteckt.

So langsam taute sie auf und nahm Kontakt zu meinen anderen Katzen auf, sie braucht sie bis heute aber nicht wirklich.

Über Leckerchen konnte ich so langsam ihr Vertrauen gewinnen, sie liebt Putenbrustaufschnitt und Aldisticks. Ich habe sie einfach total in Ruhe gelassen. Nach einem Jahr fing sie dann an mit Mäuschen zu spielen. Beim Umzug im letzten Jahr habe ich drei Tage gebraucht um sie in den Transportkorb zu bekommen und wenn sie zum Tierarzt muss ist das immer eine mittlere Katastrophe. Ich möchte das möglichst gewaltfrei machen und freiwillig geht sie nicht in die Transportbox.

Mittlerweile spielt sie ab und zu mit Josie Fangen und ist viel lebhafter geworden. Anfassen lässt sie sich am Tag immer noch nicht, aber abends hat sie ihre Schmusestunde, d. h. sie kommt, setzt sich auf das Sofa und schaut mich erwartungsvoll an. Dann wird geschnurrt und getretelt bis sie vom Streicheln genug hat und wieder geht, aber das ist ein abendliches Ritual.

Sie ist eine unabhängige kleine Persönlichkeit und tut nur das worauf sie Lust hat und auf andere Katzen könnte sie auch weitgehend verzichten. Sie ist sehr defensiv und ich muss aufpassen dass sie nicht von meinen beiden Terrorkatzen Perlita und Marlon gemobbt wird.

Ich liebe sie so wie sie ist und versuche immer ihr Selbstbewusstsein zu stärken, damit sie sich gegen die anderen behaupten kann. Diese Schmusestunde nur mit ihr alleine baut sie sehr auf. Evtl. wäre sie in einem Haushalt mit nur einer lieben und verträglichen Katze besser aufgehoben aber ich bin schon sehr froh dass ich diese Katze damals aufgenommen habe. Sie entwickelt sich immer noch und das Zusammenleben bleibt spannend.

10708094hn.jpg


Hier noch mal ein Foto von heute morgen, notfalls lässt sie sich auch morgens beschmusen wenn ich Zeit habe, aber immer nur auf dem Sofa. 🙂

10785696lg.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, ist sie süß. Auch eine Geschichte fürs Herz. Aber was ein Liebesbeweis, jeden Abend, total knuffig.🙂
 

Ähnliche Themen

Lila1984
Antworten
17
Aufrufe
1K
Lila1984
Lila1984
D
Antworten
580
Aufrufe
14K
Nina Cat-Crazy
Nina Cat-Crazy
S
Antworten
216
Aufrufe
36K
Lehmann
Lehmann
C
Antworten
36
Aufrufe
6K
Paty
Paty
K
Antworten
16
Aufrufe
2K
Sunny02
Sunny02

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben