Guten Morgen ihr Lieben!!!
Ich weiß schon, warum ich mir den Fred, den ich gestern Abend entdeckt habe für heute früh aufgehoben habe...
🙂 Zack zack habt ihr 11 Seiten voll!
😀
Vorneweg möchte ich sagen, dass ich den Ton in diesem Threat für echt human halte. Bis auf einige Ausreißer von 1-2 erfahrenen Foris, waren es eher ca 2 von den Newbies, die hier unsachlich wurden und das stänkern anfingen...Naja, wie dem auch sei...ich find es ging eigentlich ganz artig zu.
Zu der Sache an sich:
Ich bin
nicht bzw nur sehr bedingt gegen Einzelhaltung. Es gibt unheimlich viele Katzen, die aus diversen Gründen keine Lust mehr auf ihre Artgenossen haben. Entweder sie kennen es einfach nicht oder sie haben schlimmes erlebt und das Näschen voll. Solche Tiere hocken zuhauf hier und in ausländischen THs und finden kein Heim. Wollen sie dann noch Freigang oder haben irgendeine Krankheit, haben sie so gut wie verloren...Sind sie dann noch älter, ist alles vorbei.
Es gibt hier in der Notfellchenrubrik immer wieder Aufrufe, wo ein Heim für einen Einzelkätzchen gesucht wird. Gerade die haben es hier im Forum schwer, weil die meisten eben schon Katzenbesitzer sind.
Ich freu mich von daher für jede dieser Katzen, die in EINZELHALTUNG kommt und ein glückliches Leben genießen darf!
Auch wenn eine Katze, die sich mit anderen versteht alleine gehalten wird ABER FREIGANG hat und somit Kontakt zu anderen Katzen aufnehmen kann, ist das ok.
Was mir ein absolutes Rätsel ist und was ich persönlich für sehr sehr egoistisch halte, ist ein KITTEN in EINZELHALTUNG in der WOHUNG zu holen, weil man als Mensch keine weitere Katze haben möchte. Das ist dem Tier gegenüber nicht fair. Warum dann ein Kitten? Warum nicht eine Katze, die für sich beschlossen hat auf Artgenossen zu verzichten? Hier in der Notfellchenrubrik gibt es den
http://www.katzen-forum.net/notfellchen/29076-einzelkater-sucht.html Threat. Einige der dort aufgeführten Katzen sind ach erst 1-2 Jahre alt. Warum muss es dann ein Kitten sein, welches Sozialkontakte braucht?
Zum Thema "Wie merkt ihr das, dass eure Katze nicht glücklich ist?"
Ich habe nunmehr 3 Katzen. Es werden sicherlich nicht mehr werden. Eigentlich wollten wir nur 2 und haben für und wegen unseres Katers einen weiteren Kater dazu geholt.
Wir haben Nera im Oktober 2007 bekommen. Sie war knapp 13 Wochen alt und hatte keine Geschwister, Mama hatte sich nur einmal geklont. Sie war bei uns 2 Monate alleine, weil wir warten mussten, bis Tico, der aus einem anderen Wurf stammt, "abgabefertig" war. Die 2 Monate, die mein kleines Kätzchen alleine war, habe ich total rumgehibbelt. Wir haben uns nach der Arbeit (sie war ca 9h täglich alleine) nur noch mit Neri beschäftigt und hatten dennoch ein schlechtes Gewissen. Sie machte einen quietschfidelen Eindruck, spielte, tobte und kasperte rum. Im Bett hat sie noch nie geschlafen aber sie kuschelte was das Zeug hielt, bis mir die Arme oder Beine einschliefen, die sie stützten oder auf denen sie lag.
Die Zusammenführung mit Tico hat 3 Tage gedauert, dann lagen sie kuschelnd im Zelt. Ich hab Nera in den 2 Monaten vorher nie so ausgelassen erlebt. Sie quasselte viel, flitzte mit Tico über Tische und Bänke, raufte sich und machte total viel Quatsch mit ihm.
Nunja...Tico wurde größer, hatte irgendwann seine 6,5kg. Nera blieb bei schlanken 4kg. Tico wollte weiter jagen, prügeln, raufen, kloppen, Nera als echte Prinzessin nur jagen. Sie war es mangels Geschwister einfach nicht gewöhnt sich durchsetzen zu müssen. Also schrie und fauchte und brüllte Nera wie am Spieß, wenn Tico sie "verhaute".
Tico hatte 3 Geschwister und man hat oft gemerkt, dass es ihm fehlt zu kuscheln, sich gegenseitig zu putzen.
Oft ist er zu Nera gegangen, wenn sie irgendwo geschlafen oder geruht hat und wollte sich einfach nur daneben kuscheln oder sie putzen. Wollte sie nicht bzw nur sehr kurz.
So entstand bei uns der Gedanke, für Tico einen ebenbürtigen Partner zu suchen. Einen Kater, der sich mit Tico putzt, kuschelt, rauft, spielt, jagt...einen zum "Futter stehlen"... Nach vielen vielen Besuchen im örtlichen TH, wo einfach nicht der richtige dabei war, habe ICH mich in einen kleinen Kater aus dem Süden verliebt. Die Beschreibung klang als könnte sie passen und mit flatterigem Magen starteten wir den Versuch. Was soll ich sagen...Es war für uns und unsere Katzen die allerbeste Entscheidung. Tico und Toni können Stunden damit verbringen sich zu raufen oder im Galopp durch die Wohnung zu brettern. Die beiden Jungs machen zusammen Blödsinn, erforschen und erkunden alles zusammen. Nach dem Jahr "Zwangsentkuschelung" hat Tico ein bisschen seiner sozialen Fähigkeiten eingebüst. Natürlich kam er immer weniger zu Nera zum Schmusen oder Kuscheln, weil er merkte dass dies nicht erwünscht ist.
So musste Tico nun neu lernen, was es heißt kätzische Sozialkontakte zu zeigen. Toni ist derjenige, der sich nachts einfach zu oder auf Tico legt. Toni putzt Tico und ich könnte vor Glück heulen, wenn ich den seeligen, entspannten Gesichtsausdruck meines Ticos sehe...
Auch Nera, die als Einzelkind aufgewachsen ist und durchaus sehr "schwierig" ist und ggf am ehesten als Einzelkatze anzusehen würde, könnte m.E. nicht ohne kätzische Artgenossen. Sie muss ja dann doch mal einen der Jungs necken oder jagen...Nur was Körperkontakt betrifft ist sie wie die Dosi...mag sie nicht.
Zum Thema "Katzen sind Einzelgänger":
Nein, sind sie nicht. Für mich ist ein Einzelgänger ein Tier, welches sich außer zur Fortpflanzung nicht mit Artgenossen trifft und außerhalb dieses Aktes nicht in der Lage ist mit Artgenossen zusammen zu leben.
Katzen sind in der Lage soziale Kontakte zu pflegen. Löwen z.B. sind Großkatzen, die ausschließlich in Rudeln leben. Einsame Männchen rotten sich zu Männer-WGs zusammen. Auch Tiger, Geparden usw sind in der Lage in Gruppen zu leben.
Beispiel: Kampffische sind Einzelgänger. Ich habe diese Tiere lange gezüchtet und dementsprechend studiert und beobachtet. Kampffischen ist es nicht bzw nur extrem schwer möglich mit Artgenossen zusammen zu leben. Sie sind außer zur Paarung nicht fähig soziale Kontakte zu pflegen. Sie vertreiben Artgenossen aus ihrem Revier und würden sie ggf verletzten oder töten. Die Haltung mit Artgenossen bedeutet immensen Stress für die Tiere (auch die Haremshaltung, da die wenigsten diese richtig "erfüllen" können) und verkürzt die Lebenserwartung stark (Kafis können durchaus 3-4 Jahre alt werden!). Selbst die Jungtiere fangen schon an Revierverhalten zu zeigen und gegen die Schwächeren vorzugehen. Da sind die Minis dann vielleicht 4 Wochen alt und etwa 1cm groß. Das sind Tiere, die Einzelgänger sind!
Katzen hingegen kuscheln zusammen. Wir haben bei uns in der Umgebung viele Freigänger. Auf der Jagd sieht man sie meist alleine durchs Feld streunern aber auf ihrem Hof oder nach getaner "Arbeit" liegen oder sitzen sie zusammen in der Sonne oder bilden einen total verpennten "Katzenhaufen". Im Süden wird man die vielen Straßenkatzen meist in Grüppchen sehen. Eine Außnahme mag auch hier die "Jagd", in diesem Fall das anbetteln der Touristen sein. Wer sich mal so wirklich mit Katzen beschäftigt hat, ihr Verhalten und ihre Geschichte verfolgt hat wird Aussagen wie "Katzen sind Einzelgänger" schnell revidieren.
So, an alle die es durch meinen Roman geschafft haben, an dieser Stelle ein "Herzliches Glückwunsch"!