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Nach meinem Roman vom Morgen möchte ich noch eins loswerden...
Wenn man sich als Mensch entscheidet ein Tier aufzunehmen, sollte man sich verpflichtet fühlen eben diesem Tier die bestmöglichen Vorraussetzungen zu bieten und ein möglichst artgerechtes Leben mit den nötigen medizinischen Vorsorgen, der bestmöglichen Ernährung und den nötigen Sozialkontakten zu schaffen. Er trägt die Verantwortung für das Tier und muss für das Tier sorgen. Kann man nicht alle notwendigen Vorraussetzungen erfüllen, muss man sich eben von der Haltung dieses einen Tieres verabschieden und eine Alternative suchen.
Ich persönlich finde z.B. ein Kaninchen/Hase wie auch immer gehört nicht in einen 60x120cm großen Käfig, wo er 2x hin und 2x her hoppeln kann. Man ernährt einen Hasen nicht ausschließlich mit Fertigmischungen und hält ihn nicht alleine. Das Gleiche gilt für Meerschweinchen, Chinchillas, Ratten und die ganzen anderen geselligen Nager. Es sind sehr soziale Tiere, die einen Artgenossen brauchen für die innerartliche Interaktion.
Man kauft einen großen Käfig, füttert auch frisches Zeug und hält sie zu 2. oder mit nochmehr Artgenossen. Man setzt auch kein Meerschwein zu einem Kaninchen. Wird immer gerne gemacht, meist weil ein Kind einen Hasen und eins ein Meerschwein will. Um beide Kinder glücklich zu machen, bekommt dann jeder eins...Die Kinder sind glücklich...und die Tiere?
Man kauft sich auch kein kleines Aquarium und hält Schwarmfische wie Corydoras, Otocinclus, Salmler, Platys usw usw alleine. Man kauft einen kleinen Schwarm, egal was für andere Fische da noch rumturnen. Man informiert sich und stellt sich auf die Tiere ein, auch wenn es nur Fische sind. Man achtet darauf, dass alle die gleiche Wassertemperatur und ähnliche Wasserwerte brauchen. Natürlich ist viel bunt und schön abwechslungsreich im Aquarium toll...Aber was ist mit den Fischen? Denen ist bunt und abwechslungsreich doch egal...
Man stellt kein Pferd alleine auf eine Wiese, genausowenig wie man es mit einer Kuh, Schafen oder Ziegen tun sollte. Es sind Herdentiere, also gehören auf eine Wiese mindestens 2 jeder Tierart.
Ich persönlich finde auch, dass Hunde als Rudeltiere idealerweise zu 2. in einem Haushalt leben. Meine Schwiegereltern haben natürlich auch nur einen großen, sie wollen keinen weiteren. Allerdings trifft Teddy auf den täglichen Spaziergängen seine Freunde, geht 2x wöchentlich in die Hundeschule bzw zum Agility mit anderen Hunden und hat alle 2 Wochen "Hundeclub", wo 10 Familien zusammen irgendwo mit den Hunden spazieren gehen. Immerhin...er hat Sozialkontakte.
Ich denke einfach, dass es mit den so genannten Einzelkatzen durchaus eine Alternative dazu gibt, ein junges Kätzchen in Einzelhaltung zu setzen.
Warum greifen Leute die nur EINE Katze wollen nur so selten auf diese Option zurück? Weil es einfacher und schneller geht irgendwoher ein Kitten zu bekommen? Weil sie es nicht besser wissen? Weil sie ein Kitten wollen, weil es so süß ist?
Für die die es nicht besser wissen...naja, was soll man tun...
Aber die, die sich ein Kitten holen, es wissen und trotzdem nur ein Einzelnes haben wollen bzw partout kein anderes dazu holen, weil sie nicht wollen...die sind nicht egoistisch?
Die, die sich ein Kitten holen weil es schneller und einfacher geht...die sind nicht egoistisch? Obwohl man es besser weiß, dagegen zu handeln, weil man es selbst so und nicht anders will...das ist nicht egoistisch???
Ich bin weiß Gott alles andere als katzenbesessen, ich habe meine Tiere und ich liebe sie, ich biete ihnen alles was ich kann, von medizinischer Versorgung bis zur möglichst artgerechten Ernährung und ihren sozialen Kontakten. Das Einzige was ich ihnen aktuell noch nicht bieten kann, ist der gesicherte Freigang. Ich wünsche mir von Herzen, dies irgendwann ermöglichen zu können um einen weiteren Schritt in die für die Katzen idealste Haltung zu tun.
Der Vergleich, dass Tiere in südlichen Ländern froh wären über einen gefüllten Napf und Liebe ist sicherlich richtig. Dennoch würden gerade die sozialen Südländer sicherlich den Sozialkontakt vermissen, wenn sie ihn nicht bekämen.
Außerdem...schmeißt ihr nie Essen weg? Lasst ihr nie was auf dem Teller liegen oder erlaubt es euren Kindern es liegen zu lassen, weil es nicht schmeckt? Lasst ihr nie das Wasser laufen? Was ist denn mit den armen Kindern, die sich über jedes Essen freuen würden?
Ich finde am wichtigsten, dass man sich über die Haltung eines Tieres informiert BEVOR man es sich anschafft. Das tut man als verantwortungsvoller Erwachsener doch einfach, oder? Tut man es richtig, lernt man doch gewisse DO's und DONOT's...wenn man sich dann nicht daran hält, weil es einem zu unbequem ist, es zuviel Arbeit macht oder man es nicht will....ist man dann nicht egoistisch?
(Nochmal falls es einer nicht versteht...ich bin FÜR Einzelhaltung, wenn es Tiere betrifft, die dies explizit wollen. Ich bin GEGEN Einzelhaltung, wenn man ein Jungtier oder ein sozialverträgliches Tier dazu "zwingt".)