Freigänger alleine halten pro und contra Liste

  • Themenstarter Themenstarter Scherasade
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Wenn ich hier lese hab ich nämlich das Gefühl es kommt bei (fast) jeder Katze früher oder später zu einer Katastrophe (Fremdpinkeln, Stresskratzen, Schreien, Möbel zerstören etc.) wenn sie alleine gehalten wird. Das kann ich (aus meiner Erfahrung) nicht bestätigen.

Das geht mir ganz genauso. Ich kenne wirklich keine einzige allein gehaltene Freigängerkatze die solche Verhaltensauffälligkeiten zeigt oder gezeigt hat. Wenn es mal Auffälligkeiten gab, dann waren die anders begründet bzw. nicht wirklich erklärbar.

Bei manchen Verhaltensauffälligkeiten wird es denke ich auch zu schnell auf die Einzelhaltung geschoben, obwohl vielleicht was ganz anderes dahinter steckt.

Und wenn ich mir Madamchen anschaue, dann habe ich hier die entspannteste, fröhlichste Katze der Welt rumlaufen. So gut wie immer Schwänzchen nach oben, entspanntes Strecken und Räkeln, wohliges Seufzen und halt rein und raus wie sie will. Und ich denke mir, dass eine Katze die so fröhlich und freundlich unterwegs ist sicher nicht unglücklich sein wird.
 
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Auch halte ich einjährige oder ältere Katzen für überhaupt nicht schwieriger zu begleiten. Man baut ja vorher eine Bindung auf.

Meine Meinung dazu ist auch, dass die Katzen sich begleiten lassen, solange sie das wollen.

Sternchen Thaleia haben wir, da sie so auf uns fixiert war und wir ein schlechtes Gewissen hatten, wenn wir sie allein ließen, tatsächlich schon mal mit in den Urlaub zu meiner Großmutter oder meinen Eltern genommen. Sie war aber auch von klein auf dran gewöhnt und wir konnten sie tatsächlich auch dort rauslassen, weil sie sich am liebsten in unserer Nähe aufhielt. Das trifft sicherlich nicht auf jede Katze zu und würde ich auch nicht prinzipiell empfehlen. Aber bei ihr hat's funktioniert. Vielleicht waren wir auch etwas unbedarft ...

Trotzdem sind wir anfangs bei meinen Eltern mit in den Garten mit raus und sind ihr auf Schritt und Tritt gefolgt. Was sie total blöde fand. Sie ist dann nicht abgehauen, hat sich aber unters Haus verzogen (das ist so ein schwedisches Holzhaus, das so ein bisschen auf "Stelzen" gebaut ist, es ist also eine Lücke zwischen Erdboden und Haus), wo wir nicht mehr an sie ran kamen. Damit hatte sich das Begleiten dann auch erledigt. Und wie gesagt, sie hing eigentlich extrem an uns. (Und kam pünktlich zum Krimi dann auch wieder rein ...)
 
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Ich kenne wirklich keine einzige allein gehaltene Freigängerkatze die solche Verhaltensauffälligkeiten zeigt oder gezeigt hat.
Ich schon - nämlich besagte Thaleia (aber über ihre Geschichte schrieb ich ja schon häufiger). Und das hat mich schon sehr geprägt. Mir war noch zu ihren Lebzeiten klar, dass es beim nächsten Mal 2 Katzen sein würden (und da war ich noch nicht mal im Forum). Ähnlich wie bei Baghira bei @Black Perser haben wir uns nur nicht mehr getraut, sie zu vergesellschaften.
 
nämlich besagte Thaleia

Aber denkst Du denn wirklich, sie wäre glücklicher gewesen, wenn es eine zweite Katze gegeben hätte? Oder wärt dann einfach ihr glücklicher gewesen, weil ihr Euch nicht so viele Gedanken gemacht hättet?

Mein ehemaliger Kater war ja auch extrem Menschenbezogen, konnte mir anderen Katzen aber definitiv nichts anfangen. Woher es bei ihm kam, kann ich nicht sagen da Vorgeschichte unbekannt, habe aber immer vermutet, dass er ne Handaufzucht war.

Trotzdem wäre der nicht glücklicher gewesen, wenn ich ihm ne zweite Katze vor die Nase gesetzt hätte. Im Gegenteil. Und wenn ich keine Lust auf ihn hatte oder keine Zeit für ihn, dann ist er halt raus gegangen und hat sich Menschen gesucht, die Lust auf ihn hatten. Das konnte er gut. 😅 Seine Menschenbezogenheit war einfach genereller Natur, nicht nur auf mich ausgerichtet. Und er hat seinen Freigang eben dafür genutzt sich Menschen zu suchen, anstatt anderer Katzen.

Für mich auch ok, solange er weiss wo er zu Hause ist und das wusste er über 10 Jahre. Dann ist er leider verschwunden und ich konnte nie herausfinden was passiert ist, glaube aber nicht, dass er abgehauen ist. Denn selbst wenn er auf mich keine Lust mehr gehabt hätte, er hätte nie freiwillig seine Hecke draußen aufgegeben in der er immer saß und Passanten becirct hat. Eher denke ich, dass er von einem seiner "Freunde" mitgenommen wurde.

Unglücklich war er aber sicher nicht als Einzelkater, auch dann nicht, wenn ich mal nicht da war. Für solche Fälle hatte er dann seine anderen menschlichen Freunde.

Eher war ich ab und an unglücklich, weil er vor allem in jüngeren Jahren gerne auch mal bis zu 2 Wochen wegblieb und ich nicht wusste, wo er steckt. Katzenurlaub machen, wahrscheinlich Couchsurfen. 🙈
 
Ich denke: Vielleicht weil man hin und wieder die Posts derjenigen User liest, die vllt. ein wenig mehr Erfahrung im Verhalten und Wesen von Katzen haben. Diese User sprechen in der Regel auch nicht von „müssen“, sondern weisen lediglich darauf hin, welche Folgen/Annehmlichkeiten/Unannehmlichkeiten insbesondere für Tier, aber auch für Mensch, welche Haltung haben könnte. Diese Posts können einen zum Nachdenken bringen… oder auch nicht (vom Baum der Erkenntnis naschen vs. monoton auf einen Standpunkt des Standpunktes willen beharren). Da ist jeder anders, wie ich immer wieder feststelle 🤷🏻‍♀️

Das ist ja auch vollkommen in Ordnung und ich bin ziemlich sicher, dass @KatzeK diese User nicht meint.

Es gibt aber auch Posts in denen Begriffe wie "Einzelhaft", "No-Go", "nicht artgerecht" bis hin zur "Tierquälerei" vorkommen und das ist meiner Meinung nach absolut nicht in Ordnung.

Auch alle gute Absicht sich für das Tier einzusetzen rechtfertigt nicht so über jemanden herzufallen. (Finde ich jedenfalls).
 
Es gibt aber auch Posts in denen Begriffe wie "Einzelhaft", "No-Go", "nicht artgerecht" bis hin zur "Tierquälerei" vorkommen und das ist meiner Meinung nach absolut nicht in Ordnung.

Posts mit extremen Schlagwörtern wie "Tierquälerei" in Bezug auf Einzelhaltung kommen in der Regel von ein und derselben Person, was eigentlich jedem, der regelmäßig hier mitliest, bekannt sein sollte. Es ist wirklich ermüdend, wenn das immer wieder pauschal auf den Rest der aktiven User übertragen wird.
 
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Aber denkst Du denn wirklich, sie wäre glücklicher gewesen, wenn es eine zweite Katze gegeben hätte? Oder wärt dann einfach ihr glücklicher gewesen, weil ihr Euch nicht so viele Gedanken gemacht hättet?

Das sind Fragen, die ich natürlich nicht mit Sicherheit beantworten kann. Ich weiß ja nicht wie es gewesen wäre, wenn ...

Irgendwann waren wir ja auch der Meinung, dass eine andere Katze Thaleia nicht (mehr) glücklich machen würde, da sie wirklich extrem angsaggressiv auf andere Katzen (allerdings auch auf kleine Hunde ...) reagierte. Die Frage ist, was wäre gewesen, wenn wir ihr als Kitten bereits eine Freundin zur Seite gestellt hätten (und sie vermutlich nicht zu früh von der Mama weggeholt hätten). So gesehen haben wir ja die klassischen Fehler gemacht und ich denke schon, dass sich das negativ auf ihre Sozialisierung ausgewirkt hat. Und dann kam halt das blöde Erlebnis mit den Rüpelkatern bei ihrem ersten Freigang dazu. Aber auch das hätte sie vielleicht souveräner weggesteckt, wenn sie die Katzensprache besser verstanden hätte. Man weiß es nicht ... aber ich glaube nicht, dass sie von Geburt aus unsozial war.
 
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Posts mit extremen Schlagwörtern wie "Tierquälerei" in Bezug auf Einzelhaltung kommen in der Regel von ein und derselben Person, was eigentlich jedem, der regelmäßig hier mitliest, bekannt sein sollte. Es ist wirklich ermüdend, wenn das immer wieder pauschal auf den Rest der aktiven User übertragen wird.

Das sollte nicht so rüberkommen, daher meine Formulierung ...bis hin zur Tierquälerei. Und ja, dieser Begriff kommt in der Tat nur von einer Userin.

Insgesamt (so mein Eindruck) ist es besser geworden und das finde ich sehr erfreulich.
 
Meine Meinung war ja schon durch die Verlinkung/Kopie von @BaTaYa hierhergetragen worden.
Dazu möchte ich nochmal anmerken, dass es in dem Fall aus der Verlinkung/Kopie um einen noch recht jungen Kater ging, der bereits Fehlverhalten in Form von Angriffen auf seinen Menschen - insbesondere Hand - zeigte. Deshalb der Schwenk zu der Problematik, dass wenn dann jetzt Einzelhaltung folgt und er draußen keinen adäquaten Sozialpartner findet, der ihm entsprechend beibringt sanfter zu sein, sich das Problem ausweiten wird.
Aber darauf wollte ich jetzt nicht hinaus. Um das Thema mal aus anderer Sicht zu beleuchten und nicht aus Menschensicht, wollte ich mal meine Beobachtung von Wild/Hofkatzengruppen abgeben. Gerade habe ich ja insgesamt 3 Fangstellen, die sich für diese Beobachtungen gut eignen. An allen 3 Stellen handelt es sich um verwilderte Abkömmlinge von Hofkatzen - also Katzen, die zwar ein Zuhause in Form einer Scheune/Unterschlüpfe haben, dort zum Teil auch gefüttert werden durch hinstellen von Trockenfutter und/oder Essenresten der Menschen, aber eben ansonsten sich selbst überlassen sind.
Das Ergebnis hinsichtlich der Sozialfähigkeit und der absolut eindeutigen Sozialwünsche dieser Tiere ist an allen 3 Stellen gleich. Sie sind super sozial, wollen und brauchen die Nähe von Artgenoßen, leiden sichtlich, wenn sie diese nicht haben. Ich denke das können auch alle Adoptanten bestätigen. Und das geht durch alle Altersgruppen - selbst die älteren Herrschaften aus diesen Gruppen sind so und das gilt auch für die unkastrierten Kater. Ich setze die Kater aus dieser Gruppe mittlerweile selbst dann zu x anderen Katern ohne Probleme dazu, wenn sie noch nach Puma stinken. Aber - und das ist das spannende an diesen Katzen - draußen sind sie IMMER allein unterwegs! Ich habe noch NIE (außer bei Kitten/Jungspunden) erlebt, dass da 2 oder 3 dieser Tiere sich anköpfelnd zur Futterstelle kamen, sondern immer nur einer nach dem anderen. Sie teilen sich das Revier zeitlich auf - egal ob es Kater oder Kätzin ist. Den Hintergrund kann man auch in den wissenschaftlichen Studien finden, den dort heißt es: Katzen sind EINZELJÄGER! Das heißt: sie sind draußen im Revier allein unterwegs, das ausleben einer Freundschaft ist dort eher die Ausnahme denn die Regel. Das findet dann im Zuhause (Kernrevier) statt. Dort wird gekuschelt und sich gegenseitig geputzt, sich bestätigt, dass man zusammen gehört.
Somit ist - wenn man von einem arttypischen und artgerechten Verhalten ausgeht - eine Freundschaft draußen eher unwahrscheinlich, da eben jedes Tier eher für sich unterwegs ist und im Kernrevier/Zuhause fehlt dann aber diese Freundschaft/Rudelzugehörigkeit
 
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Das deckt sich so ziemlich mit dem, was ich bei unseren ehemaligen Straßenkatzen beobachte (wobei Sally als mehr oder weniger Handaufzucht da etwas rausfällt, keine Ahnung wie weit bestimmte Verhaltensweisen auch "in der DNA" verankert sind). Die spielen vielleicht hin und wieder mal kurz Fangen im Garten, sind aber normalerweise - obgleich zu Hause sehr sozial miteinander - in der Regel unabhängig voneinander unterwegs.
Kontakt zu fremden Katzen wird, wie schon geschrieben, entweder gemieden (im Fall der Kätzinnen) oder es kommt zu Revierstreitigkeiten (im Fall des Katers).
 
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Meine Meinung war ja schon durch die Verlinkung/Kopie von @BaTaYa hierhergetragen worden.
Dazu möchte ich nochmal anmerken, dass es in dem Fall aus der Verlinkung/Kopie um einen noch recht jungen Kater ging, der bereits Fehlverhalten in Form von Angriffen auf seinen Menschen - insbesondere Hand - zeigte. Deshalb der Schwenk zu der Problematik, dass wenn dann jetzt Einzelhaltung folgt und er draußen keinen adäquaten Sozialpartner findet, der ihm entsprechend beibringt sanfter zu sein, sich das Problem ausweiten wird.
Aber darauf wollte ich jetzt nicht hinaus. Um das Thema mal aus anderer Sicht zu beleuchten und nicht aus Menschensicht, wollte ich mal meine Beobachtung von Wild/Hofkatzengruppen abgeben. Gerade habe ich ja insgesamt 3 Fangstellen, die sich für diese Beobachtungen gut eignen. An allen 3 Stellen handelt es sich um verwilderte Abkömmlinge von Hofkatzen - also Katzen, die zwar ein Zuhause in Form einer Scheune/Unterschlüpfe haben, dort zum Teil auch gefüttert werden durch hinstellen von Trockenfutter und/oder Essenresten der Menschen, aber eben ansonsten sich selbst überlassen sind.
Das Ergebnis hinsichtlich der Sozialfähigkeit und der absolut eindeutigen Sozialwünsche dieser Tiere ist an allen 3 Stellen gleich. Sie sind super sozial, wollen und brauchen die Nähe von Artgenoßen, leiden sichtlich, wenn sie diese nicht haben. Ich denke das können auch alle Adoptanten bestätigen. Und das geht durch alle Altersgruppen - selbst die älteren Herrschaften aus diesen Gruppen sind so und das gilt auch für die unkastrierten Kater. Ich setze die Kater aus dieser Gruppe mittlerweile selbst dann zu x anderen Katern ohne Probleme dazu, wenn sie noch nach Puma stinken. Aber - und das ist das spannende an diesen Katzen - draußen sind sie IMMER allein unterwegs! Ich habe noch NIE (außer bei Kitten/Jungspunden) erlebt, dass da 2 oder 3 dieser Tiere sich anköpfelnd zur Futterstelle kamen, sondern immer nur einer nach dem anderen. Sie teilen sich das Revier zeitlich auf - egal ob es Kater oder Kätzin ist. Den Hintergrund kann man auch in den wissenschaftlichen Studien finden, den dort heißt es: Katzen sind EINZELJÄGER! Das heißt: sie sind draußen im Revier allein unterwegs, das ausleben einer Freundschaft ist dort eher die Ausnahme denn die Regel. Das findet dann im Zuhause (Kernrevier) statt. Dort wird gekuschelt und sich gegenseitig geputzt, sich bestätigt, dass man zusammen gehört.
Somit ist - wenn man von einem arttypischen und artgerechten Verhalten ausgeht - eine Freundschaft draußen eher unwahrscheinlich, da eben jedes Tier eher für sich unterwegs ist und im Kernrevier/Zuhause fehlt dann aber diese Freundschaft/Rudelzugehörigkeit
Sry, wollte den ersten Post gar nicht so aus dem Zusammenhang reißen. Irgendwie war aber dort so schön beschrieben, was ich bei meiner Gruppe beobachte 😅. Und ja, Yato und Akio sind super sozial - wird nur von Tarkin überboten *lach. Tatsächlich findet da eher die Zusammenführung mit neuen Menschen statt, weil sich die Jungs sehr schnell verstanden haben ☺️. Und auch das mit dem Treffen im Kernrevier ist hier so: Jeder dreht einzeln seine Runden, im Garten und im Haus treffen sie sich. Dann wird begrüßt, geschmust, geputzt, gechillt, getobt 😃
 
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(und sie vermutlich nicht zu früh von der Mama weggeholt hätten).

Möglich ist das natürlich und wenn sie dann noch lange allein war würde das schon passen.

Wobei wir zwei Katzen hatten, die auch noch sehr jung waren, als sie zu uns kamen (geschätzt vielleicht die eine Katze sowas wie 8-10 Wochen und der zweite Kater viele Jahre später sogar nur 4-6 Wochen alt). Da war in beiden Fällen die Mutter überfahren worden. Und die beiden kamen trotzdem im Freigang und mit anderen Katzen klar. Allerdings mussten auch beide nicht lange allein drin bleiben, sondern wir haben es halt so gemacht wie oben beschrieben.

Die eine der beiden war die Kätzin die irgendwann abgewandert ist, bei ihr könnte es sogar sein, dass sie die Gesellschaft von Katzen gesucht hat, obwohl sie so jung zu uns kam. Sie war aber etwas älter, als sie dann nicht mehr nach Hause wollte, vielleicht sowas wie 8-9 Monate alt. Vorher gab es da kein großes Problem. Und es hätte auch an anderen Umständen liegen können.

Aber sozial war sie auf alle Fälle, trotz zu früher Trennung von der Mama und keinem anderen Kitten in ihrem Alter vor Ort bei uns. Es waren aber halt immer andere Katzen draußen da mit denen sie auch Kontakt hatte mehr oder weniger von Anfang an.

Von daher ist es eben nicht so ganz einfach zu sagen, woran es im Einzelfall jetzt wirklich liegt und ich würde ein Kitten auch immer soweit es geht so lange bei der Mutterkatze lassen, bis da eine natürliche Abnabelung anfängt. Nicht nur bis die Kleinen soweit Futterfest sind. Aber man kann halt was das angeht keine genaue Angabe zum Zeitpunkt machen, da das von Katze zu Katze unterschiedlich sein kann.

Die zwei Mal die wir Kätzchen von privat bekommen haben wurden die halt beobachtet und wenn sie dann anfingen sich immer mehr zu entfernen und die Mutterkatze da auch immer weniger hinter her war durften sie dann zu uns ziehen. Also im Grunde kurz vor dem Zeitpunkt, an dem sie sich im Zweifel irgendwann von selbst auf die Socken gemacht hätten.

Der eine Kater davon war ein Sohn der abgewanderten Katze und da kann ich mich noch sehr gut dran erinnern, dass ich soooo ungeduldig war, wann er denn endlich groß genug ist und mich die Frau, die sich gekümmert hat, dann immer bremsen musste und immer meinte, nein, noch ist er zu klein...

Dabei war er gar nicht mehr sooo klein. Die andere Katze war viel kleiner gewesen als er... 😅 Ich würde schätzen, dass er mindestens 4 Monate alt war, wenn nicht sogar noch älter, als er dann zu uns durfte. Was dann auch insofern ein Abenteuer war, dass die Mami/sein Ursprungszuhause ja direkt nebenan war (vielleicht 150-200m entfernt) und er da natürlich auch mit hingelaufen ist bisweilen, aber das gab tatsächlich nie ein Problem. Er wusste dann trotzdem, wo er jetzt wohnt und wollte nie dort bleiben.
 
Mir kommt vor, dass unsere Katzen total nebeneinander her leben, obwohl sie miteinander aufwachsen. Ich weiß nicht, ob sie einzeln unglücklicher wären. Da aber überall empfohlen wurde, dass vor allem Kitten einen Kumpel brauchen, wird schon irgendwie was dran sein.
 
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Möglich ist das natürlich und wenn sie dann noch lange allein war würde das schon passen.
Das ist über 20 Jahre her, ich weiß einfach nicht mehr wie jung sie damals war. Und habe mir damals ehrlich gesagt, auch keine Gedanken gemacht. Da sie aus einem Upswurf stammte ("huch, unsere unkastrierte Katze kam trächtig aus dem Freigang zurück, wie konnte das passieren ..."), nehme ich aber an, dass man sie die damals landläufig gängige Zeit (8 Wochen? 10 Wochen?) bei der Mutter gelassen hat.
 
Ich möchte dir da gar nicht reinreden, aber aus Interesse, wie kommst du zur dieser Vermutung. Bei deinen....ähm... Restaurantgästen 🤭 wirkte sie doch defensiv.
Ja, wenn ich nicht dabei bin.
Sobald ich da bin, geht die Post ab 🙈
Da wird geknurrt, gesungen, geheult.. sie ging auf die Kater auch schon los.
Allerdings halt immer nur dann, wenn ich zuhause war. 🤷🏻‍♀️
 
Und wenn ich mir Madamchen anschaue, dann habe ich hier die entspannteste, fröhlichste Katze der Welt rumlaufen. So gut wie immer Schwänzchen nach oben, entspanntes Strecken und Räkeln, wohliges Seufzen und halt rein und raus wie sie will. Und ich denke mir, dass eine Katze die so fröhlich und freundlich unterwegs ist sicher nicht unglücklich sein wird.
Dem würde ich zustimmen - allerdings habe natürlich ich die entspannteste und fröhlichste aller Katzen 😉
Seit ich hier im Forum mitlese, versuche ich rauszufinden, ob meine Kleine alleine glücklich ist. Vorher habe ich daran nie gezweifelt. Aber auch jetzt komme ich zu dem Ergebnis: sie ist glücklich. Es passt zu ihr und ihrem Charakter und es passt zu ihr und ihren Lebensbedingungen, dass sie hier alleine lebt. Aaaaber man zweifelt ja immer, ob das, was man der Katze zu bieten hat, das richtige ist. Und, wie schon gesagt wurde, besser geht auch immer.
Wir müssen alle damit leben, dass wir uns zwar wünschen, dass unsere Katzen 100 % glücklich sind, aber wir es letztlich nicht sicher wissen können und uns auf unsere Eindrücke verlassen müssen, die wir aus Menschensicht wahrnehmen und subjektiv interpretieren.
Zum Glück für unsere Lieblinge geben wir unser bestes und lernen auch noch hinzu.
 
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Minky war 6 oder 7 Jahre lang Streuner, bevor er von sich aus bei uns eingezogen ist.
Womit er aber absolut nicht klarkommt sind Kinder, oder andere Tiere! Okay mit 2 oder 3 Nachbarskatzen kommt er ganz
gut aus, aber mit einem "Kumpel" würde das glaube ich gar nicht funktionieren.
Ich finde es eigentlich schade, weil ich sehr gern eine 2. Katze hätte, aber ich weiss Minky würde das nicht akzeptieren....
Dem Stress einer Zusammenführung möchte ich ihn im seinem Alter auch nicht mehr aussetzen!
Er ist jetzt endlich gesund und glücklich (nach laaaanger Zeit) und ich denke, das ist okay so!
Also auch in Einzelfällen glaube ich, dass bei Freigängern Einzelhaltung absolut in Ordnung ist!!
 
Ja, aber eine Katze ist kein Hund. Es ist also reines Glück, ob die Katze dann "hört" oder nicht.

Es gibt Katzen, die da so anhänglich sind, dass man das wunderbar machen kann. Aber es gibt eben auch Katzen die dann trotz guter Bindung sagen: "Tschüssikowsky Mensch, ich bin dann mal weg...". Die kommen dann natürlich in der Regel trotzdem wieder, aber man hat sie halt nicht mehr so gut unter Kontrolle wie eine kleinere Katze, die ja einfach auch noch nicht so groß und schnell ist, die nicht mal eben zackzack über den nächsten Zaun springt und weg ist sie. Und dessen sollte man sich halt einfach bewusst sein, wenn man sowas macht.

Mein ehemaliger Kater - damals geschätzte 2 Jahre alt - war zB. auch sehr anhänglich, wollte erst allein gar nicht raus. Ich bin dann immer mit ihm raus, habe ihn ein bisschen kucken lassen, ein bisschen laufen und wenn ich ihn gerufen habe kam er auch sofort zu mir. Tja, das ging ein paar Tage gut und dann war er weg. Dann war die Neugierde einfach größer geworden und er hat sich erstmal allein auf die Socken gemacht. War so nicht geplant... Und ich habe fast einen Tag lang Blut und Wasser geschwitzt, ob er auch zurück findet. Hat er dann zum Glück, aber er war halt fast 24h unterwegs und auch nicht auffindbar.

Und das war ein Kater mit dem man ganz wunderbar spazieren gehen konnte, wenn ER es wollte. Da hatte man eher das Problem ihn abzuwimmeln, wenn er nicht mitkommen sollte. 😅

Finde nicht dass das nur Glück ist bzw nur vom Charakter der Katze abhängt, auch zu Katzen kann man eine 1A Bindung aufbauen.
Natürlich ist da jede individuell und das kann auch mitunter lange dauern, vor allem auch je nach Vorgeschichte, aber mal generell gesprochen.

Auch sehe ich da gar kein Problem, wenn die Katze nach ein paar Tagen den tschüssikowsky für ihre Touren macht, vielmehr ist das doch ein völlig normaler Verlauf.
Ich würde immer gleich einen Pfiff/ Ruf einführen auf den sie kommen sollen, immer gleich belohnen, loben und begrüßen wenn sie von sich aus reinkommen. Und mal länger verschwunden bleiben – ja das kann leider generell passieren.

Und wo soll da nach deiner Theorie überhaupt der Unterschied zu zwei Katzen sein? Dann müsste man ja auch zwei Kitten, die sozusagen vor einer Abnabelung von ihrer Mutter getrennt wurden, immer unbedingt so früh wie möglich rauslassen und lange begleiten?

Wenn eine Katze gut angebunden ist, ihre sozialen Kontakte wirklich genug in anderer und positiver Form hat, dann würde ich das running system auch nicht ändern, wenn ich das Gefühl habe die Katze ist happy. Und auch mit Nachbarskatzen können ja durchaus gute Freundschaften enstehen, gerade als Einzelkatze.

Z.B. könnte ich mir gut vorstellen, dass wenn meine nicht zu zweit wären und sich nicht selbst so genügen würden, meine Katzen zum Nachbarskater, der eigentlich voll freundlich nur bissl stur war, noch um einiges offener gewesen wären. Auch mein alter Kater, der erst später alleine war, hatte eine richtige, lange Freundschaft mit dem Hofkater aufgebaut. Nur reingelassen hat er ihn nicht. Aber als der Hofkater weg war, war er definitiv sehr traurig darüber. Und es hat echt nicht mehr lange gedauert und mein Kater ist dann an einer Krankheit gestorben, ich hab das immer ein bisschen als Auslöser gesehen...
Aber einfach die "Hoffung" auf eine passende Nachbarskatze ist eben per se kein so sicherer Kontakt..auch kann durch das gemeinsame Wohnen nochmal eine ganz andere positive, noch verbundenere Dynamik entstehen.
 
Wie schon geschrieben kommt es auf die Katze und die Situation an.
Unser Herbie ist mit 17 verstorben, da war Heinrich schon fast 18 und mit allen möglichen Leiden gesegnet.
Da wollten wir ihm keine neue Katze vor die Nase setzen auch weil er sich mit dem Nachbarskater gut verstanden hat.
Die drei waren schon immer bei meinem Schwiegervater gemeinsam im Haus und auch oft draußen unterwegs zusammen.
Wer Kitten oder Jungkatzen zusammen gesehen hat, da verstehe ich persönlich nicht wie man auf die Idee kommen kann eine Katze alleine wäre ok. Wohnungskatze alleine no go, Freigänger finde ich persönlich auch nicht gut (Ausnahmen bestätigen hier für mich die Regel).
Unsere Jungs sind 2 und auch Freigänger und sehr unterschiedlich mittlerweile. Einer eher Schlaftablette, der andere nicht.
Trotzdem wird zusammen gespielt und getauft, sich begrüßt und hinterher gelaufen.
 
Dort wird gekuschelt und sich gegenseitig geputzt, sich bestätigt, dass man zusammen gehört.

Das ist genau der Punkt, an dem ich mich immer frage, ob sie das tun, weil sie es WOLLEN oder ob sie es tun, weil es einen Vorteil für sie hat, nämlich unter anderem den des Gruppengeruchs.

Wenn ich mir als Katze mein Kernrevier mit einem potentiellen Rivalen teilen muss, dann muss ich ja die Rivalität "rausnehmen" damit das überhaupt stressfrei und ungefährlich funktioniert. Und ein Weg das zu tun ist eben gegenseitig Gerüche auszutauschen bzw. dem anderen meinen Geruch "aufzudrücken". Denn wenn der nach mir riecht, dann greift der mich nicht an... So stelle ich mir diese Logik ungefähr vor.

Wenn man sich mal Katzenmütter anschaut, die ihren Nachwuchs putzen, dann ist der Nachwuchs da ja nicht unbedingt immer begeistert davon und die Katzenmutter wird schon auch mal etwas "rabiater", wenn das Kleine nicht so will, weil es zB. gerade lieber spielen würde. Das hat also durchaus auch einen dominanten Zug.

Mein ehemaliger Kater, den ich als eher dominant bezeichnen würde, war zB. ein Putzer vor dem Herrn in Bezug auf mich. Wenn der wollte, dass ich um 4.30h wach werde, dann hat er erst rumgemaunzt, mich angeschmusst und wenn das alles nix gebracht hat, weil ich mir die Decke übern Kopf gezogen habe, hat er angefangen meine Haare zu putzen, die darunter raus geschaut haben. Und zwar wirklich bis die pitschnass waren. Da hat auch alles ignorieren nix geholfen.

Anfangs fand ich das noch niedlich, aber da er es wirklich so intensiv und so ausdauernd gemacht hat, dass ich danach jedes Mal Haare waschen durfte (mal abgesehen davon, dass ich dann natürlich auch nicht mehr weiterschlafen konnte) hat er irgendwann Schlafzimmerverbot bekommen. Das Verhalten fing auch erst an, als er sich hier so richtig sicher gefühlt hat und eh meinte, dass er hier der Chef im Haus ist.

Madamchen, die insgesamt viel sozialer ist als er, aber halt null dominant, putzt mich auch, aber bei ihr ist es eher so ein "vorher fragendes" Putzen, das sie nur macht, wenn sicher ist, dass sie das auch darf.

Von daher denke ich, dass über das Putzen auch die Rolle in der Gruppe geklärt wird und das es auch in erster Linie darum geht. Nur eben auf eine "ungefährliche" Art. Also dass quasi die Ranghöheren Tiere die Rangniedrigeren Tiere putzen, um so klar zu machen, dass sie höher im Rang stehen.

Im Freigang ist es nicht so wichtig, dass die Katze die anderen Katzen "nach sich riechen" macht, weil die Katze denen ja nicht in ihrer wichtigsten und sichersten Zone begegnet und auch begegnen muss, wenn sie die behalten will. Dort sind die Katzen ja eh in der Regel wach und nicht so verletzlich. Im Freigang werden Gerüche eher über mal Köpfchen geben, sich an den gleichen Stellen reiben etc. ausgetauscht. Da ist es eher ein oberflächliches "Wir sind miteinander bekannt und mögen uns." als ein "Du darfst mich nicht angreifen, weil ich hier der Chef bin.".

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Katzen es von Haus aus besonders "mögen", wenn sie von einer anderen Katze geputzt werden, sondern ich denke sie machen es halt mit, weil es ihnen einen Vorteil bringt. Nämlich, dass sie sich so sicher fühlen können. Da wer geputzt wird, ja auch nicht angegriffen wird, im Umkehrschluss, solange er sich an die Spielregeln hält.

Ich würde also sagen, dass dieses Verhalten der gegenseitigen Absicherung dient: Wenn Du mir nichts tust, dann tue ich Dir auch nichts... Und die ist halt im Kernrevier, in dem ja auch mal fest geschlafen werden muss wichtiger.

Ich würde es also als ein "Folgeverhalten" bezeichnen, dass aus der Notwendigkeit entsteht, sich den intimsten Raum teilen zu müssen. Nicht als ein natürliches "Wunschverhalten".
 

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