Aber VIELE hier schreiben genau über DIE Situation fiktiv-
Meine Katze wurde überfahren, mit 7 Jahren.
Die anderen leben weiter als Freigänger und die Kater sind dabei, Freigänger zu werden.
Ich nehme an, damit habe ich mich "qualifiziert", etwas dazu schreiben zu dürfen.
Damit habe ich ein Problem:
Und mit der "noch gut" Statistik, die tote Katzen beinhaltet.
Und mit der Intoleranz gegenüber Wohnungshaltung.
"Meine" Statistik sollte lediglich aufzeigen, dass das Freigängerleben nicht so furchtbar gefährlich ist, wie es vorher mehrmals beschrieben wurde.
Da konnte man den Eindruck gewinnen, dass Freigängerhalter es hinnehmen, dass mindestens jede zweite Katze nicht älter als 2 Jahre wird aufgrund von Freigang.
Das ist so nicht richtig.
Offensichtlich kennen hier einige der Wohnungshalter Menschen, die in dieser Weise verfahren, mir ist niemand bekannt.
Und wäre das Freigängerleben hier so gefährlich wie beschworen, dann hätte ich keine Freigänger,
für mich würde dann gelten, dass ich überhaupt keine Katzen hätte.
Daraus leite ich aber nicht ab, dass
Jeder so denken muss.
Gut für die unzähligen Katzen in Tierheimen, dass es auch Menschen gibt, die anders denken.
Diese "Toleranz" vermisse ich aber ganz stark bei den Wohnungshaltern.
Ich würde fast sagen, selbst das Wort "Missionar" wird hier den meisten Wohnungshaltern nicht gerecht, es ist noch stark untertrieben.
Und wer tatsächlich die Posts mal chronologisch liest, dem wird schnell klar, wer hier wahrlich intolerant, verletzend und egoistisch ist.
ICH könnte mich nicht mehr im Spiegel angucken, wenn ich meine Katzen rausließe und ihnen würde dort etwas passieren - nur weil ich einer romantischen Vorstellung vom "freien Freigängerleben" nachgehe.
Ich könnte es dagegen nicht ertragen, eine Katze am Fenster sitzen zu sehen, die aufgeregt keckert, weil ein Vogel, eine Motte etc. vorbeifliegt.
Den sehnsüchtigen Blick nach draußen oder die Resignation, die irgendwann Einzug hält.
Und das alles in Kauf nehmen, weil
ich entscheide, dass draußen zu gefährlich ist.
Und selbstverständlich gibt es Gegenden, wo Freigang nicht möglich ist.
Etwas Anderes habe ich nie behauptet.
Und natürlich ist es wichtig für die Katzen, die dort in Tierheimen sitzen, dass es Menschen gibt, die eine möglichst anregende Wohnungshaltung bieten können.
Ich habe nur ganz schwer etwas dagegen, wenn hier seitenweise "bewiesen" wird, dass es in Deutschland so gut wie keine freigangstauglichen Gegenden mehr gibt.
Das ist Quatsch und hat wieder diesen übermissionarischen Beigeschmack.
Leider wird dadurch auch alles Andere relativ unglaubwürdig.
Jede überfahrene der sonstwie im Freigang verunfallte Katze ist eine tote Katze zuviel. Gestorben, weil ein Halter seiner Verantwortung, das Tier zu schützen, nicht nachgekommen ist. Und da können noch so viele Gewissens-Beruhigungssätze wie "Ach, egal, sie hatte doch ein schönes Leben" (*würg*) kommen.
Für mich ist jede in Wohnungshaltung zu Tode gelangweilte, am Schluß reignierte Katze eine zuviel.
Und damit behaupte ich nicht, dass jede Wohnungskatze zwangsläufig so endet.
Aber, für meinen Geschmack, zuviele.
Alle die Rassekatzen, die von vornherein zu Wohnungshaltung verdonnert werden, piepegal welchen Charakter sie auch haben.
Alle Katzen, die aus Prinzip in Wohnungshaltung vermittelt werden (dank der eifrigen Missionare), völlig egal, ob sie einen Drang nach draußen haben oder nicht.
Und es gibt eine ganze Reihe von Beispielen für glückliche, ausgelastete, rundum zufriedene Wohnungskatzen ohne jegliche Verhaltensstörung.
Und es gibt unzählige, glückliche Freigangskatzen, die alt werden und ein ausgefülltes Leben hatten.
Ich habe geschrieben, jede aufgrund der Verantwortungslosigkeit ihrer Halter verunfallte Katze ist eine tote Katze zuviel. Die frühen Tode hätten einfach nicht sein müssen, wenn die Halter ein wenig mehr Zeit und Geld in eine vernünftige Sicherung investiert hätten.
Im Klartext, jeder verantwortungsbewußte Halter läßt seine Katzen lediglich in den gesicherten Garten.
Alles andere ist verantwortungslos, denn es besteht ja das potenzielle Risiko des Freigangs.
Für mich ist es dagegen deutlich verantwortungslos, wenn man die Signale, die eine gelangweilte und unterforderte Wohnungskatze aussendet, einfach nicht wahrnimmt.
Und damit meine ich nicht, dass deine Katzen das sind.
Aber es gibt sie, die trostlosen Katzen, die entweder resignieren oder verhaltensauffällig werden, weil ihnen die Freiheit fehlt.
Allein hier im Forum mindestens ebenso viele Threads dazu wie zu den den vermissten, verunglückten Katzen.
Und "gesicherter" Freigang hört sich dann immer nach "der" Lösung an.
Dabei ist die Wortkombination schon völliger Humbug.
Entweder hat die Katze Freigang oder nicht.
Ein gesicherter Garten ist defintiv kein Freigang, sondern lediglich eine Erweiterung der gesetzten Grenzen, hat mit
Freigang nullkommagarnichts zu tun.
Ich lese immer wieder, dass es so natürlich für Katzen sei, draussen zu leben.
Ja, weil es das ist und (hoffentlich) auch bleibt.
Es geht doch nur um die Bequemlichkeit von Dosi, der einfach die Tür aufmacht...
Der Umstand, dass sie dabei in Lebensgefahr gerät, wird billigend hingenommen oder gar zum großen Opfer des Dosis stilisiert, als ob es nicht die Katze wäre, die am Ende die Zeche zahlt und das Leben verliert, während der Halter, am besten nach einem tränen- und rührseligen Post im Abschiedsthread, sich die nächste Katze holt.
Weißt du was?
Bereits bei der Geburt befindet sich die Katze (und jedes andere Lebewesen) in Lebensgefahr.
Man kann nun Risiken minimieren, wie weit Jeder dabei zu gehen bereit ist, ist Ansichtssache.
Anzunehmen, dass man selbst die einzige, erhabene Wahrheit dazu herausgefunden hat, ist Größenwahn und mehr als unglaubwürdig.
Meine fressen ihre Beute in 99% aller Fälle und es wird ALLES gefressen, selten wird mal ein Darm oÄ übrig gelassen...
Bei mir dasselbe Spiel.
Und es gibt tatsächlich immer wieder Mäusenachschub.
Aber jetzt bin ich doch ins Grübeln geraten, nicht dass meine Katzen das sorgfältig errichtete Mäuseökosystem gefährden, nur weil sie nicht wissen, dass sie eigentlich verlernt haben (sollen), Mäuse auch zu fressen.
Seit ich auf diversen Reisen nach Afrika freilebende Großkatzen, vor allem Löwen, Geparden und Leoparden, gesehen habe, betrete ich freiwillig keinen einzigen Zoo mehr. Sämtliche Zootiere würden wohl liebend gerne das Plus an Jahren verbunden mit der Stumpfsinnigkeit ihres Daseins gegen ein Leben in Freiheit tauschen. Wenn du einmal einen Eli frei gesehen hast und dann diese armen Schweine in den Zoos... 🙁
Geht mir genauso. Ich war zwar noch nicht in Afrika, aber eigentlich sagt einem der gesunde Menschenverstand, dass gerade diese Tiere in Zoos nichts verloren haben.
Ich frage mich, ob es wirklich und wahrhaftig Menschen gibt, die tatsächlich glauben, diese Tiere fänden das besser so und würden ein Leben in Freiheit nicht vorziehen?
Aber nein, es gibt von euch NUR Bashing gegenüber denjenigen, die gesicherten Auslauf haben. Und es am besten auch noch wagen, das zu empfehlen.
Empfehlen oder zu behaupten, dass Jeder, der sich nicht an diese "Empfehlung" hält, verantwortungslos ist, das sind aber zwei Paar Schuhe.
Und genauso, wie du den gesicherten Auslauf empfehlen darfst, darf ich den Freigang empfehlen, in entsprechender Lage.
Und nein, du bestimmst nicht, welche Lage entsprechend ist oder nicht.
Das muss Jeder selbst übernehmen.
Wie geht es denn einer Katze, die schwer verletzt wurde? Sie erlebt das doch als Zäsur im Leben und gerade so eine Situation ist dann geeignet, eine neue Lebenssituation einzuführen in Form eines gesicherten Gartens.
Damit die arme Katze nicht nur die Verletzung bewältigen muss, sondern auch noch eine plötzliche, krasse Veränderung der Lebensumstände.
Ja, das fördert die Genesung ungemein und ist sehr hilfreich für die Psyche.
Und auch hier spreche ich nicht von Tieren, wo es eine veränderte Umgebung oder auch der Gesundheitszustand schlicht nicht mehr erlauben, dass sie raus gehen.
Aber das eins zu eins auf alle verunfallten Tiere zu übertragen, ist wiedermal... unglaubwürdiges Missionieren.
Mitunter kommt mir doch so vor, als ob (vielen) Besitzern von Freigängern doch die starke Verbundenheit fehlt, die naturgemäß entsteht, wenn man viele Stunden gemeinsam verbringt.
Was ist eigentlich die Steigerung von Unglaubwürdigkeit?
Hirnverbrannter Blödsinn?