alisea
Forenprofi
- Mitglied seit
- 22. September 2009
- Beiträge
- 3.586
- Ort
- München
Ich finde das hier langsam ehrlich lustig...
Jaaaa, ich weiß, die Freigänger haben sooo ein spannendes Leben... sorry, kann ich so gar nicht nachvollziehen... ich verbringe viel Zeit damit, Freigänger zu beobachten, wenn ich bei meiner Mutter zu Besuch bin (das können auch mal 2-3 Wochen sein), nicht weil das ein besonderes Hobby von mir ist, aber das ist ein winziges Dorf am Ende der Welt, da kann man ausser Garten umgraben, spazierengehen, Vögel und Katzen beobachten und Fernsehen effektiv echt nix machen.... Da ich weder Gärtner noch Hobbyornithologe bin, beobachte ich die Katzen...
Natürlich gibt es in dem Dorf sehr viele Katzen und (wen wundert's das zu lesen) die allermeisten sind Freigänger... allein in der unmittelbaren Umgebung von 200 m leben 10 Freigänger...
Das was ich standardmässig beobachte ist:
- Katze kommt aus dem Haus, streckt sich und tapst gemächlich durch ihr Revier. Lässt sich dort dann binnen ca. 15 Minuten an einem vertrauten Ort hinplumpsen und schläft. Ist das Wetter schlecht, so wird sich ein Unterschlupf gesucht (die Katzen meiner Mutter pennen dann im Stadel).
- Mäuse'jagd': der Dorfanger gegenüber und die Wiese hinter dem Haus, aber auch der Obstgarten sind voll von Mauselöchern. Die vermeintliche 'Jagd' besteht darin, dass die Katze sich möglichst regungslos hinlegt und wartet, bis eine doofe Maus vorbeikommt, die dann totgebissen und als Jagdbeute vorgezeigt wird.
- Insektenjagd: wird extrem halbherzig betrieben, denn dazu müsste man sich ja mal echt bewegen und rennen oder hüpfen - ihhh...
- Wie alle Katzen der Welt haben sie dann irgendwann mal ihre 10 Minuten, wo sie wirklich rennen oder mal einen Versuch unternehmen, auf einen Baum zu klettern.
Von den ehemals 3 Katzen meiner Mutter wurde nur ein Kater 2 Mal etwas weiter vom Haus meiner Mutter gesichtet, einmal auf der Wiese jenseits des Baches, einmal unmittelbar vor dem Haus einer Nachbarin, die vielleicht 100 m weiter wohnt. Ein weiterer Ausflug dorthin hat ihn dann Mitte April das Leben gekostet, er war gerade mal 3,5 Jahre alt.
Meine Katzen können der Mäusejagd definitiv gar nichts abgewinnen (wenn wir 2-3 Wochen da sind gehen sie natürlich mit den Katzen meiner Mutter raus; sie können sich frei bewegen, ich hindere sie nur daran in Richtung Strasse zu rennen). Das ist ihnen zu öde. Allerdings fangen sie viele Insekten, was bei den Gastgebern üblicherweise zu Frust führt, weil meine Miezen die erwischen, die den pomadigen Herrschaften regelmässig durch die Lappen gehen.
Jüngst waren wir wieder vor Ort und Amélie ist stundenlang in den Holzhaufen eines Nachbarn rumgekrabbelt während ich daneben stand - der Mann hat ein Sägewerk und ich will nicht, dass meine Katze versehentlich in demselben landet. Der Besitzer kam jedenfalls vorbei und ich sagte ihm, dass ich wegen meiner Katze da bin, der kleinen dreifarbig getigerten. Daraufhin meinte er lachend, meine Katzen würde er kennen, besser als die meiner Mutter, denn meine würden immer neugierige Besuche abstatten, die meiner Mutter sähe er bestenfalls von ferne...
Meine Zwergerl zeigen übrigens bisher keine Anwandertendenzen. Eine grosse Wiese hätte ich am liebsten für meine blinde Serafina, die hat immer den grössten Spass, weil sie da rennen kann ohne aufpassen zu müssen, irgendwo anzustossen.
Ich will dass es so bleibt; dass sie sich ihre Neugierde erhalten, dass sie wissen, wie es ist, draussen zu sein, aber dass sie auch wissen, dass es tausend andere Möglichkeiten gibt, ein spannendes Leben zu haben.
Ich finde es auch interessant, wie alle gleich mit den vermeintlich schrecklichen Kunstspielzeugen daherkommen (meine letzte Freigängerkatze hat reihenweise lebende Zwergspitzmäuse gegen Bonbons in Knisterpapier eingetauscht weil sie mit denen viel lieber gespielt hat). Ich habe ganz andere Dinge gemeint.
Ich erinnere mich noch gut, als unser erstes Fummelbrett mit Zooplus ankam. Als ich es ausgepackt habe, waren Lucas und Amélie gerade im Speicher, Serafina hat irgendwo oben mit ihrem Ball gespielt und Ninette war sonstwo verschollen. Ich habe das Brett also mit Leckerlis bestückt und mitten ins Wohnzimmer gelegt.
Ninette hat es als erste entdeckt, hat aber nicht verstanden, wie sie an die Leckerlies kommen soll. Sie hat es immer wieder direkt mit der Schnauze versucht, aber es hat einfach nicht funktioniert. Aber sie ist ja nicht doof, sie weiß sich zu helfen. Sie hat sich unter der Couch versteckt, das Brett gut im Blick.
Wenig später kam Amélie an und hinter ihr Lucas. Beide hatten den Dreh in nullkommanix raus, während Ninette sie von unter der Couch beobachtete. Wenig später tauchte Nini dann am Brett auf und hat angefangen, mit den Pfotis zu stochern, wie sie es soeben abgeschaut hatte.... Serafina, die sich sowas nicht abschauen kann, hat ca. eine Woche gebraucht, bis sie durch Belauschen irgendwie rausbekommen hat, was sie machen muss (zuvor hat sie einfach das Bord umgedreht 😀 ).
Zwei Wochen später kam meine Mutter mit ihren Katzen. Nele macht sich nix aus Leckerlies, aber Caruso und Pinocchio sind (waren) grosse Dreamiefetischisten.
Wie zuvor Ninette haben sie jedoch nicht verstanden, wie das gehen sollte. Sie haben es auch nicht ausdauernd probiert. Sie haben sich einfach umgedreht (Caruso wie immer wenn was nicht klappte lauthals motzend) und sind abgezogen. Caruso ist ja nun tot, hat es aber in dem dreiviertel Jahr, das ihm noch blieb, nie gerafft und auf die Idee, bei den anderen zu lernen ist er so wenig gekommen, wie Pinocchio, der heute noch nicht an die Dreamies rankommt. Solche Sachen meine ich, wenn ich sage, sie sind desinteressierte, gelangweilte Freigänger. Der Freigang hat sie dröge gemacht. Als Kitten waren sie mit meinen auf einem Level. Heute sind sie Kinokatzen: sie lassen sich berieseln und beschäftigen. Meine Katzen können sich allesamt auch allein beschäftigen.
Egal ob Mensch oder Tier, wer lernt altert langsamer und erhält sich seine Anpassungsfähigkeit. Serafina hält hier mit drei sehenden Katzen mit, es ist Wahnsinn, was die Kleine auf dem Kasten hat.
P.S.: Als Ninette vom Bauernhof dazukam war sie übrigens voll begeistert von den pöhsen Kunstspielzeugen und den Kratzbäumen. Sie hat gar nicht mehr aufgehört mit turnen und spielen.
Jaaaa, ich weiß, die Freigänger haben sooo ein spannendes Leben... sorry, kann ich so gar nicht nachvollziehen... ich verbringe viel Zeit damit, Freigänger zu beobachten, wenn ich bei meiner Mutter zu Besuch bin (das können auch mal 2-3 Wochen sein), nicht weil das ein besonderes Hobby von mir ist, aber das ist ein winziges Dorf am Ende der Welt, da kann man ausser Garten umgraben, spazierengehen, Vögel und Katzen beobachten und Fernsehen effektiv echt nix machen.... Da ich weder Gärtner noch Hobbyornithologe bin, beobachte ich die Katzen...
Natürlich gibt es in dem Dorf sehr viele Katzen und (wen wundert's das zu lesen) die allermeisten sind Freigänger... allein in der unmittelbaren Umgebung von 200 m leben 10 Freigänger...
Das was ich standardmässig beobachte ist:
- Katze kommt aus dem Haus, streckt sich und tapst gemächlich durch ihr Revier. Lässt sich dort dann binnen ca. 15 Minuten an einem vertrauten Ort hinplumpsen und schläft. Ist das Wetter schlecht, so wird sich ein Unterschlupf gesucht (die Katzen meiner Mutter pennen dann im Stadel).
- Mäuse'jagd': der Dorfanger gegenüber und die Wiese hinter dem Haus, aber auch der Obstgarten sind voll von Mauselöchern. Die vermeintliche 'Jagd' besteht darin, dass die Katze sich möglichst regungslos hinlegt und wartet, bis eine doofe Maus vorbeikommt, die dann totgebissen und als Jagdbeute vorgezeigt wird.
- Insektenjagd: wird extrem halbherzig betrieben, denn dazu müsste man sich ja mal echt bewegen und rennen oder hüpfen - ihhh...
- Wie alle Katzen der Welt haben sie dann irgendwann mal ihre 10 Minuten, wo sie wirklich rennen oder mal einen Versuch unternehmen, auf einen Baum zu klettern.
Von den ehemals 3 Katzen meiner Mutter wurde nur ein Kater 2 Mal etwas weiter vom Haus meiner Mutter gesichtet, einmal auf der Wiese jenseits des Baches, einmal unmittelbar vor dem Haus einer Nachbarin, die vielleicht 100 m weiter wohnt. Ein weiterer Ausflug dorthin hat ihn dann Mitte April das Leben gekostet, er war gerade mal 3,5 Jahre alt.
Meine Katzen können der Mäusejagd definitiv gar nichts abgewinnen (wenn wir 2-3 Wochen da sind gehen sie natürlich mit den Katzen meiner Mutter raus; sie können sich frei bewegen, ich hindere sie nur daran in Richtung Strasse zu rennen). Das ist ihnen zu öde. Allerdings fangen sie viele Insekten, was bei den Gastgebern üblicherweise zu Frust führt, weil meine Miezen die erwischen, die den pomadigen Herrschaften regelmässig durch die Lappen gehen.
Jüngst waren wir wieder vor Ort und Amélie ist stundenlang in den Holzhaufen eines Nachbarn rumgekrabbelt während ich daneben stand - der Mann hat ein Sägewerk und ich will nicht, dass meine Katze versehentlich in demselben landet. Der Besitzer kam jedenfalls vorbei und ich sagte ihm, dass ich wegen meiner Katze da bin, der kleinen dreifarbig getigerten. Daraufhin meinte er lachend, meine Katzen würde er kennen, besser als die meiner Mutter, denn meine würden immer neugierige Besuche abstatten, die meiner Mutter sähe er bestenfalls von ferne...
Meine Zwergerl zeigen übrigens bisher keine Anwandertendenzen. Eine grosse Wiese hätte ich am liebsten für meine blinde Serafina, die hat immer den grössten Spass, weil sie da rennen kann ohne aufpassen zu müssen, irgendwo anzustossen.
Ich will dass es so bleibt; dass sie sich ihre Neugierde erhalten, dass sie wissen, wie es ist, draussen zu sein, aber dass sie auch wissen, dass es tausend andere Möglichkeiten gibt, ein spannendes Leben zu haben.
Ich finde es auch interessant, wie alle gleich mit den vermeintlich schrecklichen Kunstspielzeugen daherkommen (meine letzte Freigängerkatze hat reihenweise lebende Zwergspitzmäuse gegen Bonbons in Knisterpapier eingetauscht weil sie mit denen viel lieber gespielt hat). Ich habe ganz andere Dinge gemeint.
Ich erinnere mich noch gut, als unser erstes Fummelbrett mit Zooplus ankam. Als ich es ausgepackt habe, waren Lucas und Amélie gerade im Speicher, Serafina hat irgendwo oben mit ihrem Ball gespielt und Ninette war sonstwo verschollen. Ich habe das Brett also mit Leckerlis bestückt und mitten ins Wohnzimmer gelegt.
Ninette hat es als erste entdeckt, hat aber nicht verstanden, wie sie an die Leckerlies kommen soll. Sie hat es immer wieder direkt mit der Schnauze versucht, aber es hat einfach nicht funktioniert. Aber sie ist ja nicht doof, sie weiß sich zu helfen. Sie hat sich unter der Couch versteckt, das Brett gut im Blick.
Wenig später kam Amélie an und hinter ihr Lucas. Beide hatten den Dreh in nullkommanix raus, während Ninette sie von unter der Couch beobachtete. Wenig später tauchte Nini dann am Brett auf und hat angefangen, mit den Pfotis zu stochern, wie sie es soeben abgeschaut hatte.... Serafina, die sich sowas nicht abschauen kann, hat ca. eine Woche gebraucht, bis sie durch Belauschen irgendwie rausbekommen hat, was sie machen muss (zuvor hat sie einfach das Bord umgedreht 😀 ).
Zwei Wochen später kam meine Mutter mit ihren Katzen. Nele macht sich nix aus Leckerlies, aber Caruso und Pinocchio sind (waren) grosse Dreamiefetischisten.
Wie zuvor Ninette haben sie jedoch nicht verstanden, wie das gehen sollte. Sie haben es auch nicht ausdauernd probiert. Sie haben sich einfach umgedreht (Caruso wie immer wenn was nicht klappte lauthals motzend) und sind abgezogen. Caruso ist ja nun tot, hat es aber in dem dreiviertel Jahr, das ihm noch blieb, nie gerafft und auf die Idee, bei den anderen zu lernen ist er so wenig gekommen, wie Pinocchio, der heute noch nicht an die Dreamies rankommt. Solche Sachen meine ich, wenn ich sage, sie sind desinteressierte, gelangweilte Freigänger. Der Freigang hat sie dröge gemacht. Als Kitten waren sie mit meinen auf einem Level. Heute sind sie Kinokatzen: sie lassen sich berieseln und beschäftigen. Meine Katzen können sich allesamt auch allein beschäftigen.
Egal ob Mensch oder Tier, wer lernt altert langsamer und erhält sich seine Anpassungsfähigkeit. Serafina hält hier mit drei sehenden Katzen mit, es ist Wahnsinn, was die Kleine auf dem Kasten hat.
P.S.: Als Ninette vom Bauernhof dazukam war sie übrigens voll begeistert von den pöhsen Kunstspielzeugen und den Kratzbäumen. Sie hat gar nicht mehr aufgehört mit turnen und spielen.
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