Hilfe für wildlebende Katzen

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Komm gut rüber, kleiner Mirco.

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Hallo Brigitte
Ich bin erst heute auf diesen Thread hier gestoßen. Tolle Arbeit leistet Ihr da. Werde Euch auf FB auch weiterverfolgen.

Armer Mirco :reallysad: RIP kleiner Katermann. Im Regenbogenland ist es warm und schön. Grüß alle Sternchen :reallysad:
 
Der 23. Januar 2015 war ein ganz schwarzer Tag. Am Morgen habe ich den Kater Mirco von meiner Futterstelle tot an der Strasse gefunden und ihn mit genommen. Am Nachmittag kam dann noch eine überfahrene Katze von der Alten Grenzstrasse in Recklinghausen hinzu. Beide werden, wie auch die anderen verstorbenen Katzen, eingeäschert und ihre Asche dem Wind übergeben. Leider ist das auch nicht kostenlos.

Nachmittags waren Frau St. und ich dann noch auf der Polizeiwache Recklinghausen um Anzeige wegen Tierquälerei gegen Unbekannt zu erstatten.

Der Text der Anzeige:
Kater Ruben wurde Anfang 2014 vom Aktiven Tierschutz Recklinghausen eingefangen, kastriert und ist so zahm geworden, dass er bei seiner Pflegemama im Bett schlief. Er kam am 15. Dezember 2014 von seinem Freigang nicht mehr zurück. Am 18. Dezember bekam sie eine Nachricht, dass in der Nähe eine tote Katze gefunden wurde, die Ruben sein könnte. Es war Ruben, er war nicht tot, aber schwer verletzt. Er hatte tiefe Schnittwunden am Bauch und die Sehnen seiner Hinterbeine waren durchtrennt. Er wurde noch in der Nacht notoperiert und der Tierarzt hat eine Woche um sein Leben gekämpft. Leider vergebens, Ruben hat seine schweren Verletzungen nicht überlebt, die Wunden entzündeten sich immer wieder. Er musste am 29. Dezember eingeschläfert werden, um ihm weitere Qualen zu ersparen. Mitte Januar wurde dann in derselben Gegend eine weitere Katze mit ähnlichen Schnittverletzungen gefunden, auch sie hat es nicht überlebt. Die Wunden von beiden Katzen sahen aus wie Schnitte mit einem Skalpell oder messerähnlichem Gegenstand, selbst der erfahrene Tierarzt hatte solche Verletzungen noch nie gesehen und war machtlos. Die zweite Katze wurde obduziert, der Tierarzt konnte keine andere Erkrankung feststellen. Sie ist an den schweren Verletzungen und der daraus folgenden Schwäche verstorben. Sehr wahrscheinlich lief sie noch mit diesen Verletzungen einige Wochen draussen herum.

Wir haben dann Strafanzeige gegen Unbekannt wegen vermuteter Tierquälerei erstattet. Auch wenn der Täter wahrscheinlich nicht gefasst wird, die Anzeige waren wir den Katzen schuldig.

Liebe Katzenbesitzer im Bereich Im Stübbenberg, Mollbeck, Westcharweg, bitte achtet verstärkt auf eure Freigängerkatzen und lasst sie möglichst nachts nicht mehr raus. Wir werden auch die regionale Presse informieren.

Das Foto von Ruben zeigt nicht seine schlimmen Verletzungen, die Fotos haben wir, möchten sie aber nicht veröffentlichen, vielleicht hat jemand etwas gesehen oder gehört und kann Hinweise geben.

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Ich habe auch erst Mitte Januar von diesem Vorfall erfahren und habe darauf gedrängt Anzeige zu erstatten.
 
Es tut mir sehr leid für Mirco, so ein schöner Tigerkater. Ich bin froh, dass du dich um ihn gekümmert hast und er auch als Niemandskater von dir Futter, einen Namen und zuletzt auch ein würdevolles Ende bekommt. 🙁

Die Geschichte mit Ruben macht mich einfach nur fassungslos. Liebe Brigitte, du wirst mit so viel Katzenelend konfrontiert, ich hoffe, du kommst damit zurecht.
 
Es tut den Beitrag mir leid, dass ich erst jetzt zu Mirco entdeckt habe.
Trotzdem wird hier heute eine Kerze für ihn und seine Geschwister und Freunde leuchten.

Und der Bericht über Ruben 🙁
Das ist so traurig und ich werd da so wütend, dass ich beim Lesen das Gefühl habe, die Luft zum Atmen wird knapp.

Ich drücke dich ganz fest, liebe Brigitte!!!!!
 
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Was sind das nur für Menschen? Nein eigentlich darf man sie gar nicht als Menschen bezeichnen, es sind Monster.
Ich wünsche denen allen die Pest an den Hals.
 
Gestern habe ich die Einäscherungsurkunde für Mirco bekommen. Ich finde das ein würdiges Ende für einen Streunerkater und werde mir diese Adresse merken.

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In der Zwischenzeit wurden schon wieder einige schwer kranke Katzen gemeldet. Da war der Gitano, er sass vor Kälte und Elend zitternd in einem Garten. Er durfte nicht rein, wurde aber als krank mit Katzenschnupfen gemeldet. Beim Tierarzt zeigte sich dann das ganze Elend. Sein linkes Auge war blind und seine rechte Gesichtshälte geschwollen, ein Tumor hatte seinen Kiefer zerfressen. Er hatte Hilfe beim Menschen gesucht und wir konnten ihn nur noch erlösen lassen.

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Gitano, es tut mir leid. Ich hoffe, es geht dir besser, da wo du jetzt bist.

Dann kam der nächste Notruf, wieder ein kranker Kater, auch er war in einem desolaten Zustand. Er hat starken Katzenschnupfen, ein entzündetes Mäulchen und große Lücken im Fell. Er bekam den Namen Lukas, wurde tierärztlich behandelt und ist jetzt auf einer Pflegestelle. Ich hoffe, er kann sich noch mal erholen. Von ihm gibt es noch kein Foto.

Es scheint so, als wenn alle diese zahmen Katzen noch mit letzter Kraft den Sommer und Herbst überstanden haben und jetzt bei der Kälte und dem vorhergehenden nasskalten Wetter einfach nicht mehr können. Sie suchen jetzt verstärkt Hilfe beim Menschen, dieses Elend ist schwer zu ertragen und doch wird man fast täglich aufs Neue damit konfrontiert.
 
Seit Dezember versuche ich verwilderte Katzen in einem großen Naherholungsgelände anzufüttern. Die Katzen halten sich nachts im Aussenbereich eines Freizeitbads mit Saunagelände auf, ein Hotel/Restaurant ist auch angeschlossen. Die Katzen werden dort nicht gefüttert und sind nicht gerne gesehen. Sie sind sehr scheu und über Tag sieht man dort keine Katze, angeblich kommen sie aus den Wäldern.

Im vergangenen Sommer gab es dort Katzenbabys, keiner weiss was mit ihnen geschehen ist. Es wurde vom TSV versucht innerhalb des Geländes die Katzen einzufangen, leider erfolglos. Man hat mich dann gebeten, ob ich es nicht versuchen könnte.

Innerhalb des eingezäunten Geländes zu fangen, halte ich für nicht machbar. Gegenüber ist eine große Wiese mit einigen Grillhütten, die im Sommer stark frequentiert werden. Sie werden an den Wochenenden auch regelmäßig für Saufgelage benutzt, montags findet man dann die Scherben der Wodkaflaschen und die Pizzakartons überall. Aber egal, es gibt ein Dach über dem Kopf und das Futter bleibt trocken.

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Die Hütte im aufgeräumten Zustand.

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Nachdem in der Hütte alles voller Scherben war, habe ich es so versucht. War aber nicht gut wegen der Hunde.

Vom Waldparkplatz führt eine 500m lange Zufahrtsstraße zu der Hütte am Waldrand, eigentlich ist dort nur in Ausnahmefällen das Befahren erlaubt. Sehr viele Hundebesitzer haben dort ihre Gassistrecke und bald bekam ich auch Ärger. Ein cholerischer Spaziergänger ohne Hund aber mit Frau, drohte mir mit einer Anzeige und fotografierte meine Autokennzeichen. Als ich ihm erklärte dass ich hier im Auftrag des TSV verwilderte Katzen betreue, wurde er erst richtig wütend und beschimpfte mich übel. Zum Glück war der Mann auf dem Ordungsamt so nett und hat mir dann eine Sondergenehmigung zur Betreuung von "Wildkatzen" gegeben.

Das Futter hatte ich hochgestellt und es war auch immer weggefressen. Ich habe aber erst einmal eine Katze dort gesehen. Montag habe ich dann das erste Mal die Falle dort aufgestellt. Die Uhrzeit ab 19.00Uhr war aber noch zu früh, es waren zu viele Gassigänger unterwegs, die dann natürlich auch immer gewarnt werden mussten. Sie wollten dann auch wissen, was ich da mache und ich musste viel erklären. So wurde das natürlich nichts mit dem Einfangen, ich werde es aber bald wieder versuchen.

Parallel dazu suche ich einen besseren Platz, wo die Katzen auch weiter gefüttert werden können. Die Kastrationskosten werden vom Tierschutzverein übernommen und es ist diesmal nicht der Aktive Tierschutz RE. Leider ist die TÄ des Vereins nicht bereit die Katzen dauerhaft sichtbar zu markieren. Das macht die ganze Einfangaktion in diesem unübersichtlichen Gelände noch schwieriger.
 
Armer Gitano 🙁 RIP

Es ist furchtbar, Brigitte. Und die Menschen können so herzlos sein.

Die TÄ verstehe ich auch nicht. Gibt bei uns auch einen TS, der chipt, anstatt eine Kerbe ins Ohr zu machen. Kann ich nicht verstehen. Wer läuft schon ständig mit einem Lesegerät durch die Gegend, wenn er Katzen einfängt zum kastrieren? Bei uns wird die Kerbe gemacht und dieses Zeichen ist gut sichtbar, so dass die Katze nicht ein zweites Mal zum TA geschleppt wird.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.

Arme Mäuse 🙁
 
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Danke dir, gechipt oder tätowiert, je nach Verein, werden sie ja trotzdem noch. Es wird mit dem Tierschutzgesetz begründet, das ein Kupieren und Entfernen von Körperteilen aus nicht medizinschen Gründen verbietet. Das ist auch richtig und gut und ich bin sehr froh darüber. Das mit den medizinischen Gründen ist aber auslegbar und ich bin der Meinung dass es für eine verwilderte Katze schonender ist, einmal in Narkose diesen Eingriff zu haben, als immer wieder in Narkose gelegt werden zu müssen, um zu sehen dass sie schon kastriert wurde. Die meisten Tätowierungen kann man nach einigen Jahren nicht mehr lesen und in einer Falle schon gar nicht.

Wenn meine Information stimmt, wird sich da in Zukunft auch in Deutschland was bewegen. Vor einer Woche war ich auf einem Campingplatz in der Nähe, die Fütterfrau hatte um Hilfe beim Kastrieren in einer Zeitungsanzeige gebeten. Da wurden vor einigen Jahren viele Katzen kastriert, es gibt aber Neuzugänge und Babys. Niemand weiss heute noch, welche Katzen dort kastriert wurden und welche eingefangen werden müssen. Wo soll man denn da ansetzen?

Ich möchte aber um Himmelswillen keine Diskussion über das Markieren einer Ohrspitze lostreten, das hatten wir hier schon oft genug und leider geht die Theorie mal wieder gehörig an der Realität vorbei.
 
Genau das ist ja das Problem, wenn keine sehr deutliche und sofort sehbare "Markierung" der kastrierten Katzen gemacht wird. Aber ich möchte auch nicht darüber diskutieren. Es ist wichtiger den Katzen zu helfen.
 
Es hat sich einiges Neues ergeben, die Futterstelle an den Grillhütten werde ich aufgeben, sie macht keinen Sinn.

Der Geschäftsführer des Bad- und Saunabetriebs hat nicht auf meine Mail geantwortet.

Deshalb habe ich am Mittwoch mit der Inhaberin des angrenzenden Hotels gesprochen und sie ist sehr kooperativ. Ich kann die Katzen auf ihrem Grundstück einfangen und auch die Falle über Nacht stehen lassen. Sie ist sehr tierlieb, hat selbst drei Hunde und mag die Katzen gerne. Die Katzen dürfen auch nach der Kastration dahin zurück, sie bekommen dort Schlafboxen und sie hat ein Auge auf die Katzen.

Im Nachhinein frage ich mich warum ich nicht gleich mit der Hotelleitung gesprochen habe. Ich bin einfach nicht davon ausgegangen dass sie die Tiere dort dulden und wurde absolut positiv überrascht.

Ich bin so erleichtert und freu mich dass es auch noch "normale" Menschen gibt, die sich freuen wenn die verwilderten Katzen ihr Grundstück von Ratten und Mäusen frei halten und uns bei unseren Kastrationsaktionen unterstützen.

Eigentlich möchte ich morgen Abend mit dem Einfangen beginnen, es sollen etwa zehn Katzen sein.
 
Hab's ja schon auf FB geschrieben. Finde ich super, dass du da auf Unterstützung triffst!
 
Heute Morgen um vier Uhr ist ein großer Kater in die Falle gegangen. Die Hotelleute haben ihn wegen der Kälte in einem Nebenraum untergebracht, er war unkastriert, das hat man schon von weitem gerochen. Jetzt ist er beim Tierarzt und ich kann ihn heute Nachmittag abholen. An den Mülltonnen wurden noch zwei perserähnliche und eine zweite schwarze Katze gesehen.

So eine tolle Zusammenarbeit würde ich mir öfter wünschen. Ich habe dem Kater den Namen Hägar gegeben.

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Was für ein schönes Kerlchen, der Hägar :pink-heart:

Super, dass Ihr Unterstützung bekommt. Ich hoffe, es klappt jetzt alles so, wie Du es Dir vorstellst 🙂 Weiterhin viel Glück!
 
Ich habe jetzt ein paar Seiten nachgelesen. So viele schlimme Geschichten 🙁

Umso mehr freut es mich, dass die Katzen auf dem Grundstück mit dem Hotel endlich mal Glück haben und dort geduldet werden und sogar mitgeholfen wird 🙂

Es tut mir sehr leid um Mirco, seine Geschwister und alle die dort nicht überlebt haben 🙁 Das ist doch diese Futterstelle in dem Industriegebiet, oder? Ist da so eine gefährliche Landstraße?
 
Ich bin auch so froh, dass ich endlich mal auf tier(katzen)freundliche Menschen treffe. Da herrscht manchmal eine Hysterie unter den Leuten bzgl. der verwilderten Katzen, das ist unglaublich.

Mirco und die anderen Katzen leben in der Nähe eines Seniorenheims, leider auch an einer viel befahrenen Verbindungsstrasse, da wird nachts schlimm gerast. Dort leben schon seit über zehn Jahren oder noch länger Katzen, die kann man nicht mehr umsiedeln. Ich füttere dort ja erst seit 2011.
 
Hägar wurde wieder in die Freiheit entlassen.

Nachdem in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch der Mechanismus der Falle klemmte und die Katzen sich die Leckereien einfach rausholen konnten, hat es gestern Abend dann doch noch geklappt. Ich hatte kaum die Falle neu bestückt, da ging einige Minuten später diese schöne Langhaarkatze rein.

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Sie wurde heute Morgen zum Tierarzt gebracht und kastriert, es ist noch eine sehr junge Katze und ich habe sie Holly genannt. Sie war schon etwas verfilzt und ich hätte sie sehr ungern wieder raus gesetzt.

Holly hat Glück und darf in der Quarantäne des TSV O.-E. ausschlafen. Es wird geschaut ob sie vermittelbar ist. Ich drücke ihr die Daumen.

Ich habe gestern noch mindestens zwei weibliche Katzen auf dem Gelände gesehen. Heute Abend steht die Falle wieder.
 

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