Siehst du, und ich kenne auch ein paar tolle tierliebe Deutsche. Der Rest ist so wie alle. Eher tierhassend, tierquälend.
Seit ich die Menschen kenne (Nationalität ist egal), liebe ich die Tiere.
Du kommst aus einer Großstadt - schau dich mal auf dem Land um, dann wird es dir übel werden und eigentlich sollte ich keine Nacht mehr schlafen können.
Da kommt zwar der TA auf den Hof, aber nur für die geldbringenden Tiere. Hunde und Katzen zählen da nicht. Der Hund noch eher als die Katze. Da kann eine Katze sozusagen neben der Kuh im Sterben liegen, da ist die Kuh wichtig. Katzen gibt es ja genug und die bringen kein Geld. Katzen werden von extra scharf gemachten Hunden gejagt, schon von den kleinen Kindern gequält. Es ist ein Glück, dass es in fast jedem Dorf eine Katzenfrau gibt. Meist verwitwete ältere Frauen, die ihre karge Rente mit den Katzen teilen. Leider füttern diese Menschen zwar die Katzen, aber für eine Kastra reicht das Geld nicht. Ein TSV wird erst dann gerufen, wenn das Elend schon unübersehbar ist.
Ich weiß nicht, wie gut du dich mit der Tierschutzarbeit in D auskennst. Ich würde am liebsten alles hinschmeißen, aber wenn mich dann die verwilderten Miezen aus der Ferne anschauen, weiß ich wieder, wofür ich mich zum Deppen mache. Denn hier in der ländlichen Gegend bist du der Oberdepp, wenn du dich für die Katzen einsetzt.
Bevor ich z.B. morgens meine Katzen ins Gehege lasse, gehe ich erst raus, ob auch alle ok ist. Eine offene Gehegetüre ist noch das harmloseste.
Sicher bin ich auch der Meinung, jeder soll helfen wo er will. Aber ich nehme mir das Recht, auch über die Mißstände bei uns zu informieren, von denen viele Menschen noch nicht einmal was ahnen. Was meinst, wieviele bestürzte Mails ich schon bekommen habe, von ahnungslosen Menschen, die auf meiner HP waren. Die wirklich dachten, die Strassenkatzen gibt es nur im Ausland.
Die deutschen TSVs informieren viel zu wenig darüber. Da ich europaweit beruflich unterwegs bin, weiß ich, dass der Zustand, den ich gerade verbessern will, keine Seltenheit ist - leider. In unseren nördlichen Nachbarländern sieht es da schon besser aus, aber bei uns herrschen auch noch katastrophale Zustände.