Medizinischer Fortschritt muss nicht immer negativ sein😉. In einer Aussage stimme ich der Leiterin meiner TK zu (auch wenn ich es nicht ganz so extrem sehe, da meine TK sehr "PRO Impfung" ist): "Da müssen Sie zurück ins vorletzte Jahrhundert gehen, wenn Sie meinen, dass es Ihren Katzen dort ohne die ganze medizinische Versorgung besser gegangen wäre." Es ist nicht immer alles "Neue" schlecht. Sicherlich sollte man nicht zu allem, was der TA einem rät "Ja und Amen" sagen, aber man sollte auch nicht alles kategorisch ablehnen. Wie hier einige schon erwähnt haben, ist vermutlich der gute alte Mittelweg (wie eigentlich fast immer) der Richtige.
Was ich nicht gutheiße, ist, dass man teilweise nicht vernünftig aufgeklärt wird. In meiner TK verwenden sie beispielweise einen Kombi-Impfstoff Schnupfen/Seuche/Chlamydien. Wenn man nachfragt, heißt es, das sei eine Imfung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche. Mein alter TA hat den "normalen" Impfstoff verwendet und es gab nie Probleme. Nach der letzten Impfung (in der TK) wurde Othello jedoch sehr krank. Ich kann nicht 100%ig sagen, dass die Impfung der Grund dafür war, gehe aber davon aus. Bei Othello ist das Problem, dass er wohl bereits von seiner Mutter mit diversen Katzenschupfenerregern angesteckt wurde. Wenn man da nun "draufimpft", ist klar, dass sie Krankheit massiv ausbricht. Emma hingegen hat keine Probleme mit den Impfungen, auch nicht mit der Chlamydienimpfung. Dass Othello vermutlich bereits Erreger in sich trägt, konnte aber keiner vorher wissen. Theoretisch würde das bedeuten, dass jeder Katzenhalter mindestens einmal eine virologische Untersuchung durchführen lassen muss, um zu wissen, wogegen zu impfen überhaupt sinnvoll ist.
Meine Hausärztin hatte einen Fall in der Praxis, wo nach den üblichen 10 Jahren eine Tetanusauffrischungsimpfung fällig war und nach der Impfung zeigte der Patient (leichte!) Tetanussymptome. Seitdem impft meine Ärztin aus Vorsicht nur noch nach erfogtem Titertest. Bei mir zeigte der Titertest nach 10 Jahren, dass mein Tetanusschutz noch 10 weitere Jahre hält. Eine solche Vorsichtsmaßnahme ist sicher eher die Ausnahme, aber wenn der Impfschutz tatsächlich so lange besteht, werde ich nicht die einzige Person sein, bei der das so ist. Da sich aber die meisten Menschen ohne vorherige Titerbestimmung impfen lassen, müssten ja ständig Leute aufgrund der Impfung an Tetanus erkranken. Wenn das der Fall wäre, hätten wir dies sicher schon durch die Medien erfahren. Stattdessen heißt es doch immer: "Die Deutschen sind impfmüde." (Wobei man natürlich nicht weiß, ob die Leute die Auffrischungsimpfungen einfach "verschlafen" oder ob sie sich nicht mpfen lassen wollen.) Bei akuten Verletzungen wird übrigens nie lange gefackelt. Als meine Mutter im Februar von Othello gebissen worden ist und in der Notaufnahme keinen aktuellen Tetanus-Impfschutz nachweisen konnte, bekam sie ungefragt eine Tetanusspritze.