Louisella
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Aua. Das klingt sehr, sehr hart.Natürlich habe ich hohe Ansprüche, schließlich biete ich den Katzen ja auch viel. Wieso sollte ich viel Zeit, Geld und Liebe in etwas investieren, was sich nicht auszahlt.
Vor allem das mit der Liebe - die sich auszahlen muss...
Und es bleibt auch die Frage, wieviel Du den Katzen tatsächlich bieten kannst, z.B. wie groß die künftige Wohnung wird etc.
Für mich persönlich wäre es undenkbar zwei Katzen in einer 45m²-2-Zimmer-Wohnung zu halten, selbst mit geöffnetem Schlafzimmer. Dazu gibt's aber sehr unterschiedliche Ansichten.
Ich habe gewartet bis ich Katzen ein entsprechendes Umfeld bieten konnte (was für mich auch unbedingt Freigang bedeutet), und das dauerte dann doch viele Jahre...
Die Frage bleibt wann eine Katze zufrieden ist. Bei reiner Wohnungshaltung kann das sehr, sehr schwierig werden.Biete ich nach bestem Gewissen und Können ein muckeliges Heim, müssen die Tiere halt auch kompromissbereit sein. Ein glückliches Zusammenleben funktioniert nur dann, wenn beidseitige Zufriedenheit herrscht.
Mit dem Begriff "artgerecht" wäre ich vorsichtig. Wohnungshaltung ist da nämlich schon der erste Kompromiss, wirklich "artgerecht" ist nun mal nur der Freigang. Dass das nicht jeder möchte und kann ist klar - aber "artgerecht" bedeutet nun mal etwas anderes.Was ich bieten kann ist, dass die Katzen sich jeden Grundanspruch bei mir erfüllen können:
- Artgerechte Haltung mit möglichst katzenfreundlicher Wohnung und einem Spielkameraden
Hast Du Dich da schon ein bisschen eingelesen? Ich hab echt gestaunt als ich die Preise für "gescheites" Futter in Erfahrung gebracht habe, früher war ich dafür nicht zuständig, da hat mich der Preis und die Qualität nicht interessiert, aber bei den eigenen Katzen will man's natürlich richtig machen.- Gescheites Futter, ordentliche Katzenmöbel
Da hab ich dann schon geschluckt als ich mir ausgerechnet habe wieviel allein die Ernährung da monatlich kostet.
Was hast Du denn vor zu füttern?
Das ist eine Selbstverständlichkeit.- Gesundheitliche Vollversorgung
Ähm ja. In der ersten eigenen Wohnung ohne jegliche Erfahrung im Führen eines Haushalts? Siehe oben: Wart's mal ab wie das dann bei Dir tatsächlich läuft. Bei mir hat's ziemlich lang gedauert bis ich das auf die Reihe gekriegt habe - obwohl ich Putzen, Waschen & Co. von klein auf gewöhnt war.- Sauberkeit
Und ob Katzen sich für Sauberkeit wirklich interessieren wäre auch noch die Frage. Natürlich sind es reinliche Tiere. Aber wenn ich sehe wie leidenschaftlich sich hier im draußen im Dreck gewälzt wird, wage ich zu behaupten dass Katzen jetzt nicht zwingend großen Wert darauf legen dass vom Boden gegessen werden kann.
Zudem muss man mit Katzen auch ein bisschen aufpassen was man so an Reinigungsmitteln benutzt - was für uns Menschen einfach nur "sauber" riecht, kann für Katzen unerträglich sein. Und diverse scharfe Mittelchen können ihnen tatsächlich die Pfötchen verätzen wenn nicht entsprechend nachgewischt wird usw.
Wieviel Zeit hast Du denn für diese Beschäftigung? Wenn Du Vollzeit arbeitest, bist Du dafür 8-10 Stunden außer Haus. Dann machst Du noch ein paar Erledigungen (Einkaufen, Arztbesuch, etc.), rechnen wir nochmal ein Stündchen dazu.- Liebe & Zuneigung & Beschäftigung in ausreichendem Maß
Dann willst Du vielleicht auch mal was mit Freunden unternehmen, Kino, Kneipe etc.
Vielleicht gehst Du auch regelmäßig zum Sport, zum Gesangsverein oder betreibst ein sonstiges Hobby außer Haus.
Nachts schläfst Du getrennt von den Katzen.
Dann musst Du noch die Wohnung putzen, Wäsche waschen, Kochen und Essen... Vermutlich auch ein bisschen Papierkram erledigen. Dich Deiner Körperpflege widmen. Das kostet auch Zeit.
Wieviel bleibt denn da noch übrig? Und willst Du diese ein, zwei Stündchen dann tatsächlich komplett damit verbringen Deine Katzen zu bespassen?
Nein, sind sie nicht.Katzen sind nicht wie kleine Kinder. Katzen sind keine Menschen.
Aber sie sind deswegen nicht automatisch pflegeleichter und kosten auch nicht weniger Zeit. Schon garnicht in reiner Wohnungshaltung.
Das ist sicherlich für alle Parteien das beste.Ich bin aber kein Unmensch, deswegen wünsche ich mir ja ein gutes Zusammenleben mit glücklichem Tier und zufriedenem Mensch. Das ist ja für alle Parteien das mit Abstand beste !
Nur bleibt die Frage offen ob Du das überhaupt schaffen kannst oder ob Du Dich vielleicht total übernimmst weil Du aktuell noch garnicht einschätzen kannst wie sich Dein Leben in den nächsten Monaten und Jahren verändern wird, allein schon die Umstellung auf den eigenen Haushalt könnte ziemlich hart für Dich werden.
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