Katzenneuling schnuppert feline Luft...

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Ich fände es übrigens nicht verwerflich, wenn du sie zum Schlafen aus dem Schlafzimmer verbannst.

Allerdings wird das schwieriger, wenn sie sich erst mal daran gewöhnt.

Du bist ja trotzdem über weite Teile des Tages für sie da.

Wäre eine Option, wenn du weiter schlecht schläfst. Damit ist keinem geholfen.

Es ist aber durchaus möglich, dass ihr euch beide gewöhnt. Bloß solltest du sie nicht daran gewöhnen, dass sie Ansprache, Streicheln oder gar Futter bekommt wenn sie sich Nachts bemerkbar macht.
Sie kann sich daran gewöhnen, dass du ruhig liegen bleibst.
Aber natürlich kann sie versuchen, dass DU dich daran gewöhnst, rund um die Uhr zu liefern. 😉

Man macht sich so schnell zum Katzensklaven. Schön aufpassen!
 
A

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Der Hund war ein Mix, vermutlich Dackel und Bracke. Evtl. auch noch was anderes dabei.

Ich habe auch eine Katze im Schlafzimmer, und ja, die können einem schon den Schlaf stören.
Wobei es sich mitterweile einpendelt, das sie mich nicht weckt, aber wenn ich wach bin, merkt sie das immer.
Dann kommt sie ein bisschen schmusen, tretelt meine Bettdecke, und legt sich dann schnurrend hin. So ganz nah legt sie sich ja nicht, aber immer näher, und nachts sind es oft nur 20 cm. Und dann schnurrt sie vor sich hin, hach.:pink-heart:

Na ja, wenn ich manchmal denke, ich kann nicht gut schlafen, weil sie zu unruhig ist, aber wenn sie nicht kommt, kann ich überhaupt nicht schlafen, weil ich dann die ganze Nach auf sie warte.
Tja, wie war das mit der Katzenerziehung?
 
Leider bin ich nicht weite Teile des Tages für sie da (anders, als geplant), was eben der Punkt ist. Mittlerweile hat sich der Tagesablauf so eingependelt:

5.45 Uhr Tagwache - ich öffne die Fensterläden und mache das Licht an. Wenn sie nicht von selber kommt, rufe ich sie, dass sie weiss, ich bin wach. Dann wird gekuschelt und gedöst.
ca. 6.20 Uhr (abhängig von ihrem Schmusebedürfnis): ich gehe duschen, ziehe mich an
6.40 Uhr Spielzeit mit Jeudy, momentan mit Bindfaden und Futterrolle. Reserviert sind 30 Minuten, sie läuft nach ca. 15 Minuten allerdings von selber weg...
Danach mache ich ihre Boxe, es gibt frisches Futter und Wasser. Bevor ich gehe, mache ich das Fenster auf und verstecke vier, fünf Stück Trockenfutter im Fell vor dem Fenster.
Sie ist dann bis etwa 12 Uhr alleine. Ab heute ist auch die ganze Wohnung auf, ausser Schlafzimmer.

Wenn ich ihr Futter vorbereite, streicht sie nicht mehr in der Küche herum, sondern liegt im Gang oder auf einer Küchenablage und wartet entspannt. :zufrieden:

Am Nachmittag zu Hause muss ich auch arbeiten, aber da beschäftige ich mich regelmässig mit ihr und wir spielen und sie wird gekrault.
Das Fenster ist nach wie vor interessant und sie wird immer erpichter an dem, was draussen ist, teilnehmen zu können. Hat sie es vor zwei Tagen noch zögerlich beobachtet, schwänzelt sie jetzt erregter. Werde schauen, dass ich den Rahmen mal in ein anderes Fenster wechseln kann, dann hat sie eine andere Aussicht.

Habe ich bis jetzt im Wohnzimmer gearbeitet, möchte ich es so langsam wieder ins Büro verlegen. Da wird sie aber unruhig. Also gehe ich es wirklich Schritt für Schritt an.

Manchmal bin ich abends noch weg, so im Schnitt 3 Stunden. Wenn ich heimkomme, wird auch ausgiebig begrüsst, gespielt, dann wird ihre Katzentoilette und ihr Futter nachtfertig gemacht, danach mache ich mich nachtfertig, wir spielen nochmals eine Runde und sie bekommt ein paar Bröckchen ins Fell und nach Lichterlöschen um etwa 22 Uhr ist Nachtruhe - obwohl ich derzeit schon um 20 Uhr absolut müde bin.

Sie kommt nach wie vor zwei, dreimal pro Nacht maunzend ins Schlafzimmer. Da sie sich wirklich in meine Kniekuhle presst und ich sowieso nicht den ganzen Tag zu Hause bin - obwohl sie ausgiebig beschmust wird, sucht sie wohl Körperkontakt. Sie verhält sich im Schlafzimmer nun auch ruhiger als vorher, aber wenn sie sich schmatzend putzt und tapst, kann ich nicht schlafen.
Andererseits bin ich mittlerweile recht müde und habe Kopfschmerzen.
Ein Grund für die Akzeptanz einer geschlossenen Schlafzimmertüre ist auch, dass ich Single bin und selten Mal nächtliche Gesellschaft habe. Auch wenn das eher delikat ist und für den Moment eher unwichtig.

Von den Catsittern habe ich bereits eine Rückmeldung. Bis sie raus darf, würde ich jemanden noch für am Morgen wollen, der die lange Zeit zwischen 7.30 Uhr und 12 Uhr unterbricht und ggf. abends.

Meine grösste Sorge ist, dass sie unsauber wird oder sonst Proteste veranstaltet. Obwohl sie sich momentan so gelassen zeigt. :hmm:

Sobald sie raus kann, entspannt sich das alles - ich bin gerne draussen - meine Arbeitsstelle ist gleich gegenüber und sie wäre auch vom Vorgesetzten her willkommen. Für Katze Nummer 2 möchte ich dann 1) Urlaub nehmen und 2) wäre das auch weniger wild, weil idealerweise der Kontakt mit Jeudy durch die Gittertüre da wäre.

Katzenerziehung ist schwer.

Edit: Das mit dem Futter war ein guter Rat! Sie frisst ein bisschen mehr - noch nicht ideal, aber sie geht zumindest in meiner Gegenwart eher ans Futter. Den grössten Teil isst sie nach wie vor nachts.
 
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Also ich finde die Zeit von 7.30 bis 12.00 nicht zu lang. Da wird sie eh pennen. Katzen dösen den halben Tag und die andere hälfte verschlafen sie ... :aetschbaetsch1: Gespielt, gejagdt und geputzt wird dann mal dazwischen. Mach dir nicht zu viele Sorgen. Der Süßen geht es gut und wenn die Freundin einzieht, dann wird es eh noch mal sehr aufregend für euch.
 
Also ich finde die Zeit von 7.30 bis 12.00 nicht zu lang. Da wird sie eh pennen. Katzen dösen den halben Tag und die andere hälfte verschlafen sie ... :aetschbaetsch1: Gespielt, gejagdt und geputzt wird dann mal dazwischen. Mach dir nicht zu viele Sorgen. Der Süßen geht es gut und wenn die Freundin einzieht, dann wird es eh noch mal sehr aufregend für euch.

Das ist so beruhigend zu lesen, das glaubst du gar nicht! Danke!
Die Freundin wird kommen, aber nicht in den nächsten Tagen. Dann wäre ich wirklich überfordert und damit ist keinem geholfen.

Und ihr habt Recht: das überwältigende "Oh Gott"-Gefühl ist zwar noch da, aber der herumschwirrende Gedanke "Ich habe einen Fehler gemacht." legt sich ein wenig. Ihre Anwesenheit irritiert mich auch merklich weniger und wird langsam beruhigender.
 
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Noch mal zu der Abwesenheit: Die Herren sind es gewohnt, dass sie Vormittags ihre Ruhe haben. Wenn ich mal früher komme, liegen sie alle auf ihren Lieblingsplätzchen und pennen. Da wird nicht mal die Nase zur Begrüßung gehoben. Begrüßt werde ich zu der Zeit, zu der ich meistens nach Hause komme ... Saubande.:aetschbaetsch1:
 
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Also ich finde das hört sich alles super an.
Wenn ich daran denke wie lange es hier gebraucht hat bis die beiden Scheuchen sich aus ihrem Versteck getraut haben... Und bis sie sich dann haben anfassen lassen... Und bis sie dann von sich aus aufs Sofa kamen... usw...

Ausserdem ist das Zimmer zum Ankommen das Wohnzimmer, da im Büro in zwei Wochen eine Katzenklappe sein wird, die Jeudy dann nutzen darf.
Du willst Jeudy schon in den Freigang lassen bevor die Zweitkatze da ist? Hm... Da wär ich aufgrund meiner schlechten Erfahrungen sehr vorsichtig... Die Zusammenführung von Freigängern mit neuen Katzen ist - meiner Meinung nach - halt sehr viel schwieriger als von zwei Wohnungskatzen, und zwar aus zwei Gründen:
1.) Erstkatz (Freigänger) meidet das Haus wegen dem Neuzugang (auch wenn der hinter Gittern sitzt) - so geschehen bei uns und bei vielen anderen...
2.) Es gibt einen dritten Schritt in der Zusammenführung, nämlich wenn Zweitkatz dann auch nach draußen darf. Es kann passieren dass sie dort von Erstkatz als Revierkonkurrenz angesehen wird und verjagt oder sogar verprügelt wird...
Ich will nicht unken, aber überleg Dir das gut... Und ich sag lieber nichts dazu, schlechte Erfahrungen helfen Dir ja nichts.
 
Das Jeudy dann abwandern würde... ja. Das ist mir in den Sinn gekommen. Auch, wenn sie herausfindet, das eventuell weiter entfernte Nachbarn öfters zu Hause sind als ich. :hmm:

Es ist jetzt vor allem ein zeitliches Problem.
Wir suchen mit der Zweitkatze ein bisschen die Nadel im Heuhaufen - gut, die war Jeudy ja auch - eine ältere, soziale Kätzin in der näheren und weiteren Umgebung (ca. 1 1/2 Stunden) und die wenigstens ein bisschen Wohnungserfahrung hat. Dass ich so eine innerhalb der nächsten zwei Wochen finde... schwierig.

Um ehrlich zu sein möchte ich Jeudy den Freigang nicht länger als nötig verweigern. Ich denke, es ist auch eine Frage der Priorität für Jeudy: lieber früher Freigang, dafür ggf. eine schwierigere oder unmögliche Zusammenführung oder als Einzelkatze in der Wohnung, bis eine passende Kumpanin gefunden wird?

Sollten wir eine mögliche Freundin finden, kann ich den Freigang während der Kennenlernphase wiederum etwas herauszögern.
Was ich noch machen kann, ist dem Tierheim zu schreiben, ob Jeudys Findern sich bei mir meldet. Eventuell ist es eine Nachbarin, wenn schon bekannt ist, dass sie beim Umzug zurückgelassen wurde. Aber ich meine, dass sie aufgrund von Datenschutz dies verweigern, weil ich dann die vorherige Adresse der Vorbesitzer einkreisen kann. (Zumindest so der Wortlaut bei der ersten Nachfrage.)
 
Eine Zusammenführung von zwei erwachsenen Katzen, insbesondere wenn eine Freigang hat, kann wirklich kompliziert sein (aber es lohnt sich!). Ich glaube, ich würde mir das nicht noch schwerer machen als ohnehin schon und Jeudy vorher nicht rauslassen, wenn sie nicht massiv nach draußen drängt.

Habe bisher nur still mitgelesen. Aber was ich noch loswerden wollte: Mach dir nicht so viele Sorgen wegen deiner stundenweisen Abwesenheit. Wie die anderen schon geschrieben haben, wird sie diese Zeit vermutlich einfach verschlafen.

Und die Fotos von ihr sind sehr schön 🙂
 
Jetzt ist die stundenweise Abwesenheit noch gegeben, nachher arbeite ich auch am Nachmittag wieder. Natürlich, dann gibt es noch einen Katzensitter für zweimal eine Stunde am Nachmittag und frühen Abend. Ich bin dann am frühen Morgen, Mittag und späteren Abend bzw. auch den ganzen Abend da.

Und sie schläft viel. So viel kann eine Katze gar nicht schlafen - selbst wenn ich da bin, lässt sie sich in den Schlaf kraulen. Spielmotivation geht nicht wahnsinnig lange - ist auch ok, sie bestimmt. Und Bindfaden fangen ist das einzige, dass sie spannend findet und natürlich die Aussenwelt! :smile:
Andererseits ist sie schon älter, auch wenn sie nicht so aussieht. Und vom Fenster her gibt es immer wieder Eindrücke, die sie unter die Lupe nehmen muss.

Auf jeden Fall habe ich mal alle möglichen Pflegestellen und Tierheime angeschrieben, vielleicht haben wir ja Glück. Das wie jetzt ist keine Option auf Dauer für so eine aufgeschlossene Katze. Manchmal denke ich, sie wäre besser bei jemanden aufgehoben, der mehr Zuhause ist - sie wurde ja nicht als Schmusekatze beschrieben, sonst wäre sie gar nicht in meinem Visier gewesen, auch jetzt ist sie immer im gleichen Zimmer wie ich... aber wenn sie mal raus kann bei uns, hat sie hier Garten Eden. :zufrieden: Wahrscheinlich wird sie sich noch mit dem Nachbarswelpen befreunden.
Es fehlt einfach noch eine Katzenfreundin zum Glück.

Also, abwarten und Tee trinken, uns noch Zeit geben - wir sind bei Tag 5 - und weitersuchen.
Spätestens im Oktober darf sie aber raus.

Danke für das Lob bezüglich der Bilder!
 
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Um ehrlich zu sein möchte ich Jeudy den Freigang nicht länger als nötig verweigern. Ich denke, es ist auch eine Frage der Priorität für Jeudy: lieber früher Freigang, dafür ggf. eine schwierigere oder unmögliche Zusammenführung oder als Einzelkatze in der Wohnung, bis eine passende Kumpanin gefunden wird?
Kann ich total verstehen, Ella dreht völlig am Rad wenn sie nicht rausdarf (anstehender TA-Besuch, Krankheit, Silvester usw.). Aber Ella kennt das ja, und Jeudy ist in einer komplett neuen Umgebung die sie auch nicht komplett entdeckt hat, da geht's noch am einfachsten und ohne maximale Randale an der Katzenklappe).
Sieh's mal so: Jeudy war jetzt wie lange im Tierheim OHNE Freigang?

Und: Meist wird empfohlen die neue Katze erstmal 6 Wochen nicht rauszulassen... Tatsächlich würde ich das aber vor allem vom vom Katzen-Individuum abhängig machen, Jeudy ist ja kein Scheuchen sondern eher das Gegenteil davon, die hat ganz schnell eine Bindung zu Dir aufgebaut, und die ist es auf die es letztendlich ankommt.

Wenn Katz dann das erste Mal rausdarf, hat sie draußen einiges zu tun - Revier erkunden, Revier abstecken, diverse Revierkämpfe mit den bisherigen Herrschern übers Revier abliefern usw... Das ist erstmal echt hartes Brot für Neukatz, da rumort es dann auch immer ein bisschen im Revier. Zu zweit hat man da einen ganz anderen Auftritt 🙂

Und dann benehmen sich die meisten Katzen draußen anders als sie es im Haus tun. Wenn ich mir da unser ach so liebreizendes Katzilein angucke, klein, zierlich und zahnlos, immernoch sehr scheu, lässt sich nicht blicken wenn Fremde da sind usw... Draußen wird sie zum Zorngipfl, seit sie hier wohnt (bzw. seit Louis verschwunden ist) lässt sich hier keine andere Katze mehr blicken (obwohl hier früher ständig Katzen rumhingen und eine Katzenstraße quer durch den Garten führt). Kein Wunder - Ella duldet keine anderen Katzen in unserem Garten. Und das setzt sie auch durch. Selbst die beiden "Silberrücken" des Reviers halten Abstand.

Derzeit lebt Ella allein bei uns, sie ist aber Hardcore-Freigängerin die im Sommer wirklich nur zum Fressen nachhause kommt und selbst im Winter noch täglich etliche Stunden draußen unterwegs ist (in unserem Garten verbringt sie herzlich wenig Zeit). Es gibt hier viele Freigängerkatzen, sie hat also jederzeit die Möglichkeit sozial zu interagieren. Zudem habe ich den Eindruck dass sie da auch erwachsener wird, sie vertreibt auch nicht mehr jede andere Katze sofort, vielleicht tut sich da ja auch noch was.

Sollten wir eine mögliche Freundin finden, kann ich den Freigang während der Kennenlernphase wiederum etwas herauszögern.
Du erleichterst Dir so ungemein viel wenn Du beide gleichzeitig das erste Mal rauslässt... Und die Gelegenheit kommt nicht wieder... So einfach wird's nie wieder sein...

Lass nicht unnötig Zeit verstreichen. Jeudy wird's überleben wenn sie erst ein paar Wochen später rausdarf und wenn Zweitkatz da ist, hat sie auch drin was zu tun während Du unterwegs bist.

Bei Taskali hast du schon geschaut? Selbst wenn sie selbst gerade keine passende Katze hat ist sie ja sehr gut vernetzt und weiss vielleicht was - bestimmt kann sie Dir auch helfen Jeudy richtig einzuschätzen, und das wäre ja erstmal das wichtigste um eine passende Freundin zu finden.
 
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Es ist ein schwieriges Thema gerade und um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht so einfach durchringen, obwohl ich deine Argumentation komplett verstehe. Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde. :hmm:

Erstens ist einfach meine Gefühlslage noch ein Problem. Ich fühle mich nach wie vor latent überfordert mit ihrer Präsenz. Bisweilen denke ich, sie fühlt sich heimischer in meiner Wohnung als ich. Es ist nicht die Versorgung von ihr, es ist nicht sie... ich weiss auch nicht. Das mich eine Katze so aus der Bahn wirft, ist schwierig zu verstehen. Es liegt wohl auch daran, dass der Schlafmangel nicht besser wird und ich zwar funktioniere, aber dünnhäutiger werde. Gestern hätte ich echt heulen können, als ich in der Weiterbildung war.

Wenn ich bei ihr bin, ist es etwas besser. Ich hege ihr gegenüber auch keine schlechten Gefühle - im Gegenteil, da ist ehrliche Zuneigung da, schaffe es aber auch nicht, eine Bindung aufzubauen.

Eine zweite Katze jetzt dazu macht die Situation für mich wahrscheinlich schlimmer, denn mein Problem ist nicht die Versorgung von Jeudy oder dass sie irgendetwas anstellt und eine andere Katze Erleichterung darstellt.

Die Frage ist klar: will Jeudy eine Zweitkatze?
Und die Frage ist nicht so klar zu beantworten. Das kann möglicherweise gut gehen. Das kann aber wirklich ungut gehen und dann habe ich zwei grosse Probleme, die ich so alleine nicht tragen kann... insbesondere, wenn die Zweitkatze zurück muss. Zumal keiner sagen kann, wie ihre Kumpeline sein sollte. Und wie schon von euch gesagt, die Zweitkatze müsste jetzt kommen - womit ich aber Mühe habe - später kann ich mir nicht mehr so einfach Zeit freischaufeln.

Mittlerweile habe ich die Rückmeldung erhalten, aus welcher Gegend Jeudy kam und dass sie wenig Menschenkontakt kannte bzw. Mühe mit Berührungen hatte. Wir gehen nun definitiv von einer eigenständigen Freigängerin aus.

Im Tierheim selber war sie ca. 4 Monate und hatte natürlich mit ihrer Tochter zu tun. Ausserdem ist das Tierheim im Umbau und derzeit sind sie in grossen Holzzwingern in einer riesigen Halle - also weder die frische Luft, die um ihr Näschen weht, noch wirklich realistischen Lichtwechsel von aussen - während sie bei mir alle Reize wieder hat: Licht, Wind, Gerüche, Geräusche, Regen, Sonne, Temperaturwechsel... Das Fenster ist immer auf.

Das deckt sich auch mit den kleinen Veränderungen... Jeudy benötigt weniger Schlaf bzw. sie schläft im Gegensatz zu den ersten Nächten jetzt auch länger an meinen Beinen und ist ruhig - sofern sie nicht merkt, dass ich aufgewacht bin - dafür ist sie tagsüber wacher als noch vor drei Tagen. Auch die Kuschelzeiten sind reduzierter, so wohl in Länge, als auch in Häufigkeit. Sie liebt es nach wie vor, vor allem am Kinn und wenn sie in Stimmung ist, dann bitte auch am Bauch, und sie lässt sich komplett überall anfassen.

Allerdings wird sie auch unrastiger. Sie scheint sich nunmehr in der ganzen Wohnung sicher zu fühlen - das Badzimmer betritt sie nun ohne Hemmungen und auch im Büro kommt sie zur Ruhe. Jedes Geräusch ist nun nicht mehr erschreckend, sondern spannend und muss sofort untersucht und beobachtet werden. Sie klebt vermehrt am Fenster und hat auch verstanden, dass die Türe nach draussen führt - das Heimkehren wird schwieriger, da sie sich durchdrücken will.

Die Spieleinheiten sind immer noch kurz - habe das Gefühl, dass sie zu monoton sind. Futterrollen, Trockenfutterstückchen aus Zeitungknüllen, Rohren usw. wühlen - sie hat das System in kurzer Zeit verstanden. Sie hört auf ihren Namen und natürlich auf die Füttertüte bzw. die Dose mit dem Trockenfutter.

Mir fällt es schwer sie zu lesen, sie läuft mir immer noch jeden Schritt hinterher und maunzt mich an. Wobei ich vermute, dass das Bettelversuche sind. :verstummt:

Morgen kommt die Katzensitterin und am Wochenende hole ich mir noch Rat von einer Bekannten, die beide Jeudy ansehen und eine Einschätzung geben sollen. Gestern hat meine Mutter noch kurz zu ihr geschaut und mir gesagt, dass sie bald raus muss. Noch geht sie mir nicht die Wände hoch - zumindest nicht wortwörtlich, aber ich sehe kein künstliches Herauszögern.

Und Grischu ist nicht die einzige Katze in der Nachbarschaft, wir haben noch ein paar mehr. Er ist einfach der einzige, der am Morgen sein Revier abläuft und da in die Nähe kommt.

Nachtrag: als ich heute Mittag nach Hause bin, habe ich zwei kleine Kotstücke auf zwei Möbeln gefunden. Obwohl sie auf beiden ab und zu sitzt. Sie hat gleichzeitig sie Toilette ganz normal genutzt. Sie spielt jetzt mehr und in der ganzen Wohnung. Schmusebedürfnis nochmals verringert, sie weicht Berührungen sogar aus.
 
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Nun gut... Jeudy ist mir entwischt, war also draussen. Hat in aller Seelenruhe - aber immer außer Reichweite alles um das Haus in 10 Meter Umfeld untersucht und als sie in den Wald wollte, konnte ich sie mit Futterdose und Namen locken und sie auf den Arm nehmen - auch ein erstes Mal. Sie hat daraufhin den Napf leergefressen und döst jetzt vor dem Fenster und ich versuche meinen Puls wieder herunter zu fahren.

Die Nachbarskinder, die natürlich entzückt waren, hat sie nicht groß gestört. Beim Welpen ist sie gleich durch die offene Türe wieder rein, nur stand ich da dummerweise zu weit weg.

Ganz ehrlich... Jeudy ist so eine tolle Katze, sie hat echt was besseres verdient als mich als Katzenhalter.
 
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Ganz ehrlich... Jeudy ist so eine tolle Katze, sie hat echt was besseres verdient als mich als Katzenhalter.

So ein Blödsinn! Ganz ehrlich.

Sieh es mal etwas realistischer. Sie ist eine Katze, die nicht mehr wirklich jung ist. Und es soll auch Leute geben, die sich an ihren Ohren stören würden.

Dazu braucht sie einen Platz als Freigängerin. Und du bietest ihr den, du bist bereit, auf sie und ihre Bedürfnisse einzugehen. Was bitte soll dann ein besserer Platz für sie noch bieten?

Das du dich unsicher fühlst, finde ich vollkommen normal. Es ist nun mal eine vollkommen neue Situation für dich.
Falls es dich beruhigt, ich habe hier sehr viele Katzen. Und ich habe schon endlos viele Vergesellschaftungen hinter mir. Ich weiß, wie meine Katzen ticken, ich weiß, das meine Katzen sozial sind. Und trotzdem habe ich vor jedem Einzug einer neuen Katze Bauchgrummeln, frag mich, ob wirklich genau diese Katze in meine Gruppe paßt, ob ich der Gruppe vielleicht zuviel zumute, ob ich genug Nerven für eine neue Zusammenführung habe...

Ich glaube, das gehört einfach dazu.

Und die Bindung zwischen Katze und Mensch, die muß wachsen. Das ist nicht anders als die Bindung zwischen 2 Menschen. Erst ist da nur Sympathie, vielleicht eine bestimmte Anziehungskraft. Aber alles andere kommt erst mit der Zeit.
Man macht gute und auch schlechte Zeiten miteinander durch. Das alles stärkt dieses Band.
Gerade wenn es der Katze dann mal nicht gut geht, merkt man, wie stark das Band geworden ist. Dann wird ganz plötzlich klar, das man viel mehr als eine Katze verlieren würde. Nämlich einen Freund, der dein Herz ganz sanft total erobert hat.
 
Ich glaube du musst echt mal ein paar Stufen runterfahren mit den Ansprüchen an dich selbst und das alles weniger verbissen sehen.
Du kümmerst dich gut um ihr Wohl und bist vielleicht hier und da noch etwas unsicher. Aber sie hat bei dir sicher ein gutes Zuhause.
 
Ganz ehrlich... Jeudy ist so eine tolle Katze, sie hat echt was besseres verdient als mich als Katzenhalter.

Bei dem Satz hat es mir gestern auch erst mal die Sprache verschalgen. Da läuft alles super und toll und dann so ein Satz .... Bitte jag mir nicht so einen Schrecken ein. Das kann ja wohl nicht dein ernst sein, der Katze geht es gut bei dir.
 
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Danke für eure Antworten. Habe am Donnerstag erstmals die Schlafzimmertüre zugemacht und Ohropax reingetan. Es hat die Situation wirklich etwas entspannt.

Morgens habe ich dann die Türe aufgemacht und sie ist zum Schmusen reingekommen und hat noch etwas gedöst.

Einerseits hier: ein schlechtes Gewissen, weil ich später wieder mehr arbeite und ich ihr noch die Nacht wegnehme. Sie hat zwar nie die ganze Nacht bei mir geschlafen, aber ab und zu.
Andererseits schlafe ich sonst wie ein Stein und jetzt wurde ich 5 Tage bei jedem Pups wach. Da die Katzenklappe nun da ist - aber noch nicht eingebaut -, und ich das Geräusch kenne, wird es nicht besser, die ist nur noch laut.

Sie ist nach wie vor anhänglich und bevorzugt es im gleichen Raum wie ich zu sein, wenn ich etwas mache. Das ist sonst auch ohne weiteres möglich. Momentan spielen wir zwei- bis dreimal am Tag mit dem Bindfaden, sie wird viel gekrault und gestreichelt. Aber da ich ihr nachts den Kontakt verwehre, mache ich mir auch Sorgen um die Bindung - kommt sie dann überhaupt noch nach Hause oder geht sie in ein Heim, wo die Leute dort sind? :hmm:

Was den Freigang betrifft: nachdem sie ja bereits draussen war, bin ich zwischenzeitlich noch zwei- oder dreimal mit ihr draussen gewesen. Wenn es ihr zu viel wird oder sie etwas unbehaglich findet, geht sie wieder in die Wohnung und beobachtet es vom Türrahmen aus. Mit der Futterdose kann ich sie auch zu mir locken, sofern sie nicht zu weit weg oder abgelenkt ist. Die kleinen Exkursionen waren bis jetzt so 15 bis 20 Minuten lang.

Heute Morgen war sie mit mir frei draussen und dann ist mein Nachbar mit seinem Welpen gekommen. Sie haben sich dann beschnüffelt, Jeudy ist weiter ihr Gebiet erkunden und der Welpe war hin- und hergerissen zwischen ihr nachzugehen oder zum Herrchen zurück. Später hat sie ihn vom Fenster dann angeknurrt. :wow:

Da sie sich neugierig, aber vorsichtig bewegt und weil sie den Schutz in der Wohnung sucht, bin ich geneigt ihr ab nächster Woche bereits Freigang zu gewähren. Ich bin dann nochmals lange zu Hause und kann auf sie warten.
Das wäre dann Donnerstag bis Sonntag Freigang mit mir daheim und Montag mit mir weniger daheim (abends Weiterbildung, morgens Pferd) und ab Dienstag normaler Tagesablauf. (Hoffentlich treffen wir uns dann noch an!)

Es beruhigt mich, dass ihr es einerseits als normal anseht auch unsicher zu sein, und dass ihr findet, sie hat es einigermassen gut hier. Ich mache mir so einen Kopf wegen der Zweitkatze. Sie hat nachher draussen mindestens vier oder fünf Möglichkeiten zum Kontakt in unmittelbarer Umgebung und mehr 50 Meter weiter.

Ich habe sie wirklich ins Herz geschlossen.
 
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Was du gerade durchmachst, ist ein "Katzenblues", so geht es vielen Leuten, die erstmals ein (eigenes) Haustier haben. 😉
Und keine Sorge, in den allerallerallerallermeisten Fällen gibt sich das wieder. 🙂

Außerdem; bei dem, was ich hier gelesen habe, kann ich den anderen nur zustimmen: Du bist ein Traum von einem Dosi. :pink-heart:

Vielleicht erzähle ich dir kurz von meiner Schwester.
Sie und ihr Freund waren jahrelang im örtlichen Tierheim engagiert bei den Hunden. Ihr Traum war immer ein eigener Hund und als endlich die Bedingungen stimmten, adoptierten sie ihren Wunschkandidaten.

Und dann war meine Schwester erstmal heillos überfordert. Sie rief mich ständig an, war völlig verzweifelt, weinte manchmal sogar, meinte, der Hund sei unglücklich, sie könne ihm kein artgerechte Leben bieten. Sie mache viel, aber sie hätte das Gefühl, es sei nicht genug, der Hund leide bestimmt, sie sei ein schlechter Hundehalter.
Alles völliger Blödsinn, aber eine nachvollziehbare Reaktion darauf, dass plötzlich ein anderes Lebewesen in der Wohnung ist, um das sich gekümmert werden muss, man ist unsicher und muss sich auch erstmal einen ganz neuen Alltag erarbeiten.
Heute wird der Hund gebarft, sie machen Hundesport, fahren zu dritt in den Urlaub, alle sind sehr entspannt und der Hund gehört zum Alltag dazu, er ist ein fester nicht mehr weg zu denkender Bestandteil.

Gib dir (euch) einfach noch Zeit. An alles, was den Alltag sehr ändert, muss man sich erstmal gewöhnen.
 
Den Katzenblues hatte ich übrigens auch 😳
Ich bin mit Katzen aufgewachsen und hab darauf gebrannt, nachdem ich während meines Bachelor-Studiums ohne Katzen war, endlich meine eigenen Katzen zu haben. Ich kannte den Kater, der dann bei uns eingezogen ist, sogar schon. Ich hab mich so gefreut, als wir endlich in unsere Wohnung gezogen waren und ihn zu uns holen konnten. Und dann war es auf einmal total komisch und ich hab überhaupt nicht mehr diese Freude empfunden, als er endlich da war. Ich war super unsicher, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll und war total verwirrt, warum ich mich nicht freuen konnte.
Das hat sich aber nach einer Weile gelegt und nun ist er schon seit 5 Jahren bei uns und hat noch zwei Katzenkumpel.

Eine Zweitkatze ist übrigens auch für Freigänger eine Bereicherung. Die Kontakte draußen zu anderen Katzen sind eher von Rivalität als von Freundschaft geprägt.
 
Wenn du mit der Katze in den Freigang gehst, dann würde ich das zu möglichst festen Zeiten machen.
Katzen können sich recht gut an feste Uhrzeiten gewöhnen, dann bekommst du sie wenigstens rein, wenn du das dann später möchtest beziehungsweise brauchst
 

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