Zu früh gefreut!
Und wenn es dann noch so läuft, wie am gestrigen Abend, dann kann man eigentlich nur noch resignieren.
Meine Freundin hatte Kontakt hergestellt und dann für gestern Abend auch direkt einen möglichen Abholetermin für die Persermieze bekommen. Und so saßen wir dann auch bald im Auto und fuhren hin. Vor Ort haben wir uns eine ganze Weile über die Katze erkundigt, eine Stunde waren wir Minimum im Gespräch. Dabei haben wir soweit alles Wichtige abgeklärt. Wie alt? Wurmkur? Impfung? Was frisst und trinkt sie? Katzenklo? Charaktereigenschaften?
12 Wochen, damit alt genug, aber auch grad mal 3 Wochen älter als die Kleine daheim und auch ein Mädel, alles soweit paletti, also entschieden wir uns, sie mitzunehmen.
In der Box im Auto verhielt sie sich auch zum allergrößten Teil sehr ruhig. Ab und zu mal ein "Miau", aber das wars auch. Sie schien wirklich eine sehr liebe und ruhige zu sein.
Ich für meinen Teil war wirklich froh, das damit wohl beide nicht alleine bleiben werden müssten, wobei mir natürlich klar war, das die zwei sich wahrscheinlich nich direkt "Heiratsanträge" machen würden und es durchaus erstmal "Gezicke" geben könnte. Allein schon deshalb, weil unser Miezchen daheim noch nie eine fremde Katze gesehen hat.
Wir hatten es auch thematisiert, das sowas passieren könnte, sowohl ich und meine Freundin, als auch nochmal vor Ort, als wir Mieze Nummer 2 abholten, also ging ich eigentlich davon aus, dass meiner Freundin klar wäre, dass das Zusammenführen eventuell nicht in 5 Minuten erledigt sein würde.
Und dann kam es, wie es kommen musste. Es passierte genau das, was zu erwarten war. Die Kleine saß vor der Box und fauchte rein, die "Neue" saß drin und knurrte raus. Und das war für meine Freundin SOFORT der glasklare Beweis, dass es nie und nimmer funktionieren würde.
Ich hab dann versucht, sie nochmal darauf aufmerksam zu machen, dass wir abgesprochen hatten, dass sowas passieren könnte und das man auch an 100.000 Stellen nachlesen kann, dass das nich untypisch ist und nix bedeuten muss. Dass es natürlich Zeit braucht, damit sie sich annähern können und das die beiden sich ja auch auf irgendeine Art einig werden können müssen.
--> Keine Chance. "Sie kann hier nicht raus, die Kleine hat Angst." "Wenns hier nach der anderen Katze riecht, hat die Kleine dann immer Angst" "Wenn sie der Kleinen eine runterhaut ... der Tierarzt macht erst morgen auf." "Ich hab gesagt, hier ist kein Platz für zwei." "Es war ein Fehler!" "Die Kleine ist nicht alleine, sie hat mich und die Kinder." "Die da drüben hat auch eine Katze alleine." "Ich hatte schon Katzen, denen ging es allen gut." ...
Ich hätte die zwei Mietzen natürlich auch nicht direkt aufeinander "loslassen" wollen, hab aber nach Ideen und Möglichkeiten gesucht, wie man die beiden langsam und sicher näher bringen könnte.
Die beiden Mädels sind außer Haus im Moment, als schlug ich vor, die Persermietz erstmal in deren Kinderzimmer zu bringen. "Auf keinen Fall! Da ist alles voller Spielzeug!"
Ich hab vorgeschlagen, zusammen mit der Kleinen erstmal ne halbe Stunde im Schlafzimmer zu verschwinden, damit die Neue zumindest mal aus der Box käme und sich umschauen kann und die Kleine dann eben versuchsweise mal hoch zu nehmen, so dass unser Neuankömmling gar keine Chance hätte, direkt auszuteilen. "Nein! Du willst sie im Schlafzimmer einsperren??? Wenn die hier markiert, hat die Kleine immer Angst! Hochnehmen? Du kannst sie nicht halten! Die Neue kann hier nicht raus!"
Und das unglaubliche Ende vom Lied war:
Nach dem die beiden Kitten sich gerade 3 Mal für ca. eine Minute durch das Gitter einer Katzenbox gesehen hatten, durfte - falsch - musste ich die kleine Perserkatze wieder ins Auto bringen und mitten in der Nacht wieder dahin fahren, wo sie her kam und mich dort um Mitternacht noch verständnislosen Blicken aussetzen.
Resignieren. Wenn etwas so läuft, fällt mir nichts anderes mehr ein, als zu resignieren...