Kitten sucht nach Zitze und nuckelt an mir

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Es stellt sich halt die Frage, ob ich jemals einen dritten vergesellschaften kann oder ob der Panda warten muss bis der Senior stirbt.
Und der wird das nicht vor seiner Zeit tun. Ich habe ihn erst letztes Jahr im Oktober zur Radiojodtherapie gebracht damit er hoffentlich noch ein paar goldene Jahre hat, er hat die Medis nicht vertragen und Radiojod oder Entfernen der Schilddrüse waren seine absolut einzigen Optionen. Und entfernen der Schilddrüse kam für mich nicht in Frage.

Der Senior ist krass wichtig. Solange ich den Eindruck habe, dass er gerne lebt so lange werde ich den Schritt nicht gehen.
Das können noch Jahre sein, hoffentlich.

Durch die Krankheit des Seniors war der Panda 2x lange alleinekater, insgesamt etwa 7 Wochen. Er packt alleinekater nicht. Das war sehr deutlich.

Jetzt war der richtige Zeitpunkt.
 
Und nur mal so gesagt, aus Panda Perspektive wäre Kitten richtig.
Weil es keine Bedrohung ist und weil der Panda gerne mitgespielt hätte und aber nur mehr Zeit gebraucht hätte.
Und ich finde 3 Jahre Altersunterschied auch nicht so krass schlimm. Die hätten wunderbar gespielt.
Selbst der Senior ist wieder jung geworden und hat sich gerauft und ist durch den Garten gefetzt mit dem jungen Panda, bis er krank wurde und nicht mehr konnte.
3 Jahre sind total ok.

Ob ein Erwachsenes Tier und der Panda jemals so weit kommen, dass sie fest stellen, daß man zusammen spielen könnte, das bezweifle ich.
 
Wenn das doch alles ok so war uns wunderbar passt, warum klappt es dann nicht?
 
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Wenn das doch alles ok so war uns wunderbar passt, warum klappt es dann nicht?
Dachte ich, hätte ich erzählt?
Ging gut los, senior verprügelt und Schmerzen, wurde ihm zu viel. Hat dem Panda gezeigt, was man von der Situation hält und Panda macht was Senior macht. Trotz Neugier, trotz Nasengruss, trotz Faszination.

Und dann ist dieses Kitten überhaupt nicht vorsichtig und gibt den anderen keinen Platz zur Gewöhnung.
Ich weiß nicht ob es persönlichkeit ist oder eben die gute Sozialisierung, das kann ich nicht beurteilen weil ich noch nie einen kitten hatte was es so gut hatte.
Alle, die ich kennengelernt habe waren vorsichtig am Anfang und waren diejenigen, die selber Zeit brauchten.
Dieser kleine Mann bekommt leuchtende Augen wenn er eine Katze sieht und nichts kann ihn davon abhalten, zu der Katze zu wollen.
Nächtelang an der Gittertür gehangen, ließ sich nicht abbringen. Kein Spielzeug der Welt hatte diese Macht.
Und auf der anderen Seite der Gittertür ein Senior dem es wirklich wirklich mies ging. Und der hatte dann die Nase voll.
Dieser kleine Knopf gibt anderen unbekannten Katzen keinen Raum und muß zu Ihnen, das Gegenteil von kontaktscheu.
Ob das normal ist und ob jedes gut sozialisierte Katzenbaby so ist kann ich nicht beurteilen.

Aber für den Oskar ist das richtig richtig Mist, wenn zwei Herren Platz brauchen um erstmal zu gucken was für ein Wirbelsturm auf sie zugeschossen kommt. Und er verändert sich und verliert seine tolle Art und deshalb gebe ich ihn ab.

Er war ziemlich Macho am Anfang, angstbefreit und Draufgänger. Nichts hat ihn aus der Bahn geworfen. keine Autofahrt, keine Impfung, keine neue Umgebung, keine 2 riesige fremde Katzen.
Nicht mal der Unfall mit dem Aufkleber den er irgendwie abgezogen hat und dann am Schwanz kleben hatte. Er hatte Angst so lange ihm der Aufkleber folgte und knisterte, als ich den Aufkleber entfernt hatte war sofort alles gut und Ruhe. Drehte sich um, roch am Aufkleber und fertig. Zurück zur Tagesordnung. Keine Angst vor nix.

Und das verändert sich gerade und ich habe verstanden, dass diese innere Ruhe zu 100% daran lag, daß er sozial eingebunden war mit seinen Geschwistern und seiner Mutter.
Die Zitze sucht er an mir nach wie vor. Er versucht auch, mit mir zu spielen wie mit anderen Katzen und ich kann es nicht liefern.
Und der Panda hätte mehr Zeit gebraucht.
Der Oskar hat die Zeit nicht.

Die kitten die ich vorher kannte brauchten selber Zeit. Oskar hat sie nicht.
 
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Ich finde nix von dem was du über den Kleinen schreibst nicht normal.
Für mich liestves sich nach einem stinknormale Kitten, das macht was Kittdn eben so machen.
 
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Ich finde nix von dem was du über den Kleinen schreibst nicht normal.
Für mich liestves sich nach einem stinknormale Kitten, das macht was Kittdn eben so machen.
Wenn du bis dato keine stinknormalen Kitten hattest ist der Oskar ein umwerfendes Erlebnis.

Ich erzähle dir mal von der Episode, wo der Panda sich irgendwie blöde in einer Spielangel verwickelt hat, mich nicht rangelassen hat sondern stattdessen in Panik durchs Haus gerannt ist bis Gott sei dank irgendwann die Angel von alleine abfiel.
Er ist danach bestimmt eine Woche nicht unter dem Bett hervor gekommen. Und die Angel war unten durch, für immer. Der ist abgehauen wenn ich sie rausgeholt habe. Im kriechgang. Kennt ihr den? Ganz ganz bodennah, Schwanz eingeklemmt und voller Angst?

Panda ist nie zurück gegangen um dran zu riechen und zu verstehen, was das war. Blinde Panik und weg und Angst für immer. Bei der Angst gilt "einmal gelernt für immer gelernt" und dabei ergeben sich manchmal seltsame gelernte Lektionen, die komplett keine Kausalitätskette haben. Also, wenn mir ein Buch runter fällt während der Panda irgendwas macht kann es gut sein, dass er lernt das irgendwas nie wieder zu machen.

Und der Oskar hat einen Aufkleberunfall, lässt mich den Aufkleber entfernen und dreht sich dann nur um, schnuppert, und jaja, ok, Tagesordnung.

Kannst du vielleicht verstehen, wie erstaunt ich bin? Ich lebe seit 3 Jahren mit dem Panda. Ich bewege mich so dass er kalkulieren kann, langsam und eindeutig. Ich habe gelernt, meine Stimme so zu moderieren, dass man nicht im Entferntesten denken könne, ich sei ärgerlich. Auch am Telefon.
Ich kann den Panda nur in bestimmten Winkeln in Bezug auf Kopf und Augen anfassen und andere nicht. Ein Fehler meinerseits und er lässt mich ihn nicht mehr anfassen. Für variabel lange, Stunden oder Tage.

Oskar ist sowas von eine andere Kategorie. Und von meiner Perspektive ist Oskar eben nicht stinknormal.

Ich war zu Tränen gerührt was für den alles normal ist. Mir einfach zu vertrauen, den Aufkleber abzunehmen zum Beispiel. Mir einfach zu vertrauen, und sich anzukuscheln. Nicht ewig unter dem Bett zu sitzen weil ich falsch gehustet habe. Ich durfte Oskar hochheben!

Ich darf beim Senior auch alles. Meistens. Aber der ist 14 und wir sind 14 Jahre ein Team, durch dick und dünn. Das war mit ihm auch nicht immer so. Das ist auch gewachsen.

Und Oskar? Erste Woche!

Der Panda ist nur mit Menschen so speziell. Die haben ihm halt was angetan früher.
 
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Ich frag mich, ob du beim Panda mal den anderen weg gegangen bist.
Du scheinst ständig Rücksicht auf seine Befindlichkeiten zu nehmen, und zeigst ihm damit, dass ist gefährlich und nicht, das ist normal.
Eine Katze lernt, dass die Dinge nicht gefährlich sind, wenn das Buch runter fällt, die Stimme auch mal lauter wird und eben nichts gefährliches passiert.
Wenn ich meine Katzen z.B immer vor dem Staubsauger in Sicherheit bringe, werden sie glauben, der frisst kleine Katzen. Wenn sie ihn erleben, und merken, der tut nichts, werden sie ihn vermutlich nicht toll finden, aber auch keine totale Panik bekommen.
Und genau das steigert das Selbstbewusstsein.
Natürlich geht sowas nicht von heute auf morgen und es gibt immer vor und Rückschritte, aber meine Erfahrung ist , wenn man eine ängstliche Katze total in Watte packt, tut man ihr auf Dauer keinen Gefallen.
 
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Ich habe das Gefühl, dass du sehr stark auf dieses Thema „Traumata“ festgefahren bist.
Es gibt bei Katzen auch ganz einfach unterschiedliche Charaktereigenschaften, die zu verschiedenem Verhalten führen ohne dass eine Trauma als Auslöser verantwortlich ist.

Ich habe hier zum Beispiel zwei Handaufzuchten, die noch nie in ihrem Leben voneinander getrennt waren und auch keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, wenn man davon absieht, dass ihre Mutter überfahren wurde als sie drei Wochen alt waren. Trotzdem hat eine der beiden extreme Angst vor Gewittern, während die andere darauf nicht einmal reagiert. Die andere wiederum hat Angst vor der Türklingel.

Anderes Beispiel: Vier unserer aktuellen Pflegekatzen kamen mit etwa 10 Wochen zu uns. Allesamt scheue Fauchi-Spuckis, die in einem Pferdestall aufgewachsen sind.
Eines der vier Mädchen weicht mir inzwischen nicht mehr von der Seite, schläft bei uns im Bett, lässt sich herumtragen und schleckt mich ab. Und ihre Schwestern? Die kann ich immer noch nicht anfassen, geschweige denn hochheben 🤷🏻‍♀️
 
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Ja, ich denke daß beim Panda Persönlichkeit plus Trauma zusammen kommt. Also, der ist irgendwie so angelegt, dass er leicht traumatisiert wird, von zB einem Federangelunfall. Das hat ja mit Menschen eigentlich nix zu tun.

Resilienz zeigt er mit dem Senior. Der ist nicht so leicht zu traumatisieren im inner-kätzischen Kontakt. Da wirkt er ziemlich normal aber dem Senior sehr sehr ergeben. Er liebt ihn über alles. Schon immer. Wenn der Senior ihm eine pfotet weil er angerauft werden nicht mehr kann und es ihm weh tut steckt er das weg und lernt nicht mal unbedingt davon sondern probiert es wieder wenn es ihn überkommt. Er fordert halt spiel ein und der Senior kann es nicht mehr leisten.
Aber also, keine Traumata, Ängste oder irgendwas.

Im Gegenteil, ohne den Senior würde ihm die Welt viel viel mehr Angst machen. Er guckt wie der Senior auf etwas reagiert und guckt sich das ab. Und kann es dann auch dauerhaft lernen.

Erst vor kurzem, vor Oskar, habe ich öfter gesehen, wie er wirklich lange auf den komplett entspannten, schnurrenden Senior bei mir im Bett gestarrt hat. Und bei der ersten Gelegenheit wo der Senior abends später kam als der Panda lag der Panda ganz überraschend auf genau der Stelle mit mir im Bett.
Abgeguckt.
Und ganz ehrlich weiß ich nicht ob ich den Panda noch anfassen darf ohne den Senior. Nach den Wochen alleinekater bin ich mir nicht sicher. Es ist einfach der Ruhepol, Quelle der Kraft und der Welterklärer. Wenn der Weg fällt wird es sehr sehr schwer.

Oskar wäre super für ihn. Aber die Situation nicht für Oskar.

Ich denke auch, dass Panda vielleicht sogar biologische Probleme hat. Die Hardware ist vielleicht etwas anders.

Je spannender ein Spiel ist, je mehr er engagiert ist, desto mehr Pausen braucht er. Die Anspannung wird zu viel. Er geht dann weg und du denkst "ah ok, keine Lust mehr". Stimmt nicht. Er geht weg, du hörst nach einem Augenblick einen ganz tiefen Seufzer. Spannung raus. Dann kommt er zurück und will weiter spielen. Das hat er auch nicht immer gekonnt, als er klein war musste er etwas im Maul halten wegen der Anspannung. Meist sein eigenes Hinterbein, und zwar hart. Muß ihm selber weh getan haben. Ist aber auch passiert, daß es ein Teil des Seniors war und der hat dann gedacht, Panda würde ihn beißen. Das war für lange Zeit das Problem in der Eingewöhnung. Kommunikationsprobleme. Der Senior fühlte sich aus heiterem Himmel gebissen und wollte verständlicherweise nix mehr mit dem Panda zu tun haben. Der Panda war aber so begeistert gewesen vom Spiel oder kuscheln, dass er etwas im Maul halten musste.
Es war auch öfter meine Hand, es tat ganz schön weh. Und ich habe auch gebraucht um zu verstehen, dass es kein beißen ist sondern ein im Maul halten aus Streß.

Jetzt hat er gelernt, weg zu gehen und tief zu seufzen und dann wieder zu kommen. Ist besser als beissen. Er hat das von ganz alleine gelernt übrigens. Ich konnte ihm nicht helfen, außer eben ihn meine Hand halten zu lassen auch wenn es weh tat bis er sich wieder beruhigt hatte. Und einfach Geduld und Abwarten und nicht sauer werden und nichts persönlich zu nehmen.
Der Panda hat super viel gelernt. Der ist so weit gekommen.

Keine Ahnung was er hat, aber es ist eine echt unglückliche Mischung aus unwissenden grausamen Kinderhänden, und Prädisposition in Persönlichkeit und keine Ahnung was noch alles.

Ohne den Senior wäre es nicht gegangen.

Und dann kommt so ein kleiner Knopf und macht das alles einfach so. Es hat mich unglaublich gerührt.
 
Vom Prinzip her sehe ich es wie Wasabikitten, zuviel "Schonung" kann auch ins Gegenteil umschlagen. Es gibt aber auch echt Katzen bei denen ist es egal was man macht, sie bleiben einfach übermässig ängstlich.

Der Kater meines Bruders ist so einer. Als Kitten allein im Wald gefunden, dann Tierheim. Niemand weiss, was vorher war. Eine derart ängstliche Katze haben wir alle noch nicht erlebt und wir hatten ne Menge scheue Katzen früher, die auch nicht alle nur gutes erlebt hatten oder wahrscheinlich erlebt hatten.

Meine Schwägerin meint auch immer, dass er echt schwer traumatisierte worden sein muss als Baby. Klar, allein ausgesetzt werden ist ja schon ein Trauma für so ein Zwergerl und er war wohl wirklich noch klein als er gefunden wurde. Aber nur das wird es nicht gewesen sein vermute ich. Allerdings weiss auch niemand wie lange er da allein im Wald war und was da so passiert ist.

Und die gehen jetzt nicht dauernd vorsichtig mit ihm um sondern leben ganz normal. Er wird trotzdem nur gaaaaaannnnnzzzz langsam mutiger. Mittlerweile dürfte er sowas wie sechs Jahre alt sein und er läuft bei jedem Fremden der ins Haus kommt immer noch weg. Erschrickt sich wahnsinnig schnell. Geht nicht mehr als zwanzig, dreißig Meter über die Grundstücksgrenzen hinaus (es ist fast als hätte er das Grundbuch studiert, weil er es zu keiner Seite hin tut und das Haus alles andere als mittig auf dem - recht großen, nicht eingezäunten - Grundstück steht). Er ist die erste Katze die dort lebt die nichtmal bis zu den Nachbarn läuft. Macht er nicht, nie.

Ich durfte ihn letztes Jahr das erste Mal ganz vorsichtig am Kinn kraulen. Und ich bin immer passend mit ihm umgegangen, habe ihn nie bedrängt oder irgendwas in der Art.

Er ist halt einfach so und niemand kann genau sagen warum.

Mit "seinen Leuten" spielt er, apportiert, schmeisst sie nachts aus dem Bett wenn er rein will. Da ist alles prima. Aber alles "Überraschende" und "Fremde" oder "Laute" und "Schnelle" versetzt ihn direkt in den Fluchtmodus.
 
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Ob es ein Trauma ist, oder eben Erfahrungen die ihm Angstverhalten angelernt haben, darüber kann man streiten.
Was nicht hilft bei vielen Tieren ist die Bestätigung eines Schreckmomentes. Solange keine Lebensgefahr herrscht durch z.B eine verhedderte Angel (Erstickungsgefahr oder dass eine Pfote abgeschnürt wird) - ruhig hingehen, warten bis der Kater sich beruhigt und eventuell selbst rausfindet oder eben etwas helfen. Aber nicht auf Teufel komm raus beispielsweise hinterher und "Oh Gott, die Katze!!" - außer natürlich er läuft Gefahr, sich damit zu verletzen. Denn durch deine Reaktion signalisierst du ihm "Die böse Angel! Ich werde sterben!!"

Unsere Katzen hatten, um das Beispiel mit dem Staubsauger aufzugreifen, anfangs tierisch Schiss vor diesem. Wir haben aber nix gemacht. Munter gesaugt, auch wenn die Zwei dann wie Flummis umhersprangen. Mittlerweile kann ich damit direkt an die Zwei ran. Ist zwar noch gruselig, aber kein Unheil mehr.
Auch bei Gewittern tun wir Nichts. Wieso auch, passiert doch Nix 😛
So entsteht auch kein "Hilfe, selbst die Menschen haben Schiss!"
 
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Da ich hier gerufen wurde mal ein kurzes Statement von mir:
Ich arbeite ja hauptsächlich mit Scheu und Angstkatzen und habe hier oft schwerst traumatisierte Tiere. Der Trick ist tatsächlich die Katzen zu "reseten" und nochmal neu anfangen zu lassen. Anders als wir Menschen leben Katzen nicht in der Vergangenheit, sondern im Hier und Jetzt. Das heißt ein Trauma schleppt sich nur weiter fort insofern es ein daraus erlerntes Verhalten gibt. Erlerntes Verhalten kann man aber durch Umlernen sozusagen "überschreiben" und so die Folgen des Traumas minimieren. Wie gut das klappt hängt zum einen davon ab, wie tief die Verhaltensmuster bereits eingeprägt sind und zum anderen vom Charakter. Und um das umlernen hinzukriegen braucht es neben entsprechenden Übungen und Tricks auch - wie Wasabikitten sagt - ein anderes Verhalten der Umgebung, das eben nicht mehr die alten Muster bedient. Erwarte ich ein ängstliches Verhalten, wird das Mietz darin festgefahren bleiben.
Was ich ganz oft erlebe bei den Mietzen von draußen sind sogenannte Follower-pärchen: da haftet sich ein im Charakter eher schüchternes Mietz an ein Selbstbewußtes und kann so in dessen Windschatten trotz seiner ängstlichen Art gut klarkommen.
Holt man diese Pärchen nun rein, dann dreht sich oft das Blatt: durch die Sicherheit der Wände und der gesicherten Rund-um-Versorgung kann das ängstliche Mietz nun aufatmen, da es nicht mehr entgegen seiner Charaktereigenschaft tapfer sein muß um zu überleben, sondern sich fallenlasen darf. Während das Selbstbewußte Mietz auf seiner erlernten Schiene versucxht weiterzulaufen und sich gegen die ungewohnten Verhältnisse auflehnt bzw. nun verunsichet ist, weil seine bekannte Welt zusammengebrochen ist und die erlernten Strukturen nicht mehr funktionieren. Solche Pärchen entzweoen sich dann bzw. ich versuche sie bewußt nicht zusammen zu vermitteln, da eben sonst das schüchterne ewig im Schatten des anderen festgeklebt ist. Spätestens, wenn man diese Pärchen trennt wird nämlich das Schüchterne plötzlich sein eigenes Selbstbewußtsein entdecken - gestärkt durch den geschützten Rahmen den das Leben beim Menschen bietet.
Und ähnliches sehe ich jetzt auch hier: der Jüngere orientiert sich an dem Alten - er ist es so von klein auf gewohnt, kennt es nicht anders. Würde man ihm aber mal was zutrauen, ihm die Möglichkeit geben mal unabhängig von dem Alten Erfolgserlebnisse (z.B. durch separates klickern) zu bekommen, würde da wahrscheinlich nach und nach ein ganz anderes Mietz zum Vorschein kommen....
 
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Jetzt stellt sich aber heraus, daß der Oskar trotz bester Voraussetzungen leider das Problem hat, dass er an mir nach einer Zitze sucht und an mir nuckelt. Er tut das zur Zeit nur an mir weil die Katergemeinschaft einfach noch nicht so weit ist, zusammengerollt mit dem Neuen zu schlafen und zu kuscheln.

Meine Sorge ist nun, dass der Kleine einen Knacks weg hat und das Nuckeln dauerhaft bleibt. Ich sehe dabei weniger das Problem, dass er es an mir macht. Ich sehe ein Problem, wenn er es an den alteingesessenen Katern macht.
Denn, entweder sie lassen es zu und ich werde ganz viele entzündete Katerzitzen behandeln oder aber sie lassen es nicht zu und es wird nie der Punkt kommen, wo sie alle zu einer harmonischen Gruppe mit Gruppenkuscheln verschmelzen.

Der Kleine muß jetzt lernen, das sein zu lassen. Und ich bin nicht seine Mutter, ich kann es ihm nicht auf kätzische Weise beibringen.
Eingangsbeitrag :
Es ging um das Nuckeln der Katze und dessen Problemlösung.
Keinesfalls darum, die Babykatze abzugeben.

Die darauffolgenden Beiträge gingen in eine ganz andere Richtung, vom Nuckeln war nicht mehr die Rede.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eingangsbeitrag :
Es ging um das Nuckeln der Katze und dessen Problemlösung.
Keinesfalls darum, die Babykatze abzugeben.

Die darauffolgenden Beiträge gingen in eine ganz andere Richtung, vom Nuckeln war nicht mehr die Rede.

Und?

Gespräche entwickeln sich.
 
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Eingangsbeitrag :
Es ging um das Nuckeln der Katze und dessen Problemlösung.
Keinesfalls darum, die Babykatze abzugeben.

Die darauffolgenden Beiträge gingen in eine ganz andere Richtung, vom Nuckeln war nicht mehr die Rede.
Ja, darum ging es im Eingangsbeitrag. Dann wurde auf ein zweites Kitten hingewiesen, das ging aber nicht wegen Panda. Dann wurde empfohlen das Kitten zurück zu bringen und für Panda einen passenden Partner zu holen, ging nicht wegen Panda.
Inzwischen gibt es wohl Streit zwischen den Altkatzen.
Ich habe immer noch ein Problem kitten in der Wohnung und 2 ausgezogene Herren, die einfach nicht mehr nach Hause kommen.
Der Panda lässt mich gar nicht mehr an sich heran und hat alle Jahre des Vertrauens vergessen. Streicht aber ums Haus wie ein falscher fuffziger. Dem Senior habe ich seine Medis nicht geben können.

Ich bin ziemlich ratlos und werde heute das Tierheim kontaktieren.

Ich hätte gehofft, dass der Senior cool und gelassen sich einfach weitestgehend raus hält. Der will nicht mehr spielen, mit keinem.
Der Panda schon, und gerade weil der Panda den Senior mit steifen Gelenken zum Spielwrestlen überfällt und der Senior ihm dafür eine knallt, genau deshalb habe ich gedacht, der Panda würde vom Spieltrieb des kleinen angesteckt und von dem Punkt an wäre es machbar gewesen.

Der Senior war cool und gelassen mit dem Panda als kitten. Hat dem Panda als kitten auch beigebracht, was nicht für ihn ok ist, aber ruhig und gelassen.
Jetzt hat sich zuallererst der Senior quer gestellt und Panda macht alles was der Senior macht.

Die allererste Begegnung zwischen dem neuen kleinen und Panda war Nasengruss und Schwanz nach oben, bei beiden. Dann hat der Senior dem Panda aber gezeigt was er davon hält und seitdem wird es nur noch schlimmer.

Das Problem, dass sich 2 gegen 1 stellen bleibt bestehen, auch wenn ich ein älteres Tier versuche zu Vergemeinschaften. Ich glaube, ich kann keinen dritten etablieren. Gar keinen. Auch wenn der Panda eigentlich einen bräuchte, er weiß es halt nicht selber. Er versucht Spielen beim Senior einzufordern und geht ihm auf den Sack damit.
 
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Bei solchen Problemen mit den Altkatzen gerade, empfinde ich das Nuckeln des Kitten irgendwie nebensächlich.
Das man einen Eingangstext dann auf diese Nebensächlichkeit auslegt, finde ich zwar komisch, aber naja….vlt musste das ja erstmal sortiert werden.
 
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Bei solchen Problemen mit den Altkatzen gerade, empfinde ich das Nuckeln des Kitten irgendwie nebensächlich.
Das man einen Eingangstext dann auf diese Nebensächlichkeit auslegt, finde ich zwar komisch, aber naja….vlt musste das ja erstmal sortiert werden.
Ich glaube, am Anfang wurde die Kombi als gut empfunden und gedacht, dass sind nur leichte anfangsschwierigkeiten.
Es bestand die Befürchtung, dass, wenn alles dann rund läuft zwischen den Katern,das Nuckeln, dass wieder zerstören könnte.
Mittlerweile hat sich das dann aber anders entwickelt.
 
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Der Trick ist tatsächlich die Katzen zu "reseten" und nochmal neu anfangen zu lassen. Anders als wir Menschen leben Katzen nicht in der Vergangenheit, sondern im Hier und Jetzt. Das heißt ein Trauma schleppt sich nur weiter fort insofern es ein daraus erlerntes Verhalten gibt. Erlerntes Verhalten kann man aber durch Umlernen sozusagen "überschreiben" und so die Folgen des Traumas minimieren.

Das finde ich total interessant.

Und um das umlernen hinzukriegen braucht es neben entsprechenden Übungen und Tricks auch ein anderes Verhalten der Umgebung, das eben nicht mehr die alten Muster bedient.

Gerne würde ich mehr über diese Tricks und Übungen erfahren.

Spätestens, wenn man diese Pärchen trennt wird nämlich das Schüchterne plötzlich sein eigenes Selbstbewußtsein entdecken - gestärkt durch den geschützten Rahmen den das Leben beim Menschen bietet.

Ich kann die beiden nicht trennen, ich bin nur eine Person mit nur einem Zuhause.

Aber ich wollte diesen dritten Kater genau weil die Dynamik zwischen dem Panda und Senior so wie sie ist nicht mehr so ganz funktioniert und dienlich ist. Verschiedene Bedürfnisse.
Leider sehen die 2 es anders. Aus eigener Sichtweise haben die 2 alles was sie brauchen und so haben sich 2 gegen den Neuling gestellt.
In diesem Fall war es ein Baby was daran jetzt kaputt gehen würde, deswegen gebe ich es ab.
Diw Dynamik wäre aber wahrscheinlich die gleiche gewesen, egal was für ein Neuling es gewesen wäre.
Die beiden alten vermeiden einfach jegliche Auseinandersetzung mit dem Neuankömmling und haben ein Protestcamp draußen.

Und ähnliches sehe ich jetzt auch hier: der Jüngere orientiert sich an dem Alten - er ist es so von klein auf gewohnt, kennt es nicht anders. Würde man ihm aber mal was zutrauen, ihm die Möglichkeit geben mal unabhängig von dem Alten Erfolgserlebnisse (z.B. durch separates klickern) zu bekommen, würde da wahrscheinlich nach und nach ein ganz anderes Mietz zum Vorschein kommen....

Der Panda ist inzwischen 2 mal umgezogen. Wir haben zuerst 1 Jahr mit im Haus meiner Mutter gewohnt und sind erst danach in diese Wohnung umgezogen.
Er hat beim ersten Mal sehr damit zu knapsen gehabt und kam nicht gut damit klar. Hat etwa ein halbes Jahr gebraucht.

Dazu kam, dass meine Mutter keinen Kontakt wirklich zu Katzen hatte vorher und alles für sie auch neu war.
Also eigentlich das was du schreibst, sie hat sich nicht eindeutig und berechenbar bewegt. Erst da ist mir aufgefallen, dass ich es instinktiv tue. Sie hatte keinen Blick dafür wenn die Katze sie etwas gefragt hat, zB raus oder rein gelassen zu werden. Es gab keine Klappe. Auch Klounfälle sind passiert weil meine Mutter Türen geschlossen hat die zum KaKlo geführt haben und ich gar nicht auf den Gedanken kam, vorm ins Bett gehen eine extra Türkontrolle zu machen.
Also, meine Mutter hatte einfach keine Erfahrung, auch nicht im Umgang mit dem Spezialfall Panda.
Sie hat es einfach nicht wahrgenommen, wenn der Panda unters Sofa gezischt ist weil meine Mutter rumgeschrien hat.

Ich weiß gut wie ich den Panda überredet hatte, daß ich ihm die Zecken abpflücken durfte und meine Mutter gebeten habe, mir eine andere Pinzette zu holen weil die die ich hatte scheisse war. Und sie kam wieder und gab sie mir, und der Panda zerkratzte mich und zischte ab. Einfach weil meine Mutter aus seiner Perspektive unglaublich bedrohlich auf ihn zu kam. Erst da ist mir aufgefallen, dass ich das instinktiv mache und sie eben nicht.
Also, weil du meintest:

Erwarte ich ein ängstliches Verhalten, wird das Mietz darin festgefahren bleiben.

Ich glaube, das stimmt nicht auf dieser Ebene.
Beide meiner Katzen haben meine Mutter gemieden. Ein Jahr lang.

Ich glaube, dass es auf anderen Ebenen stimmt.
Ich habe irgendwo weiter oben geschrieben, dass mich der Panda mal beim Tragen komplett und ganz schlimm zerkratzt hat, aus Angst. Das war zu einem Zeitpunkt, wo Tragen lange etabliert war. Und dann war irgendwo irgendwas, keine Ahnung, ein Geräusch oder eine Bewegung, und er wollte in Panik einfach weg. Für mich kam es aus heiterem Himmel, ich war mir keines Triggers bewusst. Die Hose war zerfetzt, meine Oberschenkel, meine Arme, Bauch - alles.
Wenn ich danach eine Erwartungshaltung eingenommen hätte und ihm nie wieder vertraut hätte und es nie wieder versucht hätte mit dem Tragen, dann wäre er auch nicht weiter gewachsen.

Er ist auch an den Umzügen gewachsen. Hat ein halbes Jahr gedauert, aber dann ergab sich ein gestärkter Panda.
Deswegen glaube ich, daß das stimmt mit dem reseten und daß neue Herausforderungen und Gelegenheiten etwas zu meistern den Panda wachsen lassen.

Ich habe mir ein Buch und einen Klicker gekauft als der Panda zeitweise Alleinekater war. Es hat nicht geklappt. Er hatte Angst vor der gesamten Situation wo ich irgendwas von ihm wollte und er das nicht einordnen konnte - noch nicht. Er hat sich nicht mal getraut, irgendein Leckerli zu nehmen. Das click machte ihm Angst, die Situation machte ihm Angst.
Es war einfach keine Ruhe drin, er hatte keinen Kopf dafür. Es ist bei 2 Wochen mit gelegentlichen Versuchen geblieben, ihm überhaupt das Konzept Click-Leckerli beizubringen und es hat nicht geklappt.
Und vielleicht hatte ich auch nicht den Kopf dafür zu der Zeit.

Wir gehen spazieren (nicht seit Oskar), und das heißt wir gehen eine Runde die ich alleine ohne Gekatz etwa 10min gehe. Das lief erst so, dass der Senior mir hinterher kam und der Panda dem Senior. Aber dann sind der Panda und ich auch ohne Senior spazieren gegangen, und es hat geklappt. Und der ganze Kater leuchtete Selbstbewusstsein. Das war total klasse.

Aber dennoch, als der Panda länger Alleinekater war fehlte ihm dieser Ankerpunkt des Seniors. Er hat sich nicht an mich stattdessen gehängt sondern hat sich in sich selbst zurück gezogen. Ich hatte den Eindruck, dass die Anwesenheit des Seniors notwendig ist damit der Panda überhaupt den Kopf hat für neue Herausforderungen.
Sie hängen ja auch nie den ganzen Tag miteinander ab. Beide machen Alleingänge und eigene Erfahrungen in der weiten Welt. Aber mit der Rahmenbedingung der Stabilität dieser Beziehung zum Senior.
Bis zu diesem Versuch, einen dritten Kater einzuführen, hatte ich nie den Eindruck, daß die Dynamik zwischen Panda und Senior einen von zweien behindert.

Aber zur Etablierung eines Dritten habe ich gedacht, dass man die zwei irgendwie etwas aufbrechen müsste damit ein Dritter überhaupt reingelassen werden kann. Ich sehe halt nicht wie genau in der Praxis das gehen sollte.
 
Inzwischen gibt es wohl Streit zwischen den Altkatzen.

Nein, es gibt keinen Streit zwischen den Altkatzen. Aber es gibt 2 Altkatzen unterschiedlicher Lebensabschnitte mit unterschiedlichen Bedürfnissen, die sie gegenseitig kommunizieren.
Panda rauft den Senior an und sagt "ey, du, lass uns spielen! Hast du früher auch toll gefunden"
Und der Senior faucht und sagt "ey, lass mich in Ruhe, ich habe steife Gelenke".

Die verschiedenen Bedürfnisse gibt es seit 3 Jahren, auch wenn sie erst nach der Krankheit des roten wirklich groß geworden sind, bis dahin ist er nämlich selber über die Wiese gefetzt mit dem jüngeren.
Und wenn wir 2020 nicht hätten umziehen müssen (und das genug Veränderungen waren für beide zu der Zeit) und wenn der Senior 2021 nicht sehr krank gewesen wäre, dann hätte ich vorher schon versucht, ein drittes Tier zu etablieren damit jeder kriegt was er braucht. Senior kriegt seine Ruhe, Panda einen Spielkameraden.

Streit gibt es nicht zwischen den Altkatzen.
Ich sehe die unterschiedlichen Bedürfnisse besser von außen als die zwei selber. Die rotten sich gegen den Neuling zusammen. Weil das alte besser ist als jeder Eindringling.
 
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