Katzen leben im Hier und Jetzt, für diese gibt es das Konzept "Das Alte" selten. Das wurde ja in dem einen Posting bezüglich vergangener Erfahrungen erklärt, weshalb es auch unwahrscheinlich ist, dass die Katzen sich bewusst zusammenrotten um den Neuen zu mobben, weil sie "das Alte" wollen.
Na, dem würde ich stark widersprechen. Sie leben im hier und jetzt, und sind trotzdem stark Routine-Tiere. Das alte Bekannte und die Berrechenbarkeit des Bekannten sind total wichtig für Katzen.
Das Alte wäre also nicht das von vor einem Jahr, aber eben die Routinen die sich täglich wiederholen für eine geraume Zeit, also nicht 2 Tage sondern eher 2 Wochen. Besser: 2 Monate.
Das gilt für alles bei Katzen - Meiner Erfahrung nach.
Ich habe 2021 aus ganz freien Freigängern mit offener Klappe 24/7 Tagesfreigänger gemacht und es hat bestimmt 6 Monate gedauert bis sie von der alleine zur richtigen Uhrzeit gekommen sind. Die Routine hat es gelehrt. Bei Katzen geht alles um Routine.
Selbst der kleine neue, nach ein paar Tagen hatte er raus, dass ich ihn aus der Küche wieder rauspflücke. Und es wurde ein Spiel. Er hat sich super gefreut, es verstanden zu haben. Immer wenn ich in die Küche gehe pflückt mich Bohne wieder raus. Der fand das Klasse, dass er mich verstanden hatte, ein Muster entdeckt hatte.
Noch ein paar Monate weiter hätte diese Konsequenz es zu einem echten Verbot verdichtet, auch für ihn. Er hätte es als Verbot verstanden. Und dann in der Pubertät absichtlich getestet und dann muß man manchmal inkonsequent reagieren und ihn nicht aus der Küche pflücken damit man eben nicht mehr berechenbar ist und die Küche nicht mehr so spannend ist.
Aber am Anfang sind Verbote erst Spiele.
Konsequenz über Zeit ist das was bei Katzen funktioniert.
Meinen habe ich niemals Menschenmassen gegeben, keine Reste, einfach gar nichts. Die haben sich später nie dafür interessiert. Ich habe Essen offen stehen lassen können in Abwesenheit, keiner war je dran. Kennen wir nicht - essen wir nicht.
It alles Routine und damit Vergangenheit, die sich aber im Hier und Jetzt wiederholt. Wenn sich Routinen nicht mehr wiederholen und aufhören orientiert sich die Katz neu.
Wenn ich anfange, Menschenessen zu verfüttern dann dauert es bestimmt nicht lange und sie gehen an meinen Teller wenn ich etwas esse.
Das heißt auch, wenn ich Panda und Oskar dazu bekommen hätte, zu interagieren und zu spielen wäre die alte Freundschaft mit dem Senior etwas aufgebrochen weil sich die Katzen neu orientiert hätten und es ein positives Inzentiv gegeben hätte, sich neu zu orientieren. Katzen sind, wie wir auch, ganz lernwillig für alles was Spaß macht.
Aber ohne jegliche Interaktion passiert auch einfach gar nichts, keine neue Fakten werden etabliert. Und natürlich halten dann die Katzen am alten fest. Das Bekannte. Und weil es territoriale Tiere sind ist jeder Neuling erstmal Grund für Argwohn und das alte Bekannte ist besser.
Das hat nichts mit dem Leben im Hier und Jetzt zu tun. Katzen sind Routinetiere und orientieren sich neu wenn sich die Routine ändert. Die Neuorientierung ist das Leben im Hier und Jetzt.