das er gerade nicht richtig frisst, ist leider nicht normal.
Ich verstehe völlig, dass du dir Sorgen machst, wenn dein Kater sonst gut frisst und jetzt nicht. Ich kenne das von meiner letzten Katze, die immer wieder solche Phasen hatte. Sie hatte wahrscheinlich keine bösartige Erkrankung wie dein Kater, obwohl "Lymphom" nie 100% ausgeschlossen wurde. Aber auf Grund der Darmproblematik (wohl IBD) und unklarem Geschehen in der Leber ("komische Flecken") bekam auch sie Prednisolon.
Auch ich habe anfangs versucht, die Dosis auf 2,5 mg/Tag zu reduzieren, ganz kurz auch auf 1,25 mg - hat einfach nicht funktioniert. Letzten Endes kamen wir ne zeitlang mit 3,75 mg ganz gut hin, irgendwann musste ich einsehen, dass es einfach 5 mg sein müssen. Katzen vertragen Cortison wesentlich besser als Hunde und Menschen wurde mir erklärt. Sie bekam keinen Diabetes, keine schlechter werdenden Nierenwerte oder sonstigen Probleme. Sie verstarb vor 2 Wochen nicht an den Folgen der Cortisongabe, sondern nach einer Zahn OP......
Nun ist die Diagnose bei deinem Kater ja eine völlig andere. Bei euch geht es, so wie ich das sehe, darum Mörgel eine Restlebenszeit zu ermöglichen, die ihm gute Lebensqualität schafft. Dazu gehört meiner Meinung nach auch, dass er das tun kann, was er gerne tut: fressen.
Wenn ihm eine höhere Dosis Prednisolon diese Qualität verschafft - welche Argumente sprechen dann gegen eine Dosiserhöhung? Das wäre die Frage, die ich mir stellen würde.
Fakt ist ja: so traurig es ist, wenn man diesen so lebensfroh drein schauenden Kater sieht - es geht hier um Palliativmedizin. Das heißt: eventuelle Langzeitfolgen der Cortisongabe würden in meinen Überlegungen nicht die geringste Rolle spielen.
Insofern verstehe ich viele Tierärzte nicht, die, trotz guten Anpsrechens der Katzen auf eine Cortisonbehandlung um jeden Preis eine Reduzierung der Dosen erzwingen wollen - auch bei sehr alten und/oder sehr kranken Katzen. Warum soll man ihnen Lebensqualität nehmen und das Szenario von Nebenwirkungen höher bewerten, als die für sie positiven Seiten zu sehen? Die meisten dieser alten und kranken Katzen würden das Auftreten von Nebenwirkungen wahrscheinlich nie erleben.
Unsere Tierärzte sahen das zum Glück so.
Ob Mörgel von einer höheren Dosis profitieren würde, müsste man ausprobieren. Da wurde mir gesagt: dann gleich wieder hoch einsteigen und notfalls in sehr kleinen Schritten wieder reduzieren. Also z.B. die 5 mg nicht gleich wieder halbieren. Ich habe dann zunächst von 1/4 Tablette (1,25 mg) versucht, die Hälfte abzupfriemeln und dazu dann 2,5 mg. War viel Versuch und Irrtum dabei, bis ich bei 5 mg geblieben bin.
Vielleicht wäre es bei Mörgel einen Versuch wert.
Ansonsten drücke ich euch ganz fest die Daumen, dass euch noch viel gemeinsame Zeit bleibt.