Ich habe wirklich lange darüber nach gedacht.
Was macht Tierschutz aus, wie kann ich da mitmachen.
Und da stosse ich gerade an diese Meinung, "was geht mich das Elend der anderen an??"
Wieso bitte, sollte ich an der Sanierung des Altersheimes teilnehmen?
Hast Du das Ehrenamtlich gemacht???
Wenn ja, dann Danke, Du gehörst nicht zu den, die die Augen zu machen.
Wenn Nein, na, dann hast Du etwas für Dich gemacht, Geld verdient.
Ich denke, wenn jeder Pelz trägt, dann werden wir weiter Nerze einfach so vergasen.
Und wenn jeder Schildkrötensuppe isst, dann werden wir keine Meeresschildkröten mehr im Meer bewundern können.
Und wenn jeder Rassekatzen kauft, dann werden wir weiter unsere Tierheime voll haben.
So läuft es nun mal.
jede Ameise ist super klein, nur eine Ansammlung von tausend von Ameisen sind gefährlich.
Ich habe, nicht mit einem Wort, angedeutet, mich würde das Elend Anderer nichts angehen. Das interpretierst du, mit Gewalt, in meinen Post hinein. Ich drückte lediglich aus, dass meine Rassekatzen nichts mit Tierschutz zu tun haben. Die paar Rassekatzen mehr oder weniger würden am Problem der Tierheime ohnehin wenig bis nichts ändern. Es kauft eben nicht Jeder eine Rassekatze.
Wie viele Katzen mag es in unserem Landkreis geben? Sicher viele tausend. Wie viele davon sind Rassekatzen? Außer meinen hörte ich bisher von genau 2.
Natürlich habe ich an der Sanierung des Altenheims ehrenamtlich teilgenommen, sonst wäre mein Vergleich doch völlig blödsinnig. Im Übrigen meinte ich damit nicht, dass ich da Wände tapeziert hätte, sondern eine finanzielle Sanierung. Das Haus produzierte schwere Verluste und schob einen millionenschweren Renovierungsstau vor sich her. Die Schließung war absehbar, obwohl das Heim, bei den Bewohnern, sehr beliebt ist. Daher bat man mich die Kostenstruktur zu verbessern, Managementfehler zu beheben und Verhandlungen mit Geldgebern zu führen. Ich bin Manager und davon verstehe ich etwas. Wäre ich Tierarzt, würde ich vielleicht einem Tierheim helfen, wäre ich Putzfrau, würde ich die Kirche reinigen. Nach 4 Jahren ist das Projekt inzwischen abgeschlossen und das Altenheim wird überleben.
Deine weiteren Beispiele sind schlicht falsch. Selbst in "hippen" Kreisen sind Pelze inzwischen völlig out, eben weil die Gesellschaft, gegenüber sinnlosem Tiersterben, sensibilisiert ist. Schildkrötensuppe ist seit Jahrzehnten verboten, weil die Tierart bedroht ist.
Im Übrigen gibt es eine überwältigend große Anzahl an Menschen, gerade hier in Deutschland, die permanent ihre Freizeit, ihr Geld und im Extremfall ihre Gesundheit, für Andere, opfern. Die machen da nur kein großes Gewese von, sondern betrachten es als selbstverständlich. Jeder freiwillige Feuerwehrmann, jeder Vorstand eines Fußballvereins, jedes aktive Mitglied einer Kirche macht das.
Wenn du aber versuchst, dich, als Tierschützer, zu adeln, weil du nun zufällig in einer Tierschutzorganisation tätig bist, funktioniert das nicht. Halb Deutschland wäre dann adlig.
Der Geschäftsfreund von mir, der gerade ein paar hunderttausend Euro ausgegeben hat, um eine Kinderklinik besser auszustatten, hat das nicht gemacht, weil er sein Bild in der Zeitung sehen wollte, sondern weil er helfen wollte. Er blieb anonym, und wenn du glaubst das wäre ein Einzelfall, irrst du gewaltig. Ich kenne einen Freundeskreis, der bereits in Dutzender solcher Fälle geholfen hat. Von denen ist nicht ein einziger Name je bekannt geworden. Würdest du diese Leute sehen, würdest du sie sicher allesamt als feine, arrogante, egoistische Pinkel betrachten, weil sie sich nirgendwo die Finger schmutzig machen. Sie helfen einfach da, wo sie können und sie verlangen nicht, dass man dafür einen Kniefall vor ihnen macht. Das ich überhaupt davon weiß, betrachte ich als Ehre und großen Vertrauensbeweis.
Was ist wohl schwieriger, Katzen in einem Tierheim zu pflegen oder, als Feuerwehrmann, eine zertrümmerte Leiche unter einem Traktor hervor zu ziehen? Würdest du nachts um drei aufstehen, um unter erheblichen Risiken für dich selbst, Kinder und Tiere aus einem brennenden Bauernhof zu holen?
Jeder von uns sollte offen, für die Probleme Anderer, sein. Wie und wo er hilft, sollte man aber schon ihm überlassen. Ich hätte nicht so viel Geld, bin auch kein Handwerker und als Feuerwehrmann körperlich ungeeignet, aber ich habe Wissen, ergo helfe ich da, wo mein Wissen nützt.
Was hat das jetzt mit Tierschutz zu tun? Genau, überhaupt nichts, das kann es auch nicht, weil Tierschutz im Augenblick überhaupt nicht das Thema ist.