Mensch Leute,
das Mädchen ist 13-jahre alt.
Könnt ihr euch noch erinnern wie ihr in dem Alter wart, wenn ihr unbedingt etwas wolltet?
Ich möchte hier wirklich mal an die Sensibilität einiger weniger appellieren.
Einige scheiben sehr einfühlsam und freundlich ihre Meinung, das finde ich toll, denn es ist wichtig, dass Bella erfährt, dass Einzelhaltung für Babys nicht geeignet ist (Wohnung), was für Kosten auf sie zukommen, und dass sie daran denkt, was in 15 Jahren ist.
Aber einige schießen hier auch wirklich etwas übers Ziel hinaus. Mit extremen Meinungen, die sie einer 13-jährigen ungehemmt vor den Kopf knallen. Sie weiß es noch nicht besser, da kann man doch freundlich bleiben.
Und ja, sie hat nicht sofort auf alles reagiert, aber es gab hier an einem Tag über 130 Antworten und das muss man auch erst mal alles lesen, und sich darüber Gedanken machen. Es war ihr Traum eine Katze zu haben, und der *peng* platzt gerade wahrscheinlich. Sowas ist hart, wenn man Katzen liebt.
Zu der Sache mit der Einzelhaltung stimme ich zum Teil überein. Ich kann es nicht gutheißen, ein Kitten allein in eine Wohnung zu stecken. Und es ist schön, dass Bella das hier gesagt wurde.
Außerdem denke ich, dass eine zweite Katze immer toll ist, es sei denn eine ältere Katze kommt damit nicht klar.
Ich denke aber auch, dass ein Freigänger, der in seiner Umgebung viele andere Katzen hat, es vielleicht sogar durchaus zu schätzen weiß, wenn er in seinem Reich seine Ruhe hat. Natürlich kann ich das nicht wissen, ich bin ja kein Katzenflüsterer 😉
Wie das mit Jungtieren ist, die einige Wochen nicht raus können, und folglich alleine sind habe ich mich ehrlich gesagt noch nie gefragt... Aber ein berechtigter Einwand.
Ich denke jedoch, man sollte nie alles über einen Kamm scheren. Das tun hier leider manche.
So, und nun zu dir Bella. Ich kann sehr gut verstehen wie sehr du dir eine Katze wünschst. Das Leben mit Katzen ist wirklich toll und sehr Lebenswert 😉
Ich denke jedoch, dass du vorher einige Sachen klären solltest.
Zum Beispiel das mit dem Geld. 30 Euro reichen nicht aus. Jedenfalls nicht im Schnitt. Und du hast dann ja auch gar nichts mehr übrig, habe ich das richtig verstanden? Willst du denn nicht mal ins Kino oder so gehen?
Ich hätte einen Vorschlag: Frag doch mal deine Mutter, ob sie dir im Monat z.B.40 Euro für die Katze(n, zum plural komm ich gleich) gibt. Das könntest du in eine Spardose tun, und wirklich nur für die Katzen benutzen. Jeden Monat. Was übrig bleibt, ist für den nächsten. Wenn etwas fehlt, kannst du mit deinem Taschengeld aushelfen, oder zum Beispiel wenn du ein extra wie ein Spielzeug kaufen möchtest. So würde sich evt. sogar etwas Geld für Tierarztbesuche zusammensparen. Natürlich müsste deine Mam dir zusagen, im Notfall, wenn es nicht reicht für TA Besuche oder ähnliches noch etwas dazuzugeben. Aber so hättest du genug Geld, und würdest sogar lernen es einzuteilen.
Wenn du vielleicht in 1-2 Jahren einen Nebenjob hast, könntest du ja alles selbst bezahlen. Vielleicht machst du mit deiner Mutter ab, dass du mit 16 dann arbeitest, und alleine für die Katze sorgst? (immer mit der Möglichkeit bei höheren Kosten auf deine Mam zurückzukommen, das ist natürlich wichtig).
Zur Einzelhaltung: Ohne Freigang würde ich das wirklich nicht empfehlen, niemals. Das tut der Katze nicht gut, und sie wird unglücklich. Kannst du das verstehen? Du hast ein paar Freunde, aber die Katze hätte dann niemanden, der ist wie sie. Und raus könnte sie auch nicht um jemanden kennen zu lernen.
Deshalb gibt es 2 Möglichkeiten:
1. Du nimmst dir 2 Katzen. Das können dann auch 2 Kitten sein, gut eignen sich geschwister, die kennen sich schon 😉
Das ist natürlich etwas teurer, grade bei TA Kosten zum Beispiel.
2. Du suchst dir gezielt eine Katze die ausdrücklich nur in Einzelhaltung vermittelt wird, weil sie sich leider mit Artgenossen nicht versteht. Das kann eigentlich kein Kitten sein, denn die sind quasi ja noch "normal". Es würde eine Katze sein, die in jungen Jahren alleine gehalten wurde, oder vielleicht vernachlässigt wurde. Solche findest du immer im Tierheim und sie sind meist besonders dankbar, ein zu Hause zu bekommen.
Ich finde ehrlich gesagt sogar, dass eine etwas ältere Katze, mit 8 oder 9 Jahren sehr gut zu dir passen würde. Die sind meist sehr verschmust und manche spielen auch noch gern. Und ich sehe den Vorteil darin, dass du dich nicht so lange bindest, auch wenn das hart klingt. Die Katze hat schon die Hälfte ihres Lebens hinter sich, und würde die zweite, vermutlich schönere Hälfte bei dir verbringen. Deine Lebensumstände ändern sich in den nächsten 10 Jahren sehr stark, und du weisst jetzt noch nicht wo es hingeht.
Du kannst natürlich trotzdem nie vorraussagen, wie lange eine Katze leben wird, Gottseidank.
Aber du würdest mit einer älteren katze nicht eine verpflichtung eingehen bis du schon Kinder hast, sondern vielleicht nur, bis du selbnst ausziehst und ein neues Leben anfängst, oder bis du dein 1. Kind bekommst, oder was auch immer.
Ein sehr gutes Werk würdest du auch tun, denn alte Katzen sind (aus mir unverständlichen Gründen) sehr schwer vermittelbar.
Nun noch etwas grundsätzliches:
Du musst dir unbedingt klar machen, was du für eine Verpflichtung eingehst.
Du wirst dich immer um die Katze kümmern müssen, egal was gerade ist. Wenn du einen neuen Freund hast, wenn du mit deinen Freunden ins Kino willst, wenn du auswärts schläfst. Die Katze kann man nicht abstellen.
ich kenne dich nicht, aber ich weiß wie ich mit 13 war, daher sage ich das, bitte nicht falsch verstehen 😉
Eine Katze macht auch mal etwas, was einem nicht gefällt, sie will nicht immer schmusen und spielen, manchmal auch alleine sein.
Es könnte auch sein, dass sie sich als ihre bezugsperson jemand anderes sucht, zum Beispiel deine Mutter. Das ist nicht wahrscheinlich, kann aber passieren. Dann kann man die Katze nicht einfach wieder abgeben (rein hypothetisch, nicht dass ich glaube du würdest das tun).
Kurz: Was auch passiert, mit einer Katze hast du eine Verpflichtung, und dir selbst zuliebe solltest du dir ganz genau überlegen, ob du das eingehen kannst.
Liebe grüße,
Kaddaa