Die Frage ist gut, aber hilft nicht. Es gibt Themen, die viele Schattierungen haben und andere die nur eine eindeutige Position zulassen. Man kann für oder gegen die Todesstrafe sein, aber man kann Niemanden halb aufhängen. Da liegt bei uns der Unterschied, du versuchst eben genau das. Du willst die Hybriden halb hinrichten. Bengalen werden aber ethisch nicht besser gegenüber anderen Hybriden, weil ihr Ursprung weiter zurück liegt.
Du kannst nicht ernsthaft behaupten Bengalkatze mit Hauskatze finde ich ok, aber Papagei mit Kanarienvogel geht gar nicht. Da fehlt einfach die Logik.
Wenn du schon dabei bist, beantworte vielleicht auch gleich noch die Frage ob du meine Beiträge liest.
Würdest du das nämlich tun, wüsstest du, dass ich zum Beispiel auch die Paarung von Bengalkatze mit Hauskatze nicht ok finde.
Und ja, man kann für und gegen die Todesstrafe sein, aber es gibt verdammt viele Abstufungen dazwischen, wenn es darum geht wer die Todesstrafe verdient und wer nicht.
Die Frage ist nicht, ob Zucht mit Wildkatzen gut oder schlecht ist, denn der Bereich ist, wie du so schön sagst nur schwarz oder weiß. Es geht um die Zucht einer Rasse, die vor vielen Jahren aus Verpaarungen mit Wildkatzen entstanden sind.
Und du glaubst, dass Aufklärung über "seriöse" Züchter ausgerechnet bei Bengalen funktionieren wird, wo es bei Millionen Tieren kein bischen funktioniert und Tiere immer noch vom Vermehrer, Hobbyzucht, plattnasig, krank usw. usf. gekauft werden? Selbst in diesem Strang gab es einen Bengalhalter, der zugegeben hat, dass er über die ganze Vergangenheit der Rasse gar nicht Bescheid weiß, aber du glaubst nun irgendwas (was genau?) werde sich mit etwas "Aufklärung" ändern?
Jeder Halter, der VOR der Anschaffung KORREKTE Informationen erhält und am Ende bei einem seriösen Züchter oder vielleicht sogar bei einer anderen Rasse landet, ist die Mühe wert.
Und ja, ich bin durchaus der Meinung, dass heute mehr Menschen bereit sind, sich über Haustiere auch zu informieren und an artgerechter Haltung interessiert sind.
Dass derzeit gerade bei Bengalen noch unter Haltern und Züchter so viele Unwahrheiten kursieren, ist etwas, das ich zu einem guten Teil auf die Extremdarstellung der Bengalen zurück führe. Auf der Einen Seite die Züchter, die nur die positiven Aspekte darstellen und in rosa Farben zeichnen, auf der anderen Seite die "Tierschützer", die jemanden der nach Bengalen fragt direkt als Tierquäler abstempeln statt ihn auf einer konstruktiven Basis zu begegnen.
Im Gegenteil Bengalen werden in 5-10 Jahren die absoluten Moderasse sein, krankvermehrt, verscherbelt, rück- und quergekreuzt mit Savannahs, Servals usw.. Das wette ich.
Wenn man sich die heute Entwicklung von Katzenzuchten ansieht, bezweifle ich das ernsthaft. Sicher wird es noch genug Verrückte geben, die neue Rassen kreuz und quer zusammen züchten wollen, aber das passiert mit praktisch jeder Katzenrasse und hat nicht konkret etwas mit Bengalen zu tun.
Ja, man muss schon einen etwas weitläufigeren Blick entwickeln und einzelne Rassen in ihrer Gesamtheit beurteilen (dazu gehört dann auch wie sie entstanden ist) und sich dann positionieren.
Wenn es sich so darstellt, dass die Rasse mit sehr viel Leid verknüpft ist, sei es die Vergangenheit einer Rasse (z.B. tausende "Ausschuss"tiere in der Hybridzucht), genauso wie jahrzehntelange Exzesse wegen äußerlicher Merkmale zu Lasten der Tiere, die immer noch andauern (Bulldoggenzucht, Schäferhunde, Dt. Doggen usw.) dann würde ich die Rasse trotzdem ablehnen und keine Zucht dieser Rasse unterstützen. denn ich muss nicht dazu beitragen, dass irgendetwas populär oder verbreitet wird was moralisch nicht in Ordnung ist.
Du unterscheidest also nicht zwischen vergangenem Leid und gegenwärtigem Leid?
Das heißt, wenn ich dir jetzt zum Beispiel ne Katzenrasse nennen kann, die aus extremer Inzucht entstanden ist (was definitiv auch Leid mit sich bringt, spätestens wenn paar Krankheiten im Spiel sind), dann bist du ab sofort auch völlig gegen diese Rasse und verurteilst sie als moralisch nicht in Ordnung?