So, dann gieße ich jetzt doch mal etwas Öl aufs Feuer:
Wenigstens ebenso schlimm wie die Peseudo-Vogelfreunde mit englischem Rasen und Glöckchenhalsband als „Nachbarschaftsgeschenk“ finde ich persönlich ja die Katzenhalter die so tun als wären ihre Haustiere ein ganz natürlicher Bestandteil unseres Ökosystems.
Ich bin gleichzeitig auch positiv überrascht, wie viele Freigänger-Halter doch auch über die eigenen Tiere hinaus denken und sich vielleicht zumindest Gedanken darüber machen, was unsere kleinen Raubtiere so anschleppen.
😉
Ich ergänze die zahlreichen bisherigen Ideen noch mit: Katzen während der Brutzeit wenigstens vorübergehend in den Morgenstunden im Haus behalten.
In der Zeit machen Jungvögel die ersten Flugversuche und sind daher besonders gefährdet.
Außerdem immer hilfreich: Viiiiiiel spielen und mit den Katzen beschäftigen.
Wer ausgepowert ist, geht auch nicht mehr auf die Jagd.
Falls sich hier irgendjemand von mir ne Komplettlösung erhofft hat: Habe ich nicht – und ich bezweifle auch dass so was überhaupt existiert. Die Katze ist nun mal ein Jäger. Man kann ihr die Jagd erschweren und es gibt wie man sieht so einiges, was man zum Schutz der Wildtiere beitragen kann, aber die einzige „Komplettlösung“ wäre tatsächlich die Umerziehung zu Wohnungskatzen – und dass das alles andere als eine „Lösung“ ist, dürfte klar sein.
@LucyMarie: Wenn es nicht Themenrelevant ist, kannst du dich gerne per PN an mich wenden.
Topic: „Minimaler Beitrag“ – warte mal, du zitierst nabu-Artikel und bist DARÜBER zum Schluss gekommen, es wäre das Beste „nichts zum Schutz der Beutetiere“ zu unternehmen…?
Hast du den Artikel komplett gelesen oder nur den Abschnitt, dass Katzen wohl keinen größeren Anteil an einem europaweiten Aussterben von Singvogelarten haben dürften?
@Jonika: Danke für die Aufklärung, gut zu wissen mit dem Futter.
@Lux: Es wäre vielleicht nicht ungeschickt, unverletzte Beutetiere nicht genau dann wieder in Freiheit zu entlassen, wenn die eigenen Katzen im Garten sind… so verschreckt wie die Tierchen sind, brauchen sie einen Moment sich wieder zu orientieren und sind entsprechend leichte Beute für Katzen.
Selbst bei kleinsten Verletzungen muss ein Vogel übrigens zu einem vogelkundigen TA, sonst hat er keine Überlebenschance wegen des Katzenspeichels in der Wunde.
@Synapse:
Und welche Auswirkungen haben Hauskatzen mit Zuhause auf bedrohte (!) Arten? Was sich hier herumtreibt sind hauptsächlich Tauben, Amseln, Sperlinge und Meisen. Letztere wurden hier übrigens noch nie mitgebracht. Einzig der sehr kurze Besuch von Bienenfressern letztes Jahr war nennenswert - leider. Ansonsten tummeln sich hier augenscheinlich nur die "üblichen Verdächtigen".
Bei bedrohten Arten fallen bereits einige wenige tote Individuen ins Gewicht. Natürlich erbeuten Katzen vor allem häufige Vogelarten, das ist laut verhältnismäßiger jeweiliger Häufigkeit nicht anders möglich. Je nach Wohngegend ist die Wahrscheinlichkeit dass die Katzen seltenen Arten begegnen auch entsprechend größer oder kleiner.
So gibt es etwa Forderungen, dass in Naturschutzgebieten Freigang prinzipiell verboten werden soll und vorhandene Populationen halbwilder Katzen entfernt oder getötet werden.
@Barbarossa:
Effizienter als Katzen sind Eichhörnchen, Eichelhäher und Elster. Die wollen auch satt werden und ihren Nachwuchs durchbringen.
Ich bin nicht sicher ob man da „effizienter“ sagen kann, aber trauriger Fakt ist, dass die Vögel sich auch schlechter gegen ihre natürlichen Feinde verteidigen können, da sie wegen der Katzen unter Dauerstress stehen.
Gibt eine sehr interessante Studie aus den USA in der Nachgewiesen wurde, dass Raben (glaube ich, bin mir grade nicht mehr ganz sicher um welchen Fressfeind es sich genau handelte) erst durch die vielen Warnrufe der Elterntiere überhaupt auf viele Nester aufmerksam wurden.
@Miomomo:
Komischerweise ist es für mich ein Unterschied, ob die Beute dann auch gefressen wird. Und das scheint sie auch jedesmal zu machen. Vielleicht nicht komplett, aber so wie es aussieht, wird nichts "einfach so" gefangen. Jedenfalls finde ich hier nie was im Ganzen....
Das finde ich zugegeben auch etwas komisch, inwiefern ist es „besser“ wenn die Katze die Beute auch frisst?
@Quicky:
So what, es sind Katzen! Deren Beute ist nunmal natürlichwerweise Maus und Vogel.
Wenn Hauskatzen „natürlicherweise“ Mäuse und Vögel erbeuten kannst du mir bestimmt verraten, wo Hauskatzen „natürlicherweise“ vorkommen?
Insofern geht mir auch das ganze Gezeter der sogenannten selbsternannten 'Vogelbehüter' mit Vogelhäuschen und 2mm kurz getrimmtem englischen Rasen im 'Garten' über die ach so bösen Katzen ganz weit am Kreuz vorbei.
Insofern geht mir auch das ganze Gezeter der sogenannten selbsternannten 'Vogelbehüter' mit Vogelhäuschen und 2mm kurz getrimmtem englischen Rasen im 'Garten' über die ach so bösen Katzen ganz weit am Kreuz vorbei.
Nimmst du es ernster, wenn sich jemand ohne getrimmten Rasen Gedanken macht…?
@Barbarossa:
Tinka mit ihrem weithin sichtbar leuchtendem Fellchen hat trotz aller Anstrengungen noch nie einen Vogel bekommen.
Das liegt nicht an der Fellfarbe.
😉
Es gibt eben talentierte Jäger und weniger talentierte und eben auch Katzen, die sich auf eine bestimmte Beute spezialisiert haben. Wobei das Phänomen wohl nur bei gut gefütterten Katzen anzutreffen ist, die können ja bei der Beutewahl wählerischer sein.
@Hazelcats:
Verstehe ich das richtig, dass deine Meinung über die Gesamtheit der Vogelliebhaber die ist, dass keiner irgendwas für Vögel macht? Nur beobachten und bestenfalls eine so schlecht platzierte Vogeltränke aufstellen, dass es praktisch eher eine Vogelfalle ist?
Meine Güte, da wundert es mich nicht, dass viele Vogelliebhaber so miese Vorurteile gegenüber Katzenhaltern haben…
Dabei zeigt der Thread hier eigentlich, dass es so einige Menschen zu geben scheint, die sowohl Vogelliebhaber als auch Katzenhalter sind. Wie passen die in dein Weltbild?
@Miomomo:
Keine Ahnung, warum sie so viele Vögel zu packen kriegt.
Gute Jäger bevorzugen zwar kranke und schwache Tiere, sprich, leichte Beute, sind aber durchaus auch in der Lage gesunde Tiere zu schlagen. Andernfalls wäre es doch ein etwas armseliges Raubtier. Grade jetzt wo Nestbau und Paarung anstehen, haben Katzen gute Aussichten. Eventuell kannst du aber mal darauf achten, ob es einen Bereich im Garten gibt, der deinen Katzen bei der Jagd entgegen kommt, da er Vögel „anlockt“ und gleichzeitig viel Deckung bietet.