Schutz von Wildtieren

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Da stellt sich dann wieder die Frage, ab wann eine Spezies heimisch sein muss, um Bestandteil eines Ökosystems zu werden😉 Ökosysteme sind ja in einem ständigen Wandel begriffen.

Schwer zu sagen, finde ich.
Immer dann, wenn sie zu wenig natuerliche Feinde haben und sich zu stark vermehren. Und Neusiedler haben ja oft zu wenige Fressfeinde, zumindest die, die sich zu stark behaupten koennen.
Waschbaeren und Ochsenfroesche sind in D eine Plage, in Nord-Amerika nicht. Da sind aber Pythons eine Plage, in ihrer Heimat aber nicht.
Kann man endlos fortsetzen.
 
A

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Es gab aber auch schon Zeiten, da wurden bestimmte Vögel nicht gerne gesehen. Stare zum Beispiel oder auch Spatzen. Sperber galten sogar schon mal als gefährdet, weil sie in massivem Umfang abgeschossen wurden und erst in den letzten Jahren nimmt die Population wieder zu. Trotzdem scheinen Vögel allgemein als niedlicher und schützenswerter empfunden zu werden.

Ja, das sehe ich auch so.
Unser (des Menschen im algemeinen) optisches und gefuehlsmaessiges Wertesystem ist mitunter sehr, sehr falsch und ungerecht.
 
Nicht nur aus menschlicher Sicht, so dient das Beutetier wenigstens noch als Nahrung. In der Mülltonne, deren Inhalt dann verbrannt wird, ist der Tod dann wirklich sinnlos.
Fütterst du deine Katzen effektiv weniger, wenn sie Beute erlegt haben?


Mich würde aber sehr interessieren, warum es hier, wie immer bei diesem Thema, wieder "nur" um Vögel geht. Ist das Leben einer Maus weniger wert?
Das Leben einer Maus ist sicher nicht weniger wert, wenn es um Artenschutz geht wird aber meist auf Populationsebene diskutiert.
Während Katzen Populationen von Vögeln zu sogenannten "sink-Populations" machen können oder örtlich sogar zum Aussterben einzelner Vogelarten beitragen können, wird die Population von Mäusen aufgrund der hohen Reproduktionsrate derselben kaum verkleinert.

Neben Vögeln durchaus ein Thema wären eher Kleinsäuger wie Feldhamster oder geschützte Reptilien und Amphibien.


Da stellt sich dann wieder die Frage, ab wann eine Spezies heimisch sein muss, um Bestandteil eines Ökosystems zu werden😉 Ökosysteme sind ja in einem ständigen Wandel begriffen.

Wildkatzen sind hier meines Wissen schon deutlich länger heimisch als die Vorfahren unserer domestizierten Hauskatzen und damit dürften sie ja durchaus Bestandteil des Ökosystems sein.
Wildkatzen sehe ich durchaus als Bestandteil des Ökosystems an, Hauskatzen definitiv nicht.
Bei Hauskatzen musst du vor allem bedenken, dass ihre Zahl erst in den letzten Jahrhunderten in Europa auf eine nennenswerte Menge angestiegen ist. Im Mittelalter waren vielerorts noch Frettchen zur Mausjagd verbreitet und Katzen auf Jahrmärkten ausgestellt.


Auf der anderen Seite finde ich es schon fast wieder aberwitzig, Hausarrest für Freigänger zu fordern und gleichzeitig in jedem Frühjahr massenweise Mäuseköder auszubringen, um der "Mäuseplage" Herr zu werden.
Naja, Mäuseköder treffen vermutlich gezielt Mäuse, während Freigänger treffen worauf sie grade Lust haben. Abgesehen davon ist der Mensch häufig einfach nur beschränkt und bescheuert.

Es ist halt ein Thema, das so ungeheuer viele Facetten hat und nicht einfach schwarz und weiß ist.
Jup.
 
Doch. Vögel sind nicht blöd.

Katzen aber auch nicht.
Eine auffällige Fellfarbe - zB weiß - macht die Jagd sicher schwerer (sonst hätten sich Tarnfarben bei Jägern nicht behaupten können), aber auch eine weiße Katze kann ein ausgezeichneter und erfolgreicher Jäger sein.
 
Ich glaube auch, dass unsere Hauskatzen "Druck" auf die Wildvogelpopulation ausüben.
Nicht nur weil es auf zu engem Raum zu viele Katzen gibt (ist zumindest hier bei uns auf dem Dorf so),
sondern weil viele Vögel aufgrund mangelnder anderer Rückzugsräume, immer mehr in die menschliche Nähe siedeln
und teilweise auch schon auf die Fütterungen angewiesen sind.
Somit begeben sie sich unweigerlich in Gefahr, von Freigängern gefangen zu werden.
Ein Beispiel ist die Amsel, eigentlich ein Waldvogel hat sie sich zum Kulturfolger entwickelt,
wodurch sie natürlich deutlich gefährdeter ist, als in ihrem ursprünglichen Lebensraum.
Ein Freund ist Wildtierbiologe und kartiert für verschiedene Naturschutzbehörden, Schwerpunkt Vögel und Schmetterlinge,
lt. seiner Aussage, ist dennoch eindeutig vor allem die Zerstörung des Lebensraums, für das Aussterben einiger Arten verantwortlich.
Finden gefährdete Vogelarten aber nur noch in menschlicher Nähe eine Nische zum überleben, so kann ihnen die Hauskatze durchaus den "Todesstoß" versetzen.

Amseln waren jetzt vielleicht ein schlechtes Beispiel, die Populationen sind ,glaube ich, aufgrund einer Viruserkrankung so geschrumpft.
Aber ich denke, ihr wisst dennoch, was ich meine.
 
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Katzen aber auch nicht.
Eine auffällige Fellfarbe - zB weiß - macht die Jagd sicher schwerer (sonst hätten sich Tarnfarben bei Jägern nicht behaupten können), aber auch eine weiße Katze kann ein ausgezeichneter und erfolgreicher Jäger sein.

Ja, bei Schnee. Den hatten wir aber nur stundenweise. Tinka hat sich also gemausert: Zur Mäusespezialistin.
 
Amseln waren jetzt vielleicht ein schlechtes Beispiel, die Populationen sind ,glaube ich, aufgrund einer Viruserkrankung so geschrumpft.

Selbst nach dem Usutu-Virus sind Ornithologen kaum an Amseln interessiert. Ornithologen richten ihr Augenmerk auf seltene Vögel, nicht auf die, die im Garten allgegenwärtig sind. Ob die Katze eine Amsel gefangen hat, interessiert die also nicht.
 
Amseln waren jetzt vielleicht ein schlechtes Beispiel, die Populationen sind ,glaube ich, aufgrund einer Viruserkrankung so geschrumpft.
Aber ich denke, ihr wisst dennoch, was ich meine.
Ja, ist verständlich. 🙂


Ja, bei Schnee. Den hatten wir aber nur stundenweise. Tinka hat sich also gemausert: Zur Mäusespezialistin.
Bei Schnee natürlich auch, aber weiße Katzen sind durchaus in der Lage das ganze Jahr über Beute zu machen.
Wenn du da anderer Meinung bist, darfst du gerne vorbei kommen und den hiesigen Streunerpopulationen erklären, dass sie jetzt verhungern müssen.
 
Ein Beispiel ist die Amsel, eigentlich ein Waldvogel hat sie sich zum Kulturfolger entwickelt,
wodurch sie natürlich deutlich gefährdeter ist, als in ihrem ursprünglichen Lebensraum.

Amseln waren jetzt vielleicht ein schlechtes Beispiel, die Populationen sind ,glaube ich, aufgrund einer Viruserkrankung so geschrumpft.
Aber ich denke, ihr wisst dennoch, was ich meine.

Ist es nicht eher anders herum? Sind Amseln nicht deutlich besser als manche andere Vogelart für den Überlebenskampf gerüstet, weil sie nicht auf ihre ursprüngliche ökologische Nische angewiesen sind, sondern sehr anpassungsfähig geworden sind? Ähnliches gilt ja auch für Meisen (zumindest für die beiden häufigsten Arten), die in Sachen Nahrung relativ wenig wählerisch sind, im Gegensatz zu so manchen Spezialisten unter den Vogelarten...

Die Population der Amseln ist zwar durch den Virus geschrumpft, aber hat sich auch recht flott wieder erholt, vielleicht auch aus dem oben genannten Grund. Hätte dieser Virus eine Vogelart getroffen, die auf einen engen und schwindenden Lebensraum (zum Beispiel Moore) angewiesen ist, dann kann ein solcher Virus eine Art auch durchaus zum Aussterben bringen.
 
Zwecks Freigänger einsperren das sehe ich genau wie Seven, das geht nicht so einfach. Und ich möchte ihnen auch keinen zusätzlichen sinnlosen Stress zumuten. Das andere ist, man hat auch noch ein Leben, ist berufstätig, da kann man nicht nochmal komplett alles umstellen wegen eines Freigangverbotes.

Ich wage zu behaupten, dass das Einsperren eine reine Gewohnheitssache ist. Nach dem gleichen Prinzip wie das Aussperren von Katzen aus Bade- oder Schlafzimmern - riesen Theater und wird man nur einmal schwach bestärkt man die Katze darin auch noch.

Mir kommt es vor, als behauptest du etwas, wovon du keine Ahnung hast.

Da in den Dämmerungszeiten auch die meisten Katzen überfahren werden, halte ich es schon aus Sicherheitsgründen für die Katze nicht blöd, Morgens mal bisschen Hausarrest zu verhängen.

Klar, und Mittags dann wegen dem Postboten, nachmittags dann weil Kinder spielen und gegen Abend weil Spaziergänger mit Hunden unterwegs sind und nachts wegen der Jäger. 🙄 Natürlich vorausgesetzt, die einzusperrende Katze ist immer anwesend wenn man sie stündlich für ein paar Stunden eingesperren will, aber wenn dem nicht so ist, kann man sie ja mehrmals täglich suchen. 🙄

Bist du berufsztätig?

Für dich hoffe ich aber mal, dass du nie in die ungünstige Lage gerätst, einer deiner Katzen regelmäßig Medikamente verabreichen zu müssen.

Oh Gott, du hast je wohl die Weisheit mit Löffeln gefressen? Meinst du, du musst uns das erst erzählen?
 
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Fütterst du deine Katzen effektiv weniger, wenn sie Beute erlegt haben?

Es ging da ja nicht nur um erlegte Beute, sondern um gefressene Beute. Und ja, mein Dicker hat zu Zeiten, wo er einige Mäuse am Tag verputzt hat, deutlich weniger gefressen.

Sein Rekord waren vier Mäuse, die er innerhalb von einer Stunde nach Hause gebracht und verputzt hatte. Danach bist Du als Katze erst einmal pappensatt.
 
Wenn du da anderer Meinung bist, darfst du gerne vorbei kommen und den hiesigen Streunerpopulationen erklären, dass sie jetzt verhungern müssen.

Ja, bin ich. Tinka wog noch 2,3 kg, als ich sie fand. Chancenlos, sich selber dauerhaft zu ernähren.
 
Das Leben einer Maus ist sicher nicht weniger wert, wenn es um Artenschutz geht wird aber meist auf Populationsebene diskutiert.
Während Katzen Populationen von Vögeln zu sogenannten "sink-Populations" machen können oder örtlich sogar zum Aussterben einzelner Vogelarten beitragen können, wird die Population von Mäusen aufgrund der hohen Reproduktionsrate derselben kaum verkleinert.

Hast du da eine Quelle zu?
 
Na also, dann leistest du doch schon einen immens wichtigen Beitrag! 😉
Und ich finde es absolut wichtig, dass du dir dessen bewusst bist - unabhängig davon, ob du es nun zufällig oder bewusst zum Schutz der Vögel so machst. Nicht um dein Gewissen zu beruhigen, wenn deine Katzen doch mal einen Vogel bringen, sondern weil du dir damit der Problematik bewusst bist und das auch in Zukunft im Hinterkopf haben wirst.

Möchtest Du mir vielleicht noch das Köpfchen streicheln und das Händchen tätscheln? Oder mir noch ein bisschen mehr die Welt erklären? Dieser gönnerhafte Ton kommt nicht bei allen gut an...
 
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Meine Shivi glaube auch nicht.

Ich frage mich bei der Ausführung warum es so ein grosses Katzenelend gibt.
 
Zum Glück habe ich jetzt nur noch "Ausnahmekatzen" die nicht auf ihren Freigang bestehen sondern sich mit dem großen gesicherten Balkon und unserer Zuneigung zufrieden geben. So habe ich nicht mehr das Problem mit Beutetieren. Unsere Hedwig hat den Freigang am Wochenende schon sehr eingefordert - das wurde ihr ja auch zum Verhängnis.

Ich finde den uneingeschränkten Freigang von Katzen zu jeder Tages- und Nachtzeit nicht toll - ich sehe es ja an unseren Nachbarn: sie bewundern immer, wie sehr meine Katzen auf mich geprägt sind uns wie gut sie auf mich hören, wenn ich sie rufe - das war auch bei Hedwig so... Die Katze meiner Nachbarn kommt nur wann sie will, oft sehen sie das Tier tagelang nicht - derweil zieht der Kater Simba von Haus zu Haus und sucht sich ein bequemes Plätzchen
 
Mir geht vor, dass die Katzen ein Katzenleben haben, ich muss da nicht an erster Stelle stehen.
 
Ist es nicht eher anders herum? Sind Amseln nicht deutlich besser als manche andere Vogelart für den Überlebenskampf gerüstet, weil sie nicht auf ihre ursprüngliche ökologische Nische angewiesen sind, sondern sehr anpassungsfähig geworden sind? Ähnliches gilt ja auch für Meisen (zumindest für die beiden häufigsten Arten), die in Sachen Nahrung relativ wenig wählerisch sind, im Gegensatz zu so manchen Spezialisten unter den Vogelarten...

Die Population der Amseln ist zwar durch den Virus geschrumpft, aber hat sich auch recht flott wieder erholt, vielleicht auch aus dem oben genannten Grund. Hätte dieser Virus eine Vogelart getroffen, die auf einen engen und schwindenden Lebensraum (zum Beispiel Moore) angewiesen ist, dann kann ein solcher Virus eine Art auch durchaus zum Aussterben bringen.

Sicher verschaffen sie sich erst mal einen Vorteil durch ihre Anpassungsfähigkeit, gibt es ihren ursprünglichen Lebensraum dann nicht mehr, greift wohl wieder die o.g. Aussage.
Selbst mein Biologe sagt, dass Katzen keine Wildvogelpopulation ausrotten, sondern der Mensch durch die Zerstörung des Lebensraums die Verantwortung trägt.
Sind sie in ihrer "Nische" dann aber auch nicht mehr sicher, sterben sie um so schneller aus.
Bei uns hat sich die Amselpopulation leider nicht wieder erholt.
Wir haben immer noch deutlich weniger als z.B. vor 10 Jahren. :sad:
Das liegt aber eher nicht an den Katzen, sondern an den "modernen Steingärten".
Wir haben in unserem Garten, schon seit vielen Jahren, immer wieder brütende Amseln.
Und die sind so streitbar, dass sogar ich Respekt vor ihnen habe. 😱
 

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