Schutz von Wildtieren

  • Themenstarter Themenstarter Nyth
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@Dodie: von dir und deinen Katzen auf ALLE anderen zu schließen, ist meiner Meinung nach eine ziemlich eingeschränkte Sichtweise.

Natürlich sind die Gefahren von Verletzungen draußen ungleich höher (davon kann ich ein Lied singen), aber wenn ich sehe, WIE SEHR glücklich mein Kater mit seinem selbstbestimmten Freigang ist (abgesehen von den Kloppereien🙄), würde ich ihm das nicht nehmen, nur weil ICH Sorge habe, dass ihm etwas passiert, zumal wenn die Umgebung toll für Freigänger ist. Das fände ich einfach nur egoistisch.

Dann müsste man seine Kinder auch einsperren, denn das tägliche Risiko, dass etwas passieren kann, ist sogar noch größer wegen der fehlenden Instinkte.
 
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leider hatten die auch nur ein sehr kurzes Leben -

Ich kann zwar gut nachvollziehen, dass man mit der Erfahrung, dass die Freigänger nicht alt geworden sind, selbst keinen Freigang mehr gewähren kann oder will. Aber das lässt sich doch nicht verallgemeinern - mit Deiner Aussage, dass Freigänger elendig sterben.

Meine Katzen werden wahrscheinlich auch nicht uralt werden. Aber nicht wegen des Freiganges, sondern aufgrund von Erkrankungen, vor denen habe ich mittlerweile aufgrund meiner Erfahrungen weitaus mehr Angst - sofern man in Lagen wohnt, die wirklich freigangstauglich sind, worauf ich immer geachtet habe. Ein Restrisiko hat man natürlich immer, aber meine Albträume heißen Krebs, SDÜ, Pankreatitis, IBD und CNI.
 
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Wenn man den Gedanken mit dem Einsperren ganz konsequent fortführt, wer sperrt dann eigentlich den Menschen ein😀?

Das wäre mit Sicherheit mittel- und langfristig die erfolgreichste Methode, den natürlichen Lebensraum der Wildtiere zu schützen. 😀
 
, ich bin ein großer Anhänger des gesicherten Freigangs. Vorteile des Freigangs erhalten,

Da die meisten Grundstücke eher klein sind, bleiben da die Vorteile nicht zwangsläufig erhalten. Es gibt ja durchaus Untersuchungen, welchen Radius eine Katze abschreitet, wenn sie ihr Revier "kontrolliert". Diesem Radius entsprechen die meisten Gärten sicherlich nicht.

Und auch im gesicherten Garten brüten Vögel. Es sei denn, der gesicherte Freigang besteht aus einem Freigehege in Käfigform mit betoniertem Boden und ein paar Blumenkübeln drauf. Aber das ist dann wirklich kein Freigang mehr, das ist nicht großartig anders als ein Balkon.
 
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Es liegt nicht alles in unserer Macht. Gerade wenn Katzen im niedrigen Alter an einer Krankheit sterben, bin ich doppelt froh, das sie ihr kurzes oder kürzeres Leben nach ihren Bedürfnissen leben konnten und einfach nur Katze sein durften.
 
Da die meisten Grundstücke eher klein sind, bleiben da die Vorteile nicht zwangsläufig erhalten. Es gibt ja durchaus Untersuchungen, welchen Radius eine Katze abschreitet, wenn sie ihr Revier "kontrolliert". Diesem Radius entsprechen die meisten Gärten sicherlich nicht.
Also im Vergleich zu Wohnungshaltung wage ich doch zu behaupten, dass auch in einem relativ kleinen Garten die meisten Vorteile erhalten bleiben.

Und auch im Freigehege brüten Vögel. Es sei denn, das Freigehege besteht aus einem Käfig mit betoniertem Boden und ein paar Blumenkübeln drauf.
Ich habe nichts gegenteiliges behauptet.
 
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Also im Vergleich zu Wohnungshaltung wage ich doch zu behaupten, dass auch in einem relativ kleinen Garten die meisten Vorteile erhalten bleiben.

Wenn man das von der Wohnung aus betrachtet, dann sicherlich.

Aber wir reden hier ja erst einmal von real existierenden Freigängern und die auf einmal im Handtuchgarten einzusperren, das dürfte vielen dieser Freigänger nicht gerecht werden.

Dann darf man auch nicht vergessen, dass viele Menschen zur Miete leben und längst nicht jeder Vermieter spielt da mit.

Und, wie schon gesagt, Vögel brüten auch in gesicherten Gärten. Inwiefern schützt also gesicherter Freigang vor kätzischem Vogelmord? Man könnte den Garten natürlich so gestalten, dass er wenig attraktiv für Vögel ist. Dann aber beißt sich die Katze wieder in den Schwanz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es liegt nicht alles in unserer Macht. Gerade wenn Katzen im niedrigen Alter an einer Krankheit sterben, bin ich doppelt froh, das sie ihr kurzes oder kürzeres Leben nach ihren Bedürfnissen leben konnten und einfach nur Katze sein durften.

Deine Worte bringen es genau auf den Punkt 😳
 
Wenn man das von der Wohnung aus betrachtet, dann sicherlich.

Aber wir reden hier ja erst einmal von real existierenden Freigängern und die auf einmal im Handtuchgarten einzusperren, das dürfte vielen dieser Freigänger nicht gerecht werden.

Dann darf man auch nicht vergessen, dass viele Menschen zur Miete leben und längst nicht jeder Vermieter spielt da mit.

Und, wie schon gesagt, Vögel brüten auch in gesicherten Gärten. Inwiefern schützt also gesicherter Freigang vor kätzischem Vogelmord?
Da bin ich deiner Meinung, deshalb wie gesagt, das Thema würde eigentlich in eine andere Diskussion gehören und ist hier ziemlich Offtopic.
 
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Wenn man das von der Wohnung aus betrachtet, dann sicherlich.

Aber wir reden hier ja erst einmal von real existierenden Freigängern und die auf einmal im Handtuchgarten einzusperren, das dürfte vielen dieser Freigänger nicht gerecht werden.

Dann darf man auch nicht vergessen, dass viele Menschen zur Miete leben und längst nicht jeder Vermieter spielt da mit.

Und, wie schon gesagt, Vögel brüten auch in gesicherten Gärten. Inwiefern schützt also gesicherter Freigang vor kätzischem Vogelmord? Man könnte den Garten natürlich so gestalten, dass er wenig attraktiv für Vögel ist. Dann aber beißt sich die Katze wieder in den Schwanz.


Dem kann ich mich nur anschließen.
Auch in gesicherten Gärten (sofern naturnah) kann lebende Beute gefangen werden.
Und aus Wohnungssicht ist alles draußen größer, aber aus Freigängersicht sieht die Sache anders aus.
 
Als Antwort darauf zitiere ich jetzt einfach mal den Absatz über den du dich grade aufregst:

Sink-Population ist dir ein Begriff, ja?

Zum einen rege ich mich nicht auf. Zum anderen hatte rlm nach einer Studie zu der von Dir eben nochmal zitierten Aussage gefragt. Du hattest gefragt, ob diese Aussage bezweifelt wird, und ich hatte geantwortet, dass man die (auf Basis der Interviews mit Herrn Lachmann, der in menschlichen Siedlungsbereichen mit hoher Katzendichte eher steigende Vogelpopulationen feststellt) schon bezweifeln kann. Insofern bleibt rlms Frage offen: Hast Du irgendwelche Quellen für Deine Einschätzung, dass Katzen Vogelarten zu Sink Populations machen oder sogar zu deren Aussterben beitragen - also nicht für z. B. Neuseeland, sondern für Deutschland? Das würde mich wirklich interessieren!
 
Zum einen rege ich mich nicht auf. Zum anderen hatte rlm nach einer Studie zu der von Dir eben nochmal zitierten Aussage gefragt. Du hattest gefragt, ob diese Aussage bezweifelt wird, und ich hatte geantwortet, dass man die (auf Basis der Interviews mit Herrn Lachmann, der in menschlichen Siedlungsbereichen mit hoher Katzendichte eher steigende Vogelpopulationen feststellt) schon bezweifeln kann. Insofern bleibt rlms Frage offen: Hast Du irgendwelche Quellen für Deine Einschätzung, dass Katzen Vogelarten zu Sink Populations machen oder sogar zu deren Aussterben beitragen - also nicht für z. B. Neuseeland, sondern für Deutschland? Das würde mich wirklich interessieren!

Es gibt eine amerikanische Studie zur Zahl der Beutetiere von Katzen, nach der Katzen die größte Gefahr für die Artenvielfalt sind. Abgesehen davon, dass der NABU der Studie methodische Fehler vorwirft (in dem Artikel, den ich weiter oben verlinkt habe), gilt das ziemlich sicher nicht für Deutschland (http://www.deutschlandfunk.de/nabu-i...icle_id=236735). Insofern kann man Deine Aussage, dass Katzen Vogelpopulationen ausrotten, zumindest für Deutschland definitiv ziemlich stark bezweifeln.

Das Leben einer Maus ist sicher nicht weniger wert, wenn es um Artenschutz geht wird aber meist auf Populationsebene diskutiert.
Während Katzen Populationen von Vögeln zu sogenannten "sink-Populations" machen können oder örtlich sogar zum Aussterben einzelner Vogelarten beitragen können, wird die Population von Mäusen aufgrund der hohen Reproduktionsrate derselben kaum verkleinert.

_________

Ich habe nicht das Gefühl, dass wir überhaupt vom selben reden...


Was rlm angeht: Da er scheinbar aus Prinzip alles anzweifelt was ich sage, warte ich erstmal darauf wieso genau er es anzweifelt, bevor ich mir die Mühe mache die Quelle dafür zu suchen.
 
Wildkatzen sehe ich durchaus als Bestandteil des Ökosystems an, Hauskatzen definitiv nicht.
Bei Hauskatzen musst du vor allem bedenken, dass ihre Zahl erst in den letzten Jahrhunderten in Europa auf eine nennenswerte Menge angestiegen ist. Im Mittelalter waren vielerorts noch Frettchen zur Mausjagd verbreitet und Katzen auf Jahrmärkten ausgestellt.

Zwischen Wildkatzen und Hauskatzen wuerde ich hier aber sehr streng trennen, zumal sich die Anzahl von ME-Wildkatzen in sehr engen Grenzen haelt.

Mit dem Mittelalter stimmt das so auch nicht.
Die Hauskatze war vor dem Mittelalter in ME schon sehr verbreitet, ihr Bestand wurde dann waehrend des Mittelalters erst sehr stark dezimiert. Zum einen aus Aberglaube, zum anderen aber wurden die Katzen fuer die Verursachung der Pest verantwortlich gemacht und sie wurde deshalb zu Pestzeiten erbarmungslos ausgerottet. Sehr kontraproduktiv, wie wir jetzt wissen.
Es gab Gegenden, wo 90 % der Katzenpopulationen in Mitteleuropa ausgerottet wurden. Erst nach den Pestepidemien hat sich der Katzenbestand wieder langsam erholt.
 
Es gibt eine amerikanische Studie zur Zahl der Beutetiere von Katzen, nach der Katzen die größte Gefahr für die Artenvielfalt sind. Abgesehen davon, dass der NABU der Studie methodische Fehler vorwirft (in dem Artikel, den ich weiter oben verlinkt habe),

Die duerften in der Studie das West-Nil-Virus vergessen haben, das in der Tat stellenweise ganze Vogelpopulationen dahingerafft hat.
Das Virus hat aber nichts mit Katzen zu tun, sondern wird von Mosquitos uebertragen.
Nachdem sehr viele Voegel bereits gestorben waren, kam man auf die Idee, Freigang fuer Katzen zu verbieten, allerdings nur innerorts, und fuer Streunerkastra wollte man auch nicht wahnsinig viel Geld locker machen.
 
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Die duerften in der Studie das West-Nil-Virus vergessen haben, das in der Tat stellenweise ganze Vogelpopulationen dahingerafft hat.
Das Virus hat aber nichts mit Katzen zu tun, sondern wird von Mosquitos uebertragen.
Nachdem sehr viele Voegel bereits gestorben waren, kam man auf die Idee, Freigang fuer Katzen zu verbieten, allerdings nur innerorts, und fuer Streunerkastra wollte man auch nicht wahnsinig viel Geld locker machen.

Es ist halt immer einfacher, einen Sündenbock zu haben, anstatt sich damit auseinanderzusetzen, wie komplex und störungsanfällig ein Ökosystem ist und wie gravierend da vor allem der menschliche Einfluss ist.

Die Wild- und Hauskatzen hatte ich auf den Tisch gebracht, weil mich die Frage beschäftigte, ab wann eine Spezies eigentlich Teil eines Ökosystems geworden ist. Bei Pflanzen redet man meines Wissens von "Zugereisten", wenn sie nach dem 14. Jahrhundert hier angesiedelt wurden, aber wie ist das bei Tieren?

Und dass Katzen generell nicht in unser Ökosystem gehören, stimmt ja auch nicht ganz - siehe Wildkatze.
 
Es ist halt immer einfacher, einen Sündenbock zu haben, anstatt sich damit auseinanderzusetzen, wie komplex und störungsanfällig ein Ökosystem ist und wie gravierend da vor allem der menschliche Einfluss ist.

Das sehe ich auch so. Wer gibt uns eigentlich das Recht, zuerst die Umwelt so zu gestalten, dass Vögel weniger Nahrung und Brutplätze finden und dann die Freiheit der Katzen zu beschränken, weil sie gelegentlich einen Vogel erbeuten.
 
Während Katzen Populationen von Vögeln zu sogenannten "sink-Populations" machen können oder örtlich sogar zum Aussterben einzelner Vogelarten beitragen können, wird die Population von Mäusen aufgrund der hohen Reproduktionsrate derselben kaum verkleinert.
_________

Ich habe nicht das Gefühl, dass wir überhaupt vom selben reden...

Okay, Du hast nicht von "ausrotten" gesprochen, aber auch Deine mildere Aussage über Sink Populations und dem Beitrag zum Aussterben würde ich nicht sofort unterschreiben - jedenfalls nicht für Deutschland. Wenn Du eine seriöse Quelle mit einer anderen Aussage hast, würde mich die - wie gesagt - sehr interessieren.

Aber vielleicht redest Du ja einfach gar nicht über Deutschland - kommt daher die Differenz? Dann wird die Diskussion aber natürlich ein bisschen abwegig, denn zum Vogelschutz in Neuseeland kann ich nun wirklich nicht beitragen, indem ich in den Freigang meiner Katzen eingreife.
 
Hier noch ein recht differenzierter und sachlicher Artikel zum Thema, der auch Methodik und Aussagekraft von Studien hinterfragt.

http://www.tierschutzbund.de/filead...dudt_13_2/Katzen_und_Singvoegel_dudt_13_2.pdf

Laut dieser Studien tötet eine Hauskatze pro Jahr alleine 27 Vögel. Diese Zahlen habe ich aber bislang weder bei einer unserer Katzen erlebt - und das waren im Laufe der letzten 35 Jahre so einige in der Familie. Noch kann ich das für die Katzen von Freunden und Nachbarn bestätigen.

In der Regel sind es hier bei drei Katzen zwei Vögel pro Jahr gewesen. Rekord waren vier Vögel, aber es gibt auch Jahre ohne Vögel als Beute oder mit nur einem Vogel.

Und da meine Katzen sicherlich nicht allesamt völlig aus der Art geschlagen sind, wie kommen dann diese absurd hohen Zahlen her? Für mich klingt das sehr danach, als ob die Ersteller der Studie unbedingt etwas beweisen wollten und es deshalb mit der wissenschaftlichen Genauigkeit nicht so genau genommen haben😉

Da würde mich sehr interessieren, wer diese Studie in Auftrag gegeben hat.
 

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