Vielleicht fängt einer als Katzenanfänger mit einem Baby an, weil es ja so süß ist und man denkt, man könne es erziehen, aber vielleicht denkt sojemand bei der zweiten oder dritten Katze dann an Deine Worte und an ältere Notfellchen.
1996 haben wir unsere ersten Katzen aufgenommen und weil der örtliche Katzenschutzverein nur "alte" Katzen hatte (heute für mich im besten Alter) und es damals noch kein Internet und keine Foren gab, haben wir uns Katzenbabys geholt....weil ich dachte, daß das einfacher wäre
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Tja...erstes kommt es anders, zweitens als man denkt
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Heute rate ich gerade Anfängern zu erwachsenen Tieren. Man kann sie (beim örtlichen Katzenschutzverein oder auf Pflegestellen) kennenlernen, man kann sich den Charakter schildern lassen, weil er bereits ausgeprägt ist, man erfährt ob sie mit Kindern klarkommen und ob sie Hunde mögen, ob sie scheu oder forsch sind, ob sie abwarten oder sofort auf den Schoß springen.
Wenn man dann bereit ist, ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen (und auch mal 100-150km) fährt, dann kann man bei irgendeinem Verein SEINE passende ältere Katze finden.
Die Katzen sind nicht immer einfach und wenn ein Anfänger ein (vermeintlich?) schwieriges Tier nimmt, hat er heute die Möglichkeit innerhalb kürzester Zeit viele Infos über Foren zu bekommen.
Aber es gibt auch problemlose ältere Katzen, die sich gut einleben und schnell im Alltag mitlaufen.
Wir möchten keine Kitten mehr. Kitten sind süß und niedlich und wenn ich zur Pflegestelle fahre, quietsche ich "Sind die süüüüüüüß!" spiele mit ihnen...aber haben wollen wollte ich sie nicht
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Wenn ich eine erwachsene Katze sehe, wenn ich sehe, daß sie Vertrauen lernt, wenn sie sich öffnet, wenn sie sich einlebt und ihre Vergangenheit loslassen kann, dann weiß ich, daß alles richtig ist, wie es ist.
All die vielen jungen Katzen in diesem Forum werden älter und irgendwann wird sich jeder mit dem Abschied und dem Tod auseinandersetzen müssen, ob er will oder nicht.
Sicher ist es traurig, wenn eine Katze stirbt, aber wenn man sie begleiten durfte, wenn man sie die letzten Monate begleiten durfte und weiß, daß sie vor und während ihres Abschieds nicht auf dem kalten Boden der Tötungsstation oder in einer dunklen Höhle des Tierheimes liegt, dann hat man einer Seele viel Gutes getan.
Wir haben nun einige ältere Katzen aufgenommen, die wir explizit nach den passenden Charaktereigenschaften ausgesucht haben. Wegen unserer Lady war es zwar nie einfach, aber die älteren Katzen haben sich alle eingewöhnt und wenn sie ihre alten Ängste loslassen können....schwappt das Herzchen über
Yogi wurde nicht über die THM vermittelt, sondern über ANAA, aber ich möchte damit Mut machen:
Yogi (früher Octaviano) hat 7 Jahre im vermüllten Messihaushalt und gut 4 Jahre in Dunkelheit gelebt (mit vielen anderen Katzen und Hunden), weil die Frau psychisch krank war. Er kannte nichts, hatte vor allem Angst. Er kam auf eine Pflegestelle, wo er viel lernte.
Dann kam er zu uns und lernte weiter.
Das ist Yogi...der frühere Kater aus der Dunkelheit mit Angst vor Menschen...
Yogi ist kein "Anfängerkater", aber wenn Yogi den Weg in die Normalität geschafft hat, dann schaffen es die gut sozialisierten problemlosen Katzen auch.
Gebt Eurem Herzen einen Ruck...und diesen Katzen eine Chance...vielleicht die einzige, die sie haben!