Umgeleitete Aggression - ich bin fix und fertig :(((

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die feste türe nur während der fress- und clickerphase offenhalten meinte ich 🙂 noch nicht ganz dauerhaft, das wäre zu stressig für dich.
step by step 😊
 
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Wir hatten einen Rückschlag 🙁

Beim Abendessen habe ich wieder an der geschlossenen Gittertür serviert mit kurzer Decke (unten können sie sich sehen). Sie wollten beide dringend zum Gitter, ich habe versucht mit der Pappe in der Hand den Sichtkontakt zu unterbrechen. Ich war auf der Seite von Kiki (Aggressorkatze) und plötzlich hat Malou auf der anderen Seite angefangen zu fauchen. Ich hab dann die Tür zugemacht. Dann ist mir eingefallen, dass ich ja positiv enden soll, hab sie nochmal schnell einen Spalt aufgemacht, geklickert und ein Snackie ins Nichts geworden - das hätte ich mir sicherlich sparen können (Übersprungshandlung). Kiki hat sich nicht all zu sehr aufgeregt. Sie hat eine ganz kleine Bürste bekommen, aber hat dann einfach gefressen. Malou weiß ich nicht, weil sie auf der anderen Seite ist, aber wahrscheinlich hat sie sich zurückgezogen.

Was ich evtl. falsch gemacht haben könnte:

a) der Abstand war zu gering (jeweils ca. 1 Meter zum Gitter). Allerdings ist Malou ohnehin nicht zu ihrem Fressen gegangen sondern direkt zum Gitter.
b) ich habe mit beiden vor dem Essen wild gespielt, um Energie rauszulassen. Anscheinend nicht genug - oder es hat Malou eher agitiert.

Ich bin jetzt nicht total deprimiert, aber schon ein bisschen ernüchtert. Ich dachte, wir wären schon weiter 🙁
 
Den Nachtsnack gab es gestern erstmal wieder an der geschlossenen (festen) Tür. Das Frühstück mit großem Abstand mit Gitter&Pappe. Sobald beide am Fressen waren, habe ich die Pappe weggenommen. Solange sie sich abwechseln angeguckt haben, habe ich das so gelassen. Jedes Mal, wenn ich das Gefühl hatte, sie starren oder eine von beiden auf die Tür zukam, habe ich die Pappe wieder hingestellt und mit Snackies und guten Worten zurück zum Teller begleitet. Sie waren beide angespannt würde ich sagen.

Ich glaube auch nicht, dass es letztens eine Nasenbegrüßung gegeben hätte. Wenn ich sage, dass Malou ("Opferkatze") interessiert zur Tür kommt, dann nicht im Kontext von "heyyyyyyyyy, nanu was ist denn hier los, ich geh mal gucken" sondern mehr wie "ICH VERLANGE SOFORT DURCHGELASSEN ZU WERDEN!!! WAS IST HIER LOS?!".
 
kleine rückschläge gibt es immer wieder, das ist soweit ganz normal.
ein fauchen sagt erstmal nur "halte abstand" 😉
das gute war: malou als angstkatzi ist offenbar nicht mehr eingeschüchtert. und kiki hat zwar kleine bürste gehabt, hat aber weiter gefressen (bedeutet keine grosse aufregung) 🙂
die kunst dabei ist, auf die katzis zu "hören" und anzupassen. vergrössere also den abstand wieder, mal zurück auf 2 meter abstand der näpfe.
ich bin auch etwas misstrauisch wegen der pappe...also meine würden schon aufgrund der pappe, die dann so auf sie zukommt, die flucht ergreifen. da kommt nicht nur die pappe auf sie zu, sondern darunter ja auch die andere katze, die sie aber nicht sehen können. eigentlich ist ja das tuch über der absperrung dafür da. bei aufregung einfach tuch runter, sichtkontakt unterbrochen und gut ist. dann etwas länger warten (aufregung legt sich), tuch nochmal hoch und besonders feine leckerchen hinlegen (z.b. etwas thunfisch). leckerchen nicht werfen (!), denn ein sprung um das leckerchen zu haschen kommt aus dem jagdverhalten und kann als aggression interpretiert werden.
wenn beim zweiten mal auch wieder aufregung hochkommt, tuch runter (oder türe zu) und die katzis in ruhe ihre mahlzeit beenden lassen.
hast du den thunfischsaft-trick schon mal ausprobiert?
 
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Das mit dem Tuch ist bei mir leider super unpraktisch. Die Gittertür war nicht breit genug und musste durch Holzleisten an den Seiten erweitert werden. Das Tuch drüber zu legen, so dass es links und rechts keine Lücke gibt ist ein totales Gewurschtel. Ich kann es auch nicht so gut hoch- oder runterlassen wegen der beiden Gittertüren übereinander. Ich glaube ich lasse es mit dem Tuch und und mache die nächsten Tage mit der Trennpappe weiter, die kann ich hinstellen und wegnehmen ohne großes Gefummel meinerseits.

Leckerlies nicht werfen würde ich gern, aber kriege ich nur auf einer Seite hin. Ich werde jetzt bis nächsten Freitag möglichst wie oben beschrieben weitermachen und dann bekomme ich übers Wochenende Verstärkung. Da will ich dann alle paar Stunden mit den beiden am Gitter arbeiten: Fummelspiele, ganz leckeres Snackie beim Angucken neben sie legen, einreiben und sich putzen lassen. Thunfischsaft habe ich noch nicht probiert, aber ich nehm dafür Malzpaste, das erfüllt glaube ich den gleichen Zweck.

Ich habe mich dann später auch damit getröstet, dass ich abbrechen konnte bevor Kiki auf das Fauchen von Malou mit Angriff reagiert hat. Somit hat Malou um Abstand gebeten und hat ihn dann auch bekommen. Nur dass ja Malou aktiv auf Kiki zugeht um ihr dann zu kommunizieren, dass ihr diese Nähe nicht recht ist. Hmpf. Vor dem Zwischenfall hatten gab es hier auch eine ganz andere Machtverteilung. Malou war immer die souveräne, dominante und Kiki eher die unterwürfige. Aber vielleicht ist das trotzdem nachvollziehbar, dass jetzt Kiki eher territorial reagiert und aus dieser Position heraus jetzt denkt, dass Angriff die beste Verteidigung ist.
 
annäherung braucht übung 😊
malou geht auf kiki zu und wenn sie dann angst vor der eigenen courage bekommt, ist das am anfang normal 😉
die sicherheit kommt erst mit der zeit, wenn viele male eben nichts passiert ist (also kein angriff und kampf, was ja durch das gitter gar nicht geht).
und wie gesagt, die katzis erkennen sich nicht mehr. für beide ist also eine fremde katze auf der anderen seite des gitters.
 
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Abendessen mit großem Abstand an Gittertür mit Pappe. Pappe weggenommen - Kiki sieht Malou, kriegt Bürstenschwanz, Pappe wieder hin, Tür zu und der Rest des Abendbrots bei geschlossener Türe. Seufz.
 
Neuer Ansatz, der erstmal besser geklappt hat: ich habe den Abstand auf ca. 6 Meter erweitert. Kiki 1 m vom Gitter im Zimmer, Malou 5m weit weg in der Küche - dazwischen der lange Flur. Das ist praktischerweise auch Malous alter Fressplatz. Dann gefüttert mit Pappe dazwischen und während sie mampften Pappe angehoben, so dass sie sich sehen konnten. Wurde zu lange gestarrt ging die Pappe kurz wieder runter. Sie haben sich beide nicht wirklich wohl damit gefühlt, angespannt, leichter Iro, aber sie haben immer wieder weiter gefressen. Da sie kein Problem mit ihren Gerüchen haben, ist für mich am wichtigsten, dass sie sich wieder sehen können, ohne auszuflippen. Ich würde jetzt den großen Abstand beibehalten solange, bis sie sich damit wohler fühlen und dann ggf. langsam verringern. War also jetzt kein großer Erfolg aber auch keine Katastrophe.
 
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gefällt mir 👍
das sich sehen ist halt sehr wichtig.
und eben, setz dich nicht unter druck 😉 der "grosse erfolg" kommt bei diesem heiklen thema über die 100 kleinen schritte 🙂
man muss sich nach dem tempo der katzis richten. ganz nach dem motto "rom wurde auch nicht an einem tag (wieder) gebaut 😊
 
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total hübsch :pink-heart:
hmm, ist da rot mit drin? hat da evtl eine schildpatt mitgmischt?
 
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Das rötliche Fell haben beide von ihrer Mama, der Kiki wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Malou kommt nach ihrem Papa - einem stolzen Bengalen, was sich auch oft in ihrer Attitüde widerspiegelt. Hier ein Bild von ihren Eltern:
 

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Kurzes Update von uns. Wir haben jetzt ein bisschen länger als 4 Wochen hinter uns. Die Fütterentfernung habe ich von 8 m (hatte mich ursprünglich verschätzt) auf 4 m reduzieren können (mit Gitter dazwischen). Sie gucken sich beim Füttern weiterhin immer wieder lange und streng an, aber fressen dann weiter. Ich versuche jetzt nicht mehr die Pappe wegzunehmen, während sie schon fressen, sondern schon vorher. Also die eine Katze schon fressen zu lassen und die andere dann zu ihrem Fressplatz zu begleiten so dass sie sich auch an Bewegung in gegenseitiger Anwesenheit gewöhnen. Was auch gut klappt: Kiki (in diesem Szenario die Aggressorkatze) wird in der Küche (8m Abstand) bespielt und Malou schaut sich das aus dem WZ durch das Gitter an. Malou ist dabei sehr interessiert und würde gern mitspielen und zeigt keinerlei Angst. Kiki dagegen schaut beim Spielen immer wieder mit großen Augen zu Malou und ist schwer abzulenken. Was nicht so gut funktioniert ist die Übung aus dem Buch, wo man mit je einer Katze am Gitter sitzt, die (feste) Tür öffnet und bei Sichtkontakt klickert und Snackies gibt und dann den Sichtkontakt wieder unterbricht. Sie finden beide den Vorgang des Türöffnens und dann taucht dahinter die andere auf ziemlich gruselig.

Ich habe das Gefühl, dass Kiki keine Aggressionen mehr gegen Malou hegt. Aber dass Malou (in diesem Szenario die Opferkatze, sonst aber eher die dominantere) weiterhin Angst hat und Kiki mit ihrer Angst ansteckt oder irritiert.

Es gibt immer mal wieder Bürstenschwanzsituationen und kleine Iros und ich hatte am Wochenende mal wieder ein ziemliches Tief, weil ich gefühlt nicht vorankomme und ich nicht weiß, was der nächste Schritt sein soll, wenn ich die Fütterentfernung auf ca. 1 m verringert habe. Ich war jetzt auch mit beiden (getrennt) bei der Tierärztin, da die Impfung schon überfällig war und die hat erzählt, dass sie eine andere Klientin mit einer ähnlichen Situation hat (da war der Auslöser ein Umzug und Krankheit) und dass die schon seit Monaten arbeitet und jetzt soweit ist, dass es manchmal Tage gibt, wo die beiden miteinander essen und beieinander liegen können und dann andere Tage, wo sie sich wieder anfallen. Davor habe ich Angst, dass es nicht wieder dauerhaft entspannt wird sondern immer die nächste Eskalation um die Ecke lauert.

Danke fürs Anhören bzw. Durchlesen <3
 
Liebe Jenny,

ich möchte Dir einfach nur Mut machen. Bei uns hat es ja auch viele Monate gedauert und ich hatte sogar noch einen Umzug dazwischen. Ihr schafft das! Und vermutlich brauchst Du viel, viel Geduld weiterhin.
Und es hat bei mir noch viel, viel länger gedaurert (letztendlich wohl Jahre), bis ich keine Angst mehr hatte, dass etwas eskalieren könnte, als sie schon lange wieder zusammen waren.
 
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Liebe Jenny,

ich möchte Dir einfach nur Mut machen. Bei uns hat es ja auch viele Monate gedauert und ich hatte sogar noch einen Umzug dazwischen. Ihr schafft das! Und vermutlich brauchst Du viel, viel Geduld weiterhin.
Und es hat bei mir noch viel, viel länger gedaurert (letztendlich wohl Jahre), bis ich keine Angst mehr hatte, dass etwas eskalieren könnte, als sie schon lange wieder zusammen waren.
Das kann ich mir vorstellen! Aber gab es denn dann Rückfälle bei euch? Oder hast du einfach irgendwann das Gitter weggenommen und ab dem Moment waren sie wieder alle zusammen?
 
Oh nein! Ich hatte sie teilweise sogar wieder "dauerhaft" mit geschlossener Tür, weil ich um den Umzug herum einfach keine Nerven mehr dafür hatte.

Es gab kleine Schritte, mal ging es besser, mal schlechter.
 
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das tönt alles soweit gut 🙂
versuche nicht zu streng nach deinem buch vorzugehen, sondern mehr deine katzis zu beobachten und jeweils anzupassen.
mein vorschlag wäre, dass du die zeit, wo sie sich sehen können (und ohne pappe bewaffnet) verlängerst. und erst später (also in 2 wochen etwa) die näpfe näher zu einander bringst.
der vorteil ist, dass sie sich wieder länger beobachten und an einander gewöhnen können mit noch genug sicherheitsabstand, dass sich keine bedroht fühlt. also normalität und alltag in die ganze geschichte bringst. z.b. kannst du dich nach dem aktiven füttern, wenn beide soweit entspannt bleiben (iro ist nicht so schlimm) mit einem buch/comic/rätsel/sudoku an das gitter setzen und etwas lesen. das dient sowohl deiner entspannung (ablenkung) wie auch vermittelt es ein "alles normal und langweilig" deinen katzis 😉 und so bist du am gitter und könntest notfalls schnell die pappe schieben falls eine in angriffmodus käme.
ein "feind" ist immer deine anspannung und angst. das spüren die katzis, da ist immer "strom" in der luft. natürlich verstehen wir bestens deine angst, aber sie ist eben auch kontraproduktiv. mit dem rätsel/lesen trickst du dich selbst bewusst etwas aus und passieren kann ja nichts 😉
 
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Danke dir für diesen interessanten Vorschlag! Sie würden auf jeden Fall beide ans Gitter kommen. Du meinst ich soll sie dann gar nicht versuchen abzulenken sondern einfach nur beiläufig dabei sitzen? Du sagst es kann nichts passieren, aber das ist ja nur auf körperlicher Ebene. Vor einigen Wochen, bevor ich den Plan den ich jetzt verfolge, hatte, sind sie sich ja auch mal am Gitter begegnet und in dem Moment als es nichts mehr zum Snacken gab, haben sie sich angestarrt und Malou hat gefaucht und Kiki hat das Gitter angegriffen, komplett gesträubt und von Sinnen. Ich möchte nicht, dass sie das nochmal beide so erleben, da sich das ja dann auch wieder einbrennt als negative Erfahrung?
 
Ja, mit einer negativen Situation ein Training beenden, ist nicht zielführend. Immer aufhören, solange es noch positiv verläuft. Sonst geht man einen Schritt vor und dann zwei wieder zurück. Und auf jeden Fall dieses „die andere Katze sehen“ immer mit Positivem für beide verbinden, zB mit etwas, was beide nur bekommen, wenn sie die andere Katze sehen.
 
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wenn dann beide ans gitter kommen, ist das vielleicht noch zu nah.
nein, füttern und ablenken so wie du es im moment machst (auch mit dem weit entfernt etwas spielen zuerst mit kiki). dann könntest du nach dem fressen den teppichtrick probieren (badezimmerteppich und darunter leckerlis zum konzentrierten pfoteln).
also die zeit ausdehnen, aber noch nicht mit grosser nähe.
da du das mit dem teppich nicht gleichzeitig mit beiden machen kannst (da du alleine bist) und vermutlich auch nicht grad sowas wie eine lange zange hast, um dem katzi hinter dem gitter was unter den teppich zu schieben, probier das abwechslungsweise. also mal mit einem katzi und das nächste mal mit dem anderen.
 
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