Wow, ich wollte ja ursprünglich auf jedes Posting antworten, aber das wird jetzt schwierig...Aber sehr interessante Diskussion. Vielleicht kann ich später das ein oder andere nochmals aufgreifen.
Danke auch für den Hinweis mit der Studie, ich war über sie schon gestolpert, als ich dachte, ich kann mich vielleicht in einen aktuellen Thread einklinken. Ich finde sie nur im Ergebnis nicht so wahnsinnig hilfreich. Nichts, was man sich nicht auch denken könnte. Aber ich hab sie nur überflogen, vielleicht muss ich noch mal genauer lesen.
Vielleicht zum Begriff "artgerecht". Er wird ja gerne von den jeweiligen Verfechtern ihrer favorisierten Fütterungsform als Argument gebraucht, deshalb greife ich das auf. Ich finde tatsächlich, wie andere hier auch, man sollte den Begriff meiden, da Katzen domestiziert sind und eben keine Wildtiere.
Trotzdem habe ich mich oft gefragt, warum man Katzen, deren Verdauungssystem darauf ausgelegt ist, ganze Beutetiere zu verdauen, ihr ganzes Leben lang mit Dosenpampf ernährt, egal wie hochwertig. (Ich weiß theoretisch, dass das Thema Phosphor-Calcium Verhältnis wichtig ist, sollte man auch wissen, spätestens, wenn man ein CNInchen hat, aber sehr belaststoffreich kommt mir getreidefreies Dosenfutter nicht vor).
Ich fände es mal interessant, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fütterungsformen aufzulisten. (Julia???).Meine persönliche Einstellung ist, dass man, egal, welche Fütterungsform, man diese nicht pauschal empfehlen kann. Selbst Barfen, was mein Favorit wäre, wenn ich es mir denn zutrauen würde, hat eine Reihe von Nachteilen, allem voran, dass manche Katzen einfach nichts Rohes fressen.
Ich hätte noch ganz viel zu sagen, z.B. zum Thema Katzen durch ausreichend Futter zu befrieden und Beschäftigung bei Wohnungshaltung, was ja auch ganz nah am Futterthema ist. Auch schade, dass sich noch niemand zum Thema Autophagie geäußert hat. Will das aber hier nicht so lang machen, vielleicht in einem der nächsten Postings.
Vielleicht noch ganz konkret, wie wir füttern. Wie gesagt, vier junge Katzen, sicher alle unter 10, die mit Sicherheit hungern mussten.
Wir füttern morgens und abends je zweimal. Morgens ist der Abstand zwischen den beiden Portionen etwas geringer, abends etwas größer.
Jeder hat sein eigenes Schälchen. Den größten Nährstoffbedarf hat Shaddy, da er, so er denn darf, den ganzen Tag unterwegs ist. Der Verfressenste und entsprechend Kräftigste ist Moritz. Er ist unser Kandidat für Übergewicht. Die Mädels sind Minis (jede so um die 3 Kilo), Sheyenne kriegt theoretisch Schonfutter. Kara frisst am liebsten roh und ist am Mäkeligsten und ist die einzige, die auch teils etwas Trockenfutter bekommt.
Jeder frisst also zunächst aus seinem Schälchen. Shaddy, der doppelt so schnell frisst, wie Moritz, steckt seinen Kopf, wenn er fertig ist, in Moritz Napf. Der wandert dann zu Sheyenne (weil er ihr Schonfutter am liebsten mag) und verdrängt sie von ihrem Napf. Wenn er dort fertig ist, geht er zu Kara (kann er im Moment nicht, weil wir sie getrennt füttern) und schaut, was sie im Napf hat. Shaddy ist derweil fertig mit Moritz Portion und geht zurück an seinen Napf, um zu sehen, ob noch Reste drin sind. Wenn alle anderen schon fertig sind, geht Sheyenne manchmal nochmals alle Näpfe ab, und schaut, ob dort was übrig ist. Sheyenne hört niemals auf, solange noch was da ist. Wenn der Magen voll ist, spuckt sie ihr Futter und frisst dann oft das Erbrochene nochmals. Satt sind sie alle, wenn sie sich im Wohnzimmer versammeln und sich putzen.
Die Jungs kriegen größere Portionen als die Mädels, manchmal greifen wir ein, in das Bäumchen wechsle dich Spiel, manchmal nicht. Sollten die Katzen anzeigen, dass sie noch absolut nicht genug hatten, füttern wir auch mal nach. Allerdings erst, wenn die Sattmelder Zeit hatten, anzuschlagen. Grundsätzlich aber liegt zwischen der Morgen-und Abendmahlzeit ein Zeitraum von ca. 7 bis 8 Stunden, wenn wir beide den ganzen Tag außer Haus in die Arbeit müssen, noch mehr.
Agila